HiFi Professional System durchgemessen

weissblau

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3 August 2015
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BMW Z4 e86 M coupé
Habe heute mal das HiFi-System meines Z4 M Coupe E86 durchgemessen. Das System hat nicht gerade den besten Ruf, und ich war mit der Grundeinstellung auch nicht so zufrieden. Verwendet wurde ein kalibriertes Behringer ECM8000 Messmikrofon und die frei erhältliche Software Room EQ Wizard, mit der ich schon einige Projekte durchgeführt habe. Die Lautstärke der Messungen wurde mittels iPhone kalibriert. Die angezeigten Pegel sind die realen Lautstärken im Auto.

Ich hatte bei allen Messungen die Balance mittig und testweise einmal 100% Front und 100% Rear gemessen. Hinten ist der Frequenzgang in Hochton und Bass stumpfer, bei Mittenstellung im Menü ergänzen sie sich aber brauchbar.

Das Mikro war am Beifahrersitz knapp unter Kopfhöhe befestigt, während ich auf dem Fahrersitz saß und die Messung mit geschlossenen Türen und Fenstern durchführte.

mikro.JPG

Pink: Bass 0, Treble 0
Rot: Bass -3, Treble +6
Grün: Bass -3, Treble +3
Lila: Bass -6, Treble 0

Bildschirmfoto 2015-03-06 um 00.38.25.png

Drei grundlegende Probleme hat der Frequenzgang der Anlage:

Der Bass ist zu LAUT! Keine der Messungen hat den Bass auch nur um einen Punkt angehoben. Leider geht der Peak bis fast 150Hz, weswegen der Bass dröhnig und matschig klingt. Dann gibt es eine Senke im wichtigen Grundtonbereich bei 400 Hz, die sich dann stetig bis 1.350 Hz zu einem dominanten Peak anhebt.

Wenigstens ist der Hochtonbereich von 2.000 Hz bis knapp 8.000 Hz schön geradlinig, der Hochtonabfall ist in dieser Messung durch die Glättung des Graphen etwas übertrieben, sieht man später noch.

Mit den Möglichkeiten des Systems kann man lediglich Bass und Hochton in jeweils 6 Stufen eben und senken. Die Absenkung auf -6 zieht aber auch die Senke bei 400 Hz tiefer ins Grab, während Bass -3 die Senke kaum verschlimmert.

Im Hochton das Gleiche:Anhebung auf +6 zieht leider ebenfalls den Peak bei 1.350 Hz mit nach oben.

In einer perfekten Welt könnte man in den Frequenzgang bei 800 Hz einen Schraubenzieher reinrammen und zwischen 400 und 1350 das Signal gerade drehen. In der Realität muss ich mich erstmal mit der gefundenen Kompromisslösung Bass -3, Treble +3 abfinden.

Zum Trost gibt's dafür die Verzerrungsmessung bei 100 dB Referenzpegel, was schon richtig laut ist.

Bildschirmfoto 2015-03-06 um 00.50.04.png

Die vielen Linien sind erstmal schwer zu lesen, wichtig sind unten die schwarze Linie (Summe aller harmonischen Verzerrungen), die rote Linie (Klirr 2. Ordnung, K2) und die orange Linie (Klirr 3. Ordnung, K3)

K2 klingt für das menschliche Ohr nicht unangenehm, da dem Grundsignal ein weiterer Ton eine Oktave höher hinzugefügt wird. K3 klingt aber unangenehm und ist auch für ungeschulte Ohren gut hörbar. Im K3 ist die Emma gerade da gut, wo sie den Frequenzgang so versaubeutelt. Insgesamt hat man aber im Durchschnitt einen Abstand von ca 30 dB zwischen Signal und Klirranteil. Das geht besser, aber auch weitaus schlechter. Für echte 100 dB ist das schon eine saubere Leistung.

Hier sieht man außerdem, dass die braune, ungeglättete Kurve im Hochton besser verläuft, als es erstmal den Anschein macht. Ein Abfall bis 20.000 Hz bleibt jedoch.

Zum Vergleich noch die Klirrmessung bei neutraler Klangregelung mit Bass 0, Treble 0. Im Bass gleich mal 10 dB mehr Klirr im Vergleich zum Signal, die Woofer kommen an ihre Grenzen:

Bildschirmfoto 2015-03-06 um 00.50.19.png

Der Klang des Systems ist mit dieser Einstellung harmonischer geworden, aber die Emma macht einfach gern auf dicke Hose und lässt den Bass brummen. Ich hatte schon einen Pioneer 710 Flachsubwoofer im Anschlag, der wird nach dieser Messaktion vorerst wieder zurückgeschickt - originalverpackt. Der Bass könnte durch einen weiteren Sub deutlich aufgeräumt werden, weil die verbauten Subwoofer recht viel Klirr mitbringen. Aber wenn ich überhaupt was an der Anlage mache, dann widme ich mich zuerst dem Mittelton. Da ich aber sehr oft ganz ohne Beschallung fahre und einfach dem Motor lausche, gibt's wichtigere Baustellen.

Hoffe, euch hat's gefallen!
 
Habe heute mal das HiFi-System meines Z4 M Coupe E86 durchgemessen. Das System hat nicht gerade den besten Ruf, und ich war mit der Grundeinstellung auch nicht so zufrieden. Verwendet wurde ein kalibriertes Behringer ECM8000 Messmikrofon und die frei erhältliche Software Room EQ Wizard, mit der ich schon einige Projekte durchgeführt habe. Die Lautstärke der Messungen wurde mittels iPhone kalibriert. Die angezeigten Pegel sind die realen Lautstärken im Auto.

Ich hatte bei allen Messungen die Balance mittig und testweise einmal 100% Front und 100% Rear gemessen. Hinten ist der Frequenzgang in Hochton und Bass stumpfer, bei Mittenstellung im Menü ergänzen sie sich aber brauchbar.

Das Mikro war am Beifahrersitz knapp unter Kopfhöhe befestigt, während ich auf dem Fahrersitz saß und die Messung mit geschlossenen Türen und Fenstern durchführte.

Anhang anzeigen 193169

Pink: Bass 0, Treble 0
Rot: Bass -3, Treble +6
Grün: Bass -3, Treble +3
Lila: Bass -6, Treble 0

Anhang anzeigen 193170

Drei grundlegende Probleme hat der Frequenzgang der Anlage:

Der Bass ist zu LAUT! Keine der Messungen hat den Bass auch nur um einen Punkt angehoben. Leider geht der Peak bis fast 150Hz, weswegen der Bass dröhnig und matschig klingt. Dann gibt es eine Senke im wichtigen Grundtonbereich bei 400 Hz, die sich dann stetig bis 1.350 Hz zu einem dominanten Peak anhebt.

Wenigstens ist der Hochtonbereich von 2.000 Hz bis knapp 8.000 Hz schön geradlinig, der Hochtonabfall ist in dieser Messung durch die Glättung des Graphen etwas übertrieben, sieht man später noch.

Mit den Möglichkeiten des Systems kann man lediglich Bass und Hochton in jeweils 6 Stufen eben und senken. Die Absenkung auf -6 zieht aber auch die Senke bei 400 Hz tiefer ins Grab, während Bass -3 die Senke kaum verschlimmert.

Im Hochton das Gleiche:Anhebung auf +6 zieht leider ebenfalls den Peak bei 1.350 Hz mit nach oben.

In einer perfekten Welt könnte man in den Frequenzgang bei 800 Hz einen Schraubenzieher reinrammen und zwischen 400 und 1350 das Signal gerade drehen. In der Realität muss ich mich erstmal mit der gefundenen Kompromisslösung Bass -3, Treble +3 abfinden.

Zum Trost gibt's dafür die Verzerrungsmessung bei 100 dB Referenzpegel, was schon richtig laut ist.

Anhang anzeigen 193171

Die vielen Linien sind erstmal schwer zu lesen, wichtig sind unten die schwarze Linie (Summe aller harmonischen Verzerrungen), die rote Linie (Klirr 2. Ordnung, K2) und die orange Linie (Klirr 3. Ordnung, K3)

K2 klingt für das menschliche Ohr nicht unangenehm, da dem Grundsignal ein weiterer Ton eine Oktave höher hinzugefügt wird. K3 klingt aber unangenehm und ist auch für ungeschulte Ohren gut hörbar. Im K3 ist die Emma gerade da gut, wo sie den Frequenzgang so versaubeutelt. Insgesamt hat man aber im Durchschnitt einen Abstand von ca 30 dB zwischen Signal und Klirranteil. Das geht besser, aber auch weitaus schlechter. Für echte 100 dB ist das schon eine saubere Leistung.

Hier sieht man außerdem, dass die braune, ungeglättete Kurve im Hochton besser verläuft, als es erstmal den Anschein macht. Ein Abfall bis 20.000 Hz bleibt jedoch.

Zum Vergleich noch die Klirrmessung bei neutraler Klangregelung mit Bass 0, Treble 0. Im Bass gleich mal 10 dB mehr Klirr im Vergleich zum Signal, die Woofer kommen an ihre Grenzen:

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Der Klang des Systems ist mit dieser Einstellung harmonischer geworden, aber die Emma macht einfach gern auf dicke Hose und lässt den Bass brummen. Ich hatte schon einen Pioneer 710 Flachsubwoofer im Anschlag, der wird nach dieser Messaktion vorerst wieder zurückgeschickt - originalverpackt. Der Bass könnte durch einen weiteren Sub deutlich aufgeräumt werden, weil die verbauten Subwoofer recht viel Klirr mitbringen. Aber wenn ich überhaupt was an der Anlage mache, dann widme ich mich zuerst dem Mittelton. Da ich aber sehr oft ganz ohne Beschallung fahre und einfach dem Motor lausche, gibt's wichtigere Baustellen.

Hoffe, euch hat's gefallen!

Sehr interessant, ich verstehe zwar von dem Thema nicht so viel, muss aber sagen der Bass ist mir auch schon negativ aufgefallen. Ich habe momentan beim DSP die Bassfrequenzen etwas runter geregelt, wodurch sich das ganze etwas weniger bassig und brummig anhört. Mir fehlt beim z4 im Bass einfach die Tiefe, das wird wohl aber am Bauraum der zur Verfügung steht liegen. DSP hast du nicht oder? Hättest du Tipps beim DSP die einzelnen Frequenzen etwas anzupassen, dort kann man ja z.b nur die 150hz runter regeln?
 
Das Anpassen mit dem DSP per Ferndiagnose klappt nur, wenn identische Lautsprecher verbaut sind. Falls ja, müssen die Frequenz-Einbrüche bei 400 und 2000 ausgeglichen werden.

Bildschirmfoto 2015-03-06 um 00.38.25.png

Am Empfindlichsten ist das menschliche Ohr zwischen 500 und 5000. Also zunächst 2000 angehen. Unklar, wie schmalbandig das DSP arbeitet.
 
Ich finde diese Messungen sehr interessant.

Sie bestätigen, was mir vor Jahren bei der Probefahrt aufgefallen ist: Beim HiFi-System (nicht Pro) wummerte der Bass in erschreckender Weise. Ich hab das damals natürlich nicht gemessen (war ja eine Probefahrt für das Auto, nicht für die Audio-Anlage), aber die Ohren sind ja als Messgeräte auch nicht zu unterschätzen. Natürlich war das Signal keine Popmusik, sondern eher klassisch (genau weiß ich es nicht mehr). Wie auch immer: Es wurde erst erträglich, als ich den Bass erheblich zurückgedreht habe. Meine Folgerung: Wenn ich das, was die aufpreispflichtige Anlage bringt, wieder wegregeln muss, damit der Sound erträglich wird, dann bestelle ich die Standardanlage, was ich dann auch getan habe. Für meine Zwecke genügt die vollkommen.

Die Täler bei 400 Hz und 2 kHz: Nach meiner Einschätzung sind das entweder die Übergangsfrequenzen zwischen verschiedenen Lautsprecherkanälen oder Interferenzen im Inneren des Fahrzeugs. Klären kann man das durch eine Vergleichsmessung mit dem Mikro an anderer Stelle. Ich vermute aber, dass es die Übergangsfrequenzen sind. Nur ist die Gestaltung derartiger Frequenzweichen m. E. ein gravierender Kunstfehler. Wenn man bei einer solchen Sachlage andere Lautsprecher verwendet, wird man dieses Problem kaum lösen können. Die Optimierung (sprich: Erneuerung) der Frequenzweiche kann jedoch die Situation erheblich verbessern.

Mach doch mal eine Messung mit dem Mikro so dicht vor dem Basslautsprecher, dass ein Einfluss der übrigen Lautsprecher kaum noch vorhanden ist. Dann siehst du den Frequenzgang des Basskanals allein. Das gleiche mit dem anschließenden Mitteltonkanal. Daraus lässt sich sehen, ob die Löcher die Übergänge sind. Wenn ja, kann man sich mit Phasenlage der Kanäle und entsprechender Gestaltung der Weiche beschäftigen.

Auf jeden Fall muss der Bass reduziert werden. Eine weitere akustische Bedämpfung von Basslautsprecher bzw. Fahrzeug dürfte auch Sinn machen, denn bei 55 Hz dürfte es sich m. E. um einen Resonanzeffekt handeln. Andererseits sind die 3 dB Anhebung dort noch kein Grund für teure Maßnahmen.

Abschließend: Die Farbwahl zwischen pink und lila ist nicht ganz einfach, aber anhand Deiner Angaben zur Klangeinstellung des Verstärkers kann man die Farben ja rekonstruieren. Ich finde es dabei sehr interessant, dass die beiden Kurven mit Bass -3 tatsächlich übereinander liegen, während die beiden Kurven mit Treble 0 nicht wirklich übereinander liegen. Hast Du da ein wenig anders gesessen? Bei Frequenzen um 2 kHz könnte das offenbar schon etwas ausmachen.
 
Finde den Beitrag sehr gut und interessant. Macht so etwas auch jemand zufällig rund um Köln/ Bonn ???
 
Normalerweise sollte bei der Klirrmessung in der obersten Linie genau der gleiche (schlechte) Frequenzgang aus der ersten Messung zu sehen sein.

In der Klirrmessung sieht aber der Frequenzgang gut aus.

Woher die Differenz?

Auch finde ich die Messposition unglücklich.

Als erstes würde ich immer auf dem Fahrerplatz messen (dort das Mikro positionieren) denn da ist es für mich (eben als Fahrer) interesant.;)

Auch ist das Ohr nicht in Richtung Frontscheibe gerichtet. Deswegen mache ich bei solchen Messungen eine Mittelung der Messwerte zwischen den zwei Ohrpositionen mit einer leicht nach vorne gerichteten Achse.

Grüße
 
Ist schon interessant aber ich stelle mir die Frage wie sinnvoll so eine Messung tatsächlich ist!? Selbst wenn bei der Messung der ideale Frequenzgang ermittelt worden wäre, was bringt das dann letztendlich? Im Fahrbetrieb gibt es so viele Störfrequenzen die vermutlich reichlich Überlagerungen und Auslöschungen verursachen, das von dem glatten Frequenzgang eh nicht viel übrig bleibt. Für wirklich guten Sound ist ein Auto wohl eher nicht geeignet, weder vom Platzangebot noch von den akustischen Gegebenheiten.
 
Ist schon interessant aber ich stelle mir die Frage wie sinnvoll so eine Messung tatsächlich ist!? Selbst wenn bei der Messung der ideale Frequenzgang ermittelt worden wäre, was bringt das dann letztendlich? Im Fahrbetrieb gibt es so viele Störfrequenzen die vermutlich reichlich Überlagerungen und Auslöschungen verursachen, das von dem glatten Frequenzgang eh nicht viel übrig bleibt. Für wirklich guten Sound ist ein Auto wohl eher nicht geeignet, weder vom Platzangebot noch von den akustischen Gegebenheiten.

Genau deswegen hab ich die Car Audio Geschichte an den Nagel gehängt.;)
 
Ein paar Antworten:

- Ich habe kein DSP und wie schon angesprochen kann ich ohne die Bandbreite der einzelnen Fader zu wissen, keine Tips zum Ausgleich geben.

- Die Differenz der beiden Graphen ist lediglich die Skalierung, beide beruhen auf derselben Messung. Aber da sieht man mal wieder, wie man mit geschickter Skalierung einen linearen Frequenzgang vorgaukeln kann.

- Täler sind für das menschliche Gehör viel unkritischer als Gipfel. Kritisch ist daher der Peak bei 1350 Hz. Auffüllen würde ich nicht schmalbandig bei 400 Hz, sondern breitbandiger zwischen 300 und 800 Hz. So eine EQ-Einstellung wird wesentlich transparenter klingen, als ein Tal, das mit Gewalt hochgerissen wird.

- Da der Innenraum des Autos weitgehend symmetrisch ist, wirst du am Fahrersitz kein sonderlich anderes Ergebnis bekommen. Aber jeder darf seine eigenen Messungen durchführen, wie er will. :-)

- Das Messmikro ist omnidirektional, daher ist die Ausrichtung unwichtig. Ich habe damit früher viel experimentiert, wenn die Messkapsel an der gleichen Stelle ist, kriegst du mit unterschiedlicher Orientierung immer fast dasselbe Ergebnis.

- Was mal eine Überlegung wert wäre, wäre eine um 5cm höhere Messposition, da könnten die Auslöschungen tatsächlich leicht verschoben sein. Aber wozu, denn:

- Mir war mit dieser Messung wichtig, die Unterschiede der Klangregelung zu dokumentieren und ein allgemeines Urteil über die Qualität der Anlage abzugeben. Jetzt kann jeder sich anschauen, wo und wie bei diesem System die Bass- und Höhenregelung wirklich wirkt. Wer diese Info in seinem Kopf nicht braucht, muss sie nicht aufnehmen.

- Da bei allen Messungen das Mikro an exakt derselben Stelle ist, sind diese untereinander vergleichbar. Ich habe für mich einen guten Kompromiss gefunden, der bei unterschiedlicher Musik für mich funktioniert.

- Sinnhaftigkeit: Es ist schon lustig, bei Hobbies von Sinnhaftigkeit zu sprechen. Natürlich verfremden Fahrgeräusche den Klang, und genau deswegen ist es wichtig, dass die Anlage grundsätzlich möglichst unverfärbt spielt. Ansonsten könnte man auch argumentieren, dass Gas geben nix bringt, der Luftwiderstand bremst einen ja eh wieder runter. :-) Da ich in der Freizeit viel mit Tontechnik mache, eigene Lautsprecher konstruiere, Musik mische und auch mal Livesound gemacht habe, ist mir wichtig, dass ich in meinem Auto anständig Musik hören kann.

Musik im Auto kann extrem gut sein, es gelten eben andere Rahmenbedingungen als im Studio oder daheim. Der Nachhall, den ich ohne weitere Dämpfungsmaßnahmen in meinem Auto gemessen habe, übertrifft deutlich ein gutes Mittelklasse-Tonstudio, in dem ich mal messen durfte. Einen Bass, so trocken wie im Auto, kriegst Du im Wohnzimmer nur mit sehr viel Aufwand hin, Stichwort Raummoden. Im Auto gibt's dafür andere Herausforderungen, wie klappernde Verkleidungsteile, Fahrgeräusche, mangelhafte Ausrichtung des Hochtöners, asymmetrische Hörposition zu den Lautsprechern...

Am Ende zählt, dass man Spaß hat an der Zeit, die man verbringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich jetzt schreibe, dass ich die E46-Airbox vom Klang her weniger mag als Serie, werde ich dann gelöscht? :-)
 
Super gemacht!

.... der Bass störte mich auch schon direkt am Anfang, hab ihn ebenfalls runtergedreht.
 
Fast vergessen, Tipps zur Basskorrektur:

Würde probieren, bei 100 oder 90 Hz schmalbandig abzudämpfen. Bei 150 Hz fällt die Flanke ohnehin schon ab. Im Auto darf für meinen Geschmack der Bereich unterhalb von 50 Hz lauter sein, wenn es darüber linear weitergeht. Mit der richtigen Bandbreite könnte man das hinkriegen.

Fürs iPhone gibt es Audioplayer mit Equalizer, EQu ist in dem Bereich spitze. Damit werde ich demnächst auch mal rumspielen.

Wenn man die Trennfrequenz ermittelt hat, kann man für den Basszweig mit einem passenden Kondensator einen zusätzlichen Tiefpass bauen, in der Größe sind die aber teuer, wenn man keine Elkos nimmt.
 
Keine Frage, wichtig ist der Spaß an der Sache! :t Wollte dich oder deine Messungen nicht kritisieren ganz im Gegenteil, finde es durchaus interessant. Ich habe selbst sehr viel Zeit und Geld in den Aufbau eines Hörraums gesteckt. Du weißt ja aus Erfahrung mit welchen Schwierigkeiten man dort rechnen muss und welcher Aufwand nötig ist um einen möglichst neutralen und glatten Frequenzgang zu erhalten. Als ich nach 3 Jahren endlich mein "Ziel" erreicht hatte, wurde ich dennoch nicht glücklich damit, denn was nutzt der ganze Aufwand wenn nur eine Bruchteil der Software die ich abspiele wirklich gut produziert ist. Es waren nur wenige Referenz CDs die dem ganzen Aufwand gerecht wurden ...:eek: :o aber dann wars auch wirklich ein Träumchen. :D Der Großteil wird heute leider absolut sch.... produziert und hat mit neutral nur sehr wenig zu tun. Was nutzt der dickste Motor wenn die Leistung nicht auf die Straße gebracht wird? Zu guter Letzt habe ich nach einem halben Jahr, vor lauter Frust, die Bremse gezogen und alles wieder verramscht. :crynew: Mir wird heute noch schwindelig wenn ich darüber nachdenke wie viele Teuronen ich da versenkt habe... :confused: hätte ein schönes Z4m QP als Zweitwagen werden können. :whistle:

Dennoch ein schönes Hobby! Ich hatte selbst viel Spaß mich damit zu beschäftigen. Ich wollte nur zu bedenken geben, das Theorie und Praxis doch oft nicht Deckungsgleich arbeiten. ;)
 
Interessanter Thread ...
Habe ich das richtig verstanden, dass Du mit dem iPhone + Mic gemessen hast?
 
Nein, das iPhone diente nur als Pegelmessgerät. Die Software wird durch das Messmikrofon gefüttert. Das Messmikrofon war mal in einem Messlabor und wurde kalibriert, das heißt es wurde gegen deren Referenz gemessen und ich habe ein Kalibrierungsfile bekommen, welches enthält, wie mein Mikro vom perfekt linearen Frequenzgang abweicht. Die Software rechnet dann den Fehler raus und so bleibt eine saubere Messung.

Damit aber klar ist, wie laut es tatsächlich im Auto war, muss man dem System verraten, wie laut man das abgespielte Referenzsignal (weisses Rauschen) mit einem dB-Meter, in meinem Fall ein iPhone, gemessen hat. Das iPhone habe ich wiederum mal gegen "richtige" dB-Meter verglichen und nur wenig Abweichung gemessen.
 
Jetzt hört Doch mal auf!
Gibt doch vorab die Fragen zu klären:

Sind in allen Z4QPs die Lautsprecher-Chassis gleich?
Haben auch die DSP-Z4QPs genau die Frequenzweichen, die auch die Non-DSP-Z4QPs haben?
Falls nicht, sollten sich die Threads hier trennen.

Dann macht weissblau einen eigenen, neuen Thread für die Non-DSP-Z4QPs auf. Fertig!
Anderenfalls stehen hier 40 Seiten Gewurstel drin, aus denen kein Mensch schlau wird.


Also:
Sind in allen Z4QPs die Lautsprecher-Chassis gleich?

Haben die DSP-Z4QPs genau die Frequenzweichen, die auch die Non-DSP-Z4QPs haben?

Und damit die Antwort schneller durch das Forum kommt, mache ich mal einen neuen Threat auf:
http://www.zroadster.com/forum/inde...frequenzweichen-bei-allen-z4qp-gleich.110622/


 
Zuletzt bearbeitet:
Hi ..... zusammen

Sind in allen Z4QPs die Lautsprecher-Chassis gleich? ....... NEIN !

warum .... da in den verschiedenen Verstärkern Hifi und oder DSP unterschiedliche Endstufen Bauteile verbaut sind das Spektrum reicht z.B. von 2 Ohm bis 10 Ohm für die Impedanzen der anzusteuernden Lautsprecher
und je nach Baujahr leider auch aus Kostengründen der Hersteller der Lautsprecher zum Wechsel gezwungen wird .... Optisch identisch mechanisch nicht immer baugleich



Haben die DSP-Z4QPs genau die Frequenzweichen, die auch die Non-DSP-Z4QPs haben? ..... auch hier ein NEIN !

Je nach Ausstattung sind teilweise passive Weichenbauteile verbaut oder wie in der DSP Ausstattung Trennfrequenzen elektronisch in der Endstufe hinterlegt



 
[...]
Damit aber klar ist, wie laut es tatsächlich im Auto war, muss man dem System verraten, wie laut man das abgespielte Referenzsignal (weisses Rauschen) mit einem dB-Meter, in meinem Fall ein iPhone, gemessen hat. Das iPhone habe ich wiederum mal gegen "richtige" dB-Meter verglichen und nur wenig Abweichung gemessen.

Als ich vor Jahren vergleichbare Messungen (allerdings nicht in Fahrzeugen) gemacht habe, da gab es noch keine iPhones, sondern da wurde Equipment von Brüel&Kjaer verwendet. Und die dazu gehörenden Messmikrofone, deren Präzision sicher ganz erheblich höher liegt als die eines iphones, wurden nicht nur gelegentlich, sondern vor jeder Messung mindestens mit dem Kalibrator kalibriert. Insofern ist also für eine wissenschaftlich fundierte Messung die Kalibrierung im vorliegenden Falle ein wenig unzureichend. :) :-)

Diese grundsätzliche Bemerkung konnte ich mir nicht verkneifen, weil wir hier zu meiner Freude auf technisch-akustisch hohem Niveau diskutieren. Das hebt sich absolut wohltuend von dem üblichen "Je bumm, desto toll" ab. Aber für der Praxis gebe ich Dir natürlich völlig recht: Ob sich seit Deinem Vergleich iPhone mit professionellerem Gerät die Anzeige um ein oder zwei dB verschoben hat oder nicht, ist für die Beurteilung des Frequenzganges - besonders in einem Fahrzeug - völlig belanglos.

Aber eines möchte ich noch wissen: Warum verwendest Du weißes Rauschen? Für die Ermittlung eines Frequenzganges mit seiner logarithmischen Frequenzachse ist (oder war zumindest) weißes Rauschen und Mittelung über Terzen üblich. Das rosa Rauschen hat gleiche Energie pro Terz (bzw. Oktav oder anderer logarithmischer Intervalle).
 
[...]
Gibt doch vorab die Fragen zu klären:
Sind in allen Z4QPs die Lautsprecher-Chassis gleich?
Haben auch die DSP-Z4QPs genau die Frequenzweichen, die auch die Non-DSP-Z4QPs haben?
[...]

Warum willst Du erst die Details zum Messobjekt geklärt haben?

Ich halte es für sinnvoller, erst die Details zum Messverfahren zu klären.
 
Warum die Aufregung?

In diesem Thread geht es konkret um ein Z4 M Coupe mit HiFi Professional ohne DSP. Das dürfte, wenn nicht über die Baujahre die Komponenten gewechselt wurden, für andere Z4 Coupes mit HiFi Professional vergleichbar aussehen.

Elias, ich hab hier keine Doktorarbeit abgegeben. Wissenschaftlich ist jegliches Handeln ohnehin erst, wenn der Versuch von einer anderen Partei mit vergleichbaren Ergebnissen reproduziert werden konnte. Du scheinst ja viel Ahnung zu haben, also ergänze doch einfach die hier geteilten Messungen durch deine eigenen. Bevor du meine Ergebnisse widerlegt oder präzisiert hast, ist jegliche Meinung von Dir nur... eine Meinung eben.

Das weisse Rauschen war nur für die Kalibrierung der Lautstärke notwendig, die Messung ist natürlich ein Sweep.
 
Es spielen so viele Faktoren eine Rolle
da gibt verschiedene Hersteller der Radios >> es gibt verschiedene Endstufen >> es gibt verschiedene Lautsprecher die alle in den Z4QPs über die Jahre verbaut wurden

da macht es beim Z wenig bis keinen Sinn ohne neue Bauteile wie gute Lautsprecher / Endstufen mit DSP zu versuchen in die schon ab Werk vermurkste Charakteristik der Anlage mittels passiven Weichenbauteilen in ein gutes Licht zu rücken

der Einbruch bei 400Hz z.B. ist dem Einbauort der Tieftöner und den Mitteltunnel geschuldet .... das ist zumindest bei jedem Z4 gleich :))
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum die Aufregung?
[...]
Elias, ich hab hier keine Doktorarbeit abgegeben. Wissenschaftlich ist jegliches Handeln ohnehin erst, wenn der Versuch von einer anderen Partei mit vergleichbaren Ergebnissen reproduziert werden konnte. Du scheinst ja viel Ahnung zu haben, also ergänze doch einfach die hier geteilten Messungen durch deine eigenen. Bevor du meine Ergebnisse widerlegt oder präzisiert hast, ist jegliche Meinung von Dir nur... eine Meinung eben.
[...]

Offenbar muss ich etwas klarstellen:
Weder rege ich mich hier auf noch möchte ich Dich kritisieren.

Ich habe mir ein paar grundsätzliche Bemerkungen nicht verkneifen können, weil ich mich über das technische Niveau Deines Themas freue.
Wesentlich ist der folgende Satz aus meinem Post:
[...] Aber für der Praxis gebe ich Dir natürlich völlig recht: [...]
Der war nicht nur so geschrieben, sondern auch genauso gemeint.

Eigene Messungen aus dem Z4 habe ich nicht. Brauche ich auch nicht, weil ich bei Bedarf gern auf Deine zurückkomme. Für meine Zwecke sind die völlig ausreichend.
 
@weissblau : Sehr interessante Messung und auch eine gute Erklärung, die auch Laien verstehen werden. Wäre ja für dich selber eine gute Grundlage, wenn eventuelle Änderungen am Soundsystem geplant sind.
Ich habe selber auch verdammt viel Geld verbraten um mein damaliges Fahrzeug klanglich aufzuwerten. Derartige Messungen nach jeder Anpassung wären da sicherlich hilfreich gewesen.

@Rest: @weissblau hat hier lediglich eine Messung SEINES Z4 QP in SEINER Konfiguration vorgestellt und aufgezeigt, wo er Verbesserungspotenzial sieht. Nicht mehr und auch nicht weniger. Mir gefällt es, wenn so etwas auch mal mit der Community geteilt wird ;) Inwieweit dies auf andere QPs oder Systeme übertragbar ist, steht streng gesehen nicht zur Debatte.
 
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