Bremsen selber machen

cybermoses

macht Rennlizenz
Registriert
20 Oktober 2016
Wagen
BMW Z3 roadster 2,8i
Ich weiß schon warum ich die Bremsen lieber selber mache, auch wenn ich mangels Spezialwerkzeug oder Erfahrung mit Problemen zu kämpfen habe, bzw. an meine Grenze stoße.
Aber wenn ich mir das anschaue was die sog. Fachwerkstatt so abliefert, dann bin ich ja auch nicht schlecht, dafür aber sicher gründlicher.
Die Bremsen waren vorne Fällig, obwohl die äußeren Beläge noch gut schienen und auch die Scheibe wenig eingelaufen war. Aber nach dem, bzw. schon beim zerlegen ist das Dilemma augenscheinlich geworden. Eine derartig zusammengepappte und verschmotterte Bremse habe ich noch nie erneuern müssen. Die äußeren Beläge waren förmlich mit dem Sattel verschmolzen, keinerlei Bewegung mehr. Das die sich einseitig abgefahren haben ist klar, hätte aber bei fachgerechten Einbau auch nicht sein müssen. Mich wundert die doch noch akzeptable Bremsleistung bis zum Schluss. Wenn ich die Bremsen zerlege, dann säubere ich die komplette Anlage bishin zum Achsträger etc. Nach dem entrosten und pflegen die Laufflächen der Beläge und die Führungsstifte gut mit ATE Plastitube eincremen, sowie Silikon an Gummis.
Bei meinem Z4 waren dass nach 10 Jahren und 77 TKM wohl auch schon die zweiten Scheiben und Beläge, wäre wirklich wer Interessant welche Werkstatt die eingebaut und was es gekostet hat.
bremsen4.jpg

bremsen2.jpg


... und so muß das dann ausschauen:
bremsen3.jpg


wäre nur schön gewesen ich hätte die andere Seite auch noch hinbekommen, aber da musste sich leider eine kleinen Schraube quer stellen. Naja, Morgen ist auch noch ein Tag!
 
ok, ... hab ich so gelernt (vom Schwiegervater = KFZ Ingenieur :confused:)
 
Wenn ich das Prinzip der Bremsen richtig verstanden habe, dann brauchen die äußeren Bremsbeläge auch keine Bewegungsfreiheit. Sie müssen nur sauber und plan im Bremssattel sitzen. Sie werden dann mit dem ganzen Bremssattel über den Druck des Inneren Belags an die Scheibe gezogen. Ich würde fast sagen es macht keinen Unterschied für die Bremsleistung wenn diese festsitzen, solange die Inneren frei laufen und der Belag plan am Bremssattel sitzt. Der Bremssättel müssen natürlich ebenfalls frei auf den Führungsbolzen laufen. Ist das so richtig, oder bin ich auf dem Holzweg? &:
 
Kleine Anmerkung: An die Führungsstifte gehört keine Schmierung.
Veto, an die Führungsbolzen kommt ein Schmier- und Korrosionsschutz alá Plastilube zBsp. Keine Kupferpaste oder Molybdändingsbums wenn möglich. Moderne "Kupferpasten" haben nur noch davon einen kleinen Anteil und sind notfalls auch zu nehmen.
Kein Schmiermittel oder Korrosionschutz zu nehmen, welches Hitzebeständig ist, sollte man nicht machen.
 
Habe meine Bremse ebenfalls gestern gemacht. Die Scheiben waren mit der Radnarbe verschmolzen aber sah weniger schlimm aus als bei dir. KM Stand 127 tkm und noch erste Scheiben.
 
Die äußeren Beläge verkleben deshalb mit dem Sattel da die eben mit Plastilube oder ähnlichem eingeschmiert wurden. Zusammen mit Strassendreck und Bremsstaub ergibt das eine super Klebepaste. Im Endeffekt gehört da gar nichts drauf, darum haben moderne Markenbremsbeläge auf der Rückseite so eine Gummibeschichtung/Gummiauflage.
 
Die äußeren Beläge verkleben deshalb mit dem Sattel da die eben mit Plastilube oder ähnlichem eingeschmiert wurden. Zusammen mit Strassendreck und Bremsstaub ergibt das eine super Klebepaste. Im Endeffekt gehört da gar nichts drauf, darum haben moderne Markenbremsbeläge auf der Rückseite so eine Gummibeschichtung/Gummiauflage.
Das ist korrekt, es ging aber um die Führungsbolzen. Da sollte ein Film vorhanden sein.
 
BMW möchte explizit keine Schmierung auf den Führungsbolzen. Rosten werden die auch nicht.

Hab noch nie Schmierung drauf gemacht wie es vorgegeben ist und auch nie Probleme gehabt. Sauber machen und trocken rein damit.
 
BMW möchte explizit keine Schmierung auf den Führungsbolzen. Rosten werden die auch nicht.

Hab noch nie Schmierung drauf gemacht wie es vorgegeben ist und auch nie Probleme gehabt. Sauber machen und trocken rein damit.
Wir machens immer noch so :-) Aber auch der freundliche machts immer drauf :-) was soll er denn sonst auch auf die Rechnung schreiben :-)
 
Plastilube und Gummi vertragen sich nicht. Der Gummi quillt davon auf. Deshalb darf weder an der Manschette des Kolbens, noch an den beiden Führungsbolzen, Plastilube aufgetragen werden.
Ich verwende zwar auch Plastilube, halte mich aber an die BMW Vorgaben diese beiden Stellen auszusparen, da kommt auch nix anderes dran. Probleme hatte ich dir bisher keine.
Aber auch an meinen vorherigen PKW, deren Führungsbolzen ich unwissender Weise geschmiert habe, gab es nie Probleme ;)
 
Ich baue meine Bremsen schon seit Jahrzehnten selber aus/ein/um, und habe immer Kupferpaste, sprich seit einige Jahren Plastilube genommen. Alle Führungen, Kolben, Kolbendichtung, Führungen. Was halt wichtig ist, nur dünn auftragen und vorher alle gründlich entrosten und reinigen. Meine Bremsen laufen immer gut, kein gequietsche, gewackle oder vibrieren (Lenkradflattern). Aber ich gebe zu, dass ich noch keine Hand an neuere Autos gelegt habe - meine Neuen hatte ich nie bis zum Bremsenwechseln, daher mag das schon sein, dass sich auch da etwas getan hat. Das Thema "... des hamma 20 Jahre so gemacht und des ......." sollte wirklich auch für sich selber angelegt werden. Danke für die Infos und der Tatsache, dass ich mich wieder mal aktualisieren sollte.
 
Alles ok, wenn Du auf der NOS bist, dann könnte es knapp werden.

Auch auf der Autobahn könnte es knapp werden!
Zu den Zimmermännern gibt es viel lesenswertes im Internet und ganz objektiv betrachtet, sind die Scheiben nur "für schick" und in kleinster weise für die schnelle und/oder sportliche Fahrweise gedacht.
 
Bremsen sind Sicherheitsteile muss man sich immer wieder sagen. Komplett ungeübte sollten sich auf jedenfall jemanden mit Erfahrung beiseitestellen um Fehler auszuschliessen. Und nach Herstelleranleitung arbeiten. Sollte man auch eben betonen. Ansonsten ist das aber auch kein Hexenwerk.
Ich repariere seit jeher (in jungen Jahren haben wir ja auch viel gebastelt und "getunt" an unseren Autos) das was man selber machen kann. Zu den Zimmermännern und anderen Exoten bin ich auch gemischter Gefühle. Auf einem Zafira habe ich mal welche montiert, war damit ganz zufrieden. Aber ein Zafira wird ja eher gemütlich bewegt.
Bei dem 3.0si Coupe setze ich lieber auf OEM bzw auf Erstausrüsterqualität. Im Nov 2016 die komplette Bremsanlage da überholt. Beläge vorne waren fällig, hinten ging eigentlich noch, trotzdem rundum gemacht. Die Bremsscheiben eigentlich nur wegen der Optik, obwohl die noch gut waren (km Leistung Coupe gesamt im Nov 2016 56000tsd, Saisonlaufleistung 4-6km pro Jahr) . Vorne Original Compound, hinten ATE gekohlt und beschichtet (die ab Werk hatten Flugrost am Topf), Beläge ATE. Dabei Sättel pulverbeschichtet und alle Kleinteile, Staubdichtungen erneuert. Dichtungen deswegen weil die Bremszylinder gezogen und die alten Dichtungen fürs pulvern runter mussten. Für das Einpressen der neuen Staubdichtungen muss unbedingt der passende Aufpressring benutzt werden um gleichmäßig abzudichten und um Beschädigungen zu vermeiden.

bremsen rot 2.JPG Bremssattel3.JPG Comp7.JPGHA2.JPG coupe Okt 2016.JPG
 

Anhänge

  • Bremssattel3.JPG
    Bremssattel3.JPG
    162,6 KB · Aufrufe: 90
  • Bremssattel4.JPG
    Bremssattel4.JPG
    111,2 KB · Aufrufe: 81
  • bremsen rot 2.JPG
    bremsen rot 2.JPG
    232,8 KB · Aufrufe: 84
  • HA2.JPG
    HA2.JPG
    193,8 KB · Aufrufe: 87
  • coupe Okt 2016.JPG
    coupe Okt 2016.JPG
    374,8 KB · Aufrufe: 85
kleinster oder keinster ? Aber beides könnte richtig sein :-)

Keinster war gemeint...
Verdammte Autokorrektur [emoji6]
Ich persönlich würde mich mit den Scheibchen (bewusst so ausgedrückt) nicht auf den Nürburgring trauen... wie eben schon geschrieben- sicherheitsrelevante Teile und gerade da sollte man nicht sparen, dann lieber die Fußmatten aus dem Zubehör kaufen und damit die Kosten ausgleichen, als bei der eigenen Sicherheit zu sparen.
Mal ein eigenes Beispiel von mir: ich fahre neben dem Z auch Motorrad und trage immer(!) meine volle Montur und habe mir vor dem Führerschein jede erdenkliche Sicherheitsaustattung gekauft, weil ich selber im Nachhinein nicht zu mir selber sagen möchte:"hättest du mal einen Rücken Protektor getragen, dann würdest du jetzt nicht im Rollstuhl sitzen"
Das Beispiel mag vielleicht recht radikal und weit daher geholt sein, aber man sollte manchmal einfach vom schlimm(st)en ausgehen und sich fragen, ob es die paar gesparten Euro wirklich wert sind!?
So... Genug Moralapostel gespielt, jeder darf es so handhaben, wie er möchte [emoji4][emoji4]
Ich wünsche euch ein schönes langes Wochenende!
 
Auch auf der Autobahn könnte es knapp werden!
Zu den Zimmermännern gibt es viel lesenswertes im Internet und ganz objektiv betrachtet, sind die Scheiben nur "für schick" und in kleinster weise für die schnelle und/oder sportliche Fahrweise gedacht.

Ich muss schon sagen dass genau da das Problem liegt .... das Internet hat viel (viel zu viel) zu berichten und gerade da wird der Ausdruck "Objektiv" zu eher "Fiktiv" .
Das geht schon beim leidigen Reifenthema los und endet beim Öl. Letztendlich ist die Selbsterfahrung die beste Lösung zwischen "Schwarz- und Weißmalerei" des Internets unterscheiden zu können. Bestes Beispiel ist für mich z.B. meine Erfahrungen mit Reifenlabels. Ich fahren den Nexen N8000 und kann nur positives sagen, auf meinen X3 habe ich einen Starperformer der sich bisher (5000TKM) hervorragend macht - bei allen Wetterlagen und Geschwindigkeiten. Und hier geht es nicht um Geld sparen, das habe ich nicht nötig, sondern rein darum nicht Blind einer Propaganda zu folgen sondern sich der Realität zu stellen. Nachdem ja alles auf seine Zulassung geprüft wird stellt das ja zumindest keine (Lebens)Gefahr dar.

Letztendlich fahre ich die Zimmermann-Sportbremsscheiben auf meinem Z3 auch in der Kombination mit den ATE-Ceramic Belägen (so wie vom Fachmann empfohlen) und habe seit 10TKM Freude daran, was man von den Serienbremsen nicht behaupten konnte. Und ja ich fahre auch sportlich, doch sehe ich a) die Landstraße nicht als eine Rennstrecke an und fahre b) auch mit meinen Autos nicht auf die Rennstrecke, da sie mir schlichtweg zu Schade dafür sind - was sich an dem Gesamtzustand meiner Fahrzeuge ersehen lässt.
Ich will keine Grundsatzdiskussion entfachen aber bitte versucht "Glaubensfragen" nicht in Moral oder Rennsport zu verpacken. Für den normalen Betrieb, - und der umfasst schon einen Fahr- und Einsatzrahmen den die wenigsten Ausschöpfen (können) - taugt viel mehr als erwartet. Sollte also ein gerechtfertigter Makel an den Zimmermann-Sportbremsscheiben bestehen, würde ich ein Bericht dazu aus anerkannter Quelle (TÜV etc.) interessieren.

PS: Wer sportlich fährt braucht keine (nicht) Bremsen :11smoking
 
PS: gibt´s was auszusetzen? Zimmermänner + ATE Ceramic sind eine optimale Kombi!

Das ist so ziemlich die schlechteste Scheibe und der schlechteste Belag, den ich je gefahren bin. Die Scheibe war innerhalb kürzester Zeit unrund, der Belag hat gequietscht und ist am Ende zerbröselt. Und bevor jemand fragt: Nein, nicht am Ringtool, sondern am Daily.
 
Ach komm Malte für die Eisdiele reichts
 
Bremsen sind Sicherheitsteile muss man sich immer wieder sagen. Komplett ungeübte sollten sich auf jedenfall jemanden mit Erfahrung beiseitestellen um Fehler auszuschliessen. Und nach Herstelleranleitung arbeiten. Sollte man auch eben betonen. Ansonsten ist das aber auch kein Hexenwerk.
Ich repariere seit jeher (in jungen Jahren haben wir ja auch viel gebastelt und "getunt" an unseren Autos) das was man selber machen kann. Zu den Zimmermännern und anderen Exoten bin ich auch gemischter Gefühle. Auf einem Zafira habe ich mal welche montiert, war damit ganz zufrieden. Aber ein Zafira wird ja eher gemütlich bewegt.
Bei dem 3.0si Coupe setze ich lieber auf OEM bzw auf Erstausrüsterqualität. Im Nov 2016 die komplette Bremsanlage da überholt. Beläge vorne waren fällig, hinten ging eigentlich noch, trotzdem rundum gemacht. Die Bremsscheiben eigentlich nur wegen der Optik, obwohl die noch gut waren (km Leistung Coupe gesamt im Nov 2016 56000tsd, Saisonlaufleistung 4-6km pro Jahr) . Vorne Original Compound, hinten ATE gekohlt und beschichtet (die ab Werk hatten Flugrost am Topf), Beläge ATE. Dabei Sättel pulverbeschichtet und alle Kleinteile, Staubdichtungen erneuert. Dichtungen deswegen weil die Bremszylinder gezogen und die alten Dichtungen fürs pulvern runter mussten. Für das Einpressen der neuen Staubdichtungen muss unbedingt der passende Aufpressring benutzt werden um gleichmäßig abzudichten und um Beschädigungen zu vermeiden.

Anhang anzeigen 270347 Anhang anzeigen 270348 Anhang anzeigen 270350Anhang anzeigen 270353 Anhang anzeigen 270351
Wiehast Du das Loch, in dem sich normalerweise der Kolben befindet vor der Lackierung geschützt? Gibt es dafür eine Art Blindstopfen
 
Hallo, nein, Blindstopfen gibt es dafür nicht. Ich habe einfach den Kolben und die (nach dem Glasstrahlen und Pulvern unbrauchbare) Dichtung dran gelassen und erst nach dem Pulverbeschichten den Kolben gezogen und revidiert. So blieb auch der Dichtunggsrand absolut beschichtungsfrei. Genauso mit den Führungshülsen.
Die Entlüftungsnippel wurden vorher abgeschraubt und das Gewinde mittels einer Schraube geschützt.
 
Zurück
Oben Unten