AW: Freitag - Robinson-Tag...
zetatres schrieb:
Wie hat sich doch die Welt verändert...
Da sitze ich in San Francisco mit einer Flasche Wein, einem Baguette, etwas Käse...
Volker ist auf Mallorca und erfreut sich am Dom,
Manfred in Oberösterreich findet endlich das (eigene) Bett...
und doch habe ich oft das Gefühl, am gleichen Tisch zu sitzen, die gleiche Flasche zu leeren, Gedanken auszusprechen, anstatt sie zu posten...
Dazu fällt mir nur Reinhard Mey ein:
Komm, gieß' mein Glas noch einmal ein
Mit jenem bill'gen roten Wein,
In dem ist jene Zeit noch wach,
Heut' trink ich meinen Freunden nach.
Bei diesem Glas denk' ich zurück
An Euch, mit denen ich ein Stück
Auf meinem Weg gegangen bin;
Mit diesem Glas trink' ich im Sinn
Nach Süden, Ost und West und Nord
Und find' Euch in Gedanken dort,
Wo immer ihr zuhause seid,
Seh' die Gesichter nach der Zeit
In meinem Glas vorüber zieh'n,
Verschwommen Fotografien,
Die sich wirr aneinanderreih'n:
Und ein paar Namen fall'n mir ein.
Und ein paar Namen fall'n mir ein.
Komm, gieß' mein Glas noch einmal ein
Mit jenem bill'gen roten Wein,
In dem ist jene Zeit noch wach,
Heut' trink ich meinen Freunden nach.
Jens der sich nicht zu schade fand,
Der wenn es mulmig um mich stand,
So manche Lanze für mich brach.
Auf Claus der viel von Anstand sprach
Und der mir später in der Tat,
Die beste Pfeife geklaut hat.
Mein Zimmernachbar bei Frau Pohl,
Der nach Genuß von Alkohol,
Mein Zimmer unerträglich fand
Und alles kleinschlug kurzerhand.
So übte der sich damals schon,
Für seine Weltrevolution,
Für seine Weltrevolution.
Komm, gieß' mein Glas noch einmal ein
Mit jenem bill'gen roten Wein,
In dem ist jene Zeit noch wach,
Heut' trink ich meinen Freunden nach.
Dem stets betrunkn'en Thorti gar
Der immer wenn er pleite war,
Seinen Kredit bei mir bekam
Und wenn ich mich selbst übernahm,
Dann zahlte stets der Marc für mich,
Bis Thorti dann die Schuld beglich.
Volker und Andy die mit mir,
Brüderlich teilten Schnaps und Bier,
Die fahr'n zu dieser Zeit voll rum
Auf irgendeinem Pott herum,
Auf irgendeinem Ozean
Und spinnen neues Seemannsgarn.
Und spinnen neues Seemannsgarn
Komm, gieß' mein Glas noch einmal ein
Mit jenem bill'gen roten Wein,
In dem ist jene Zeit noch wach,
Heut' trink ich meinen Freunden nach.
Verwechsle ich Euch, vergaß ich Dich,
Läßt mein Gedächtnis mich im Stich?
Vieles ist schon so lange her!
Kenn ich nicht alle Namen mehr,
So kenn ich die Gesichter doch
Und ich erinnere mich noch
Und widme Euch nicht weniger Raum,
Geschrieben haben wir uns kaum,
Denn eigentlich ging keiner fort,
In einer Geste einem Wort,
In irgendeiner Redensart
Lebt Ihr in meiner Gegenwart,
Lebt Ihr in meiner Gegenwart.
Komm, gieß' mein Glas noch einmal ein
Mit jenem bill'gen roten Wein,
In dem ist jene Zeit noch wach,
Heut' trink ich meinen Freunden nach.
Auf Dein ganz spezielles Wohl, Volker, aus 9.000 Meilen Entfernung, passend zum Post.
