Bremsbelagverschleißerkennung ...

AD@Z4

macht Rennlizenz
Registriert
22 August 2009
Ort
Rhein-Main-Gebiet
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 2,5i
Hallo Forum,

Ich habe ein kleines Problem.
Beim letzten Service-Termin beim :) vor knapp 6 Monaten wurde mir mitgeteilt, dass demnächst die Bremsbeläge erneuert werden müssen. Ich dachte mir, mein Wagen hat ja ein Bremsbelagverschleißerkennung und gibt mit Bescheid, wenn es so weit ist. Es sind noch die ersten Beläge ab Werk verbaut.
Ich habe jetzt mit einem Freund mal nachgesehen. Die Beläge sind vorne schon so weit runter, dass sie dringend getauscht werden sollten. Interessanterweise sind die inneren Beläge stärker abgenutzt als die Äußernen.
Das Anschlusskabel für die Erkennung ist vorne links und hinten rechts vorhanden. Es wird also diagonal, einmal pro Achse "überwacht". Ich dachte in den Belägen ist ein Draht vorhanden, der bei entsprechendem Verschleiß durchtrennt wird. Das ganze System ist einfach, sollte aber so klappen.
Warum funktioniert die Bremsbelagverschleißerkennung bei meinem Zetti nicht?
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit dem System gemacht?
Ich habe mal nachgemessen. Die Bremsscheibe hat noch eine Stärke von 20,6mm. Auf der verbauten Scheibe ist das Mindestmaß 20.4 eingestanzt. Würdet Ihr die Scheiben mitwechseln?
 
Die Anzeige wird schon funktionieren, allerdings lösen die Kontakte eine Warnung erst aus, wenn die Beläge wirklich auf sind. Gerade bei ungleichmäßigem Verschleißbild sollte man sich besser auf die Begutachtung (die Werkstatt lag da ja wohl nicht so verkehrt) verlassen, als auf die Warnkontakte. In Sachen Bremsscheiben gibt es hier reichlich Lesestoff. Gem. BMW-Vorgabe müssen sie in Verbindung mit dem Wechsel der Bremsklötze erst dann ausgetauscht werden, wenn sie das Mindestmaß erreicht haben. Deine liegen ja noch knapp drüber. Aber auch hier sollte man nicht sklavisch am Zehntelmillimeter hängen , sondern den Zustand berücksichtigen. Sind die Scheiben leicht wellig, riefig oder machen einem gammeligen Eindruck, ist es vielleicht auch unter wirtschaftlichen Gesichtpunkten vertretbar sie gleich mitzutauschen. Die neuen Beläge passen sich rasch an die alten Scheiben an und haben entsprechen weniger Lebensdauer. Die ungleichmäßige Abnutzung ist ein Hinweis, dass die Bremssättel samt Kolben und Führungsbolzen mal gründlich gereinigt und gängig gemacht werden sollten.
 
Ein etwas ungleicher Verschleiß des inneren und äußeren Bremsbelages sind bei einer Faustsattelbremse wie sie im Zetti verbaut ist bauartbedingt und kein Grund zur Sorge. Dennoch sollten Sattel und Führungsbolzen bei einem Belagswechsel gereinigt werden.
Was die Scheiben angeht, würde ich sie auf jeden Fall tauschen! 0,2mm sind ja mal gar nichts.
Außerdem ist bei einem Belagswechsel ohne Scheibenwechsel die Einbremsphase relativ lang, weil durch die Riefen auf der Scheibe anfangs nur ein Bruchteil des Belages aufliegt. Erst wenn der Belag die Form der Scheibenoberfläche angenommen hat, hast du wieder eine ordentliche Bremsleistung...
Was die Verschleißanzeige angeht kann ich erfahrungsgemäß nur bestätigen, dass sie wirklich erst anspricht, wenn nur noch wenige mm übrig sind.
 
Solange die Bremsscheibe ihr Verschleißmaß nicht unterschritten hat, wird ein weiterer Satz Beläge montiert und bis zum schluss aufgebraucht.

Es wird nicht zwischendrin die Scheibenstke gemessen.

Die Bremsbeläge "können" jederzeit gewechselt werden (z.B. nach Empfehlung der Werkstatt)
Die Bremsbeläge "sollten" gewechselt werden, wenn die Kontrollleuchte leuchtet.
Die Bremsbeläge "müssen" gewechselt werden wenn ein metallsiches Quietschen auftritt (der äußere Grat der Bremsscheibe hat leichten Kontakt mit der Trägerplatte der Bremsbeläge)

... bis zum Totalausfall der Bremse ist es aber noch seeehr lange hin:

-> Ein Belag hat leichten Kontakt mit der bremsscheibe (nicht wild, quietscht nervig)
-> Der Belag bröselt von der Trägerplatte, da er zu dünn wird (naja, fällt ein Belag von acht aus)
-> Eisen auf Eisen an einem Belag, die anderen 7 tun's noch
-> Eisen auf Eisen an der Vorderachse (Bremsweg wird länger, aber bremst noch - Quietschen wird unerträglich)

... bis hier hin durfte ich das an der Nordschleife erleben. Das Auto (nicht z-racing-team) blieb bis zum Schluss im Rennen, die Rundenzeiten wurden etwas länger, aber egaaaal ... Eisen auf Eisen bremst immernoch erstaunlich gut ... natürlcih nicht empfehlenswert.

Bei der Dekra in Braunschweig habe ich ein Horrorkabinett gesehen, dort war eine Bremsscheibe so weit runtergebremst, dass die Lüftungslamellen der Innenbelüftung durchkamen.

... also alles undramatisch - bis zur Verkehrsunsicherheit ist das ein weiter Weg - und genau das ist ja auch von den Bremsenkonstrukteuren so beabsichtigt.
 
Die Anzeige wird schon funktionieren. Es ist meisten die Angst, die ein früher die Klötze tauschen lässt. Es gibt nicht da keine Grauzone. Entweder die sind wirklich verschließen also komplett runter oder halt nicht.
Mir hat die Werkstatt auch mal gesagt ich sollte doch mal langsam die Bremsen machen lassen. Fazit, bin dann noch über 10.000 km gefahren. Also drauf lassen, beobachten und dann handeln.

Gruß
 
Meine Meinung:

Wenn die Scheiben kurz vor der Verschleißgrenze sind, find ich es etwas unsinnig, da neue Klötze drauf zu machen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die Klötze fast den gleichen Betrag kosten wie die Scheiben. Jeder der von fast runter auf neu gewechselt hat, wird feststellen, dass neue Scheiben besser bremsen. Sie sind einfach belastbarer und haben viel mehr Material und damit auch viel mehr Hitzeaufnahme. Gerade wenn man selbst wechselt, ist ein Satz neuer Scheiben so günstig, dass ich nicht darüber nachdenken würde die relativ runtergefahrenen Scheiben nochmal für 20.000 KM zu fahren, bis sie an der VerschleißGRENZE sind.

Bei der Sattelkonstruktion des Z4 kann dieses Phänomen des ungleichen Bremsens vorkommen. Das ist aber weder "normal" noch gewollt. Da liegt es einfach daran, dass dein vorderer Bremsklotz im Sattel festgegammelt ist. Das dadurch die Bremsleistung abnimmt (es bremst ja nur noch eine Seite richtig) und die Bremsscheibe deutlich schneller verschleißt (innen runtergebremst, von außen aber noch super...) sollte klar sein. Hier muss der Sattel mit Drahtbürste etc. mal richtig gereinigt werden. Beim Einbau der neuen Klötze ist darauf zu achten, dass sie noch etwas Spiel haben und sich leicht in den Sattel einlegen lassen, ohne zu klemmen. Allein durch das Tragbild der Klötze würde ich mich dazu entscheiden neue Scheiben zu nehmen, da davon auszugehen ist, dass eine Seite abgebremster ist und dadurch evtl. die eigentliche Mindestdicke der Scheibe (Falls innenbelüftet) bereits an der inneren Reibfläche unterschritten wurde.
 
Hmm, Danke für die zahlreichen Antworten.
Laut Bremsenprüfstand hat der Zetti volle Bremsleistung an allen 4 Rädern, somit glaube ich eher nicht, dass da was "festgegammelt" ist.
Ich denke BMW hat nicht umsonst 20.4mm für noch einen Satz Bremsklötze angegeben hat, dass ist aber eine Philosophie für sich.
Kann ich irgendwie prüfen, ob die Verschleißanzeige richtig arbeitet? Gibt es eigentlich bei Zündung ein einen Selbsttest dafür?
Ich habe im Internet verschiedene Erklärungen für das System gelesen. Die einen sagen, dass bei Kontakt eines Pads mit der Bremsscheibe die Warnlampe eingeschaltet wird, die anderen sagen, es wird ein Draht im Belag durchtrennt.
Wie funktioniert das bei unserem Zetti?

Was die Scheiben angeht, würde ich sie auf jeden Fall tauschen! 0,2mm sind ja mal gar nichts.
Achtung: Die 0,2mm sind ja noch Raum bis zu der Angabe, die BMW empfielt um noch einen kompletten Satz Bremsbeläge runterzubremsen.

Die Anzeige wird schon funktionieren
Nee, das tud sie eben nicht, denn sonst wäre ja die WL an &:

Solange die Bremsscheibe ihr Verschleißmaß nicht unterschritten hat, wird ein weiterer Satz Beläge montiert und bis zum schluss aufgebraucht.
:t
 
Die Prüfung ist nicht schwer.
Variante 1: Beim Abschleifen des Warnkontakts wird die elektrische Verbindung über die Bremsscheibe hergstellt (was wohl der Fall ist). Die Anzeige im Kombiinstrument leuchtet, wenn die Kontakte in der Steckverbindung zum Warnkontakt gebrückt werden. (Bei einem angeschliffenen Warnkontakt siehst du übrigens die beiden Kontaktflächen im Kunstoff).
Variante 2: Beim Abschleifen wird die elektrische Verbindung getrennt. Steckverbindung zum Warnkontakt trennen, dann muss die Anzeige leichten.
 
Hmm, Danke für die zahlreichen Antworten.
Laut Bremsenprüfstand hat der Zetti volle Bremsleistung an allen 4 Rädern, somit glaube ich eher nicht, dass da was "festgegammelt" ist.
Ich denke BMW hat nicht umsonst 20.4mm für noch einen Satz Bremsklötze angegeben hat, dass ist aber eine Philosophie für sich.
Kann ich irgendwie prüfen, ob die Verschleißanzeige richtig arbeitet? Gibt es eigentlich bei Zündung ein einen Selbsttest dafür?
Ich habe im Internet verschiedene Erklärungen für das System gelesen. Die einen sagen, dass bei Kontakt eines Pads mit der Bremsscheibe die Warnlampe eingeschaltet wird, die anderen sagen, es wird ein Draht im Belag durchtrennt.
Wie funktioniert das bei unserem Zetti?


Achtung: Die 0,2mm sind ja noch Raum bis zu der Angabe, die BMW empfielt um noch einen kompletten Satz Bremsbeläge runterzubremsen.


Nee, das tud sie eben nicht, denn sonst wäre ja die WL an &:

:t


Das mit dem Bremsenprüfstand ist nicht so aussägekräftig. Klar hat er volle Bremsleistung. Trotzdem drückt eine Seite mehr auf die Scheibe als die andere Seite - sonst wären die Klötze nicht unterschiedlich abgebremst. Da braucht man auch garnicht interpretieren, da ist völlig klar, dass der Schwimmsattel nicht richtig "schwimmt", sonst wäre der Druck gleichmäßig. Entweder die Führungsbuchsen sind arg vergammelt oder (wahrscheinlicher) der Bremsklotz klemmt im Sattel. Das sieht bzw. merkt man ja sofort, wenn man den Sattel abnimmt. Ergo: Hier muss auf jeden Fall geschaut werden und die Freigängigkeit geprüft werden.

Zur Mindestdicke: Hab gerade nachgeschaut. Original ATE haben Standarddicke 22mm, Mindestdicke 20,4mm, andere Hersteller teilweise bis 19,6mm. Mindestdicke heißt aber nicht, hier kann man noch einen Satz Bremsklötze draufschrauben, sondern das heißt: spätestens dann muss getauscht werden! Die Aussage: Ab dann kann man nochmal ein paar Klötze draufmachen ist schlichtweg falsch.
 
Zur Mindestdicke: Hab gerade nachgeschaut. Original ATE haben Standarddicke 22mm, Mindestdicke 20,4mm, andere Hersteller teilweise bis 19,6mm. Mindestdicke heißt aber nicht, hier kann man noch einen Satz Bremsklötze draufschrauben, sondern das heißt: spätestens dann muss getauscht werden! Die Aussage: Ab dann kann man nochmal ein paar Klötze draufmachen ist schlichtweg falsch.

Danke für die Info :t
 
So sehen die Sensoren aus:

vorne:

4D2C7D24C989D9EE381F43C60AE88110.ows_cs3131.srv



hinten:

4D2C7D24C989D9EE381F43C60AE88110.ows_cs3160.srv
 
Gibt es eigentlich bei Zündung ein einen Selbsttest dafür?
Ich habe im Internet verschiedene Erklärungen für das System gelesen. Die einen sagen, dass bei Kontakt eines Pads mit der Bremsscheibe die Warnlampe eingeschaltet wird, die anderen sagen, es wird ein Draht im Belag durchtrennt.
Wie funktioniert das bei unserem Zetti?

Bin mir nicht sicher, was du mit "Selbsttest" meinst, aber bei ausgelöstem Verschleißsensor wird z.B. kein Fehler im Speicher abgelegt, also gehe ich davon aus, dass das System auch nicht weiter überwacht wird.

Bei dem Kontakt ist das System ist definitiv letzteres. Bei meinem letzten Bremsenwechsel wurde der Verschleißkontakt mit dem Seitenschneider abgeknipst, weil ich vergessen hatte die Beläge mit neuem Sensor zu bestellen. Demnach schleift da nix an der Scheibe, aber die Lampe ist trotzdem an. Ergo: der Sensor löst bei Unterbrechung aus!
 
Das macht die Prüfung dann ja noch einfacher. Stecker ziehen und die Lampe muss angehen. Aber warum wurden die Kabel durchschnitten?. Der Verschleißanzeiger wird im Bremsklotz nur eine kleine Feder gehalten und kann zur Wiederverwendung zerstörungsfrei herausgezogen werden. Am anderen Ende ist das Kabel über eine Steckverbindung an den Kabelbaum angeschlossen.
 
Das Abschneiden war sicher Unwissenheit... Anders lässt es sich nicht erklären. Ich wechsel meine Bremsklötze lieber kurz bevor sie runter sind. Ist günstiger als einen neuen Verschleißsensor zu kaufen.
 
Dieses kleine Detail fehlte. Dann können wir ja zu Gunsten des Schraubers annehmen, dass er das Kabel durchgezwickt hat um die Enden wieder zu einer durchgängigen Leitung zu verbinden. Damit die Warnlampe nicht ständig leuchtet.:)
 
Dieses kleine Detail fehlte. Dann können wir ja zu Gunsten des Schraubers annehmen, dass er das Kabel durchgezwickt hat um die Enden wieder zu einer durchgängigen Leitung zu verbinden. Damit die Warnlampe nicht ständig leuchtet.:)

Wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit gewesen um die Lampe wieder auszuschalten, aber soweit hat die Werkstatt dann doch nicht gedacht... Aber da ich ja weiß, warum die sie an ist, macht's mir auch nix noch ein paar Tage mit "zusätzlicher Tachobeleuchtung" rumzufahren, bis ich das nächste Mal auf der Bühne bin :)
 
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