TheFastTed
Fahrer
- Registriert
- 9 Februar 2006
Letzten Freitag war es endlich soweit. Lange habe ich dem Moment entgegengefiebert, endlich mal einen Z4 erleben zu können. Ich hatte also Gelegenheit, mal einen Z4 FL 2,5i auszuprobieren. Der Wagen war mit dem M-Sportpaket und 18-Zoll-Mischbereifung (Bridgestone Potenza RE 50 A Run-Flat-Tires) ausgestattet. Vor einem Monat konnte ich bereits einen SLK 350 Probe fahren. Diese beiden Autos (Z4 als 3,0 Si) sind meine Favoriten für einen Zweitwagen. Als „Erstwagen“ fahre ich einen E 46 330d FL (204PS-Maschine) mit MII-Sportpaket und ebenfalls 18-Zoll-Mischbereifung (Bridgestone Potenza RE 50 A, keine RFT).
Von Außen:
SLK (R171): Er gefällt auf den ersten Blick. Die F1- Nase macht den Wagen etwas auffälliger als seinen Vorgänger, den R170 (welchen ich als 230K vor meinem BMW 330d für 2 ¾ Jahre gefahren bin). Auch wirken Seitenlinie und Heck etwas kantiger und muskulöser. Für eine sportlichere Optik sollte jedoch das optionale, teure AMG-Optikpaket gewählt werden. Bei einem silbernen Fahrzeug ist dies fast ein Muss, um sich etwas vom Silberner-Mercedes-silberne-Haare-Image abzuheben. In schwarz fällt das Optikpaket nicht so sehr auf und erscheint deshalb eher verzichtbar. Störend finde ich die unterbrochene Seitenlinie am Übergang Motorhaube-A-Säule zur Tür, welche niedriger angesetzt ist. Das verleiht der Seitenlinie, vor allem wenn der Wagen offen ist, schon fast etwas Van-Artiges. Trotzdem finde ich, dass der SLK das schönste Klappdach-Cabrio ist. Man sehe sich nur die Design-Sünden ala Peugeot 307 CCb: Sieht man den SLK dann zum wiederholten Male, hat man sich ziemlich schnell an die Opitk gewöhnt. Es gibt nicht neues zu entdecken. Irgendwie fehlt die Spannung, die Sportlichkeit, das Kantige. Und man sieht bald an jeder Straßenecke einen SLK stehen, schließlich werden etwa sechsmal mehr SLK verkauft, als Z4.
Z4: Als der Wagen 2003 präsentiert wurde, hat er mir kaum gefallen. Was hat der Bangle denn da verbrochen? Nach ein paar Begegnungen „in freier Wildbahn“ bin ich dann doch noch mal zum BMW-Händler, um den Z4 genauer anzusehen. Von mal zu mal gefiel er mir besser. Als der neue SLK 2004 vorgestellt wurde, war zunächst dieser wieder mein Designfavorit. Zwischenzeitlich habe ich mich jedoch am SLK-Design (siehe oben) satt gesehen. Beim Z4 gefällt mir die klassische Linienführung, die durch ihre Kantigkeit gleichzeitig zu einer sehr technischen, klaren und sportlichen Optik führt. Das Auto hat keinen Hüftspeck, es ist Spannung pur. Der SLK wirkt hingegen etwas pummelig, wie ein gut situierter Mittfünfziger.
Von innen:
SLK (R171): Von der Haptik im Innenraum bin ich enttäuscht. Die Drehregler zur Bedienung der Klimaanlage fassen sich sehr billig an. Silber lackiertes Hartplastik mit zuviel „Bewegungsfreiheit“. Auch die silbern lackierte Plastikblende über dem Handschuhfach ist eines Autos für ca. 60 TEUR (mit guter Ausstattung) nicht würdig. Da erwartet man schon etwas mehr. Was gar nicht geht, ist die Qualität des verwendeten Leders. Ein Vergleich mit der Kunststoffoberfläche des Z4-Cockpits kann durchaus angestellt werden. Nur handelt es sich beim Z4 wirklich um Plastik. Beim SLK soll es Leder sein. Das Designo-Leder ist angeblich deutlich besser, in Anbetracht des happigen Aufpreises hierfür wird es allerdings nur selten geordert. Weiter störend finde ich den hellen Dachhimmel, der meiner Meinung nach einfach nicht zu einem sportlichen Auto passt. Über Designo kann man einen Dachhimmel aus Alcantara ordern, so einen konnte ich schon mal in einem SL bewundern. Der hat was. Allerdings gegen saftigen Aufpreis, versteht sich. Die vielen Knöpfe des Command-Systems haben einen angenehmen Druckpunkt. Das Cockpit wirkt jedoch insgesamt etwas überfrachtet mit Bedienelementen. Die Instrumente sind klar gezeichnet und sehr gut ablesbar. Sie werden auch in der neuen M-Klasse verwendet, wo sie meiner Meinung nach auch eher hinpassen. Für einen sportlichen Roadster dürften die Anzeigen ruhig etwas „emotionaler“ gestaltet sein. Dies trifft auch auf die Z4-Instrumente zu, allerdings verströmen diese schon mehr Sportwagen-Flair.
Z4: Das Cockpit ist deutlich klarer gestaltet, als das des SLK. Alles wirkt wie aus einem Stück geschnitzt. Die Bedienelemente fassen sich gut an, die massive Aluminiumblende am Armaturenbrett ist einfach nur traumhaft. Gut ist die Idee, den Navi-Bildschirm klappbar in den oberen Teil des Armaturenbrettes zu integrieren. Auch hier sind die Instrumente klar ablesbar. Alles wirkt aufgeräumter und mehr auf das wesentliche konzentriert: Den Fahrer über Drehzahl und Geschwindigkeit zu informieren. Das Leder Oregon reicht für normale Qualitätsansprüche vollkommen aus. Ich dachte, dass New England Pflicht sei. Nun weiß ich, dass man auch mit dem Standardleder gut leben kann. Es fasst sich nach Leder an und riecht auch so.
Beim Fahren:
SLK (R171): Wie eingangs erwähnt, hatte ich bis vor zwei Jahren einen SLK 230K. Der Umstieg auf den 330d war fahrwerkstechnisch eine Offenbarung. Natürlich konnte man auch mit dem alten SLK schnell ums Eck fahren. Die Stabilität bei hohem Tempo war auch in Ordnung. Nur fehlte das Gefühl für die Straße, welches der BMW durch die Lenkung überträgt. Der neue SLK wurde gegenüber dem alten schon deutlich weiterentwickelt. Die Umstellung von Kugelumlauf- auf Zahnstangenlenkung ist spürbar. Jedoch fühlt sich die Lenkung (ich fuhr einen mit Parameterlenkung) immer noch etwas indirekt an. Das ist jetzt nicht dramatisch, der Wagen fährt schon dahin, wo man hin will. Aber eben nicht auf den Millimeter genau, wie ich es bei meinem 330d von der ersten Sekunde an zu schätzen gelernt habe. Eine Sänfte ist der SLK mit seinem AMG-Sportfahrwerk (15mm tiefer) nicht. Aber auch nicht unkomfortabel. Es passt einfach. Hohe Kurvengeschwindigkeiten sind möglich. Vom ESP wurde ich bei meiner Probefahrt nicht eingebremst. Aber ich fahre ja auch nicht auf der letzten Rille, wenn ich ein Auto nicht kenne. Bei meinem alten SLK war die strikte Auslegung des ESP jedoch das eine oder andere Mal eine Spaßbremse. Knacken und knarzen der Karosserie traten nicht auf.
Der Motor ist mit seinen 272 PS über jeden Zweifel erhaben. Ich fuhr den Wagen mit der 7-Gang-Automatik. In der D-Stellung (Komfortmodus) kommen einem schon Zweifel, ob da tatsächlich 272 PS am Werk sein sollen. Vom Gefühl ging der Wagen nicht besser als mein 330d mit 204 PS. Auch die Motorcharakteristik ist vergleichbar: Viel Bums unten rum, aber oben dann etwas (aber wirklich nur etwas) zugeschnürt. Anders geht es dann in der S-Stellung ab. Die Automatik lässt den Motor höher drehen, wobei ich doch etwas Drehfreude vermisste. Die Schaltvorgänge gehen etwas schneller von statten. Auch die Schaltung mit den Lenkradschalttasten ist in Ordnung, es gibt nur eine geringe Verzögerung bis zur Umsetzung des Schaltbefehls. Aber als Handschalt-Fan konnte mich das alles nicht so recht begeistern. Vielleicht braucht man auch etwas Zeit, bis man damit richtig umgehen kann. Ob ich mich an die Schaltung per Tastendruck gewöhnen könnte, weiß ich nicht. Ich finde es einfach zu schön, den Gang mit einer zackigen Bewegung von Hand wechseln zu können und selber per Fuß zu bestimmen, wie schnell die Kupplung greift. Dieses Fahren fühlt sich irgendwie sportlicher an, muss aber nicht zwangsläufiger schneller sein. Aber geht es nicht mehr ums Gefühl, denn um schnelle Rundenzeiten?
Das Blechdach des SLK macht den Wagen bei Landstraßentempo und im fahrverbotfreien Rahmen darüber, angenehm leise für einen Roadster. Gemäß den Messwerten von Auto Motor und Sport (Heft 10 vom 26.04.2006, Seite 78) beträgt das Innengeräusch bei 80 km/h 66 dB(A), bei 100 km/h 69 dB(A) und bei 140 km/h 73 dB(A). Der Z4 3,0Si im Vergleich (selbe Quelle): Bei 80 km/h 70 dB(A), bei 100 km/h 71 dB(A) und bei 140 km/h 79 dB(A). Gemäß den Messwerten verdoppelt sich die Lautstärke im Innenraum im Z4 beinahe, wenn man statt 80 km/h mit 140 km/h fährt (+10 dB(A) entspricht einer Verdoppelung). Subjektiv habe ich das nicht so empfunden. Fest steht aber, dass der SLK definitiv leiser ist. Aber mein 330d ist noch leiser
Der Klang des Motors vom 350 SLK ist ganz ordentlich, man hört auch, dass dort Leistung vorhanden ist. Leider konnte ich den Z4 3,0Si zum vergleichenden Soundcheck bislang nicht in Natura erleben.
Z4: Da ist es ja wieder, dieses vertraute Gefühl des eins seins mit der Straße. Fast so direkt wie in meinem 330d. Die elektronische Servolenkung macht das Lenkgefühl leider etwas synthetisch, ohne dabei jedoch schwammig oder teigig zu werden. Irgendwie fühlt sich der Z4 direkter und unmittelbarer an, als der SLK. Mehr wie ein Go-Kart im Vergleich zu einer sportlichen Limousine. Wie eingangs erwähnt, hatte ich den 2,5i mit M-Sportfahrwerk und 18-Zoll RFT von Bridgestone zur Verfügung. Ich fand den Wagen keinesfalls unkomfortabel. Der Fahrkomfort ist durchaus vergleichbar mit meinem 330d (welcher ja ebenfalls über das M-Sportfahrwerk) verfügt. Kleinere Bodenwellen bügelt mein 330d schon besser weg, aber schließlich ist der Wagen ja auch um 300 kg schwerer. Ich befürchtete nach der Lektüre so mancher Forumsbeiträge, dass die RFT recht hölzern abrollen, etwa wie Vollgummireifen. Davon kann gar keine Rede sein. Die Reifen fuhren sich sehr angenehm. Eine Sänfte ist der Z4 mit diesem Fahrwerk und dieser Bereifung bestimmt nicht, aber das soll er ja auch nicht sein. Dank der hohen Verwindungssteifigkeit der Karosserie knackte und knarzte auch beim Z4 rein gar nichts. Das Verdeck öffnet und schließt sich angenehm schnell (ca. 10 Sek.). Da macht man schon mal gerne spontan an der Ampel auf. Beim SLK hingegen vergehen ca. 25 Sekunden, bis das Verdeck unten ist, oder wieder oben. Da man während des gesamten Öffnungs- oder Schließvorgangs die hierfür vorgesehene Taste drücken muss, erlebt man diese Zeitspanne als noch länger. Sicher gibt es Dachsteuerungsmodule, die hier Abhilfe verschaffen. Aber ohne ABE käme mir so etwas nicht ins Auto. Die Lautstärke im Innenraum war annehmbar. Sicher ist der Z4 etwas lauter als der SLK, aber wiederum nicht soviel lauter, als ich mir vorgestellt habe. Und die Geräuschkulisse ist nicht unangenehm. Beim Cruisen mit Landstraßentempo treten weder Motorgeräusch, noch Windgeräusche in den Vordergrund. Man fühlt sich wohl im Auto. Hoffentlich habe ich bald Gelegenheit, den Z4 3,0Si zu probieren, der 2,5i klang zwar nach Reihensechser, jedoch fehlte mir etwas die Kraft im Klang. Eine Offenbarung sind die hervorragenden M-Sportsitze. Ich kann mir aber vorstellen, dass Fahrer mit etwas mehr Hüftspeck die Sitze als zu schmal empfinden könnten. Mir passen sie zum Glück perfekt. Die Sitze im SLK sind hingegen nicht so berühmt. Man liest öfters, dass die Sitze im R171 gegenüber dem R170 (FL) erneut verbessert wurden. Dies kann ich nicht bestätigen. Wahrscheinlich bin ich von meinen M-Sportsitzen im 330d schon zu verwöhnt. --weiter --
Von Außen:
SLK (R171): Er gefällt auf den ersten Blick. Die F1- Nase macht den Wagen etwas auffälliger als seinen Vorgänger, den R170 (welchen ich als 230K vor meinem BMW 330d für 2 ¾ Jahre gefahren bin). Auch wirken Seitenlinie und Heck etwas kantiger und muskulöser. Für eine sportlichere Optik sollte jedoch das optionale, teure AMG-Optikpaket gewählt werden. Bei einem silbernen Fahrzeug ist dies fast ein Muss, um sich etwas vom Silberner-Mercedes-silberne-Haare-Image abzuheben. In schwarz fällt das Optikpaket nicht so sehr auf und erscheint deshalb eher verzichtbar. Störend finde ich die unterbrochene Seitenlinie am Übergang Motorhaube-A-Säule zur Tür, welche niedriger angesetzt ist. Das verleiht der Seitenlinie, vor allem wenn der Wagen offen ist, schon fast etwas Van-Artiges. Trotzdem finde ich, dass der SLK das schönste Klappdach-Cabrio ist. Man sehe sich nur die Design-Sünden ala Peugeot 307 CCb: Sieht man den SLK dann zum wiederholten Male, hat man sich ziemlich schnell an die Opitk gewöhnt. Es gibt nicht neues zu entdecken. Irgendwie fehlt die Spannung, die Sportlichkeit, das Kantige. Und man sieht bald an jeder Straßenecke einen SLK stehen, schließlich werden etwa sechsmal mehr SLK verkauft, als Z4.
Z4: Als der Wagen 2003 präsentiert wurde, hat er mir kaum gefallen. Was hat der Bangle denn da verbrochen? Nach ein paar Begegnungen „in freier Wildbahn“ bin ich dann doch noch mal zum BMW-Händler, um den Z4 genauer anzusehen. Von mal zu mal gefiel er mir besser. Als der neue SLK 2004 vorgestellt wurde, war zunächst dieser wieder mein Designfavorit. Zwischenzeitlich habe ich mich jedoch am SLK-Design (siehe oben) satt gesehen. Beim Z4 gefällt mir die klassische Linienführung, die durch ihre Kantigkeit gleichzeitig zu einer sehr technischen, klaren und sportlichen Optik führt. Das Auto hat keinen Hüftspeck, es ist Spannung pur. Der SLK wirkt hingegen etwas pummelig, wie ein gut situierter Mittfünfziger.
Von innen:
SLK (R171): Von der Haptik im Innenraum bin ich enttäuscht. Die Drehregler zur Bedienung der Klimaanlage fassen sich sehr billig an. Silber lackiertes Hartplastik mit zuviel „Bewegungsfreiheit“. Auch die silbern lackierte Plastikblende über dem Handschuhfach ist eines Autos für ca. 60 TEUR (mit guter Ausstattung) nicht würdig. Da erwartet man schon etwas mehr. Was gar nicht geht, ist die Qualität des verwendeten Leders. Ein Vergleich mit der Kunststoffoberfläche des Z4-Cockpits kann durchaus angestellt werden. Nur handelt es sich beim Z4 wirklich um Plastik. Beim SLK soll es Leder sein. Das Designo-Leder ist angeblich deutlich besser, in Anbetracht des happigen Aufpreises hierfür wird es allerdings nur selten geordert. Weiter störend finde ich den hellen Dachhimmel, der meiner Meinung nach einfach nicht zu einem sportlichen Auto passt. Über Designo kann man einen Dachhimmel aus Alcantara ordern, so einen konnte ich schon mal in einem SL bewundern. Der hat was. Allerdings gegen saftigen Aufpreis, versteht sich. Die vielen Knöpfe des Command-Systems haben einen angenehmen Druckpunkt. Das Cockpit wirkt jedoch insgesamt etwas überfrachtet mit Bedienelementen. Die Instrumente sind klar gezeichnet und sehr gut ablesbar. Sie werden auch in der neuen M-Klasse verwendet, wo sie meiner Meinung nach auch eher hinpassen. Für einen sportlichen Roadster dürften die Anzeigen ruhig etwas „emotionaler“ gestaltet sein. Dies trifft auch auf die Z4-Instrumente zu, allerdings verströmen diese schon mehr Sportwagen-Flair.
Z4: Das Cockpit ist deutlich klarer gestaltet, als das des SLK. Alles wirkt wie aus einem Stück geschnitzt. Die Bedienelemente fassen sich gut an, die massive Aluminiumblende am Armaturenbrett ist einfach nur traumhaft. Gut ist die Idee, den Navi-Bildschirm klappbar in den oberen Teil des Armaturenbrettes zu integrieren. Auch hier sind die Instrumente klar ablesbar. Alles wirkt aufgeräumter und mehr auf das wesentliche konzentriert: Den Fahrer über Drehzahl und Geschwindigkeit zu informieren. Das Leder Oregon reicht für normale Qualitätsansprüche vollkommen aus. Ich dachte, dass New England Pflicht sei. Nun weiß ich, dass man auch mit dem Standardleder gut leben kann. Es fasst sich nach Leder an und riecht auch so.
Beim Fahren:
SLK (R171): Wie eingangs erwähnt, hatte ich bis vor zwei Jahren einen SLK 230K. Der Umstieg auf den 330d war fahrwerkstechnisch eine Offenbarung. Natürlich konnte man auch mit dem alten SLK schnell ums Eck fahren. Die Stabilität bei hohem Tempo war auch in Ordnung. Nur fehlte das Gefühl für die Straße, welches der BMW durch die Lenkung überträgt. Der neue SLK wurde gegenüber dem alten schon deutlich weiterentwickelt. Die Umstellung von Kugelumlauf- auf Zahnstangenlenkung ist spürbar. Jedoch fühlt sich die Lenkung (ich fuhr einen mit Parameterlenkung) immer noch etwas indirekt an. Das ist jetzt nicht dramatisch, der Wagen fährt schon dahin, wo man hin will. Aber eben nicht auf den Millimeter genau, wie ich es bei meinem 330d von der ersten Sekunde an zu schätzen gelernt habe. Eine Sänfte ist der SLK mit seinem AMG-Sportfahrwerk (15mm tiefer) nicht. Aber auch nicht unkomfortabel. Es passt einfach. Hohe Kurvengeschwindigkeiten sind möglich. Vom ESP wurde ich bei meiner Probefahrt nicht eingebremst. Aber ich fahre ja auch nicht auf der letzten Rille, wenn ich ein Auto nicht kenne. Bei meinem alten SLK war die strikte Auslegung des ESP jedoch das eine oder andere Mal eine Spaßbremse. Knacken und knarzen der Karosserie traten nicht auf.
Der Motor ist mit seinen 272 PS über jeden Zweifel erhaben. Ich fuhr den Wagen mit der 7-Gang-Automatik. In der D-Stellung (Komfortmodus) kommen einem schon Zweifel, ob da tatsächlich 272 PS am Werk sein sollen. Vom Gefühl ging der Wagen nicht besser als mein 330d mit 204 PS. Auch die Motorcharakteristik ist vergleichbar: Viel Bums unten rum, aber oben dann etwas (aber wirklich nur etwas) zugeschnürt. Anders geht es dann in der S-Stellung ab. Die Automatik lässt den Motor höher drehen, wobei ich doch etwas Drehfreude vermisste. Die Schaltvorgänge gehen etwas schneller von statten. Auch die Schaltung mit den Lenkradschalttasten ist in Ordnung, es gibt nur eine geringe Verzögerung bis zur Umsetzung des Schaltbefehls. Aber als Handschalt-Fan konnte mich das alles nicht so recht begeistern. Vielleicht braucht man auch etwas Zeit, bis man damit richtig umgehen kann. Ob ich mich an die Schaltung per Tastendruck gewöhnen könnte, weiß ich nicht. Ich finde es einfach zu schön, den Gang mit einer zackigen Bewegung von Hand wechseln zu können und selber per Fuß zu bestimmen, wie schnell die Kupplung greift. Dieses Fahren fühlt sich irgendwie sportlicher an, muss aber nicht zwangsläufiger schneller sein. Aber geht es nicht mehr ums Gefühl, denn um schnelle Rundenzeiten?
Das Blechdach des SLK macht den Wagen bei Landstraßentempo und im fahrverbotfreien Rahmen darüber, angenehm leise für einen Roadster. Gemäß den Messwerten von Auto Motor und Sport (Heft 10 vom 26.04.2006, Seite 78) beträgt das Innengeräusch bei 80 km/h 66 dB(A), bei 100 km/h 69 dB(A) und bei 140 km/h 73 dB(A). Der Z4 3,0Si im Vergleich (selbe Quelle): Bei 80 km/h 70 dB(A), bei 100 km/h 71 dB(A) und bei 140 km/h 79 dB(A). Gemäß den Messwerten verdoppelt sich die Lautstärke im Innenraum im Z4 beinahe, wenn man statt 80 km/h mit 140 km/h fährt (+10 dB(A) entspricht einer Verdoppelung). Subjektiv habe ich das nicht so empfunden. Fest steht aber, dass der SLK definitiv leiser ist. Aber mein 330d ist noch leiser

Z4: Da ist es ja wieder, dieses vertraute Gefühl des eins seins mit der Straße. Fast so direkt wie in meinem 330d. Die elektronische Servolenkung macht das Lenkgefühl leider etwas synthetisch, ohne dabei jedoch schwammig oder teigig zu werden. Irgendwie fühlt sich der Z4 direkter und unmittelbarer an, als der SLK. Mehr wie ein Go-Kart im Vergleich zu einer sportlichen Limousine. Wie eingangs erwähnt, hatte ich den 2,5i mit M-Sportfahrwerk und 18-Zoll RFT von Bridgestone zur Verfügung. Ich fand den Wagen keinesfalls unkomfortabel. Der Fahrkomfort ist durchaus vergleichbar mit meinem 330d (welcher ja ebenfalls über das M-Sportfahrwerk) verfügt. Kleinere Bodenwellen bügelt mein 330d schon besser weg, aber schließlich ist der Wagen ja auch um 300 kg schwerer. Ich befürchtete nach der Lektüre so mancher Forumsbeiträge, dass die RFT recht hölzern abrollen, etwa wie Vollgummireifen. Davon kann gar keine Rede sein. Die Reifen fuhren sich sehr angenehm. Eine Sänfte ist der Z4 mit diesem Fahrwerk und dieser Bereifung bestimmt nicht, aber das soll er ja auch nicht sein. Dank der hohen Verwindungssteifigkeit der Karosserie knackte und knarzte auch beim Z4 rein gar nichts. Das Verdeck öffnet und schließt sich angenehm schnell (ca. 10 Sek.). Da macht man schon mal gerne spontan an der Ampel auf. Beim SLK hingegen vergehen ca. 25 Sekunden, bis das Verdeck unten ist, oder wieder oben. Da man während des gesamten Öffnungs- oder Schließvorgangs die hierfür vorgesehene Taste drücken muss, erlebt man diese Zeitspanne als noch länger. Sicher gibt es Dachsteuerungsmodule, die hier Abhilfe verschaffen. Aber ohne ABE käme mir so etwas nicht ins Auto. Die Lautstärke im Innenraum war annehmbar. Sicher ist der Z4 etwas lauter als der SLK, aber wiederum nicht soviel lauter, als ich mir vorgestellt habe. Und die Geräuschkulisse ist nicht unangenehm. Beim Cruisen mit Landstraßentempo treten weder Motorgeräusch, noch Windgeräusche in den Vordergrund. Man fühlt sich wohl im Auto. Hoffentlich habe ich bald Gelegenheit, den Z4 3,0Si zu probieren, der 2,5i klang zwar nach Reihensechser, jedoch fehlte mir etwas die Kraft im Klang. Eine Offenbarung sind die hervorragenden M-Sportsitze. Ich kann mir aber vorstellen, dass Fahrer mit etwas mehr Hüftspeck die Sitze als zu schmal empfinden könnten. Mir passen sie zum Glück perfekt. Die Sitze im SLK sind hingegen nicht so berühmt. Man liest öfters, dass die Sitze im R171 gegenüber dem R170 (FL) erneut verbessert wurden. Dies kann ich nicht bestätigen. Wahrscheinlich bin ich von meinen M-Sportsitzen im 330d schon zu verwöhnt. --weiter --