Atomenergie - pro und contra

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...sprach´s um meine kritische Meinung dazu auszublenden, drehte sich um und schrieb seine durchaus kritische Meinung (wenn auch eine andere) dazu:
nein, und genau da ist das Missverständnis. Ich wollte nur einen Thread, in dem es meiner Meinung nach ausschließlich um die Anteilnahme und die Bewertung der Vorgänge in Japan geht, trennen von der Grundsatzdiskussion um KKWs.

Dazu denke ich nach wie vor, dass der atomare Unglücksfall mit Auswirkungen in die Diskussion eingeht, die noch gar nicht eingetreten sind (und hoffentlich auch nicht eintreten werden). Deshalb beobachte ich derzeit nur und versuche, aus dem Wirrwarr von Katastrophenmeldungen die Fakten herauszufiltern, um mir eine Meinung bilden zu können. Mein von Dir zitierter Beitrag zeigt das eigentlich auch auf.

Deshalb nochmals:
Jede Diskussion über das Ausmaß des atomaren Unglücks in Japan ist derzeit noch Spekulation, da die Dinge im Fluss sind. Derzeit interessiert mich viel mehr, dass dort hoffentlich alle fähigen Leute erfolgreich sind, die Auswirkungen einzudämmen, dass Leute nicht verstrahlt werden, dass Verschüttete gerettet werden und viele andere Dinge mehr.
Die Grundsatzdiskussion hier in Deutschland ist sicher richtig, aber das Drängen auf unmittelbare Schritte, weil wir hier von heute auf morgen so viel stärker gefährdet sind, kann ich nicht nachvollziehen.
Lieber ein bißchen Zeit lassen, die Entwicklungen abwarten, um dann mit etwas kühlerem Kopf eine sachliche Diskussion zu führen.
 
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Jede Diskussion über das Ausmaß des atomaren Unglücks in Japan ist derzeit noch Spekulation, da die Dinge im Fluss sind. Derzeit interessiert mich viel mehr, dass dort hoffentlich alle fähigen Leute erfolgreich sind, die Auswirkungen einzudämmen, dass Leute nicht verstrahlt werden, dass Verschüttete gerettet werden und viele andere Dinge mehr.
Die Grundsatzdiskussion hier in Deutschland ist sicher richtig, aber das Drängen auf unmittelbare Schritte, weil wir hier von heute auf morgen so viel stärker gefährdet sind, kann ich nicht nachvollziehen.
Lieber ein bißchen Zeit lassen, die Entwicklungen abwarten, um dann mit etwas kühlerem Kopf eine sachliche Diskussion zu führen.

Angenommen, fähige Leute schaffen es, die Katastrophe abzuwenden, wäre dann die Atomkraft für Dich attraktiver als zur Zeit?

Ich brauche keine Entwicklung mehr abzuwarten, weil es bereits seit spätestens 1986 genügend Hinweise auf das Gefahrenpotential von Atomkraft gibt. Ich gebe Dir aber Recht, dass es quatsch wäre JETZT SOFORT ALLE AKWs in Deutschland abzuschalten. Ich selbst habe das allerdings auch nie gefordert. Was her muss ist eine zeitnahe Perspektive zum Ausstieg. Die darf sich auch gerne über Jahre hinziehen- aber sie muss unumkehrbar sein!

Ich kann Dir jetzt schon sagen, dass man feststellen wird, in Deutschland gäbe es keine Erdbeben - und Tsunamiegefahr.

In Gorleben ist der Boden "sicher und versiegelt" und hält hundertausende Jahre dicht (bis man nach Jahrzehnten plötzlich wieder feststellt "nee, doch nicht unbedingt!"), in Asse II sickern seit 20 Jahren täglich 11.000 Liter Wasser hinein- angeblich ebenso "trocken" wie Gorleben. Wo das Wasser wohl bleibt? Und in der Ukraine haben sie ja schließlich gesoffen und in den USA waren sie unerfahren und in England ... usw usw.
 
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denke auch das es im Moment nicht ohne Akw's geht, allerdings sollte man doch auch die regenerativen Möglichkeiten nutzen wo es geht! wenn ich sehe das die grünen bei mir in der Gegend 6 große Windkraftanlagen verhindert haben, dann kommt mir das kotzen!!! die Dinger hätten mitten im Wald gestanden und sicher kein Schwein gestört ... und nur weil ein Vogel dann drum rum fliegen muss?!? irgendwoher muss die Energie ja kommen und dann lasst uns doch auch so kleine beiträge nutzen, sonst kommen wir nie von dem Atom Dreck weg.
 
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Angenommen, fähige Leute schaffen es, die Katastrophe abzuwenden, wäre dann die Atomkraft für Dich attraktiver als zur Zeit?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Woraus schließt Du, dass Atomkraft für mich attraktiv ist oder dass sie attraktiver werden könnte?

Ich brauche keine Entwicklung mehr abzuwarten, weil es bereits seit spätestens 1986 genügend Hinweise auf das Gefahrenpotential von Atomkraft gibt.
Nichts anderes habe ich in meinem Post geschrieben.

Ich gebe Dir aber Recht, dass es quatsch wäre JETZT SOFORT ALLE AKWs in Deutschland abzuschalten. Ich selbst habe das allerdings auch nie gefordert. Was her muss ist eine zeitnahe Perspektive zum Ausstieg. Die darf sich auch gerne über Jahre hinziehen- aber sie muss unumkehrbar sein!
Genau deshalb ist eine überstürzte Handlungsweise nicht angebracht.
 
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Es ist heute durchaus machbar fast jedes Wohnhaus als Plusenergiehaus umzubauen. Im Neubaubereich ist dies mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich.

Die vier großen Energiekonzerne haben selbstverständlich an dieser dezentralen Energieversorgung überhaupt kein Interesse, und die doch sehr starke Lobby bei unserer derzeitigen Regierung tut ihr übriges dazu.

Mittlerweile ist es möglich für ca 20 Cent eine Kilowattstunde Strom mittels Photovoltaik herzustellen. Der Trend wird in den nächsten Jahren Richtung 10 Cent/kwh gehen.
Natürlich bin ich mir der Tatsache bewußt, dass nicht der gesamte Energiebedarf in Deutschland mittels PV gedeckt werden kann und noch viel Forschung zum Thema Speicherung betrieben werden muß.
Das EEG wurde weltweit von zahlreichen Staaten kopiert. Die Lobbyarbeit der 4 großen (Atom-) Konzernen hat diese Konzept in Deutschland fast zum Erliegen gebracht.
Durch den Ausstieg vom Ausstieg wurden bei vielen Investitionen hinsichtlich dezentraler Energieversorgung die Kalkulationsgrundlage zunichte gemacht, nur um den großen Konzernen mittels abgeschriebener AKWs noch größere Gewinne zu ermöglichen.


Dur die Laufzeitverlängerung hätte der Strompreis sinken müssen (an der Börse tat er es auch) nur den Endverbrauchern wurde mit dem Vorwand des EEGs höhere Preise diktiert.

Ich möchte nicht wissen, welche Politiker den Aufsichtsräten der vier Konzerne angehören und wer noch mittels Beratervertrag abkassiert bzw. abkassieren wird nach Ablauf der Legislaturperiode, da er bereits einen Vorvertrag in der Tasche hat.

Einige Studien besagen, dass bei konsequenter Umsetzung von Einsparpotentialen, die Abschaltung aller AKWs in Deutschland möglich wäre, ohne den Zukauf von Atomstrom aus dem Ausland. Das dies natürlich nicht von heute auf morgen geht ist mir auch klar.

Gruß Luckas
 
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Die Photovoltaik hat zusätzlich zu ihrer Unwirtschaftlichkeit einen fatalen Nachteil: Sie braucht eben Sonne. Da wir hier nicht in der Sahara leben, ist das nicht durchgängig der Fall.
Das führt bereits heute zu dem Problem, dass an Sonnentagen über Photovoltaik erhebliche Überschüsse produziert werden, die aber - ein großer Nachteil des Stroms - nicht so ohne Weiteres gespeichert werden können. Ein paar Pumpspeicherwerke gibt es natürlich überall, aber wenn da Leitungen verlegt werden sollen, gibt es ebenfalls grüne Aktivisten, die sich vor die Bäume setzen, die gefällt werden sollen...

Eine gleichmäßige Grundversorgung dürfte über Photovoltaik nur schwer zu realisieren sein.
 
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Eine gleichmäßige Grundversorgung dürfte über Photovoltaik nur schwer zu realisieren sein.



Doch, ist schon lange realisierbar, die Pläne dazu gibt es schon lange. Aber keine Industrienation der Welt hatte bisher
Interesse an dieser Technik.
 
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Was hier kaum erwähnt wurde: wir benötigen von Jahr zu Jahr MEHR Strom. Und das nehmen die Meisten selbstverständlich hin ("Strom kommt aus der Steckdose"). Wenn sich da nichts ändert (und das wird es meiner Meinung nach nicht) - ist ein kompletter Umstieg von Kohle und Atomenergie auf Alternativen in den nächsten Jahrzehnten nichts als TRÄUMEREI. Viele vergessen die größten Probleme der Photovoltaik: ZEHNFACHE Gestehungskosten in Vergleich zu Kohle/Atom, zudem große Mengen Ausstoß an Schwefeldioxid und Stickoxiden. Eine Luxus-Stromerzeugung für alle - flächendeckend? Ich bitte Euch...
 
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Was hier kaum erwähnt wurde: wir benötigen von Jahr zu Jahr MEHR Strom. Und das nehmen die Meisten selbstverständlich hin ("Strom kommt aus der Steckdose"). Wenn sich da nichts ändert (und das wird es meiner Meinung nach nicht) - ist ein kompletter Umstieg von Kohle und Atomenergie auf Alternativen in den nächsten Jahrzehnten nichts als TRÄUMEREI. Viele vergessen die größten Probleme der Photovoltaik: ZEHNFACHE Gestehungskosten in Vergleich zu Kohle/Atom, zudem große Mengen Ausstoß an Schwefeldioxid und Stickoxiden. Eine Luxus-Stromerzeugung für alle - flächendeckend? Ich bitte Euch...
und demnächst schützen wir dann die Umwelt durch Einsatz von Elektroautos, damit sparen wir ja die ganzen Abgase ein. Und beim "Tanken" verschütten wir auch nichts mehr...
 
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@crake
bei ÄLTEREN Studien hast du vollkommen Recht
PV Faktor 10, Wind allerdings ähliche Gestehungskosten wie Kernenergie

NEUERE sprechen da eine andere Sprache
PV Faktor 3-4, Wind sogar nur ca. die Hälfte
(Quelle RWI)

@Dieter
naja, das Erwähnen von Elektroautos ist jetzt wirklich kontraproduktiv - zwei völlig verschiedene Schuhe
das dies von der Energiebilanz eine Schritt nach hinten ist behaupten ja selbst Umweltexperten
(vielleicht suchen die Elektroautobewürworter auch nur wieder die Legitimation um neue KKWs zu bauen :s)
 
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@Dieter
naja, das Erwähnen von Elektroautos ist jetzt wirklich kontraproduktiv - zwei völlig verschiedene Schuhe
das dies von der Energiebilanz eine Schritt nach hinten ist behaupten ja selbst Umweltexperten
(vielleicht suchen die Elektroautobewürworter auch nur wieder die Legitimation um neue KKWs zu bauen :s)

Die Atomlobby nutzt diese Argumentation mit Sicherheit.

Mir geht es hier um pauschale Aussagen mit unglaublicher Konsequenz, die einfach immer wieder locker in die Diskussionen geworfen werden. Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die E-Auto-Diskussionen im letzten Jahr geführt wurden (auch von der Automobilindustrie, die mit fliegenden Fahnen auf den Zug aufgesprungen ist), dann muss man sich schon fragen, woher der Strom dazu kommen soll.

Es scheint mir das Grundproblem zu sein, dass der Energiekonsum in einem Maße, wie er für uns selbstverständlich ist, allein schon große Probleme für die Umwelt darstellt. Alle Energie, die irgendwo "erzeugt" wird, muss ja letztlich auch irgendwo bleiben, wenn mich meine Schulkenntnisse da nicht im Stich lassen.
Also müsste der Energieverbrauch schon mal drastisch gesenkt werden, ein Unding bei dem Bevölkerungswachstum, das die Erde sieht.
Gegen die Auswirkungen des Energieverbrauchs sind die Umweltschäden, die durch die Energiegewinnung hervorgerufen werden, eher klein meiner Meinung nach. Bei AKWs ist tatsächlich die Umweltbelastung sehr niedrig, solange es nicht zum Störfall kommt. Aber auch AKWs in der heutigen Form haben - mal ganz abgesehen von der politischen Diskussion - keine lange Zukunft, da Uran nur begrenzt zur Verfügung steht.

Leider wird eine umfassende Diskussion über ein Gesamtkonzept nie möglich sein, da die Politik handlungsunfähig geworden ist. Auf der einen Seite die Ölmultis und Erzeuger, die kaum zu irgendwas zu zwingen sind, auf der anderen Seite Aktivisten, die jeden Baum einzeln schützen wollen ohne jegliches Verständnis oder Einsicht für eine Gesamtlage.
Jegliche Form der Energieerzeugung und -nutzung kann nur ein Kompromiss sein, wenn wir nicht auf die Bäume zurückkehren wollen.
Und selbst wenn wir das hier wollen würden, dann gilt das noch lange nicht für die USA oder China...
 
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Ich halte Kernenergie aus einem anderen als den bisher hauptsächlich genannten Gründen für nicht tragbar. Die Risiken im Betrieb von modernen Anlagen sind im Vergleich zu anderen Energieformen in meinen Augen tatsächlich nicht so hoch wie immer geglaubt wird, auch in Japan ist die tatsächliche Belastung bisher minimal.

Wären Ölanlagen und Verladeterminals von der Größe wie es sie am Golf gibt zerstört worden wären die Umweltschäden gerade in Kombination mit einem Tsunami der den ganzen Mist auch noch ins Landesinnere schwemmt um Welten höher als sie es aktuell im Umfeld von Fukushima sind.

Ich halte die nicht vorhandene Lösung für die Endlagerung für viel dramatischer, wir können das Problem nichtmal für ein paar Jahrzehnte lösen, geschweige denn für Jahrtausende oder mehr. Und es gibt auch keine Perspektive dafür. Wo sollen wir mit dem Müll hin, der jetzt schon entstanden ist? Wann wollen wir das Problem der auf dem Meeresgrund verteilten Kernreaktoren (zur Entsorgung versenkt oder bei U-Boot-Unfällen verloren gegangen) lösen? Was ist mit den Millionen Litern radioaktiver Flüssigkeit die in den Anlagen aus der Zeit des Manhattan-Projekts in undichten Tanks lagern?

Christian
 
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Ich wundere mich bei derartigen Diskussionen immer wieder, dass erstens das Thema Energiesparen gar keine Rolle zu spielen scheint und zweitens die Fronten so verhärtet sind.

Ich meine, dass wir noch eine ganze Menge Energie einsparen könnten, im Kleinen wir im Grossen, wenn man mal mit offenen Augen durch die Welt geht, muss man sich manchmal wundern. Z.B. über manche Gebäudebeleuchtungen. Selbst, wenn das Einsparpotenzial gering ist (Kleinvieh macht aber auch Mist), setzt sowas Signale.
Trotzdem sind wir - verglichen mit dem Rest der Welt - schon ziemlich weit.

Auf der anderen Seite wundere ich mich wirklich, dass in dem Land der Erfinder und Ingenieure nicht mehr Begeisterung für das Thema alternative Energien aufgebracht werden kann. Wir finden alle möglichen technischen Sachen cool, brauchen immer neue Gadgets, müssen ständig alles weiterentwickelt haben und wehren uns total gegen den Fortschritt bzgl. der Energieversorgung? Trotzdem sind wir - verglichen mit dem Rest der Welt - schon ziemlich weit.

Man stelle sich also in seinen kühnsten Träumen einmal vor, wo wir stehen könnten, wenn wir konsequenter Energie sparen und konsequenter alternative Möglichkeiten der Energiegewinnung ausschöpfen würden...
 
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Es wird aber immer vergessen dass es überhaupt nichts nützt wenn nur Deutschland seine AKW stilllegt.
Denn ob es nun zum Strahlenaustritt in D oder z.B. Frankreich kommt macht für uns keinen großen Unterschied.

Genau! Deshalb stellen viele Länder ihre Reaktoren ja auch auffällig de-zentral auf- an der Grenze zum Nachbarn. Um die eigene Bevölkerung wenigstens bei bestimmten Windrichtungen schonen zu können. Irgendwie zeigt das ja auch das Vertrauen, was die Entscheidungsträger in die Atomkraft setzen!
 
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Das hat aber auch ganz praktisch den Grund, das oftmals ein Fluss die Grenze darstellt, dessen Wasser zur Kühlung benötigt wird...
 
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Ich meine, dass wir noch eine ganze Menge Energie einsparen könnten, im Kleinen wir im Grossen, wenn man mal mit offenen Augen durch die Welt geht, muss man sich manchmal wundern. Z.B. über manche Gebäudebeleuchtungen. Selbst, wenn das Einsparpotenzial gering ist (Kleinvieh macht aber auch Mist), setzt sowas Signale.
Trotzdem sind wir - verglichen mit dem Rest der Welt - schon ziemlich weit.

Das Problem hier ist allerdings, dass die großen Industrieländer nicht das Einsparpotential haben um den Mehrverbrauch der Schwellenländer zu kompensieren. Der Weltenergiebedarf nimmt sehr schnell zu.
Wir hatten letztes Jahr hier an der Uni das Bayreuther Zukunftsforum zum Thema "Energie – globale Herausforderungen, regionale Kooperationen, lokale Initiativen". Da waren einige sehr interessante Vorträge dabei.
Einer der Vortragenden hat dabei u.a. den Energieverbrauch (und die CO2-Emision) der Nationen zueinander in Relation gestellt. Zieht man nur den Gesamtverbrauch heran, dann ist China z.B. einer der größten (wenn nicht der größte, hab die Zahlen nimmer exakt im Kopf) Verbraucher weltweit. Man könnte da einfach mal sagen, China muss seinen Verbrauch trastisch senken. Normiert man das ganze dann mit der Einwohnerzahl, dann ist China plötzlich ganz weit unten in der Liste, der pro-Kopf-Verbrauch ist unbedeutend. Deutschland liegt dabei sowohl beim Gesamtverbrauch als auch beim pro-Einwohner-Verbrauch im Bereich Platz 5/6.
Für uns in Deutschland gehts primär erstmal darum Deutschland mit Energie zu versorgen ... das gesamte Problem ist aber wesentlich globaler.
 
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Stimmt schon, aber "... der werfe den ersten Stein...".
Also erstmal bei uns anfangen, dann können wir ganz anders auf andere zeigen.
Davon abgesehen, dass auch kleine Veränderungen etwas bringen. Mit jedem KKW, das wir weniger brauchen sinkt auch das Risiko...
 
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Die Atomlobby nutzt diese Argumentation mit Sicherheit.

Mir geht es hier um pauschale Aussagen mit unglaublicher Konsequenz, die einfach immer wieder locker in die Diskussionen geworfen werden. Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die E-Auto-Diskussionen im letzten Jahr geführt wurden (auch von der Automobilindustrie, die mit fliegenden Fahnen auf den Zug aufgesprungen ist), dann muss man sich schon fragen, woher der Strom dazu kommen soll.

Es scheint mir das Grundproblem zu sein, dass der Energiekonsum in einem Maße, wie er für uns selbstverständlich ist, allein schon große Probleme für die Umwelt darstellt. Alle Energie, die irgendwo "erzeugt" wird, muss ja letztlich auch irgendwo bleiben, wenn mich meine Schulkenntnisse da nicht im Stich lassen.
Also müsste der Energieverbrauch schon mal drastisch gesenkt werden, ein Unding bei dem Bevölkerungswachstum, das die Erde sieht.
Gegen die Auswirkungen des Energieverbrauchs sind die Umweltschäden, die durch die Energiegewinnung hervorgerufen werden, eher klein meiner Meinung nach. Bei AKWs ist tatsächlich die Umweltbelastung sehr niedrig, solange es nicht zum Störfall kommt. Aber auch AKWs in der heutigen Form haben - mal ganz abgesehen von der politischen Diskussion - keine lange Zukunft, da Uran nur begrenzt zur Verfügung steht.

Leider wird eine umfassende Diskussion über ein Gesamtkonzept nie möglich sein, da die Politik handlungsunfähig geworden ist. Auf der einen Seite die Ölmultis und Erzeuger, die kaum zu irgendwas zu zwingen sind, auf der anderen Seite Aktivisten, die jeden Baum einzeln schützen wollen ohne jegliches Verständnis oder Einsicht für eine Gesamtlage.
Jegliche Form der Energieerzeugung und -nutzung kann nur ein Kompromiss sein, wenn wir nicht auf die Bäume zurückkehren wollen.
Und selbst wenn wir das hier wollen würden, dann gilt das noch lange nicht für die USA oder China...

Da bin ich bei fast allen Aussagen voll bei Dir !

Wenn die Atomlobby dies Argument nicht nutzen würde, wäre sie dumm (wovon ich nicht ausgehe :M)

Mit der "Sauberkeit" der Atomenergie wurde früher ja auch reichlich Werbung gemacht. Aus dem Aspekt ist ja auch nichts gegen einzuwenden - im Gegenteil!
Und wenn das Ding erstmal lüppt, dann gibts auch ordentlich Dampf %:

Aber vergessen wurde völlig das Endlagerpropblem!
In meinen Augen ein völliges Unding eine Technologie in Regelbetrieb zu nehmen, deren Endlagerprobleme so massiv sind und es verantwortungslos wäre unsere Nachkommen damit alleine zu lassen. (sofern in hunderttausenden von Jahren noch Lebewesen auf dem Planeten sind :M)

Was den Energiehaushals anbelangt, sollten wir uns alle mal über das eigene Verhalten Gedanken machen.
Früher fuhr eine Familie mit 4 Leuten im Käfer - heute hat jeder sein eigenes (mindestens)
Früher gab es pro Haushalt einen Fernseher - heute mind. 2, eher mehr.
Wäschetrockner ? Spülmaschine ? was ist das denn ??
PC, Notebook ??
Nicht das das schlecht wäre - aber schon ein kleines Wunder das wir überhaupt noch Energie erzeugen können.

edit:
ich sehe gerade ChH hat das Endlagerproblem bereits nochmal in Erinnerung gebracht - der entscheidendste Punkt, weshalb ich die KK seit Jahren als kritisch betrachte
 
AW: Atomenergie - pro und contra

Was derzeit wirklich unerträglich ist, das ist der nach Wählerstimmen gierende Aktionismus unserer Regierung. :g

Die Fakten zu Atomkraftwerken sind lange bekannt und ausdiskutiert. Mit Japan hat sich an diesen Fakten nichts geändert. Weil aber nun die Atomkraft in der Wählergunst gerade ins Bodenlose absinkt, wendet sich die Politik munter im Wind. Nun gibt es auf einmal ein - womöglich gar rechtsgrundloses - "Moratorium" für die Laufzeitenverlängerung, einige AKW's sollen schnellstmöglich vom Netz. :s

Nicht dass der Wähler sich da irgendwie an der Nase herum geführt fühlen sollte... :M
 
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Was hier kaum erwähnt wurde: wir benötigen von Jahr zu Jahr MEHR Strom. ..

Daher sprach ich von Einsparpotentialen, damit der Stromverbrauch geringer wird. Ist technisch ganz einfach realisierbar. Denke da einfach mal an alle Altgeräte und Maschinen mit schlechtem Wirkungsgrad.

ZEHNFACHE Gestehungskosten in Vergleich zu Kohle/Atom

Das ist schlichtweg falsch. Würde man die Entsorgungskosten des radioaktiven Abfall entsprechend bewerten, ist Strom aus Sonne heute schon günstiger als Atomstrom.

zudem große Mengen Ausstoß an Schwefeldioxid und Stickoxiden..

Sorry, aber hier hast Du jetzt was komplett verwechselt. Schwefeldioxid und Stickoxide entstehen hauptsächlich bei der Stromgewinnung durch Verbrennung von Kohle.
 
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Wir haben diese Dinger nunmal (KKW's) und wir brauchen sie... die Grundlastversorgung wird - so habe ich gelesen - zu gut 50% durch Kernkraftwerke gesichert...

Was mich aber erstaunt... Unmittelbar nach der Japan-Katastrophe soll es auf einmal nicht mehr vertretbar sein die ältesten sieben AKW's in Deutschland weiterzubetreiben... und das sagen genau die Leute, die nicht lange vorher deren baldige Abschaltung zurückgenommen haben.

Da komme ich mir als Bürger veräppelt vor!

Trotzdem finde ich diesen Ansatz (auch wenn er eigentlich nur aus der Angst um die Wiederwahl heraus geboren wurde) eigentlich nicht verkehrt:

- Zunächst diese alten Anlagen abschalten
- Gleichzeitig die weiterbetriebenen Anlagen überprüfen

- Mittelfristig tragfähige Strategien für eine Grundlastversorgung mit einem Stück für Stück reduziertem Anteil an Kernenergie entwickeln.

- Falls notwendig ggfs. zur Überbrückung neue AKW's aufstellen, die dann aber dem allerneuesten Stand der Technik entsprechen sollten.

Machen wir uns aber nichts vor: Wenn man auf die Landkarte schaut und die europäischen AKW-Standorte markiert dann stellt man fest: Wir sind umzingelt... und ob diese Meiler - speziell die im Osten und Südosten auch nur annähernd unseren eigenen Sicherheitsrichtlinien entsprechen, das wage ich zu bezweifeln.

Noch zum Thema Reaktorsicherheit:
Was ist eigentlich aus dem Reaktortyp mit in Graphitkugeln eingeschlossenem Kernbrennstoff geworden? In diesem Reaktortyp soll doch eine Kernschmelze physikalisch unmöglich sein... Kann einer der Insider dazu etwas sagen?
ich habe auch in den letzten tagen etwas über einen neuen Reaktortyp (bereits im Bau) gelesen, der im Reaktor eine Bodenwanne aus extrem temperaturfester Keramik enthalten soll, die das Verlaufen der Kernschmelze fördern und die hohen temperaturen bis zur Abkühlung gefahrlos überstehen soll... Vielleicht weiß ja auch jemand dazu etwas?

Ansonsten bin ich ganz bei Dieter und Jan. Was hat sich denn in den letzten Tagen geändert? Alle Risiken waren vorher bekannt... was soll also der hysterische Aufschrei nach sofortiger Abschaltung?

Grüße, Holger
 
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Warten wir mal die Landtagswahlen ab........außer den zwei ältesten werden ALLE anderen am Netz bleiben.
Möchte jemand wetten ?
 
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