AW: 17.07.2010 VLN 6. Lauf
Ich kopier den Bericht mal hier rein für die ganz Faulen

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VLN 17.07.2010
Eine Schere...Scherie, Scherie Lady...was schert mich das...Schafe scheren...mon Scherie...abscheren...ah, da ist es ja: Abscheren. So ein unschuldiges Wort, wenn man es denn einmal im Duden gefunden hat. Wir fanden es allerdings an unserem Rennauto in Form eines abgescherten Kugelbolzens des vorderen unteren Querlenkers, und das scherte uns schon sehr.
Somit endete der VLN-Lauf am 17.07.2010 für uns vorzeitig, aber trotzdem glücklich.
Nach den Hitzeschlachten der vergangenen Wochen durften wir uns bei knapp 25° fast einen abfrieren. Wir waren ja fast überwältigt von der frischen Luft. Dementsprechend waren wir auch mit Spass bei der Sache, bereits morgens im Training lief es fast gut. Leider hatten wir alle auf unseren Runden mehrfache Doppelgelb-Phasen, so dass wir keine gute Zeit zusammenbekamen.
Beim Start fuhr ich direkt neben unserem Technik-Chef Markus im blau-weißen BMW 325i. Also bloß nix verkehrt machen, damit ich mich nicht blamiere. Als Fahrer kann man ja immer viel erzählen, warum eine Runde nicht schnell war, auch trotz Videokamera im Auto. Aber wenn Markus gleich nebenan fährt, geht das natürlich nicht. Nicht, dass ich das in anderen Fällen überhaupt machen würde.
Direkt vor mir fuhr ein netter Kollege mit einem BMW E30, der brav mit uns allen auf die Startgerade einbog. Alle gaben Gas, das nahm er zum Anlass, ziemlich kräftig auf die Bremse zu treten. Einen wirklichen Grund dafür konnte ich nicht ausmachen. Das zwang auch mich zu einer "die-weckt-auch-den-letzten-Penner-auf"-Vollbremsung, wobei ich meinen Vordermann nur um unwesentliche Zentimeter verfehlte. Natürlich lachten sich die Fahrer hinter mir ins Fäustchen und waren schlagartig neben mir. So ging es dann mit 5 oder 6 Autos nebeneinander die Startgerade lang, bis mein E30-Freund nochmals auf die Bremse tippte, da entschied ich mich doch dafür, ihn knapp am Grünstreifen entlang zu überholen.
Die ungetrübte Freude über das gelöste Problem währte nur kurz, denn nach der ersten Rechtskurve entschied sich ein BMW M3 dazu, seine Tankschleusen zu öffnen und legte mir dankenswerter Weise einen Benzinteppich direkt vor die darob recht entsetzt reagierenden Vorderräder. Breitseits ging es ab durch das Starterfeld, warum es da keine Berührung gab, ist mir schleierhaft. In der nächsten Linkskurve das gleiche Spiel, da wurde es mir dann doch zu bunt. Ich überholte den M3, der mir ab da mit seinen Spritduschen netterweise den Rücken frei hielt.
So war der Anfang des Rennens - gut nachzuverfolgen im Video weiter unten - recht abwechslungsreich. Es folgten einige Runden des Aufholens, bis ich vom 11. Startplatz auf Platz 8 vorgefahren war. Ich übergab das Auto dann an Guido, der uns bis auf den sechsten Platz brachte, angesichts der schlechten Startposition durchaus zufriedenstellend.
Als Nächster übernahm Winni den Z4 und fuhr zwei gute Runden. Dann brach ihm auf der GP-Strecke besagter Kugelbolzen ab, das Rad klappte weg und das Auto wurde unfahrbar. Zum Glück hatte Winni sich eine Stelle mit sehr großer Auslaufzone ausgesucht, so dass er einfach stehenblieb, ohne einzuschlagen. Das hat Stil, das gefällt, denn die Reparatur reicht so schon aus, ein Unfallschaden wird nicht noch zusätzlich gebraucht. Da Winni schon mehrfach das Auto bei Defekten gut zum Stillstand gebracht hat, haben wir mittlerweile beschlossen, dass wir ihn das ab jetzt immer machen lassen, das wird billiger für das Team.
Natürlich war der Querlenker noch nicht alt, um so überraschender kam dieser Defekt. Übrigens heißt so ein Querlenker im Englischen Wishbone, also Wunschknochen. Vielleicht hat das ja was mit Wünschelrutengehen zu tun, wenn man auf der Nordschleife nach der Linie sucht. Aber etwas seltsam ist der Begriff schon, im Deutschen würden wir sicher nie sagen "dem Winni ist der Wunschknochen abgebrochen". Nää, wo jitt et dann esu jet...
Das Video der Startrunde:
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Und noch gleich der Moment des Ausfalls:
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Beim 6h-Rennen sind wir wieder mit dabei.