AW: Dumme Idee...
Bevor die Männerphantasie wieder Richtung "Unter(Becken)boden" entgleitet, hier ein Bericht aus
http://www.alle-autos-in.de/interviews/bericht_a27997.shtml mit Foto von Anton meines Sir Zinclair, wo man die Intentionen gut sieht:
Wovon haben Sie sich beim Design des Z4 inspirieren lassen?
Juliane Blasi: Ich habe nicht das Bild von einem bestimmten Produkt oder einer Sache im Kopf gehabt, sondern mehr das Gefühl – das Gefühl von einem athletisch geformten, muskulösen Körper. Das kann man nicht direkt bildlich übertragen – es war nur klar, dass Auto braucht menschliche Emotionen.
Reden wir hier von einem männlichen Körper?
Juliane Blasi: Das habe ich eigentlich neutral gelassen. Ich hatte jedenfalls kein Kalenderbild vor mir. Es geht mehr um die Flächen und die scharfen Kanten, die im Wechsel auftreten. Daraus entstehen harte Schatten, aber auch ganz weiche Übergänge. Da ergeben sich Parallelem zu einem muskulösen menschlichen Körper. Bei der Motorhaube zum Beispiel – sie wirkt sehr breit, zwei Hauptlinien ziehen sich straff darauf entlang, das ganze geht in die weichen Kotflügel über.
Nadya Arnaout: Auch im Innenraum habe ich mich vom menschlichen Körper inspirieren lassen, vor allem vom weiblichen. Ein Roadster ist ja sehr mit Emotionen verbunden, das wollte ich mit fließenden Formen im Innenraum festhalten.
Wenn Sie schon den menschlichen Körper als Inspiration genommen haben – wie erotisch ist Automobildesign?
Juliane Blasi: Da gibt es auf jeden Fall eine erotische Komponente. Wenn man das Tonmodell entwickelt, hat man ja direkt an den Flächen des Autos zu tun – da streicht man schon mit der Hand drüber. Es gibt auch spezielle Folien, die wie lackiert wirken und die man über das Modell legt. Das hat auf jeden Fall etwas Sinnliches.
Gehen Frauen emotionaler ans Design heran als Männer?
Juliane Blasi: Nicht unbedingt – Sie müssen sich nur mal sehr emotionale Fahrzeuge der Automobilgeschichte anschauen, die von Männern designt wurden. Der BMW Z3 zum Beispiel, der Jaguar E-Type, auch Aston Martin – das sind alles sehr emotionale Fahrzeuge. Auch der Porsche 911 ist doch eine echte Design-Ikone.
Gab es Elemente, die Sie gern umgesetzt hätten, die es aber nicht ins fertige Auto geschafft haben?
Juliane Blasi: Ich hätte gern die Tankklappe auf der oberen Fläche des Hecks gehabt und nicht über die Kante drüber. Das ging leider vom Package her nicht – aber ich habe schon von mehreren Leuten gehört, dass diese Idee ganz gut angekommen wäre.
Viele Designer bringen gerne an irgendeiner Stelle ihre eigene Persönlichkeit ins Auto ein. Gibt es so etwas auch beim Z4 – sozusagen die Signatur der Künstlerin?
Juliane Blasi: Bei mir ist das diese Hauptlinie, die sich vom Frontscheinwerfer über drei Dimensionen fast bis zum Hinterrad zieht. Diese Linie war nicht einfach umzusetzen, aber ich habe von Anfang an sehr viel Passion hinein gesetzt. Es ist mir schon sehr wichtig, dass diese Linie gut herausgekommen ist.