Bremsflüssigkeit wechseln?

PR4000

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30 Oktober 2014
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anderer Wagen
Hallöchen,
schon des öfteren habe ich mich gefragt ob der zwei jährliche Wechsel der Bremsflüssigkeit wirklich nötig ist. Schließlich ist die Bremsflüssigkeit auch nicht gerade gesund, es kostet Geld und Arbeit macht es außerdem. Bei der Hauptuntersuchung wird die Bremsflüssigkeit ja immer geprüft und ich dachte mir was die können kann ich schon lange. ;)
Also wurde ein Tester gekauft, die Dinger kosten knapp 10 Euror, und gestern waren alle drei Autos dran. Zuerst der BMW Z4, weil der demnächst wieder galoppieren soll und da ist der letzte Wechsel sicher über 2 Jahre her.:
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Der Tester zeigt unter 1 % Wassergehalt in der Bremsflüssigkeit an, also kein Bedarf zum Wechseln.
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Um mich besser orientieren zu können kam als nächstes der VW Tiguan dran. Da habe ich beim letzten Wechsel der Räder auch die Bremsflüssigkeit gewechselt.
Der Vorratsbehälter sitzt recht tief und es war nicht so einfach zu fotografieren, aber nur die grüne LED leuchtete, keine gelbe.
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Also ist die Flüssigkeit noch Top und das Prüfgerät merkt den Unterschied.
Als nächstes kam der FIAT Ducato dran, da wußte ich ja gar nicht was mich erwartet, aber er hatte Ende letzten Jahres eine frische HU bekommen.
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Auch dort weniger als 1 % Wasser, also kein Handlungsbedarf. Mit dem Gerät bin ich zufrieden und kann es empfehlen.

HHTEC Bremsflüssigkeitstester geeignet für Bremsflüssigkeiten DOT 3/4/5 mit 5 LED Anzeige, tragbarem Beflockungsbeutel und Deutscher Bedienungsanleitung

 
Ich habe mir auch noch ein Refraktometer bei der gleichen Firma gekauft um die Dichte von Flüssigkeiten exakt und schnell zu bestimmen.
Probiere ich am Montag aus und werde berichten. Schon irre, dass solche Messgeräte so günstig geworden sind.
 
. Bei der Hauptuntersuchung wird die Bremsflüssigkeit ja immer geprüft
Ich war schon oft bei der HU dabei, aber das wurde bei mir noch nie überprüft.
Bremsentest und ferdisch.

Oder meintest du vielleicht bei bei Inspektion in der Werkstatt?
 
Moin,
ich habe auch so ein Wunderteil (Bremsflüssigkeitstester) für nen 10€er . Mal so ein Gedanke dazu: Wäre es nicht sinnvoller etwas Testflüssigkeit an der Entlüftungsnippeln zu entnehmen? Immerhin ist das der Bereich, wo die Bremssflüssigkeit unter Druck steht und durch den Temperaturwechsel gestresst wird. Oder irre ich mich?

Gruss,
jan
 
Ja sicher, aber wichtig ist es dabei an allen Bremsen aufzumachen und das Pedal mehrfach tief durchzudrücken. Alle 4 Mengen dann zusammenkippen, damit sich ein verlässlicher Mittelwert ermitteln lässt. So geht man ganz auf Nummer sicher :t :M
 
Oder irre ich mich?
Ja, ganz sicher. Das Problem ist der Wassergehalt und der kommt über die Entlüftung des Vorratsgefäßes in die Bremsflüssigkeit, durch die Luftfeuchtigkeit.
Daher ist auch noch eine gewisse Sicherheit im System, denn der Wassergehalt wird an den Bremskolben am niedrigsten sein.
Es ist also der richtige Weg im Vorratsbehälter zu messen. Mit der Zeit durchmischt sich ja das System.
 
Hole den alten Fred nochmal hoch, weil ich heute beim Z4 die Bremsflüssigkeit gewechselt habe.
Das Messgerät zeigte zwar nur < 1% Wassergehalt an, aber der Wechsel wurde trotzdem gemacht.
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Der Wagen war eh auf der mobilen Hebebühne und die Räder ab für die Winterinspektion, so ging das relativ schnell.
So sah das dann nach dem Wechsel wieder aus:
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Um den Tester mal zu überprüfen habe ich die alte Bremsflüssigkeit mit ein paar Spritzern dest. Wasser versetzt und siehe da:
DSC_0139_kl.JPG
Die oberen Anzeigen hatte ich bisher bei noch keinem Wagen gesehen, das Gerät ist also in Ordnung.
Mein Eindruck ist, die Bremsflüssigkeit ist nicht so tierisch hygroskopisch, wie immer getan wird. Trotzdem sollte man sie regelmäßig überprüfen und natürlich rechtzeitig wechseln. Aber es ist auch nicht nachhaltig das früher zu machen als es wirklich notwenig ist.
Auf alle Fälle sollte das Wechseln nicht durch ein Pumpen des Bremspedals geschehen. Dafür ist ein Absaugen, oder so wie ich es mache, mit etwas Überdruck, die bessere Methode.
Natürlich habe ich dafür wieder eine Anleitung geschrieben. ;)
 
Was spricht aus deiner Sicht gegen die klassische Methode mit dem Pumpen des Bremspedals, außer dass man dafür zu zweit sein muss.
 
Also mir hat man das vor vielen Jahren Mal versucht bildlich darzustellen.....
Der Bremskolben des Hauptbremszylinders bewegt sich normalerweise immer im gleichen Bereich - in diesem Bereich ist er dann schön glatt poliert...
Beim klassischen Pumpen-Entlüften bewegt sich der Kolben aber in Bereichen die sonst nicht mit den Dichtungen in Berührung kommen.
Wenn diese Bereiche eben nicht so sauber sind oder sogar schon Rostansätze haben, könnte das die Dichtungen schädigen....🤔
Habe ich aber eben selber nur so gehört....ob's stimmt...??
Jedenfalls wechsele ich seitdem auch nur noch mit einem günstigen Werkstattgerät mit leichtem Überdruck - nicht zuletzt weil es deutlich einfacher und sauberer ist..👍
Gerade gestern wieder am Junior seinem E90 und Nachbars E90 erledigt.... Und wenn beim Nachbarn nicht wieder ein Entlüftungsnippel so fest gewesen wäre das er abgerissen ist.... Was anschließend eine 2 Stündige Rettungsaktion nach sich zog.... Wäre es auch gleich erledigt gewesen - Aber das ist ein anderes Thema..🙄
 
Ich mache das immer mit dem Gunson Eezibleed G4062 (ich hoffe, die Nummer stimmt - ich habe die Verpackung gerade nicht vor Ort). Das Teil habe ich sogar vor ein paar Tagen bei ATU im Laden gesehen. Damit kann man etwas Druck auf den Behälter geben und gleichzeitig die Bremsflüssigkeit einleiten. Für den Luftdruck kann ein Reifen oder ein Kompressor mit Druckminderer genutzt werden. Beim Reifen sollte man den Luftdruck natürlich vorher entsprechend reduzieren und einstellen. Der Reifenventiladapter ist m.E. im Set enthalten, für die Nutzung des Kompressors ist ein kleiner Umbau erforderlich.

Man braucht dann nur noch eine Art Auffangbehältnis für die alte Bremsflüssigkeit. Im Netz habe ich nützliche Tipps gelesen und mir dann eine alte 1l-PET-Flasche umgebastelt. Der Haken stammt aus der Eezibleed-Verpackung. Der Schlauch hat einen Innendurchmesser von 4mm, außen sind es 8mm. Die 100%ig geeichte und zertifizierte Skala ist extrem nützlich, damit man weiß, wie viel Flüssigkeit man gerade abzapft. Wichtig ist das Entlüfterloch im Deckel oder oberen Bereich der Flasche und der Schlauch sollte durchsichtig sein, damit man sieht, ob sich Luftblasen im System befinden - das erklärt sich ja von selbst ;)

Funktioniert super! Jetzt brauche ich nur noch so einen Tester, denn alle zwei Jahre zu wechseln erscheint mir auch irgendwie zu oft.
 

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Hallöchen,
schon des öfteren habe ich mich gefragt ob der zwei jährliche Wechsel der Bremsflüssigkeit wirklich nötig ist. Schließlich ist die Bremsflüssigkeit auch nicht gerade gesund, es kostet Geld und Arbeit macht es außerdem. Bei der Hauptuntersuchung wird die Bremsflüssigkeit ja immer geprüft und ich dachte mir was die können kann ich schon lange. ;)
Also wurde ein Tester gekauft, die Dinger kosten knapp 10 Euror, und gestern waren alle drei Autos dran. Zuerst der BMW Z4, weil der demnächst wieder galoppieren soll und da ist der letzte Wechsel sicher über 2 Jahre her.:
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Der Tester zeigt unter 1 % Wassergehalt in der Bremsflüssigkeit an, also kein Bedarf zum Wechseln.
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Um mich besser orientieren zu können kam als nächstes der VW Tiguan dran. Da habe ich beim letzten Wechsel der Räder auch die Bremsflüssigkeit gewechselt.
Der Vorratsbehälter sitzt recht tief und es war nicht so einfach zu fotografieren, aber nur die grüne LED leuchtete, keine gelbe.
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Also ist die Flüssigkeit noch Top und das Prüfgerät merkt den Unterschied.
Als nächstes kam der FIAT Ducato dran, da wußte ich ja gar nicht was mich erwartet, aber er hatte Ende letzten Jahres eine frische HU bekommen.
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Auch dort weniger als 1 % Wasser, also kein Handlungsbedarf. Mit dem Gerät bin ich zufrieden und kann es empfehlen.

HHTEC Bremsflüssigkeitstester geeignet für Bremsflüssigkeiten DOT 3/4/5 mit 5 LED Anzeige, tragbarem Beflockungsbeutel und Deutscher Bedienungsanleitung

Ich habe mir nach dem Kommentar von PR 4000 jetzt auch den Tester von HHTEC gekauft, in fester Erwartung ein ähnliches Ergebnis zu erhalten:
Denkste, alle LED's leuchteten fröhlich vor sich hin (meine Bremsflüssigkeit ist gerade 3 Jahre alt)
Die Investition hat sich also wirklich gelohnt, die Bremsflüssigkeit wird jetzt schnellstens gewechselt.
Bei der Gelegenheit habe ich noch ein gerissenes Sieb im Ausgleichsbehälter festgestellt,
weiß jemand wo so ein Teil zu kriegen ist? Bei Leebmann oder Baum komme ich nicht zurecht.

Gruß
Wilfried
 
Die Bestimmung des Wassergehalts mittels der handelsüblichen Schnelltester ist zum einen nicht sehr genau, zum anderen ist die Kenntnis des Wassergehalts auch wieder nur eine sehr grobe Indikation über den Zustand der Bremsflüssigkeit.

Wichtiger ist der Siedepunkt, der innerhalb eines 24 Monatsintervalls von DOT 5.1 auf DOT 4 absinken kann (ca. 40°C). Von der Alterung der Flüssigkeit ganz zu schweigen.

Weiter weiss man nicht welchen Einfluss ein in zwei Fluiden identischer Wassergehalt (z.B. 1%) auf die chemische Zusammensetzung haben kann. Dem einen Fluid macht das nicht besonders viel aus, da seine Additive (Antioxidantien, Korrosionsschutz, Entschäumer) einen erhöhten Wassergehalt kompensieren während beim Vergleichskandidaten die Chemie schon kippt.

Feldstudien belegen, dass ca. 2/3 der nach 2 Jahren gewechselten Bremsflüssigkeiten ihren Job getan haben.

Fazit: Einfach das Intervall einhalten und die Ölindustrie (statt die Baumärkte) reicher machen.:5jesterz:
 
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