Jetzt mal Butter bei die Fische...
Also nehme ich bei einem ziemlich heißen 35is lieber ein 5W 40 Olio von Mobil z.B.: Mobil Super 3000 X1 5W-40,oder gar ein Peak Life 5W-50 (laut Hersteller bis 150 Grad verwendbar) oder ein Standard 5W-30?
Dann gäbe es ja auch noch 10W 60/ODER 5w 60 Öle, keine Ahnung wie Dickflüssig die sein werden und ob das empfehlenswert ist...
Ich fand damals mal diesen Erfahrungsbericht lehrreich, allerdings gibt es da ja differenzierte Ansichten wie ich feststelle
http://www.ciao.de/Castrol_Edge_Formula_RS_0W_40__Test_2855774
Es ist ja schon einiges hier gesagt, nur noch nicht warum heutzutage diese "dünnen" Öle verwendet werden: ganz einfach um die
Reibungswärme (bzw. die Reibungsverluste) -die durch die Scherkräfte im Öl enstehen (und nicht durch Metal auf Metallberührungen)- zu minimieren.
Es ist ganz einfach: früher hatten die Lagerstellen und sontige Passungen relativ große Spielmaße, daher brauchte man relativ hochviskose Schmierstoffe, die nicht so schnell aus der Lagerstelle fließen konnten. Ein dünnes Öl würde zu schnell aus der Lagerstelle fließen, sodaß sich der wichtige Schmierkeil in der Lagerstelle nicht mehr richtig ausbilden kann; die Folge ist eine Mischreibung (Metall-Metall und Öl) im Lager, welche auf dauer zu noch mehr Spiel führt, usw.
Jetzt könnte man meinen, dass man ein hochviskoses Öl (z.B. Castrol 10W60) verwenden muss um eine stabile Ölversorgung gewährleisten zu können. Dem ist aber nicht so: man muss bedenken dass durch die hohe Viskosität des Öls die inneren Scherkräfte sehr stark zunehmen und damit die Wärmeentwicklung. Das Öl wird in diesem Fall also extra hoch belastet durch seine eigene Reibung. Zudem kostet dieser Vorgang natürlich mehr Leistung, ohne dabei die eigentliche Schmierung zu verbessern; eher wird die Schmierung bei kaltem Motor (Start) so stark herabgesetzt, daß es zu spürbaren Verschleißerscheinungen kommt.
Beispiel: unser luftgekühlter 1,9l. Käfermotor hat auf dem Prüfstand mit Castrol 10W60 124 PS @ 6300 u/min geleistet. Ich dachte der Motor braucht -weil so hoch belastet- dieses hochviskose Öl; als ich aber nach ca. 4000 km schon mit relativ lauten mechanischen Geräuschen konfrontiert wurde (Öl kaputt) und ein Ölwechsel sofort Abhilfe brachte, habe ich das Öl gewechselt. Jetzt fahre ich ein Motul 5W50, welches mindestens 7000 km drin bleibt und daß ohne Nebengeräusche. Die Öltemperatur ist mit ca. 10-15 Grad gesunken (max. ca. 120 Grad). Auf dem Leistungsprüfstand habe ich mit dem unveränderten Motor danach 127,8 PS gehabt bei sehr ähnlichen Bedingungen, zudem haben sich die 1/4-Meile Zeiten deutlich verbessert.
Könnte ich für diesen Motor nun z.B. ein 5W40 o.ä. nehmen: nein! Denn die zu niedrige Viskosität würde dafür sorgen, dass das Öl zu schnell aus den Lagern abfließt und sich kein vernünftiger Schmierkeil mehr bilden kann (man merkt es dann am zu niedrigen Öldruck); die folge ist oben beschrieben.
Ich hoffe, daß dieser kleine Umweg deutlich macht. daß sowohl eine niedrigere als auch ein höhere Viskosität u.U. zu noch schlechteren Ergebnissen führen können.
Grüsse, Sven