AW: Frage Pleuellagerschaden
violator schrieb:
Ist mir nicht ganz klar warum an so teuren und hochentwickelten Motoren vom Markenhersteller sowas immerwieder zu lesen ist.
Irgendwo in der gesamten Kette des Antriebsstrangs sitzt das "schwächste Glied" und eben das ist es, welches zuerst aufgibt. Bei manchen Herstellern sind es die Motorblöcke, die es zerreißt, anderen brechen die Pleuelstangen - wieder andere haben mit brechenden Ventilen zu kämpfen - oder Zylinderköpfen. Ganz klassisch sind reißende Zahnriemen.
All das ist bei BMW eine Spur besser (z.B. Kette statt Riemen), also sind es die Pleuellagerschalen, die als "schwächstes Glied" herhalten und in der Folge für ein paar wenige (!!) Motorschäden sorgen.
Während bei vielen anderen Motoren die Schäden aprupt eintreten, verschleißen die Lagerschalen nur allmählich und der Fahrer hat genügend Zeit sich selbst darum zu kümmern.
Der Verschleiß der Lagerschalen hängt von Last und Drehzahl ab - wer seinen M-Motor "artgerecht" hält, wird also keine 150.000 bis 200.000 km brauchen, um für spürbaren Verschleiß zu sorgen. ... und demzufolge Folgeschäden.
Alle anderen BMW-Motoren sind ebenfalls von dem Problem betroffen. nixnuz hat sie bei ca. 170.000 km (+/- 20.000) wechseln lassen und es wurde bei ihm auch schon Zeit ... er fährt aber auch sehr häufig auf der Nordschleife ...
Allen anderen empfiehlt man so ab 200.000 km die Dinger wechseln zu lassen.
Aber es gibt auch Fälle, wo die Motoren ihre 400.000 km ohne jeglichen Lagerschaden überlebten (wahrscheinlich dennoch massiver Verschleiß)
Manche Hersteller verbauen keine Pleuellagerschalen, die haben dann keine Probleme damit, aber eben den Abrieb an der Kurbelwelle oder am Pleuel - irgendwo muss es zwangsläufig den Verschleiß geben.
Und wenn das Spiel zu groß wird zwischen Pleuel und Kurbelwelle, dann steigen die Kräfte im Pleuel rasant an, wenn der Fahrer plötzlich vom Gaspedal springt und in den Schiebebetrieb wechselt.
Pleuellagerschonend zu fahren meint soviel wie
- keine Drehzahlorgien
- Bei hoher Drehzahl nicht plötzlich in den Schiebebetrieb wechseln - also bei 250 auf der Bahn das Gas langsam zurück nehmen, sofern möglich
- geschmeidig fahren, nicht digital.
- beim Z4 ist's die Sporttaste und Kennfeldoptimierung die für ruckartige Lastwechsel sorgen
- uvm.
... Hab mich mal ein Weilchen damit befasst - aktuell kann man bei den E30 und E36 was über Pleuellager nachlesen, es wird noch zwei oder drei Jahre dauern bis dann die E46 mit dem Pleuellagerleiden beginnen und dann auch eine größere Menge von Z3, die eben so hohe Laufleistungen erreichen.