Es geht nach vorne. Die größte Drecksarbeit ist erledigt. Also wirklich.... NIEEEE WIEDER werde ich so eine Aktion ohne Hebebühne in einer so kleinen Garage ohne Auffahrt etc. machen. Selten habe ich mich so quälen müssen
Neben dem ganzen Arbeiten an sich kam nämlich die letzten 6 Abende ein mind. 30 minütiges Duschen dazu.... Farbe in den Haaren und am ganzen Körper, Flexstaub in der Mähne, der seines gleichen Gesucht hat, und und und.... aber nun nun Rumgeheule... habs mir ja selber eingebrockt...
Also:
-Rost wurde so gut und weit es ging beseitigt.
-Geschweißt ist alles bis auf den Schwellerbereich, da ich das Blech zwar bekommen habe, dieses aber ein falsches ist und ich nun noch auf deren Angebot warte.
-Alle zuvor gerosteten Stellen und neuen Schweißstellen mit Rostumwandler + Ovatrolöl ordentlich einge"jaucht" und nach einem Tag ablüften lassen noch eine Schicht Ovatrolöl drauf. Auch auf pontentiel gefährdete Stellen wurde Ovatrolöl gestrichen. Also stellen, die noch super sind.
-Nach dem alle blanken Stellen geschützt wurden, wurde das Auto mit einem Gemisch aus destilliertem Wasser (rostet nicht) + Greenstar + Dasty Fettlöser komplett untenrum gereinigt. Ja genau... in dieser kleinen Garage

Ich lag auf dem Boden unter dem Auto und haben mich vom Dreckwasser berieseln lassen, welches vom Unterboden auf mich im liegen beim Waschen wieder runtertropfte. Gut, dass es eh draußen super heiß war. An dem Tag habe ich übrigens 3 mal geduscht

-Nach einem Tag trocken dann einer der ganz ekelhaften Parts: Nun alles nochmal mit um die 4-5 Liter Silikonentferner (Mit Gasmaske, da man das sonst nicht aushält) entfettet und quasi die letzten Wachsreste beseitigt, welche ich damals kurz nach Kauf aufgetragen habe (mit Schwämmen, die in Silikonentferner gebadet wurden, als wäre es Wasser + Bürsten). Handschuhe waren schön und gut,... aber auch hier ein kurzes MIMIMI.... ich lag am Ende mit meinem Körper wie in einer Wasserpfütze, nur das diese aus Silikonentferner stammte. Dementsprechend bekam ich nach dem Aufstehen und beim Duschen auch die Rechnung für das Körpergequäle.... es hat sooo heftig gebrannt beim Duschen wie der schlimmste Sonnenbrand, den ich je hatte... Unfassbar!
-Jetzt geht es endlich an den schöneren Teil.... das Lackieren des Unterbodens. Zumindest dachte ich das.... bis ich festgestellt habe, wie ekelhaft mühsam es ist, über Kopf 3-4 Stunden ohne Pause mit Rolle einen Unterboden zu lackieren, der überall Ecken, Kanten und Sicken hat, wo die Rolle nicht rein kommt und somit ein ständiges Wechseln von Rolle und Pinsel daher musste. Warum kein Lackieren mit der Pistole?: Weil ich in der kleinen Garage nicht Rumnebeln und das gesamte Auto einnebeln wollte. Außerdem wird die Schichtdicke vor allem an den gefährdeten Kanten DEUTLICH dicker als mit der Lackierpistole. Der Lack selber war super.... Brantho Korrux nitrofest wurde als Grundierung und angeblich nochmals besseren Rostschutz als 3in1 genutzt. Ach ja... vorher wurde übrigens nochmals alle Blanken und gefährdeten Stellen wie alle Kotflügelinnenkanten etc. mit Ovatröl getränkt. Sicher ist sicher. Denn Nitrofest hält darauf super.
-Gestern Abend ging es dann nach der Schicht Brantho nitrofest (da gepinselt + gerollt, war die Schichtdicke absolut ausreichend!) mit der Brantho Korrux 3in1 in Kieselgrau an den finalen Endanstrich (wobei ganz final noch nicht, dazu gleich mehr). Auch da habe ich nur gedacht: Heiland,.... wieder 3-4h unterm Auto liegend lackieren



Also zum Bauhaus hin und habe mir mal die Schaumstoffrollen gekauft. HINWEIS: Ihr müsste zwingend 2K Rollen kaufen, sonst zersetzen sich diese. Sind leider etwas teuer aber egal. Damit ging das dann schon einiges besser, da diese nicht so hart waren wie die Fell-2K Rollen. Dennoch gab es hier dafür das Problem, dass trotz 2K Fest diese Rollen sich irgendwann zersetzten. Nunja... es hat dann 5Stunden gedauert, bis ich FAST alles fertig hatte. Fast alles deshalb, weil mir nach 2 vollen Dosen Brantho (1,5L) die Farbe ausgegangen ist. Sprich für das letzte Stück (30*40cm) muss ich nun auf die neue Dose heute warten. Macht aber nichts, da ich eh noch an folgenden Bereichen einen zweiten Anstrich machen werden.
Dazu folgende Begründung:
Man sagt bei Branth Chemie (Hersteller der Farbe und ich war sogar persönlich vor 2 Tagen da, da die in Hamburg sitzen), man solle 2-3 Schichten je 80 my anstreichen.... dann soll man trotz sogar teilweise vorhanden Rost um die 50 Jahre locker Ruhe haben bei dem Zeugs. (Sofern kein mechanischer Abrieb). Gibt Berichte, wo jemand 70 Jahre alte Gewächshäuser damit vor Ewigkeiten gemacht hat ohne den Rost zu entfernen und bis heute KEIN bisschen Rost mehr durchkommt, obwohl ständig der Sonne / Extreme Feuchtigkeit durch Kondenzwasser etc. ausgetzt wurde. Ich denke bei einem Daily-Auto, welches auch im Winter gefahren wird, würde das anders aussehen, da eben Salz der absolut größte Feind bei Rost ist... aber bei einem Saison-SchönWetterAuto, wie es der E46 ab sofort sein wird, könnte ich ggf. wirklich ewig Ruhe haben. Mal sehen...
Weiter geht: Also man soll 3 Schichten auftragen. Ich trage jedoch keine 3 Schichten "überall" auf, sondern nur dort, wo vorher Rost und blankes Metall war... dort kommen mind. 3 Schichten (drauf. Sprich, sobald die Dose heute da ist, geht es 1x Nitrofest + 2-3 Mal 3in1) noch einmal an die Stellen.
Ich werden aber NICHT noch einmal auf dem gesamten Unterboden eine 3 Schicht auftragen, WEIL dort ja eh nicht auf das Metall gestrichen wurde, sondern auf die top erhaltene vorhanden Unterbodenlackierung inkl. dem werksseitigem dickem Steinschlagschutz. Da macht es gar keinen Sinn. Da geht es mir mehr darum, den nur einmal aufzufrischen (optisch und eben auch ggf. vorhanden leichte Mikrorisse werden so verschlossen). Und es bleibt dennoch weich
Da macht es einfach keinen Sinn, dort nur 3 Schichten aufzutragen. Die 3 Schicht-Theorie gilt nur bei blankem Metall!
Alle anderen Stellen bekomme heute Abend einen weiteren 3 Anstrich und dazu gab es ja sogar noch vorher die Ovatrolöl Vorbehandlung. Somit geht eigentlich nicht wirklich mehr.
Thema Ovatrolöl: Für alle die nicht wissen wozu Ovatrolöl dient... Es ist ein extrem kriechfähiges Öl, welches mit Brantho Nitrofest "überlackierbar" ist, sobald es 24-48h ausgetrocknet ist. Wird zB bei VW Bussen wie dem T3 verwendet, wo die Seitenwände/Außenbleche die Stoßbereiche habe... da rosten die leider gerne.. nur bekommt man den Rost dort nicht raus, da es eine Sicke ist, wo zwei Bleche aufeinander gesetzt sind. Daher schleifen die Restauratoren die Rillen soweit wie möglich frei und pinseln dann Ovatrolöl dort hinein... das verhindert dann ein weiterrosten, selbst wenn bereits Rost dort ist. Es trängt nämlich den Rost bis zum blanken Metal und verhindert somit ein Sauerstoff und Wasserreintrag. Der Rost wird genau dadurch gestoppt!
BTW: 3in1 bleibt übrigens dauerhaft etwas "weich" wie ein Steinschlagschutz. Ist daher auch nicht schleifbar.
Kurze Selbstkritik an dieser Stelle: Natürlich geht es immer noch besser. Perfekt wäre es gewesen, wenn man den gesamten Unterboden KOMPLETT entlackt hätte. Dann in ein Tauschbad etc. Oder halt Sandstrahlen lassen.
Doch in Anbetracht meiner Möglichkeiten hier in Hamburg ist bereits dieses Unterfangen vom Umfang her eskaliert. Heißt... mir ist bewusst, dass es besser bzw. noch bessere Lösungen gibt. Meine anderen Restaurationen sind zB immer KOMPLETT entlackt worden. Doch das ist hier einfach nicht machbar. Erst recht nicht mit Frau, Kind und Vollzeitjob. Außerdem liegt das ganze Auto trotz nur Eigenleistung bis auf eben das Pulvern lassen bei 12800 Euro!!!!!
Auch ein Hinweis noch: Selbst Sandstrahlen oder das Tauchbad haben ihre Nachteile. Müsst ihr mal lesen. Am Ende ist alles mit Vor- und Nachteilen verbunden. Beim Tauschbad + KTL Beschichten werden ZB auch sämtliche Klebestellen der Karosse (ja, der E46 wurde auch bereits teilweise geklebt) aufgelöst. Somit muss man danach teils nachschweißen oder verstärken usw... Das Sandstrahlen ist zwar gut, ABER sobald man irgendwo ein oder zwei Strahlkörnchen in den Hohlräumen oder hinter Blechfalzen nachher liegen hat und diese nicht entfernt bekommt, rosten vor allem genau diese Dinger los wie nichts gutes und übertragen dann den Rost auf die Bleche, in denen diese rumliegen. Ist also alles nicht so einfach. Außenbleche kann man eh nicht Strahlen, da diese sich verziehen. Haben das mal an einer Opel Diplomat Karosse machen lassen!... die wurde komplett gestrahlt..... Die Wagen war danach hinüber. Steht nun als Decko bei meinem Bruder im Garten
Es ist das Auto "bisher" ganz offen gesagt "noch nicht" Wert und eigentlich eh schon vollkommen drüber. Ist ja kein M oder sowas.
Dennoch bin ich happy, es gemacht zu haben. Zumal ich auch wirklich gespannt bin, wie der Wagen in 5 Jahren untenrum aussehen wird.
Ich nehme übrigens um eigenen Erfahrungswerte zu sammeln auch bewusst eine schnell austauschbare Strebe, welche gut angerostet war und werde diese testweise mal nur mit Brantho beschmieren. Die ist am Meisten von Steinchen etc. am Unterboden betroffen. Da bin ich mal gespannt wie die in 2-3 Jahren ausschaut, oh e das diese vorher gut entrostet wurde.
Leckomio.... was ein Text.... viel Spaß beim Lesen
Anbei ein Paar Bilder (nochmal kurz Zustand vorher… und nun von gestern








