Es geht hier um das Leistungsdelta und dabei ist der Prüfstand relativ egal, solange es der gleiche ist und er reproduzierbare Ergebnisse liefert. Der dokumentierte Fortschritt beläuft sich im Rahmen de Messtoleranzen, das war der Punkt. Bei guter Kalibrierung sind dies ca. 2-3% - ich glaube Dieter hat diese Zahlen schon einmal bestätigt.
Leider hat die Sportauto nicht den vollständigen Messchrieb abgebildet, dort hätte man die unkorrigierte Leistung sehen können.
Ob die (zu hohe) OBD Temperatur in die Korrektur miteingeflossen ist, können wir nur mutmaßen, ich befürchte es aber auch.
Ich finde die nominalen Zahlen aber auch nicht wirklich relevant, zumal es sich um ein Pressefahrzeug handelt. Beim 1 M / N54 gibt es sogar einen dedizierten Datenstand für Pressefahrzeuge, aber das ist eine andere Geschichte

Viel interessanter finde ich die Drehmomentkurve, insbesondere wie lange es gehalten wird. Der S55 hält es nämlich ebenfalls bis ca. 5.500upm und hierauf bezog sich mein "kann es auch nicht besser".
Und das sind wir auch beim Thema:
Die Spitzenleistung erzeugt mal aus Drehmoment bei gegebenere Drehzahl. Das Drehmoment wird im wesentlichen von zwei Variablen im System bestimmt, die von außen zugeführt werden: Sprit und Luft. Wenn wir Sprit festlegen (bei Jürgen 102 Oktan), geht es im wesentlichen nur noch darum zu schauen, wie viel Luft gehts ins System rein und wie viel raus. Und genau hier limitieren die besagten RB-Turbos, da sie auf die Dimensionen der Seriengehäuse beschränkt sind, also der Einlass in den und der Auslass aus dem Turbo. Es ist hierbei nicht relevant um wie viel Kompressor und Turbine vergrößert wurden (wie bei RB), da insbesondere die Dimensionierung des Gehäuses hinter der Turbine, also auslassseitig, einen Restriktor bidet. Der lässt sich sehr einfach berechnen über den Durchmesser und die Schallgeschwindigkeit der Luft... schneller kann sie nicht fließen. Übrigens im Rennsport sind Restriktoren im Einlass bereis ein sehr probates Mittel um die Leistung von Motoren relativ genau zu regeln. Weis man also den Durchmesser ist die maximale Menge Luft die der Turbo verschieben kann klar und somit auch der Ladedruck, das daraus erzeugte Drehmoment und damit auch die Spitzenleistung. Will man also substanziell über 500 PS kommen braucht man vollen Ladedruck und Drehmoment bis 6.000upm, besser noch bis 6.500upm. Ein "Drehmomentbuckel" bei mittleren Drehzahlen - hier unterscheidet sich Jürgens N54 vom Serien S55 - ist hierbei nicht hilfreich, da es nicht zur Spitzenleistung beiträgt. Die DME ist hierbei noch kein Problem, da sie bis 1,3 bar wunderbar funktioniert und das drehzahlunabhängig, also prinzipiell bis 7.200upm. Hält man also Ladedruck und Drehmoment bis 6.000upm aufrecht, werden bei 600NM demnach 513PS und bei 6.500upm 555 PS erzeugt.