mabel
macht Rennlizenz
- Registriert
- 16 Februar 2013
- Wagen
- BMW Z4 e89 sDrive23i
Hallo CityCobra,
vorweg: ich habe noch nie eine Harley Benton in den Händen gehalten, kann also nichts dazu schreiben, was auf persönlicher Erfahrung beruht.
Die CLA-15M hat eine 000 Grand Auditorium-Korpusform, also schon ordentlich Volumen und ist insgesamt etwas handlicher als eine Dreadnought Form.
Decke und Korpus sind aus Mahagoni (zu den Zargen steht da leider nichts), also schon mal durchaus gebäuchliches Tonholz, wobei aus klanglicher Sicht wohl nichts über eine Decke aus Fichte (natürlich nicht irgendeine, sondern z.B. nordamerikanische Sitka-Fichte oder, wenn`s noch erlesener sein darf, Adirondak-Fichte) und Boden/Zargen aus Palisander geht. An Palisander darfst du in dieser Preisklasse aber nicht mal denken, schon gar nicht ostindisches oder gar Madagaskar-Palisander, das aktuell ohnehin nicht mehr verwendet werden darf. Mahagoni klingt halt anders. Das ist Geschmacksache und das muss man hören, ob es einem gefällt.
Erstaunlich finde ich, dass sowohl Sattel wie auch Stegeinlage aus echtem Knochen sind. Das findet man eigentlich nur bei deutlich teureren Gitarren.
Ebenso das Scalloped Bracing, für das man z.B. bei Martin-Gitarren alleine einen Aufpreis zahlen muss, der fast so hoch ist, wie diese gesamte Gitarre kostet :-)
Scalloped bedeutet, dass die Beleistung unter der Decke an bestimmten Stellen teilweise weggeschnitten wurde. Das sorgt dafür, dass die Decke freier schwingen kann, was zu einem größeren Klangvolumen führt. Man kann die Unterschiede zwischen einem normalen X-Bracing und einem Scalloped X-Bracing tatsächlich hören (jedenfalls bei sehr hochwertigen Gitarren wie meiner Martin HD-28 im direkten Vergleich zur normalen D-28)
Die Gitarre verzichtet auf jeglichen Schnickschnack, der vielleicht hübsch aussehen mag, aber natürlich nichts an Klang oder Bespielbarkeit verbessert.
Für diesen Preis würde ich diese Gitarre durchaus mal genauer anschauen. Auf jeden Fall würde ich sie der neulich von dir vorgeschlagenen Gretsch vorziehen, obwohl ich beide, wie gesagt, noch nie in der Hand hatte.
Immerhin bekommt die Gitarre ausnahmslos sehr positive Kritiken. Im Verhältnis zum Preis scheint das ein sehr interessantes Angebot zu sein und vielleicht kannst du damit sehr zufrieden werden.
Allerdings solltest du nie den "Fehler" machen und dann irgendwann mal eine richtig gute und teure Gitarre spielen. Denn dann wird dir klar werden, wo in der Gitarrenbaukunst der Hammer in Sachen Klang und Bespielbarkeit hängt :-)
Die CLD-1048SCE NS macht optisch mehr her, mit ihrer prägnanteren Schallochverzierung und ihrem hellen Binding, das an der CLA-15M ja komplett fehlt.
Sie hat dann auch die klassische Dreadnought-Form. Hier sogar mit einem Cutaway (dem Einschnitt an der unteren Korpushälfte), um leichter seht hohe Töne greifen zu können. Den Cutaway herzustellen kostet zusätzlich Geld, aber er ist für einen Anfänger und die meisten Fortgeschrittenen in der Regel nicht notwendig. Nur wer`s richtig drauf hat kann ihn auch wirklich nutzen.
Sie hat auch eine Fichtendecke, dafür ein Bracing ohne Scalloped.
Bei einem Preis von nur 179,- Euro hat sie sogar ein Tonabnehmersystem integriert. Toll und notwendig, wenn du damit auf der Bühne auftreten willst.
Ich habe bei diesem Gesamtpreis für diese deutlich aufwändiger gestaltete Gitarre aber irgendwie ein komisches Gefühl. Alleine ein gutes Tonabnehmersystem kostet üblicherweise um die 250,- Euro. Wie soll das gehen, wenn die ganze Gitarre mit integriertem Tonabnehmer nur 179,- Euro kostet?
Ich habe allerdings auch einen hohen Anspruch, das sei fairerweise gesagt.
So aus dem Bauch heraus würde ich vermutlich eher die CLA-15M als brauchbare Gitarre ansehen. Aber das ist alles nur Theorie. Eine Gitarre MUSS man selber spielen vor dem Kauf, das ist meine feste Überzeugung.
Von daher kann ich den Hinweis deines Kollegen nur unbedingt unterstreichen: Geh in einen Laden und spiele verschiedene Modelle. Nur du selbst kannst entscheiden, wieviel Gitarre du brauchst um glücklich zu werden. Das kann dir niemand abnehmen.
Wenn der örtliche Händler keine ausreichende Auswahl hat, dann fahr zu einem großen Laden mit Gitarren in allen Preisklassen und diversen Formen.
Fahr z.B. mal nach Ibbenbühren zu "musik produktiv". Das sind von dir aus gut 100 km. Die haben eine ziemlich große Auswahl. Thomann ist ja doch etwas weit weg :-)
Und, wer weiß, vielleicht entdeckst du dort eine Gitarre, die du bisher gar nicht auf dem Schirm hast, die dich aber beim Spielen überzeugt.
Ach, noch etwas. Einen ganz wesentlichen Einfluss auf Klang und Bespielbarkeit haben die Saiten. Das, was da vom Hersteller aufgezogen ist, muss keineswegs besonders gut mit der Gitarre harmonieren noch deinen persönlichen Geschmack treffen. Das ist wie bei einem Auto oder noch deutlicher bei einem Motorrad. Wenn du da mal andere Reifen draufziehst erkennst du manchmal dein Motorrad nicht wieder, so sehr ändert sich sein Fahrverhalten - je nach Reifen zum Guten oder zum Schlechten.
Eine tolle Gitarre kann man mit unpassenden Saiten klanglich ruinieren und eine wenig überzeugende Gitarre mit sehr gut zu ihr passenden Saiten aufwerten.
Außerdem ist die Einstellung der Gitarre maßgeblich für deren gute oder weniger gute Bespielbarkeit verantwortlich. Man muss nicht glauben, dass grade preiswerte Gitarren mit perfekt justierter Halskrümmung und Saitenlage in den Laden kommen. Dann lässt sich die Gitarre schwer spielen, weil ihr Potenzial gar nicht ausgenutzt wurde. Wenn du mal irgend eine einfache Gitarre mit einer hochwertigen, perfekt justierten und womöglich sogar geplekten Gitarre vergleichst (alle Martin-Gitarren ab einer gewissen Preisklasse werden z.B. schon bei der Herstellung geplekt), wirst du erhebliche Unterschiede in der Bespielbarkeit feststellen. Gerde für einen Anfänger ist das nicht unerheblich, denn am Anfang ist das Spielen ohnehin schwer und schmerzhaft genug. Wenn dann noch eine schlecht justierte Saitenlage dazu kommt, verliert man schnell den Spaß an der Sache.
Die Harley-Bentons sind natürlich allesamt nicht geplekt, das sollte bei dem Preis klar sein :-)
Falls dir Pleken nichts sagt, wovon ich mal ausgehe, hier eine Info dazu:http://www.plekhaus.de/
Ich hoffe, ich habe mich nicht zu sehr in Fachchinesisch verloren sondern konnte ein wenig zur Entscheidungsfindung beitragen :-)
Gruß
mabel
vorweg: ich habe noch nie eine Harley Benton in den Händen gehalten, kann also nichts dazu schreiben, was auf persönlicher Erfahrung beruht.
Die CLA-15M hat eine 000 Grand Auditorium-Korpusform, also schon ordentlich Volumen und ist insgesamt etwas handlicher als eine Dreadnought Form.
Decke und Korpus sind aus Mahagoni (zu den Zargen steht da leider nichts), also schon mal durchaus gebäuchliches Tonholz, wobei aus klanglicher Sicht wohl nichts über eine Decke aus Fichte (natürlich nicht irgendeine, sondern z.B. nordamerikanische Sitka-Fichte oder, wenn`s noch erlesener sein darf, Adirondak-Fichte) und Boden/Zargen aus Palisander geht. An Palisander darfst du in dieser Preisklasse aber nicht mal denken, schon gar nicht ostindisches oder gar Madagaskar-Palisander, das aktuell ohnehin nicht mehr verwendet werden darf. Mahagoni klingt halt anders. Das ist Geschmacksache und das muss man hören, ob es einem gefällt.
Erstaunlich finde ich, dass sowohl Sattel wie auch Stegeinlage aus echtem Knochen sind. Das findet man eigentlich nur bei deutlich teureren Gitarren.
Ebenso das Scalloped Bracing, für das man z.B. bei Martin-Gitarren alleine einen Aufpreis zahlen muss, der fast so hoch ist, wie diese gesamte Gitarre kostet :-)
Scalloped bedeutet, dass die Beleistung unter der Decke an bestimmten Stellen teilweise weggeschnitten wurde. Das sorgt dafür, dass die Decke freier schwingen kann, was zu einem größeren Klangvolumen führt. Man kann die Unterschiede zwischen einem normalen X-Bracing und einem Scalloped X-Bracing tatsächlich hören (jedenfalls bei sehr hochwertigen Gitarren wie meiner Martin HD-28 im direkten Vergleich zur normalen D-28)
Die Gitarre verzichtet auf jeglichen Schnickschnack, der vielleicht hübsch aussehen mag, aber natürlich nichts an Klang oder Bespielbarkeit verbessert.
Für diesen Preis würde ich diese Gitarre durchaus mal genauer anschauen. Auf jeden Fall würde ich sie der neulich von dir vorgeschlagenen Gretsch vorziehen, obwohl ich beide, wie gesagt, noch nie in der Hand hatte.
Immerhin bekommt die Gitarre ausnahmslos sehr positive Kritiken. Im Verhältnis zum Preis scheint das ein sehr interessantes Angebot zu sein und vielleicht kannst du damit sehr zufrieden werden.
Allerdings solltest du nie den "Fehler" machen und dann irgendwann mal eine richtig gute und teure Gitarre spielen. Denn dann wird dir klar werden, wo in der Gitarrenbaukunst der Hammer in Sachen Klang und Bespielbarkeit hängt :-)
Die CLD-1048SCE NS macht optisch mehr her, mit ihrer prägnanteren Schallochverzierung und ihrem hellen Binding, das an der CLA-15M ja komplett fehlt.
Sie hat dann auch die klassische Dreadnought-Form. Hier sogar mit einem Cutaway (dem Einschnitt an der unteren Korpushälfte), um leichter seht hohe Töne greifen zu können. Den Cutaway herzustellen kostet zusätzlich Geld, aber er ist für einen Anfänger und die meisten Fortgeschrittenen in der Regel nicht notwendig. Nur wer`s richtig drauf hat kann ihn auch wirklich nutzen.
Sie hat auch eine Fichtendecke, dafür ein Bracing ohne Scalloped.
Bei einem Preis von nur 179,- Euro hat sie sogar ein Tonabnehmersystem integriert. Toll und notwendig, wenn du damit auf der Bühne auftreten willst.
Ich habe bei diesem Gesamtpreis für diese deutlich aufwändiger gestaltete Gitarre aber irgendwie ein komisches Gefühl. Alleine ein gutes Tonabnehmersystem kostet üblicherweise um die 250,- Euro. Wie soll das gehen, wenn die ganze Gitarre mit integriertem Tonabnehmer nur 179,- Euro kostet?
Ich habe allerdings auch einen hohen Anspruch, das sei fairerweise gesagt.
So aus dem Bauch heraus würde ich vermutlich eher die CLA-15M als brauchbare Gitarre ansehen. Aber das ist alles nur Theorie. Eine Gitarre MUSS man selber spielen vor dem Kauf, das ist meine feste Überzeugung.
Von daher kann ich den Hinweis deines Kollegen nur unbedingt unterstreichen: Geh in einen Laden und spiele verschiedene Modelle. Nur du selbst kannst entscheiden, wieviel Gitarre du brauchst um glücklich zu werden. Das kann dir niemand abnehmen.
Wenn der örtliche Händler keine ausreichende Auswahl hat, dann fahr zu einem großen Laden mit Gitarren in allen Preisklassen und diversen Formen.
Fahr z.B. mal nach Ibbenbühren zu "musik produktiv". Das sind von dir aus gut 100 km. Die haben eine ziemlich große Auswahl. Thomann ist ja doch etwas weit weg :-)
Und, wer weiß, vielleicht entdeckst du dort eine Gitarre, die du bisher gar nicht auf dem Schirm hast, die dich aber beim Spielen überzeugt.
Ach, noch etwas. Einen ganz wesentlichen Einfluss auf Klang und Bespielbarkeit haben die Saiten. Das, was da vom Hersteller aufgezogen ist, muss keineswegs besonders gut mit der Gitarre harmonieren noch deinen persönlichen Geschmack treffen. Das ist wie bei einem Auto oder noch deutlicher bei einem Motorrad. Wenn du da mal andere Reifen draufziehst erkennst du manchmal dein Motorrad nicht wieder, so sehr ändert sich sein Fahrverhalten - je nach Reifen zum Guten oder zum Schlechten.
Eine tolle Gitarre kann man mit unpassenden Saiten klanglich ruinieren und eine wenig überzeugende Gitarre mit sehr gut zu ihr passenden Saiten aufwerten.
Außerdem ist die Einstellung der Gitarre maßgeblich für deren gute oder weniger gute Bespielbarkeit verantwortlich. Man muss nicht glauben, dass grade preiswerte Gitarren mit perfekt justierter Halskrümmung und Saitenlage in den Laden kommen. Dann lässt sich die Gitarre schwer spielen, weil ihr Potenzial gar nicht ausgenutzt wurde. Wenn du mal irgend eine einfache Gitarre mit einer hochwertigen, perfekt justierten und womöglich sogar geplekten Gitarre vergleichst (alle Martin-Gitarren ab einer gewissen Preisklasse werden z.B. schon bei der Herstellung geplekt), wirst du erhebliche Unterschiede in der Bespielbarkeit feststellen. Gerde für einen Anfänger ist das nicht unerheblich, denn am Anfang ist das Spielen ohnehin schwer und schmerzhaft genug. Wenn dann noch eine schlecht justierte Saitenlage dazu kommt, verliert man schnell den Spaß an der Sache.
Die Harley-Bentons sind natürlich allesamt nicht geplekt, das sollte bei dem Preis klar sein :-)
Falls dir Pleken nichts sagt, wovon ich mal ausgehe, hier eine Info dazu:http://www.plekhaus.de/
Ich hoffe, ich habe mich nicht zu sehr in Fachchinesisch verloren sondern konnte ein wenig zur Entscheidungsfindung beitragen :-)
Gruß
mabel
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