Erfahrungsberichte Türkische Winterreifen (echt wahr)

Frantic

Fahrer
Registriert
15 Januar 2002
Alles begann letzten Winter, nachdem sich mein hinterer, rechter Winterreifen (Pirelli) von der in ihm enthaltenen Luft verabschiedete.
(OK, hätte vielleicht nicht unbedingt 140 laut Tacho im Stand fahren sollen, aber egal).

Da dies natürlich an einem Samstag passierte (wann denn auch sonst) und natürlich kein Reifenhändler in der Umgebung einen Termin frei hatte bzw. überhaupt nicht offen hatte mußte ich zum "Dorfeigenen Reifendealer".

Er schaute sich das Loch im Reifen kurz an (ein Schlitz von ca. 1,5 cm) und meinte: "Das könne wir konkret mit Flicke mache". Aha, gut, dann mach mal.

5 Minuten später bekam ich mein Auto wieder zurück (30 €) mit der Aussage: "Kannsch widder fahre was geht". Aha, OK.

Schon als ich wieder auf der Strasse war bemerkte ich eine doch deutliche Fahrzeugneigung zum "konkret geflickte Reife". Also wieder zurück.

Nach einigem hin und her wurde dann entschieden, den defekten Pirelli durch die "Hausmarke" zu ersetzen. "Hat gleiche Profil und isch rischdig guut". Also OK, von mir aus. Drauf damit.

Abermals fuhr ich vom Hof. Diesmal blieb zwar die Luft in den Reifen, aber beim Gasgeben entwickelte mein Zetti ein starkes Eigenleben. Man war ständig damit beschäftigt, den Wagen auf der Strasse zu halten da er permanent nach rechts in den Graben fahren wollte.

Also wieder zurück. Hier schaute ich mir auch mal das "korekt gleiche Profil" an. Natürlich komplett anderst gestrickt. OK, letzter Versuch.

Chefeeeee, mach mir noch so einen 2.ten von deiner Hausmarke drauf damit ich wieder geradeaus fahren kann. OK, 15 Minuten später und wieder 68€ ärmer hatte ich dann 2 Reifen auf meinem Zetti.

Erster Test, vielversprechend. Ich kann wieder geradeaus fahren *Jubellll*.

Daheim angekommen habe ich mir die Reifen mal genauer angeschaut.
Hersteller ist AZLAN (oder so was) ist sogar bis 190 freigegeben und bei Schnee verdammt gut. Richtig schlecht allerdings bei Nässe oder im Trockenen.
Aber was soll´s; wollte schon immer mal mit meinen 115 PS um jede Kurve driften können :-) :-)

Die Moral von der Geschichte: Kauf NIE !!!! beim Dorftürken (nichts jetzt gegen Türken ;-) ) deine Reifen !!!
 
Das er nur einen neuen Reifen aufgezogen hat spricht für seine Seriosität in sachen Reifenhandel.... :-( :-( :-(

Das ist schlicht und ergreifend per Gesetz verboten unterschiedliche Reifen auf einer Achse zu fahren !! Das hat nämlich einen guten Grund, das fahrverhalten kann total unberechnebar werden.

Ein Reifenplatzer endet in der regel immer mit zwei oder gar vier neuen Reifen. Selbst wnens der gleiche Typ (Reifen) ist so kann je nach abnutzunggrad auch dann das fahrverhalten negativ beeinflußt werden. (positiv wohl kaum!).

Also da kann ich ja nur den Kopy schütteln, wie sowas denn passieren kann. Vor diesem Händler kann man ja absolut nur warnen :-(
 
Erfahrungsberichte Türkische Winterreifen (echt wah...

...besonders wenn die 2 Reifen auf einer Seite waren.... ;-) ;-) ;-)
Dann zieht der selbst mit Dunlops in den Graben.... :+ :+ :+
 
Nunja also 100%tig bin ich mir da nicht sicher, da müsste ich dann jetz doch nochmal anchsehen was die SAche für eien Achse betrifft, ich meine aber unterschiedliche bereifung (Verschiedene Hersteller udn erst recht Breiten) auf einer Achse wäre nicht erlaubt (Vorne Winter und hinten sommerreifen geht zwar ist aber lebengefährlich und sollte mal auch mal schleunigst verboten werden) . Das Reserverad hat ja auch den Zweck eben nur bis zur nächsten Werkstatt zu halten und man sollte nur 80 fahren.

Aber allein der gesunde Menschenverstand bleibt mir dann doch noch treu und hält mich zumindest von solchen Kapriolen ab... ;-)

Reserverad wie wo ? ;-) Ach ja du meinst das, welches seit 2 Jahren hier in der Garage liegt samt abmontiertem Reerveradhalterkäfig.
 
Spiegel Artikel zum Thema Mischbereifung

Hallo zusammen,

habe soeben noch diesen Artikel bei Spiegel Online zum Thema Mischbereifung gefunden. Bestätigt eigentlich nur die Aussagen die hier schon gefallen sind nämlich, dass das Fahren von Mischbereifungen mit erheblichen Risiken verbunden ist:


"Stuttgart - Eine Mischbereifung bereitet dem Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart zufolge an sich kein Problem. Rein rechtlich gesehen dürfen bei Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht Reifen unterschiedlicher Hersteller und Profile in beliebiger Kombination montiert werden. Es muss sich lediglich um die gleiche Reifenbauart handeln, so die Straßenverkehrzulassungsordnung (StVZO, Paragraf 36, Absatz 2a) vor. Gemeint ist damit der so genannte Radialreifen beziehungsweise der Diagonalreifen. Diese sind häufig aber nicht mehr in der Profilausführung der übrigen Pneus verfügbar.
Demgegenüber bestimmt die Europäische Richtlinie 92/23/EWG, dass alle an derselben Achse montierten Reifen vom gleichen Reifentyp sein müssen. Das bedeutet, Hersteller, Größenbezeichnung und Verwendungsart der Reifen müssen identisch sein. Diese Anforderung bezieht sich allerdings nur auf die Erstausstattung und die Montage der Reifen durch die jeweiligen Fahrzeughersteller, so der ACE. Später komme es lediglich auf die Einheitlichkeit der Reifenbauart an. Was die üblicherweise praktizierte Mischbereifung betrifft, gibt es demnach also keine rechtlichen Einschränkungen.

Der ADAC empfiehlt jedoch unbedingt vier gleiche Reifen. Zu den Risiken einer Mischbereifung erklärt Pressesprecher Maximilian Maurer: " Die Fahrcharakteristik eines Fahrzeugs kann sich bei Mischbereifung stark verändern. Besonders in kritischen Situationen wie Glatteis oder Aquaplaning macht sich das bemerkbar. Der Bremsschwerpunkt kann sich verlagern und das Auto reagiert dann ganz anders." Die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Reifen könne zu einer Über- beziehungsweise Untersteuerung des Wagens führen. Insbesondere ein Mix aus Sommer- und Winterreifen sei ausgesprochen gefährlich.

Wer Sicherheit groß schreibt und keine Kompromisse eingehen will, verwendet also am besten eine komplett einheitliche Bereifung vom gleichen Hersteller. Das schützt laut ACE auch vor Komplikationen bei der Erteilung der TÜV-Prüfplakette. Wenn Prüfingenieure mitunter die Plakette wegen uneinheitlicher Bereifung verweigern, argumentieren sie häufig mit besagter europäischer Richtlinie. Vorrang habe aber die Deutsche Straßenverkehrszulassungsordnung, betont der ACE."

Gruss

Mineiro
 
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