AW: Eine Bitte um Teilnahme -
Ich finde es ja mal wieder bezeichnend, wie hier über Repräsentativität, Stichgruppenauswahl und verfälschende Einflüsse diskutiert wird, ohne das Studiendesign und ggf. auch von Dritten erzwungene Rahmenbedingungen ausführlich zu kennen.
Ist aber typisch für dieses Forum geworden...
Dann sollte man sich noch vor Augen führen, was so eine Studienarbeit für Ziele verfolgt:
Es soll keine wissenschaftliche Studie werden, auf der dann politische Entscheidungen basieren, der Student soll beweisen, dass er theoretisches Wissen, das er in der Vorlesung erworben hat, auch umsetzen kann. Ob da dann eine Vorselektion der Zielgruppe drin ist oder nicht, ist nicht relevant, sofern das bei der Interpretation der Ergebnisse entsprechend berücksichtigt wird.
Und jetzt heben doch bitte mal diejenigen unter Euch "Fachleuten" die Hand, die einen Hochschulabschluss in empirischer Markt- und Meinungsforschung haben, damit der TE weiss, wessen fachliche Kommentare er ernstnehmen kann.
Grüsse,
Tom
Warum muss man in der heutigen Zeit immer erst studiert haben, um seine "Kompetenz" oder Ahnung von vielen Sachen zu beweisen?
Tut mir leid, wenn ich jetzt mal mit wirklich Althergebrachtem argumentieren muss. Diejenigen, die Deutschland nach einer hier schon kurz angerissenen Zeit aufgebaut haben - vor dieser Zeit auch schon erfolgreich waren - waren selten Studierte. Zum Teil sind sie in etwas hineingeboren worden. Aber sei's drum. Sie waren Macher und keine Theoretiker.
Schau Dir doch heute die Führungsriegen mal an. Großteil ist eben nur noch aus Studierten belegt und je größer dieser Anteil wurde, desto weniger Akzeptanz erfuhr das "Humancapital"... sondern wurde nur noch auf den Faktor "Kosten" runtergebrochen. Damals - das war sogar noch in meiner Anfangszeit so - kannte sogar noch der Ressortvorstand alle seine Mitarbeiter mit Namen. Das versuche mal heute zu hinterfragen, Du bekommst sicherlich Achselzucken über Personen die über die Vorzimmerdame oder gar Vorstandetage hinausgeht.
Echte Praktiker, Macher, können bzw. sind ebenso "Fachleute" wie Du es hier unterstellen möchtest. Also komm' mal ein bißchen hoch aus Deiner "HE-LL".
Ach ja..... welche Leute sind denn dafür verantwortlich, dass sämtliche Nationen, Wirtschaften kürzlich vor die Wand gefahren wurden? Studierte Geldgeier, die nicht durch Theorie sondern durch die Praxis erfahren mussten, dass das wahre Leben einem alles lehrt und nicht irgendwelche Vorlesungen usw.!
Edit:
Ich brauche mich und brauchte mich nie hinter jemandem oder gar Studiertem verstecken. Ich war viel zu faul und noch lustloser als ewig lange irgendwo auf einer Holzbank zu sitzen. Ich wollte früh und schnell richtig Geld verdienen. Das war mir wichtiger.
Und nebenbei, ich musste "damals" im Unternehmen auch Statistiken aufbauen und interpretieren, damit "meine studierten" Chefs wiederum ihre Entscheidungen treffen konnten. Und leider kam es zu oft vor, dass solches von mir kurzfristig erwartet und abgerufen wurde, so dass ich manchen Freitag bis 22 Uhr im Büro saß (was nicht erlaubt war und nicht bezahlt wurde), damit Montags rechtzeitig Ergebnisse bereitstanden und nie abgerufen wurden. Also zu oft Einsatz und Arbeit abverlangte wurde, die förmlich für die Katz' war.
Wie Du siehst, habe ich meine Gründe, weshalb ich auf Studierte nicht so unbedingt gut zu sprechen bin.
Auch war meine berufliche Laufbahn so, dass ich mich auch in anderen Bereichen umfangreich - die eigentlich Studierten vorbehalten waren - autodidaktisch
weiterbilden musste und wollte - wie Medizin und dem Rechtswesen. Nur wurde ich immer ein bißchen schlechter bezahlt als die Studierten, weil ich eben keinen Titel erwarb. Aber meine Vorgesetztenkette war damit ziemlich kurz und direkt.