weissblau
Fahrer
- Registriert
- 3 August 2015
- Wagen
- BMW Z4 e86 M coupé
Habe heute mal das HiFi-System meines Z4 M Coupe E86 durchgemessen. Das System hat nicht gerade den besten Ruf, und ich war mit der Grundeinstellung auch nicht so zufrieden. Verwendet wurde ein kalibriertes Behringer ECM8000 Messmikrofon und die frei erhältliche Software Room EQ Wizard, mit der ich schon einige Projekte durchgeführt habe. Die Lautstärke der Messungen wurde mittels iPhone kalibriert. Die angezeigten Pegel sind die realen Lautstärken im Auto.
Ich hatte bei allen Messungen die Balance mittig und testweise einmal 100% Front und 100% Rear gemessen. Hinten ist der Frequenzgang in Hochton und Bass stumpfer, bei Mittenstellung im Menü ergänzen sie sich aber brauchbar.
Das Mikro war am Beifahrersitz knapp unter Kopfhöhe befestigt, während ich auf dem Fahrersitz saß und die Messung mit geschlossenen Türen und Fenstern durchführte.

Pink: Bass 0, Treble 0
Rot: Bass -3, Treble +6
Grün: Bass -3, Treble +3
Lila: Bass -6, Treble 0

Drei grundlegende Probleme hat der Frequenzgang der Anlage:
Der Bass ist zu LAUT! Keine der Messungen hat den Bass auch nur um einen Punkt angehoben. Leider geht der Peak bis fast 150Hz, weswegen der Bass dröhnig und matschig klingt. Dann gibt es eine Senke im wichtigen Grundtonbereich bei 400 Hz, die sich dann stetig bis 1.350 Hz zu einem dominanten Peak anhebt.
Wenigstens ist der Hochtonbereich von 2.000 Hz bis knapp 8.000 Hz schön geradlinig, der Hochtonabfall ist in dieser Messung durch die Glättung des Graphen etwas übertrieben, sieht man später noch.
Mit den Möglichkeiten des Systems kann man lediglich Bass und Hochton in jeweils 6 Stufen eben und senken. Die Absenkung auf -6 zieht aber auch die Senke bei 400 Hz tiefer ins Grab, während Bass -3 die Senke kaum verschlimmert.
Im Hochton das Gleiche:Anhebung auf +6 zieht leider ebenfalls den Peak bei 1.350 Hz mit nach oben.
In einer perfekten Welt könnte man in den Frequenzgang bei 800 Hz einen Schraubenzieher reinrammen und zwischen 400 und 1350 das Signal gerade drehen. In der Realität muss ich mich erstmal mit der gefundenen Kompromisslösung Bass -3, Treble +3 abfinden.
Zum Trost gibt's dafür die Verzerrungsmessung bei 100 dB Referenzpegel, was schon richtig laut ist.

Die vielen Linien sind erstmal schwer zu lesen, wichtig sind unten die schwarze Linie (Summe aller harmonischen Verzerrungen), die rote Linie (Klirr 2. Ordnung, K2) und die orange Linie (Klirr 3. Ordnung, K3)
K2 klingt für das menschliche Ohr nicht unangenehm, da dem Grundsignal ein weiterer Ton eine Oktave höher hinzugefügt wird. K3 klingt aber unangenehm und ist auch für ungeschulte Ohren gut hörbar. Im K3 ist die Emma gerade da gut, wo sie den Frequenzgang so versaubeutelt. Insgesamt hat man aber im Durchschnitt einen Abstand von ca 30 dB zwischen Signal und Klirranteil. Das geht besser, aber auch weitaus schlechter. Für echte 100 dB ist das schon eine saubere Leistung.
Hier sieht man außerdem, dass die braune, ungeglättete Kurve im Hochton besser verläuft, als es erstmal den Anschein macht. Ein Abfall bis 20.000 Hz bleibt jedoch.
Zum Vergleich noch die Klirrmessung bei neutraler Klangregelung mit Bass 0, Treble 0. Im Bass gleich mal 10 dB mehr Klirr im Vergleich zum Signal, die Woofer kommen an ihre Grenzen:

Der Klang des Systems ist mit dieser Einstellung harmonischer geworden, aber die Emma macht einfach gern auf dicke Hose und lässt den Bass brummen. Ich hatte schon einen Pioneer 710 Flachsubwoofer im Anschlag, der wird nach dieser Messaktion vorerst wieder zurückgeschickt - originalverpackt. Der Bass könnte durch einen weiteren Sub deutlich aufgeräumt werden, weil die verbauten Subwoofer recht viel Klirr mitbringen. Aber wenn ich überhaupt was an der Anlage mache, dann widme ich mich zuerst dem Mittelton. Da ich aber sehr oft ganz ohne Beschallung fahre und einfach dem Motor lausche, gibt's wichtigere Baustellen.
Hoffe, euch hat's gefallen!
Ich hatte bei allen Messungen die Balance mittig und testweise einmal 100% Front und 100% Rear gemessen. Hinten ist der Frequenzgang in Hochton und Bass stumpfer, bei Mittenstellung im Menü ergänzen sie sich aber brauchbar.
Das Mikro war am Beifahrersitz knapp unter Kopfhöhe befestigt, während ich auf dem Fahrersitz saß und die Messung mit geschlossenen Türen und Fenstern durchführte.

Pink: Bass 0, Treble 0
Rot: Bass -3, Treble +6
Grün: Bass -3, Treble +3
Lila: Bass -6, Treble 0

Drei grundlegende Probleme hat der Frequenzgang der Anlage:
Der Bass ist zu LAUT! Keine der Messungen hat den Bass auch nur um einen Punkt angehoben. Leider geht der Peak bis fast 150Hz, weswegen der Bass dröhnig und matschig klingt. Dann gibt es eine Senke im wichtigen Grundtonbereich bei 400 Hz, die sich dann stetig bis 1.350 Hz zu einem dominanten Peak anhebt.
Wenigstens ist der Hochtonbereich von 2.000 Hz bis knapp 8.000 Hz schön geradlinig, der Hochtonabfall ist in dieser Messung durch die Glättung des Graphen etwas übertrieben, sieht man später noch.
Mit den Möglichkeiten des Systems kann man lediglich Bass und Hochton in jeweils 6 Stufen eben und senken. Die Absenkung auf -6 zieht aber auch die Senke bei 400 Hz tiefer ins Grab, während Bass -3 die Senke kaum verschlimmert.
Im Hochton das Gleiche:Anhebung auf +6 zieht leider ebenfalls den Peak bei 1.350 Hz mit nach oben.
In einer perfekten Welt könnte man in den Frequenzgang bei 800 Hz einen Schraubenzieher reinrammen und zwischen 400 und 1350 das Signal gerade drehen. In der Realität muss ich mich erstmal mit der gefundenen Kompromisslösung Bass -3, Treble +3 abfinden.
Zum Trost gibt's dafür die Verzerrungsmessung bei 100 dB Referenzpegel, was schon richtig laut ist.

Die vielen Linien sind erstmal schwer zu lesen, wichtig sind unten die schwarze Linie (Summe aller harmonischen Verzerrungen), die rote Linie (Klirr 2. Ordnung, K2) und die orange Linie (Klirr 3. Ordnung, K3)
K2 klingt für das menschliche Ohr nicht unangenehm, da dem Grundsignal ein weiterer Ton eine Oktave höher hinzugefügt wird. K3 klingt aber unangenehm und ist auch für ungeschulte Ohren gut hörbar. Im K3 ist die Emma gerade da gut, wo sie den Frequenzgang so versaubeutelt. Insgesamt hat man aber im Durchschnitt einen Abstand von ca 30 dB zwischen Signal und Klirranteil. Das geht besser, aber auch weitaus schlechter. Für echte 100 dB ist das schon eine saubere Leistung.
Hier sieht man außerdem, dass die braune, ungeglättete Kurve im Hochton besser verläuft, als es erstmal den Anschein macht. Ein Abfall bis 20.000 Hz bleibt jedoch.
Zum Vergleich noch die Klirrmessung bei neutraler Klangregelung mit Bass 0, Treble 0. Im Bass gleich mal 10 dB mehr Klirr im Vergleich zum Signal, die Woofer kommen an ihre Grenzen:

Der Klang des Systems ist mit dieser Einstellung harmonischer geworden, aber die Emma macht einfach gern auf dicke Hose und lässt den Bass brummen. Ich hatte schon einen Pioneer 710 Flachsubwoofer im Anschlag, der wird nach dieser Messaktion vorerst wieder zurückgeschickt - originalverpackt. Der Bass könnte durch einen weiteren Sub deutlich aufgeräumt werden, weil die verbauten Subwoofer recht viel Klirr mitbringen. Aber wenn ich überhaupt was an der Anlage mache, dann widme ich mich zuerst dem Mittelton. Da ich aber sehr oft ganz ohne Beschallung fahre und einfach dem Motor lausche, gibt's wichtigere Baustellen.
Hoffe, euch hat's gefallen!