AW: Fahrwerk bei Z8
Hallo Günter, willkommen hier im Forum.
Der Z8 wurde serienmäßig mit Run-Flat-Reifen (RFT, Run Flat Tires), ausgeliefert und ohne Reserverad. Wenn hier über "normale" Reifen geredet wird, sind non-RFT Reifen gemeint, also eben Reifen, die keine Notlaufeigenschaften haben im Schadensfall.
RFTs zeichnen sich durch eine extrem steife Schulter des Reifens aus. Diese wird gebraucht, um bei Druckverlust eine gewissen Stabilität zu bewahren, damit der Reifen auf der Felge und fahrbar bleibt. Diese steife Schulter (ganz besonders bei den Reifen der ersten RFT-Generation, die auf dem Z8 verwendet wurden) beeinflusst sowohl Fahrverhalten wie auch Komfort. Ein normaler Reifen hat keine so steife Schulter, daher ist die Walkarbeit für ihn einfacher, er ist flexibler.
Der Einsatz von normalen Reifen (plus einem Reifenreparaturkit der M-GmbH im Kofferraum für den Fall der Fälle) ist das, was der überwiegende Teil der Z8-Fahrer macht.
Zweite Betrachtung ist die Felgengröße (18", 19" oder 20"). Der Abrollumfang des Reifens (Maßband außen um den ganzen Reifen herumgelegt in Laufrichtung) ist annähernd gleich. Das bedeutet, daß die Schulter des Reifens mit zunehmender Felgengröße kleiner wird. Eine 20"-Felge hat erheblich weniger "Gummi" drauf als eine 18" Felge. Dadurch sinkt die Möglichkeit des Reifens, "mitzufedern", die Fahrt wird also etwas unkomfortabler.
Ich selbst fahre auf einem Z8 18" auf der Serienfelge, auf dem anderen 19". Beide Autos stehen auf Michelin Pilot Sport 2, so daß ich da gut vergleichen kann. 18" ist komfortabler, 19" ist beim Einlenken präziser.
Zum Fahrwerk:
Die Möglichkeiten der Veränderung sind mittlerweile eingeschränkt, da nicht mehr viele Hersteller entsprechende Sets anbieten.
Das Serienfahrwerk - zusammen mit normalen Reifen - ist relativ weich. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten würde man sich wünschen, daß das Auto etwas "satter" auf der Bahn liegt, da paßt die Dämpfung nicht so ganz.
Das Fahrwerk von ACS Schnitzer ist härter, ca. 20 mm tiefer. Für sportliches Fahren ein sehr guter Kompromiß. Leider ist dieses Fahrwerk derzeit nicht zu bekommen, aber vielleicht legt Schnitzer ja noch einmal eine Serie auf.
Ähnlich sieht es mit den H&R-Federn aus, die Winni schon erwähnte: etwas tiefer, etwas härter, aber alles vertretbar.
Durch diese Fahrwerke wird das Auto erheblich präsziser beim Einlenken, das übermäßige Untersteuern des Serienfahrwerks wird eliminiert.
Eine weitere Alternative ist das Fahrwerk von Alpina, das in die entgegengesetzte Richtung, nämlich weich, tendiert. Insbesondere im Zusammenspiel mit 20"-Felgen ist das eine sehr gute Kombination, wenn es um Komfort geht. Ich hab es selbst noch nicht gefahren, daher kann ich wenig über Einlenkverhalten und Präzision sagen.
Letzlich gibt es noch Gewindefahrwerke von KW, die in Druck- und Zugstufe einstellbar sind, um eine persönliche Abstimmung des Fahrwerks zu ermöglichen.
Im Zusammenhang mit dem Fahrwerk (also Federn und Dämpfer) sollte man auch die Stabilisatoren betrachten. Etwas härtere Stabilisatoren reduzieren die Seitenneigung des Aufbaus in Kurven, was in der Regel als angenehm empfunden wird. Derzeit kenne ich da nur das Angebot von H&R, das Winni verbaut hat.
Ein paar Empfehlungen aus eigener Erfahrung bzw aus direkter Beobachtung bei anderen:
Reifen:
derzeit Michelin Pilot Sport 2, den gibt es in allen Größen (18"-20"). Alternativ den Pirelli PZero, wobei ich persönlich den Michelin vorziehe.
Fahrwerk:
Da es Dir anscheinend um den Komfort geht, würde wohl das Alpina-Fahrwerk am besten passen. Tendierst Du mehr in Richtung sportliches Fahren, würde ich entweder zu einem KW Variante 2 oder zu der von Winni genannten Lösung raten.
Wenn es um Sportlichkeit geht, würde ich auf jeden Fall die Stabilisatoren tauschen.