VLN 28.05.2011
Ein sehr entspannter sechster Platz war das Ergebnis für unseren BMW Z4 beim VLN-Lauf am 28.Mai. Keine besonderen Vorkommnisse, nichts vergessen, es war schon fast langweilig.
Und doch gab es wieder neue Erfahrungen, wie das eben so ist, wenn man alle Stufen einer weltumspannenden Rennfahrerkarriere durchläuft.
Zum ersten Mal überhaupt fuhr ich nicht den Start des VLN-Laufs. Das hat es überhaupt noch nicht gegeben, und ich war entsprechend nervös. Rolf Buchstaller sollte den Start fahren, um Praxis für das 24h-Rennen zu bekommen. Christian Wack war leider beruflich verhindert, so dass Rolf und ich alleine kämpfen mussten, bis wir den Lauf in trockenen Tüchern hatten.
Seit Jahrenden war mein Ablauf zu Beginn des Rennens fest geplant. Jede Handbewegung hatte ihren Platz, der Pfad vom Auflieger über die Toilette zum Rennauto so ausgetreten, dass man ihn in der Box 12 auf dem Boden erkennen kann. Und nun hatte ich Rolf als Freiwilligen für den Start aufgestellt und selber nichts zu tun.
Meine gesamte Organisationpyramide brach in sich zusammen, ich musste improvisieren. Zunächst mußte Rolf in die Startaufstellung verfrachtet werden. Dabei lief ich zum ersten Mal die Strecke bis kurz vor die Touristenzufahrt, wo sich unsere Startgruppe aufstellt. Allein das hat mich schon die Hälfte meiner kaum vorhandenen Kondition gekostet.
Dann kam Rolf angefahren und sollte in eine Lücke der Startaufstellung hinein. Anstatt einfach hineinzufahren, den Vordermann wie im Pariser Stadtverkehr ein wenig vorzuschieben, wenn nicht genug Platz ist und schließlich irgendwie schräg auf der Strecke stehen zu bleiben, fuhr er elegant an der Lücke vorbei und parkte vorschriftsmäßig rückwärts ein, so dass der Startplatzanweiserin die Trillerpfeife aus dem Mund fiel. Sowas sieht man sonst nur auf dem Aldi-Parkplatz.
Und schon mussten wir zurück in die Box. Ein komisches Gefühl, normalerweise säße ich jetzt in dem Auto. Wer weiß, ob ich überhaupt zum Fahren komme? Vielleicht haut er die Kiste ja schon in der ersten Runde in die Planken. Und überhaupt, was mache ich jetzt mit der Zeit?
Zum Glück hatte unser Senior-Teamchef Anweisung gegeben, dass mich jemand wieder aus der Startaufstellung mit zurück nahm, damit ich auch nichts verkehrt machte.
Aber Rolf erledigte seine Sache hervorragend, während ich mich nett mit seiner charmanten Gattin unterhalten durfte. So hat eben alles auch seine guten Seiten.
Nach 9 Rennrunden übernahm ich das Coupé und fuhr meinen Stint, danach fuhr Rolf dann den Rest. Wenn er schon den Start fahren darf, dann soll er auch am Schluss die Arbeit haben, fand ich.
So hatten wir also beide unseren Spass. Das Ziel war, Erfahrung für das 24h-Rennen zu sammeln, und das wurde prompt erreicht.
Und an meiner Kondition arbeite ich derzeit heftigst. Ich fahre fast täglich 20 Minuten Fahrrad bei mir im Keller (früher hieß sowas Trimmrad, aber heute wohl Wellnesswheely oder so). Zu Anfang war das ganz nett anstrengend, aber von Tag zu Tag geht es besser, so dass ich mittlerweile die 20 min täglich in kürzerer Zeit schaffe. Man muss ja was tun für das 24h-Rennen. Aber vorher kommt noch ein VLN-Lauf am 11.Juni.