Abzüge im öffentlichen Dienst?

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Andreazzz

Guest
Ich habe z.Zt. ein Stellenangebot auf dem Tisch mit Tarifvertrag in Anlehnung an den öffentlichen Dienst, welches ich kurzfristig annehmen müsste. Die wollen allerdings Brutto 300 Euro weniger zahlen, was ich ggf. akzeptieren würde, da weniger Wochenstunden, günstigere Arbeitszeit, eigenverantwortlich tätig, wohl nur noch selten Samstagsmorgen-Tätigkeiten.
Im Grunde mein Traumjob, den ich seit Ende meiner Lehrzeit 1986 immer machen wollte.

Die Frage: Ich habe gehört, dass man im öffentlichen Dienst wesentlich weniger Abzüge haben soll, als in anderen Branchen - ist das so richtig? Im Internet konnte ich dazu nichts finden und wollte auch im ersten Gespräch nicht so direkt nachfragen. Ich wäre für entsprechende Infos Eurerseits sehr dankbar...

Andreas
 
Das gilt nur für verbeamtete Mitarbeiter im öffentl. Dienst. Diese haben keine Abzüge für die Arbeitslosenversicherung da sie nicht arbeitslos werden können und keine für die gesetzliche Krankenversicherung, da sie sich privat krankenversichern müssen.
Angestellte im öffentl. Dienst haben die gleichen Abzüge wie Angestellte in der freien Wirtschaft.
 
Das gilt nur für verbeamtete Mitarbeiter im öffentl. Dienst. Diese haben keine Abzüge für die Arbeitslosenversicherung da sie nicht arbeitslos werden können und keine für die gesetzliche Krankenversicherung, da sie sich privat krankenversichern müssen.
Angestellte im öffentl. Dienst haben die gleichen Abzüge wie Angestellte in der freien Wirtschaft.

Das war doch jetzt eine kompetente Auskunft - vielen Dank!
 
Hallo Andreazzz,

ist der Verdienst wirklich nur die paar hundert Euro weniger?
Ich hatte vor ca. zwei Jahren ein Bewerbungsgespräch bei der hiesigen FH wo ich als Techniker beschäftigt wäre.
Dort war der Verdienst für 41 Stunden bei mageren 2000€ brutto!!
 
Hallo Andreazzz,

ist der Verdienst wirklich nur die paar hundert Euro weniger?
Ich hatte vor ca. zwei Jahren ein Bewerbungsgespräch bei der hiesigen FH wo ich als Techniker beschäftigt wäre.
Dort war der Verdienst für 41 Stunden bei mageren 2000€ brutto!!

Ja, das ist richtig!
Genaueres erfahre ich aber wohl noch später.
 
Man wird je nach Tätigkeit in eine bestimmte Endgeldgruppe eingegliedert.Ich denke die dazugehörigen EG-Tabellen kannst dir bei ver.di nachlesen,oder erfragen.Bei dem Bewerbungsgespräch müsstet ja erfahren haben,welche Endgeldgruppe dir angeboten wurde.Natürlich kommen noch kleinere Zulagen zum Grundgehalt dazu.Je nach Tätigkeitsbereich.
 
wenn Du noch mehr wissen willst, gern per PN

Danke für das Angebot, ich melde mich ggf. später noch mal bei Dir.
Ich bin mir noch nicht so ganz schlüssig, was ich tun soll und benötige noch Bedenkzeit.
Im "gesetzteren" Alter macht man sich so eine Entscheidung nicht leicht und ich bin jetzt 16 Jahre bei meinem jetzigen Arbeitgeber...
 
Man wird je nach Tätigkeit in eine bestimmte Endgeldgruppe eingegliedert.Ich denke die dazugehörigen EG-Tabellen kannst dir bei ver.di nachlesen,oder erfragen.Bei dem Bewerbungsgespräch müsstet ja erfahren haben,welche Endgeldgruppe dir angeboten wurde.Natürlich kommen noch kleinere Zulagen zum Grundgehalt dazu.Je nach Tätigkeitsbereich.

Das ist die Entgeldgruppe 5. Üblicherweise soll dann die weitere Einstufung / weiteren Zulagen noch nach beruflicher Qualifikation erfolgen.
Was angeboten wird, sind vermutlich 324,- Euro weniger Brutto. Über die weiteren Sozialleistungen, die ich auch als Bestandteil des Gehalts betrachte, ist mir aber noch nichts bekannt.
Was ich bisher weiß, gefällt mir sehr gut.
(Viel) Geld verdienen ist eben auch nicht alles!
 
...
Im "gesetzteren" Alter macht man sich so eine Entscheidung nicht leicht und ich bin jetzt 16 Jahre bei meinem jetzigen Arbeitgeber...

Ein über 16 Jahre erstarkter Kündigungsschutz kann einen enormen Vorteil und u. U. gar einen erheblichen finanziellen Mehrwert darstellen. Aber das weißt du sicherlich. ;)
 
Haustechniker bei einem größeren regionalen Geldinstitut!

genau sowas hätte ich bei der FH auch machen sollen!
Fazit war bei mir, wenn ich mal Kinder kriegen sollte, dann wäre ich nicht der Familienversorger sonder meine Freundin wegen dem Geld!
Der Unterschied zwischen Brutto und Netto war mir eindeutig zu hoch.
 
Du solltest in jedem Fall erfragen ob es eine Endstufe für deine Position gibt.
Dann weißt du wo du mal hin kommen kannst.
Nicht zu verachten - gerade bei längerer Zugehörigkeit - sind auch bei Sparkassen (eigentlich kann's nur sowas sein)
Vl Leistungen und auch zvk s

Zusätzlich gibt's halt längere Lohnfortzahlung bei Krankheit und nen gute Kündigungsschutz.
Natürlich je nach Zugehörigkeit
 
Kleine Ergänzung:

Öffentlicher Dienst heisst nicht verbeamtet. Solange du kein Beamter bist, ´wirst du all deine Abzüge behalten und hast letztendlich keinen Vorteil daraus.

Beamte zahlen keine Sozialabgaben. Dazu gehört: (19,9 % RV, ca. 15,5 % KV, und ca. 5 % PV / AV) davon 50 %

Die anderen 50 % , welche der AG zahlt, sind nicht im Gesamtbrutto enthalten und gehen nicht zu lasten des Nettoauszahlungsbetrag.

Die Beamten haben insofern einen mE ungerechfertigten steuerlichen Vorteil:

geldwerter Vorteil für RV Beiträge und früher auch KV wird nicht versteuert, weshalb der Beamte nicht nur weniger Sozialabgaben hat, sondern auch i.d.r. bei gleichem Nettoeinkommen einen wesentlich geringeren Steuersatz genießt.

Beste Grüße
 
bei gleichem Nettoeinkommen einen wesentlich geringeren Steuersatz genießt.

Beste Grüße[/quote]

Das stimmt so nicht, weil bei Beamten die Lohnsteuer nach der "Besonderen" Lohnsteuertabelle ermittelt wird!

Gruß Horst
 
Noch etwas,was vielleicht wichtig wäre zu erfragen.Es geht um die VBL. Damit bist du zusätzlich für deine Rente abgesichert.Bei uns wird dieser Beitrag automatisch vom Gehalt abgezogen und eingezahlt.
 
Noch etwas,was vielleicht wichtig wäre zu erfragen.Es geht um die VBL. Damit bist du zusätzlich für deine Rente abgesichert.Bei uns wird dieser Beitrag automatisch vom Gehalt abgezogen und eingezahlt.

Was sind VBL?

PS: Meine erste lebenslange Rente bekomme ich übrigens in 4 1/2 Jahren mit 50 und danach kommt alle 5 Jahre noch jeweils was hinzu, ich bezahle aber auch schon seit meiner Lehrzeit ganz ordentlich ein!
Das war die beste Investition meines Lebens, fairerweise sollte ich aber vlt.auch erwähnen, dass ich niemals Miete zahlen musste.
 
VBL

Vielleicht meint er die Vermögenswirksamen Leistungen????

Wird direkt vom Gehalt abgezogen und geht in die Zusatzversorgungskasse.
 
VBL sagen mir als Quasi-Beamter nichts; gehts vielleicht um vermögenswirksame Leistungen?

Ansonsten bergibt sich vielleicht noch ein monetärer Vorteil bei Kfz-Versicherungen und Kreditkonditionen; v.a. als AN bei einem Kreditinstitut (VB oder Sparkasse?). Zudem wird ein öffentlicher Arbeitgeber wohl kaum in die Insolvenz gehen.

Als Nachteil wäre m.E. die teilweise unverständliche Entscheidungsfindung zu nennen. Es geht nicht immer um Effizienz, Produktivität, usw.; manchml wiehert einfach nur der Amtsschimmel. Das ist nach meiner Erfahrung aber in allen Unternehmungen mit mehr als 500 Mitarbeitern der Fall. Knackige, innovative Entscheidungen wirst Du in so einem Job nicht erwarten dürfen. Eigeninitiative wird im Bürokratismus erstickt.
 
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