Achtung, Wies´n Besucher

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30 Juli 2005
Wiesn Ordnung


1. Man geht nicht "zur Wiese" oder "zum Oktoberfest",
sondern "auf d`Wiesn".

2. Um Verständigungsschwierigkeiten mit dem Service-Personal
vorzubeugen und Diskussionen zu vermeiden, sollte sich die
Konversation auf den Satz " No a Maß! " beschränken.

3. Um die Hände für das Klatschen geschmeidig zu halten, empfiehlt es
sich, das "Hendl" (= Brathähnchen) nicht
mit dem Besteck zu sezieren. Die Kellnerin instruiert man mit :
"I iss liaba mit de Finga".

4. Wer seinen hart erkämpften Sitzplatz nur vorübergehend verlässt,
verabschiedet sich mit der Optionsaussage "I geh zum bisln"

5. Die Anfrage "ist der Platz noch frei?" wird prinzipiell nie mit
"nein" beantwortet, sondern bayrisch-diplomatisch mit
" do kemman no welche" abgeschmettert.

6. Regel 5 tritt ausser Kraft, wenn es sich bei dem/der Anfragenden um eine
Person vom Kaliber Traumfrau/Traumann handelt. Vorsicht Falle:
versichern Sie sich, daß die Person nicht als Lockvogel dient, und...

a) 10 halbbewustlose Italiener bzw.
b) 5 abgestürzte "Europe in 10 days"-Amerikanerinnen

im Schlepptau hat.
Bedingungslos und herzlich willkommen geheissen werden Personen, die
offensichtlich über ein größeres Kontingent an Bier-Gutscheinen
verfügen. Erkundigen Sie Sich nach dem Vornamen, um ihn hochleben zu
lassen.

7. Den Anweisungen der Ordner (= glasige Augen und Dienstmütze) ist
Folge zu leisten. Sie dienen Ihrer Sicherheit ( zumindest solange die
sich selbst auf den Beinen halten können)

8. Größere Distanzen innerhalb bzw.ausserhalb des Bierzeltes können
mit dem Satz "I muas schbeim"! (=Ich kotze gleich!) wesentlich schneller
zurückgelegt werden.

Solltet ihr euch mit Kolleginnen und Kollegen bzw. Vorgesetzten privat "auf
da Wiesn" treffen, gilt Regel 9. und 10. verbindlich:

9. Ab 21.00 Uhr bzw. 1,8 Promill gilt für jeden Mitarbeiter seine
wahre Identität zu verbergen und sich gegebenenfalls als
Mitarbeiter der Konkurrenz auszugeben.

10. Verbrüderungen, Liebesschwüre und Versprechungen, z.B. auf
Gehaltserhöhung, können auf dem Oktoberfest bedenkenlos ausgesprochen
werden, da sie mit Beginn des nächsten Kalendertages verjähren.

und weils so schön war gleich, noch was.....
Bitte beim Wiesn Besuch unbedingt beachten:
Problem: Das Bier ist ungewöhnlich bleich und geschmacklos.
Ursache: Glas leer.
Lösung: Laß Dir ein neues Bier bringen!

Problem: Die gegenüberliegende Wand ist mit strahlendem Licht bedeckt.
Ursache: Du bist nach hinten umgefallen und siehst nunmehr die Decke.
Lösung: Binde dich an der Bar bzw. am Tisch fest.

Problem: Du hast Zigarettenstummel und Asche im Mund.
Ursache: Du bist mit dem Kopf in den Aschenbecher gefallen.
Lösung: Siehe oben.

Problem: Das Bier schmeckt nicht und das T-Shirt wird vorne naß.
Ursache: Mund nicht geöffnet oder Glas an falscher Stelle im Gesicht
angesetzt.
Lösung: Gehe auf die Toilette und übe einigemale vor dem Spiegel.

Problem: Du bekommst kalte und nasse Füße.
Ursache: Du hast das Glas im falschen Winkel gehalten.
Lösung: Drehe das Glas, bis die offene Stelle in Richtung Decke zeigt.

Problem: Du bekommst warme und nasse Füße.
Ursache: Ungenügende Kontrolle über die Blase.
Lösung: Stelle Dich neben den nächsten Hund und mokiere Dich über
dessen mangelnde Erziehung.

Problem: Der Boden wirkt verschwommen.
Ursache: Du schaust durch den Boden deines leeren Glases.
Lösung: Laß Dir ein neues Bier bringen!

Problem: Der Boden bewegt sich.
Ursache: Du wirst hinausgetragen.
Lösung: Finde heraus, ob man Dich in ein anderes Lokal bringt.

Problem: Der Raum hat Gitter an Fenster und Türe.
Ursache: Du bist in der Ausnüchterungszelle.
Lösung: Bestelle Dir ein Taxi in das nächste Lokal.

Problem: Das Taxi nimmt plötzlich ungewöhnliche Farben und Muster an.
Ursache: Der Bierkonsum hat Deine persönliche Grenze überschritten.
Lösung: Mund zuhalten

In diesem Sinne ein Prosit der Gemütlichkeit
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

Also ich finde, dieser thread ist schon die steigerung von "Mir ist ein Besen auf´s Auto gefallen", "musste heute einen Müllwagen ausweichen beinahe Crash!", "hab ne Beule im Auto" ........................


mfg :M
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

:t :t :t :t :t
Danke, danke, danke....
jetzt weiß ich endlich wie ich mich verhalten muss bzw. verständlich machen kann...:d :d :d
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

Na endlich mal einige Verhaltensregeln für d Wies´n. Ich habe zwar 2 Jahre in München gelebt und gearbeitet, aber ich habe es nie geschafft mal auf d Wies´n zu gehen. Aber die Zeit der Wies´nenthaltsamkeit ist am 22.9 vorbei. Da werde ich nämlich mal dort hin gehen. Freitags Oktoberfest, Samstags Allianzarena! Schaun mer mal ob Aachen die Bayern aufmischen kann. Ach ja, ich wohne seit 2 Monaten nicht mehr in München.
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

Ganz wichtig auch für den Besuch im Zelt:

Gäste, die aufgrund erhöhten Bierkonsums unter den Tisch gerutscht sind, niemals als Fußschemel benutzen. :b :B
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

an alle Münchner im Himmel:
wo kann man jetzt noch zur Wiesn ein Zimmer buchen? am besten noch zum Löwen-Heimspiel. (zum Bayern-Spiel nicht, auch nicht mit Freikarten) kann auch im Umkreis von 50 - 100 km sein.
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

und wo empfange ich für den wies´n besuch den lendenschurz und den speer?:d

was heißt hier LENDENSCHUTZ und SPEER ? :s

ich denke die müssen bei der EINREISE nach BAYERN an der Grenze abgegeben werden ! Oder haben sich die Einreisebestimmungen zur Wiesn geändert? :d

Die mit den Wohnwagen und gelben Nummernschildern mit schwarzen Buchstaben geben diese Utensilien bereits bei der Einreise nach Deutschland ab (Schengener Abkommen) :3deal2z:
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

Wiesn Ordnung


1. Man geht nicht "zur Wiese" oder "zum Oktoberfest",
sondern "auf d`Wiesn".

2. Um Verständigungsschwierigkeiten mit dem Service-Personal
vorzubeugen und Diskussionen zu vermeiden, sollte sich die
Konversation auf den Satz " No a Maß! " beschränken.

3. Um die Hände für das Klatschen geschmeidig zu halten, empfiehlt es
sich, das "Hendl" (= Brathähnchen) nicht
mit dem Besteck zu sezieren. Die Kellnerin instruiert man mit :
"I iss liaba mit de Finga".

4. Wer seinen hart erkämpften Sitzplatz nur vorübergehend verlässt,
verabschiedet sich mit der Optionsaussage "I geh zum bisln"

5. Die Anfrage "ist der Platz noch frei?" wird prinzipiell nie mit
"nein" beantwortet, sondern bayrisch-diplomatisch mit
" do kemman no welche" abgeschmettert.

6. Regel 5 tritt ausser Kraft, wenn es sich bei dem/der Anfragenden um eine
Person vom Kaliber Traumfrau/Traumann handelt. Vorsicht Falle:
versichern Sie sich, daß die Person nicht als Lockvogel dient, und...

a) 10 halbbewustlose Italiener bzw.
b) 5 abgestürzte "Europe in 10 days"-Amerikanerinnen

im Schlepptau hat.
Bedingungslos und herzlich willkommen geheissen werden Personen, die
offensichtlich über ein größeres Kontingent an Bier-Gutscheinen
verfügen. Erkundigen Sie Sich nach dem Vornamen, um ihn hochleben zu
lassen.

7. Den Anweisungen der Ordner (= glasige Augen und Dienstmütze) ist
Folge zu leisten. Sie dienen Ihrer Sicherheit ( zumindest solange die
sich selbst auf den Beinen halten können)

8. Größere Distanzen innerhalb bzw.ausserhalb des Bierzeltes können
mit dem Satz "I muas schbeim"! (=Ich kotze gleich!) wesentlich schneller
zurückgelegt werden.

Solltet ihr euch mit Kolleginnen und Kollegen bzw. Vorgesetzten privat "auf
da Wiesn" treffen, gilt Regel 9. und 10. verbindlich:

9. Ab 21.00 Uhr bzw. 1,8 Promill gilt für jeden Mitarbeiter seine
wahre Identität zu verbergen und sich gegebenenfalls als
Mitarbeiter der Konkurrenz auszugeben.

10. Verbrüderungen, Liebesschwüre und Versprechungen, z.B. auf
Gehaltserhöhung, können auf dem Oktoberfest bedenkenlos ausgesprochen
werden, da sie mit Beginn des nächsten Kalendertages verjähren.

und weils so schön war gleich, noch was.....
Bitte beim Wiesn Besuch unbedingt beachten:
Problem: Das Bier ist ungewöhnlich bleich und geschmacklos.
Ursache: Glas leer.
Lösung: Laß Dir ein neues Bier bringen!

Problem: Die gegenüberliegende Wand ist mit strahlendem Licht bedeckt.
Ursache: Du bist nach hinten umgefallen und siehst nunmehr die Decke.
Lösung: Binde dich an der Bar bzw. am Tisch fest.

Problem: Du hast Zigarettenstummel und Asche im Mund.
Ursache: Du bist mit dem Kopf in den Aschenbecher gefallen.
Lösung: Siehe oben.

Problem: Das Bier schmeckt nicht und das T-Shirt wird vorne naß.
Ursache: Mund nicht geöffnet oder Glas an falscher Stelle im Gesicht
angesetzt.
Lösung: Gehe auf die Toilette und übe einigemale vor dem Spiegel.

Problem: Du bekommst kalte und nasse Füße.
Ursache: Du hast das Glas im falschen Winkel gehalten.
Lösung: Drehe das Glas, bis die offene Stelle in Richtung Decke zeigt.

Problem: Du bekommst warme und nasse Füße.
Ursache: Ungenügende Kontrolle über die Blase.
Lösung: Stelle Dich neben den nächsten Hund und mokiere Dich über
dessen mangelnde Erziehung.

Problem: Der Boden wirkt verschwommen.
Ursache: Du schaust durch den Boden deines leeren Glases.
Lösung: Laß Dir ein neues Bier bringen!

Problem: Der Boden bewegt sich.
Ursache: Du wirst hinausgetragen.
Lösung: Finde heraus, ob man Dich in ein anderes Lokal bringt.

Problem: Der Raum hat Gitter an Fenster und Türe.
Ursache: Du bist in der Ausnüchterungszelle.
Lösung: Bestelle Dir ein Taxi in das nächste Lokal.

Problem: Das Taxi nimmt plötzlich ungewöhnliche Farben und Muster an.
Ursache: Der Bierkonsum hat Deine persönliche Grenze überschritten.
Lösung: Mund zuhalten

In diesem Sinne ein Prosit der Gemütlichkeit


*hochschubs*

Ab Samstag ist es wieder so weit :b
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

meine wenigkeit ist Samstag draussen, wo und wann weiss ich noch nicht, wir könnten ja was ausmachen, bring noch ne Freundin aus Ingolstadt mit, die geht auch gut ab *smile*
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

wie denn???? hab keine Nummer, könntenn uns ja auch bei den Lokis zusammenschreiben in der zroadster Gruppe
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

Man muss nicht auf die Wies'n warten es gibt doch auch das:
Schützenfest

Einmal im Jahr is in jedem Dorf der Ausnahmezustand. Diese Orgie heißt dann Feuerwehr-, Schützen-, oder Sängerfest oder meinetwegen auch Hühnerwämserball, is vollkommen egal, weil is alles dasselbe. Dann wird nen Zelt aufgebaut irgendwo und mindestens drei Tage getestet, wieviel Ballerbrühe die alte Karkasse noch aufsaugen kann. Fängt meist schon Tage vorher an, mit Kränzeflechten, Birkenbraken anne Verkehrsschilder nageln oder weiß der Henker: Haupsache mitn Trecker rumnageln und Kiste Bier dabei. Während die Männer in der Wildnis das gefährliche Tannengrün erlegen, sitzen die Weibchen im Kreis und basteln daraus meterlange Kränze. So wird die traditionelle Rollenteilung gefestigt und keiner kommt auf dumme Gedanken.
Die Sitte des Kränzens is uralt. Früher bein Schützenfest kamen immer mehrere Leute zu Tode: Kaputtgesoffen, anner Theke totgetrampelt oder anner achten Bratwurst erstickt. Ja und weil das ganze Dorf nachn Zeltfest zu tattrig war, um nen Kranz für die Beerdigungen zu flechten wurden die vorher auf Vorrat fertiggemacht. Mußte man Montag dann bloß noch auf Ende schneiden das Gestrüpp, Papierblume dran und ab nachn Friedhof. Heute gibs ja kaum noch Tote bei Zeltfesten, nich mal mehr Schlägereien - die warn ja früher der Höhepunkt.
Die Schlägerei ist die Form, in der der Mann vom Lande einem andern sagt, daß er ihn lieb hat. Und nach der Massenschlägerei in der Sektbar waren alle Männer Blutsbrüder. Doch die soziale Kälte is auch aufm Dorf zu spüren: keiner haut mehr dem anderen einfach so einen in die Fresse.
Ein heimlicher Höhepunkt beim Zeltfest ist der spontane Geschlechtsverkehr an der Rückwand vom Festzelt. Wenn die Kerle zum Pissen irgendwo ins Gebüsch verschwinden, erinnern sie sich plötzlich, daß sie nich bloß ein Loch im Kopp haben, wo man Bier reinschütten kann, sondern daß es zwischen den Beinen auch wieder rauskann. Und mit dieser verkümmerten Restexistenz hatten sie früher doch auch immer viel Spaß. Und jetzt schlägt die erotische Phantasie gnadenlos zu: Sex ohne sich groß ausziehen zu müssen, is das allergrößte. Hose is eh noch auf vom Pissen, quasi die halbe Miete. Jetzt fehlt bloß noch die Gelegenheit. Doch da siehts dann finster aus: die Anzahl der willigen Tanten, die teilentblößt an der Zeltwand lehnen, hält sich doch in Grenzen. Und so laufen Dutzende von halbbesoffenen Typen mit offener Buchse hinterm Zelt rum und verstehen die Welt nich mehr. Müßt Ihr mal drauf achten, so ab 23 Uhr etwa geht's los: dann schleichen hier überall die Männer durchs Unterholz. Offiziell wollen sie natürlich nur zehn Liter Gerstenaufguß nach draußen bringen, in Wahrheit sind sie auf Suche nach erotischen Abenteuern.
Es gibt auch Männer, die gehen zum Pinkeln in den Toilettenwagen, die haben die Hoffnung schon aufgegeben, daß da draußen in der Wildnis noch irgendwas zu löten wäre. Aber auch bei den andern sieht die Realität nich besser aus: nach dem Strullen kommen sie total gefrustet wieder zurück ins Zelt. Früher entlud sich dann der Frust in einer homoerotischen Ersatzbefriedigung: der
Massenschlägerei. Haben wir schon gesehen: gibs heute kaum noch. Was bleibt also: Das EINE: Körper stillegen durch Alkoholzufuhr. Das hört sich einfach an, isses aber nich, weil beim Zeltsaufen gibt es festgelegte Rituale, die man unbedingt beachtet muß:
1.
Ein Bier bestellen geht gar nich. Damit sagt man, daß man ne knickrige Sau is, keine Freunde hat oder Antialkoholiker, quasi das allerletzte.
2.
Also immer mindestens zehn Stück, einen Meter oder ein ganzes Tablett. Nie vorher abzählen, wieviel Leute um einen herumstehen und dann genau die Anzahl bestellen. Am besten irgendeine Zahl über die Theke grölen und ab dafür.
3.
Ganz falsch: Die Umstehenden fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier haben wollen. Wichtige Regel: gefragt wird nich. Saufen ist schließlich kein Spaß.
4.
Wenn der Stoff da is, nich blöd rumgucken und überlegen, wem man denn eins in die Hand drücken soll. Am besten die Gläser wild in der Umgebung verteilen, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der kleinkarierte Pisser stellt sich da an.
5.
Wer zahlt wann welche Runde? In der Regel kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der Theke mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Bier bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, daß der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue Glas in die Hand drücken. Was voll peinlich ist: Mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke stehen, deshalb is Tempo angesagt beim reinschütten, is schließlich kein Kindergeburtstag.
6.
Richtig fiese Schweine bestellen zwischendurch noch ne Runde Korn oder die absolute Hölle "Meyers Bitter", eine Art grünes Schlangengift, daß mit dem Eiter von toten Fröschen verfeinert wurde. Hier wird's ernst. Sollte sich sowas andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen. Merke: Biersaufen kann man überleben aufm Zeltfest mit etwas Planung und Glück; nach Meyers Bitter weigert sich sogar der Notarzt, diese Schweinerei wiederzubeleben.
7.
Konsequent durchgezogen, bist Du normalerweise aufm Zelt um halb Neun stramm wie die Kesselflicker. Geht natürlich nich, weil Du kannst ja noch nich Hause, wegen Verdacht auf Weichei. Was also dann? Pausen machen! Dafür sind in der Regel zwei Sachen vorgesehen:
Bratwurstfressen und Tanzen.
Erstens: Bratwurstfressen
Vorteil: an der Bude gibs kein Meyers Bitter, da bist Du also ne zeitlang sicher vor der Alkoholvergiftung durch andere. Nu sind die Bratwurststände auf Zeltfesten immer so konzipiert, daß die Nachfrage immer größer ist als das Angebot. In der Bude arbeiten auch meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die Schuhe besohlen kann. Einzige Qualifikation: sie können mit einem Sauerstoffanteil in der Luft von unter 1% überleben, deswegen wirken sie auch so scheintot. Nu sagt der Laie: watn Scheiß, das könnte man doch viel besser organisieren: zackzack kämen die Riemen übern Tresen. Falsch: die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nich aus Versehen, sondern absichtlich. Hier kann man Asyl beantragen von der Sauferei und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muß, desto größer die Überlebenschance.
Zweitens: Tanzen:
Im Vergleich zu Bratwurstfressen natürlich die schlechtere Wahl, weil anstrengend und mit Frauen. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und Du mußt in den sauren Apfel beißen. Also zack, einen Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen. Wenn Du Glück hast, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und Du kannst Dir ein paar Bier ausse Rippen schwitzen. Hast Du Pech, kommt sofort nachm ersten Stück der Thekenmarsch und Du stehst wieder da, von wo Du gerade geflohen bist.
Drittens: Sektbar
Eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt. Hier isses so voll und eng, hier bleibst Du auch noch stehen, wenns eigentlich nich mehr geht. Es soll schon Kriegsverletzte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie habens nich gemerkt. Doch der Preis, den Du für die Stehhilfe zahlst is hoch: Du mußt Sekt saufen aus so mickrigen Blumenvasen, die man von der Spermaprobe beim Urologen kennt. Ziemlich eklig alles. Wenns keine Sektbar gibt, gibst meist ne Cocktailbar: Cocktail heißt im Zelt aber nich Caipirinha oder Margerita sondern Fanta/Korn oder Korn mit Fanta. Also vorsichtig. Hier kanns ganz schnell zuende gehen. Eine Alternative für den ganzen schnellen Weg ins Nirwana is noch der hannoversche Zaubertrank: Lüttje Lage. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her immer noch ne reelle Sache: So besäuft sich der kritische Verbraucher und hat es ruckzuck geschafft. Doch bevor Du nach Hause darfst, kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich...
Viertens: Kotzen
Klingt scheiße, Du wirst aber dankbar sein, wenn Dein Körper, Dir dieses Geschenk bereitet. Du hast Platz für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, daß Du die letzten zwanzig Bier noch erwischt, bevor sie Dein Gehirn erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern. - So jetzt wären wir auch schon bald beim Nachhause gehen. Haha. Wenn Du abers den Zeitpunkt verpaßt hast, und Du kommst vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder ins Zelt und es sind bloß noch zwanzig Mann übrig. Ätsch: Arschkarte gezogen. Denn jetzt heißt es:
Fünftens: Die Letzten
Ab jetzt geht es um so spannende Sachen wie Faßaussaufen - es is immer mehr drin, als Du denkst, oder Absacker trinken, wenns ein Meyers Bitter ist, kannst Du Dir gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter anrufen. Jeder paßt jetzt auf, daß keiner heimlich abhaut. Die ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie jedenfalls nich noch mehr saufen müssen. Vorteil dieser Phase des Zeltfestes: Du mußt nich mehr extra mehr nach draußen latschen für Pissen und Kotzen: geht jetzt alles vor Ort.
Sechstens: Nach Hause Fällt aus. Mach Dir keine Illusionen: alleine schaffst Du's nich mehr, Taxis gibst nich aufm Land, und wenn, würden sie Dich nich mitnehmen. Deine Frau kommt nich, um Dich zu holen, die is froh, daß dieses Wrack nich inner Wohnung liegt und der Gestank in die Möbel zieht. Was bleibt ist..
Siebtens: Der Morgen danach: Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Ritzen in der Zeltfestplane. Du wirst wach von einem Zungenkuß, wie Du ihn noch nie in Deinem Leben gekriegt hast. Leidenschaftlich küßt Du zurück. Dann machst Du Deine verklebten Augen auf und blickst in das fröhliche Gesicht des zottigen Köters von dem Karusselfritzen. Und mit einem eigenen Beitrag zum Thema Würfelhusten fängt der Tag wieder an. Dein Kopf fühlt sich an wie nach einem Steckschuß. Jetzt hilft nur noch: Stützbier bis die Maschine wieder halbwegs normal läuft. Seid froh, dass die Schützenfest-Saison vorbei ist, wir alle hier können stolz und fröhlich sein, denn wieder einmal haben wir es überlebt.
Bis zum nächsten Jahr Munter bleiben.
 
AW: Achtung, Wies´n Besucher

Sapperlot ! I bi au auf de Wies'n vom Sonntag bis Dienschttag :y:y:y :bierwein::rolleyes3:ulrich:
 
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