Für die Fliegerfreunde hier im Forum

Moin zusammen,

Ihr kennt bestimmt dieses Video meines Nach-Nachfolgers längst:

Ich habe es gerade erst entdeckt... Sehr schön!!! Gefällt mir. Aber müssen die AMS-Leute dieses Fahrzeug in der Videobeschreibung "Cabrio" nennen? Mann, Mann... Und was noch viel schlimmer ist: Müssen die "meinen" Flugplatz blockieren??? Ich werde es nie verstehen: Unser mit uns verbundener Nachbar-Verein und Flugplatz Mendig verkauft diesen tollen Platz unter der Woche an die autofahrende Zunft. Man kann hier leider nur am Wochenende mit Flugzeugen starten und landen. Ist das nicht zum Heulen? :crynew:
 
Hallo Leute,

Carola und kein Ende in Sicht... da muss man wirklich jede Stunde nutzen, wenn sich über der Eifel mal eine Wolkenlücke öffnet. Drei Minuten Zeit? Bitteschön:



Es war knackig kalt am Montag, -5° an der Hohen Acht. Und sogar Verkehr auf der Nordschleife - wer hätte das gedacht? :) :-)
 
Hallo zusammen,

ab dem 5. August 2018 haben wir hier ausführlich über den traurigen Absturz der Ju 52 einen Tag zuvor in den Schweizer Alpen diskutiert (und über mögliche Ursachen spekuliert).
Nun wurde der offizielle Untersuchungsbericht zu dem Unglück veröffentlicht:


Ein sehr ausführliches und akribisch erstelltes Werk, das einerseits unsere Spekulationen bestätigt, aber darüber hinaus weitere erschreckende Versäumnisse/Verhaltensweisen aufdeckt.

Gruß
mabel
 
Hallo zusammen,

ab dem 5. August 2018 haben wir hier ausführlich über den traurigen Absturz der Ju 52 einen Tag zuvor in den Schweizer Alpen diskutiert (und über mögliche Ursachen spekuliert).
Nun wurde der offizielle Untersuchungsbericht zu dem Unglück veröffentlicht:


Ein sehr ausführliches und akribisch erstelltes Werk, das einerseits unsere Spekulationen bestätigt, aber darüber hinaus weitere erschreckende Versäumnisse/Verhaltensweisen aufdeckt.

Gruß
mabel
Danke für den Bericht

Also was mich am meisten schockt sind dies Fakts : Die Piloten missachteten die Regeln des sicheren Flugbetriebes (ist auch die Hauptursache des Absturzes lt Bericht)
und die Aufsichtsbehörden erkannten über Jahre nicht die technischen Mängel der Maschine.


Hier ein paar Auszüge aus dem Bericht:
  • Die Flugbesatzung führte das Flugzeug hochriskant, indem sie es in geringer Höhe und ohne Möglichkeit für einen alternativen Flugweg in ein enges Tal steuerte.
  •  Die Flugbesatzung wählte in Bezug auf den Flugweg eine gefährlich tiefe Flug- geschwindigkeit.
    Beide Faktoren bewirkten, dass durch in solchen Situationen zu erwartende Tur- bulenz nicht nur ein kurzzeitiger Strömungsabriss (stall) mit einem Kontrollverlust, sondern auch eine ausweglose Situation entstehen konnte.
  1. 3.2.2 Direkt beitragende Faktoren
    Die Untersuchung hat folgende Faktoren als direkt beitragend zum Unfall ermittelt:
    •  Die Flugbesatzung war sich gewohnt, anerkannte Regeln für einen sicheren Flugbetrieb nicht einzuhalten und hohe Risiken einzugehen.

      Weitere Risiken:
    • Die Aufsichtsbehörde erkannte bzw. korrigierte zahlreiche technische Mängel nicht.
 
ich hab mir noch die PR Konferenz von damals angeschaut...der CEO des Vereines berichtete dass die Piloten die vorgeschriebenen Mindesthöhen einhalten. Jetzt weiss man dass es durch diese Piloten im Vorfeld des öfteren zur Missachtung der notwendigen Mindesthöhen kam und es anscheinend auch dem Verein bekannt war, aber es toleriert wurde. ....Ich hoffe man zieht auch den CEO des Vereines zur Rechenschaft.

 
Moin Fliegerfreunde,

bisher habe ich Euch ja immer nur die schönen Seiten des Fliegens präsentiert. Dass es auch Schattenseiten gibt, dürfte ohnehin jedem klar sein. Und in Extremfällen gibt es auch richtige Scheixx-Tage, die niemand braucht und auf die man getrost verzichten kann. Von so einem Tag erzähle ich heute. Aber nur in Kurzform:

Ende Juli 2020 gab es ein tolles Wochenendwetter in den französischen Alpen. Unser "Basislager" war der Flugplatz "Grenoble Le Versoud". Zunächst geht's nach Albertville und dann zum ersten Altiport: "Megève". Da das so wunderbar geklappt hat, fliegen wir auch gleich weiter zum zweiten Altiport: "Méribel". Dort war ich schon mal. Méribel ist etwas schwieriger als Megève, weil seine Landebahn deutlich kürzer ist. Auch das klappt hervorragend. Was also sollte uns davon abhalten, am späten Nachmittag auch noch den dritten Alitport, "Alpe d'Huez", zu besuchen? In Alpe d'Huez habe ich mein erstes Mountain-Rating im Rahmen eines Alpenflugtrainings gemacht. Er ist schwierig, aber mit der richtigen Technik beherrschbar. Den Anflug habe ich seinerzeit sogar mehrfach geübt, auch ohne Landung.

Aber dieses Mal ging es leider schief. Haupt-Ursache dafür war ein Naturphänomen, das im Sommer sogar oft vorkommt, aber hier hat es mich mit 4 weiteren Randbedingungen quasi in die Knie gezwungen. Ich bin in eine sich gerade ablösende Thermikblase hineingeflogen, die hier im Sommer nachmittags auftreten kann (was ich nicht wusste!) und die zusammen mit weiteren Effekten (Thermik Piste, Bodeneffekt, Rückenwind), die sich leider alle addiert haben, dazu führte, dass mein Flieger viel zu spät aufgesetzt ist. Ich bin über das Ende der Runway hinausgeschossen und auf den dortigen "Acker" geraten, der mit Steinen und Löchern übrersät ist. Kurz bevor der Flieger steht, sackt das Bugrad in eines dieser Löcher - und bricht ab. Uns ist nichts passiert, es war ja kurz vor dem Stillstand, aber der Flieger hat wesentliche Teile eingebüßt: Propeller, Spinner, beide Cowlings, Motorträger und eine Reihe anderer wichtiger Dinge.

CT_Unfall_LFHU1.jpg



Wer den ganzen Flug und alle Details der Ursachen nachvollziehen möchte, kann das hier tun, ich habe ein YouTube-Video darüber gemacht, das andere Piloten vor diesem Problem warnen soll:

Fazit: Die Fliegerei ist ein risikobehafteter Sport. Man kann niemals 100%ig sicher unterwegs sein. Auch bei penibler Vorbereitung können unvorhersehbare Dinge passieren. Aber das ist bei vielen anderen Sportarten genau so! Auch im Motorsport. Eine 8:30 min - Runde über die Nordschleife ist mindestens ebenso risikoreich. Warum macht man das trotzdem? Ich glaube, das brauche ich hier nicht auszuführen! Seit November fliegt der Vogel wieder, und die ersten Planungen für 2021 stehen schon fest. Hoffentlich lässt uns Corona bald wieder reisen...

Und dann gibt es wieder schöne Geschichten!!!

Allen einen schönen Tag, Herbert
 
Heieiei, das klingt so, als ob das auch schlimmer hätte ausgehen können. Hauptsache euch ist nichts passiert!
alles andere lässt sich mit (mehr oder weniger) Geld beheben.
Ich freue mich auf die nächsten Reiseberichte!
 
Hallo Herbert,
schade von dieser Situation zu hören.
Umso besser, dass es nun bald wieder weiter (in die Lüfte) geht.

Wie läuft die Schadensabwicklung bei einem (kleinen) Flugzeug ab? Lässt man den Flieger dort reparieren, oder werden die Tragflächen abgeschraubt und man bringt ihn per Anhänger in den heimischen Hangar?
Nach der Reparatur wird die Ausführung und das Flugverhalten sicherlich von einer Prüforganisation überprüft?
Hat man eine Vollkaskoversicherung, oder zahlt man den Schaden selbst?

Viele Grüße
Patrick
 
Altenburger schrieb:
...Wie läuft die Schadensabwicklung bei einem (kleinen) Flugzeug ab? ...
Moinsen,

das läuft im Prinzip wie beim Auto auch. Der Vogel ist natürlich VK-versichert, insofern bin ich "nur" mit der SB dabei. Er wurde ein paar Tage später von einem Profi auseinander gebaut, im wesentlichen die Flächen, und im geschlossenen Anhänger zum Hersteller nach Eisenach gefahren. Dort wurde alles gecheckt, vor allem die Struktur, auch das Getriebe wurde überholt, der Motor selbst hat davon nix mitbekommen. Und das Bugfahrwerk wurde erneuert, das ist keine große Sache. In der Vergangenheit hatte ich mir immer mal wieder kleine Kratzer beim Rangieren im Hangar, Steinschläge und sonstige Kleinigkeiten eingefangen. Auch die Scheibe hatte schon ein paar Schlieren, die nicht mehr weggingen. Das wurde alles gleich mit erledigt. Und ein paar Vorbereitungen für die bevorstehende Auflastung von 472 kg auf 600kg wurden ebenfalls getroffen. Insofern tröste ich mich damit, dass ich nun quasi einen "neuen" Flieger habe. Und zum "TÜV" muss ein Flieger ohnehin jedes Jahr, heißt "Jahresnachprüfung".

Aufgrund der Menge meiner Flugstunden und der Tatsache, dass ich zwei Mountain-Ratings nachweisen und auch ein halbes Dutzend Landungen auf Altiports vorweisen konnte, hat weder die Versicherung noch der Sachverständige irgendwelche "komischen" Fragen gestellt. Das "Nicht-Fliegen-können" war das Schlimmste... Zwar konnte ich in der Zwischenzeit ein paar Flüge mit unseren Vereins-Flugzeugen unternehmen, aber das ist natürlich nicht dasselbe. Aber jetzt geht's wieder los. Letztes Wochenende war ich mal wieder auf Wangerooge und habe den menschenleeren Strand genossen. Und morgen geht's in den Schwarzwald oder an den Bodensee, mal sehen...

Übrigens Patrick: Ich bin noch nie im Fichtelgebirge geflogen (außer mal vorbeigekommen bei einem Rückflug von Prag). Das würde ich demnächst gern mal machen! Vielleicht können wir uns treffen!?

Grüße, Herbert
 
Hallo Herbert,
danke für die Erläuterung.
Dann ist dein Flieger ein Produkt aus Thüringen (wie ich auch) :thumbsup:

Im Fichtelgebirge kenne ich mich nicht aus, aber das würde ich mir natürlich nicht entgehen lassen :) :-)

Viele Grüße
Patrick
 
Mensch Herbert,
Schwein gehabt :-) und Respekt fürs Weitermachen!
Bei dem Bild vom Vogel musste ich an das hier denken...
Deinen Vogel kann man schnell mal aus dem Acker heben und wieder parat machen.
Bei der F4-E sah das etwas anders aus
c84ef4509d82c2ae2181b0d8921f682f.jpg

Und denk dran, immer schön die Garage zumachen, sonst...

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Zack, einmal die Garage offen gelassen und schon ist die Karre aufgebockt, Felgen und Fahrwerk geklaut ;-)
 
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