Das Konzept dürfte tatsächlich weiterhin einzigartig sein. Es ist jedenfalls eines der wesentlichsten Kennzeichen des VW Phaeton, welches ich jedes Mal sehr genossen habe. Denn ein angenehmes Innenraumklima muss nicht unbedingt mit einer Kaltluftfront im Gesicht einhergehen.
Die Verarbeitung und der Komfort des VW Phaeton war nicht nur mindestens ebenbürtig. Bis zum Schluss war es schlichtweg die Benchmark. Erst Mercedes hat den Federungskomfort mit dem Magic-Body-Control (teilweise sehr kostspielige Option) erreichen können - das war zu diesem Zeitpunkt beim Phaeton ein Jahrzehnt Serienausstattung.
Der Phaeton macht nicht mehr oder weniger Probleme als 7er, A8 oder S-Klasse. Es ist halt ein Fahrzeug der Oberklasse, mit entsprechender Ausstattung (ergo Ausfall-/Defektpotenzial) und Unterhaltskosten.
Das Zeug zum Klassiker hat er durchaus. Gerade als V10 TDI oder W12 ist es schon ein technisches Werk, was es so halt nicht gab. Allein die Kofferraumscharniere der elektrischen Heckklappe sind ein Kunstwerk für sich.
Die Preise sind im Übrigen speziell für die GP3 W12 inzwischen deutlich von Fahrradpreisen entfernt. Auch ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sich bei unserem letzten VW Phaeton mit Exclusive-Ausstattung tatsächlich auch Preise im Alter erzielen lassen, was den effektiven Wertverlust derart reduzierte ... mit einem Konkurrenzprodukt wäre das bei Weitem teurer geworden. Und dass ein Fahrrad den Fahrkomfort jemals erreichen könnte, sollte wohl ohnehin außer Frage stehen.
Aber wenigstens einen Vorteil hat der VW Phaeton. Er wird noch immer verkannt. Das erspart ihm zu 99% die Peinlichkeiten, die S-Klasse, 7er und A8 ereilen. Denn zum Protzen taugt der Phaeton schlichtweg nicht. Hier wird der Nerz nach innen getragen.