Heute ist die Lieferung für meinen
neuen Marder-Freund angekommen. Es handelt sich um das recht preiswerte Gerät von KEMO namens M176. Da es sich um keine Raketenwissenschaft handelt, halte ich 200 € für derartige Gerätschaften für völlig überzogen. Dieses Modell bietet Ultraschall (modulierend) und 6 Stromschlagplättchen aus Edelstahl (wichtig für die Einstiegsbereiche). Die Plättchen kann man optional nachkaufen, also alles rechts günstig erweiterbar, falls die 6 Stück nicht reichen sollten. Man liest durchaus mal, dass das Gerät schnell den Geist aufgegeben hat und der Ultraschall platt war. Hier frage ich mich allerdings, ob die Bewerter alle so super über 19kHz hören können oder über entsprechendes Equipment verfügen… Ich lasse es drauf ankommen. Das Schnäppchen über Völkner von knapp 50 € inkl. Versand und erweiterter Garantie konnte ich mir nicht entgehen lassen;-)
KEMO kenne ich noch aus meinen ersten Zeiten mit dem Lötkolben. Das waren eigentlich immer solide Sachen. Wenn hier irgendwas nicht mehr funktionieren sollte, wird halt das Basisgerät ausgetauscht. Dafür kann man ja entsprechende Verbinder einbauen, so dass man nicht alles demontieren muss. Außerdem könnte man dann auch gleich für 50-60 € mehr noch 6 weitere Platten verbauen.
Nachteilig finde ich, dass das Modul bzw. die Platine darin vergossen ist. Wenn also ein Billigbauteil darin den Geist aufgibt, ist es extrem unrentabel, dies zu reparieren. Auf der anderen Seite ist der Aufbau damit auch unempfindlich gegenüber Stößen durch die aalglatten Fahrbahnen hierzulande, die wir u.a. durch die Kfz-Steuer finanzieren (ach ja, die Steuer ist ja nicht so ganz zweckgebunden, ich vergaß).
Also, das ist sicherlich nicht die Premiumvariante, bietet aber alles, was die 4mal so teuren Produkte auch versprechen. In allen Fällen muss man leider sehr viel basteln. Daran wird es wahrscheinlich demnächst haken, denn bei diesen Temperaturen habe ich wenig Lust mit Kabeln herumzufriemeln. Ich hoffe, dass mein neuer kleiner Kumpel vielleicht mal eine kleine Winterpause einlegen kann.
Um das Gerät vor einem Einbau zu testen, habe ich einen Rohaufbau vorgenommen. Mit gespitzten Ohren kann man durchaus hohe Frequenzen wahrnehmen. Irgendwann verlassen die Frequenzen halt den menschlich wahrnehmbaren Bereich, hier muss man Vertrauen in das Gerät haben. Man hört aber immer wieder die unteren Bereiche um die 19-20kHz (sofern man dazu in der Lage ist).
Nun war ich gespannt, welche Spannung denn an den Plättchen anliegt - was bekommt ein Eindringling und Gummischlauchkauer als Show geboten?
Das Gerät, wenn es angeschlossen wird, fängt erst mal mit dem Piepsen an, in der Zwischenzeit laden sich wohl die Elkos voll. Wenn man dann recht spontan den Kontakt an einer Platte misst, kann man kurzzeitig eine hohe Spannung feststellen. Danach braucht das Modul wieder ein paar Sekunden, um die Elkos aufzuladen. Wenn der Marder also feststeckt, wird er zumindest nicht dauergebraten;-)
In kurzen Tests hatte ich durchaus Spannungen von 255V an den Plättchen gemessen. Ich denke, wenn die Elkos weiter aufgeladen gewesen wären, hätte der Wert auch höher sein können. Dies ist auch so ein Bewertungspunkt, den technisch Unwissende gerne zur Abwertung anfügen. Es ist doch logisch, dass eine stromsparende Schaltung mit Ziel von Stromschlägen auf eine Art Puffer zurückgreifen muss. Das Teil soll die Fahrzeugbatterie ja nicht leersaugen. Der Impuls ist nur kurzfristig messbar. Der erste Wert auf dem Messgerät ist entscheidend, hier ist natürlich auch die Qualität des Messgerätes entscheidend.
Mal sehen, vielleicht baue ich vorerst nur das Ultraschallgerät ein und im Frühjahr folgt der Rest. Im Winter auf dem Boden rumkrabbeln ist nicht mein Ding. Vorübergehendes Friedensabkommen mit Marder schließen und gut;-)