Ich kann wirklich nicht verstehen wie man als "Normalbürger" eine Summe von 30 - 50 T€ cash auf den Tisch legt für einen Gegenstand der in der Sekunde in der man einsteigt nur noch 70 Wert hat

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Also ich gehöre zu der Fraktion der "Ichmachkeineschulden", aber wie man weiß kann man UND sollte sich zB für Immobilien teilverschulden.
Aber für ein PKW? Wo ist denn da die Argumentationsgrundlage? Sicher ich kann an einem eigenen Fahrzeug "rumbasteln" wie ich will, da solche Maßnahmen idR vom Gebrauchtwagenmarkt mit stärkeren Wertverlust gestraft werden, macht das auch nur wirklich Sinn, wenn ich den Wagen über 4 Jahre fahren will. Man sollte sich aber bei heutigen Autos über die Risiken bei älteren Gebrauchten bewußt sein.
Vor einigen Jahren (DM - Zeiten) war das ja mit Cash auf den Tisch kein Thema mehr. Da war der Gebrauchtwagenmarkt noch einigermaßen fit. Die Fahrzeugmodellpalette begrenzt und das Preisniveau auf Barzahlung ausgerichtet. Heute kostet ein Golf soviel wie ein Mittelklassewagen vor 10 Jahren und ein 5er soviel wie ein 7er.
Auch wenn man kein Freund von Finanzierungen ist, was soll man gegen gute Angebote machen? Mittlerweile gibt es bei den Nachlässen für Cash und Finanzierung keinen Unterschied mehr. Cash ist für den Händler oft uninteressanter, weil er von den Banken noch Prämien bekommt wenn er einen Finanzvertrag abschließt.
Die Argumentation mit den Zinsen bei Finanzierungen ist doch hinfällig bei 1,9% oder 3,9%. Das hole ich mit der Anlage meines Geldes wieder rein.
Wer sich vor monatlichen Raten à 500 € scheut, der zahlt halt viel an und hat dann Raten von 50 oder 100 € im Monat.
Da ich Effektiv bei der Finanzierung den gleichen Kaufpreis habe, ist es auch ideal wenn ich den Wagen wirklich länger haben will. Da nehm ich einen Z4 für 40.000 "Hauspreis", zahle 10.000 € an und vereinbare eine Laufzeit von 4 Jahren mit monatlichen Raten von 150 Euro und einer Restrate von 23.000. Die verbliebenen 30.000 € lege ich an (zumindest 23.000), fahre den Wagen 4 Jahre und am Ende schaue ich mir die Gesamtsituation an: Gefällt mir der Wagen noch? Ist alles mit dem Auto in Ordnung? Will ich einen neuen Wagen haben? Wie sieht der Gebrauchtwagenmarkt aus? Dann entscheidet man sich, ob man ihn behält oder nicht.
Das Geld zahle ich effektiv immer, ob bei Finanzierung oder Cashkauf, die Differenz von beiden dürfte kaum ins Gewicht fallen, also geht es darum wo ich "sicherer bzw. bequemer" fahre.
Das gleiche gilt auch für junge Gebrauchte bis 3 Jahren, danach wird Cashkauf sicher die bessere Variante sein.
Ich denke es wird in Zukunft von den Herstellern verstärkt Full-Service-Angebote geben. 500€/Monat auf 36 Monate inkl. Reperaturen, Service und Leihwagen, mit Versicherung für einen Z4 XY in der und der Ausstattung. Alternativ kostet ein SLK XY 580€ in analoger Ausstattung auf 36 Monate mit Nebengeräuschen.
2 Daten, direkt vergleichbar, 1 Entscheidungsgrundlage.
So nun bin ich gespannt auf eure Reaktionen