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- 2 August 2004
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- BMW Z8
In diesem Thread geht es um den „neuen“ Z4 (G29). Ähnlich wie vor Jahren, möchte ich einige Fakten zum Fahrzeug zusammenstellen, wenn auch sicher nicht mit dem Aufwand, wie es beim E89 der Fall war.
Zuvor ein kurzer Hinweis, der mich betrifft:
Ich betrachte den G29 wie auch schon den E89 aus einem anderen Blickwinkel als die zu Recht begeisterten Eigentümer. Es ist nicht mein Wunschtraum, ein solches Auto zu besitzen, daher bewerte ich viele Dinge nüchterner als jemand, der heiß auf das Auto ist. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn ich nicht alles in rosaroten Tönen lobe. Dafür werde ich versuchen, wie bisher auch objektiv zu sein. Hinweis Ende, war sowieso schon zu lang.
Kurze Einschätzung des G29:
Ich freue mich, dass BMW nicht nur eine neue Generation des Z-Roadsters auf den Markt gebracht hat, sondern auch darüber, dass eine ganze Reihe von Kritikpunkten am E89 bei der Entwicklung berücksichtigt wurden. Wie lange das Konzept des zweisitzigen Roadsters überleben kann, ist nicht abschätzbar. Die Gefahr besteht akut darin, dass BMW vom G29 in ein zweisitziges SUV mit Stoffdach überleitet. Mit elektrischem Antrieb natürlich – zumindest für das Dach. Aber wie auch immer, jetzt haben wir es mit dem G29 zu tun, und der ist nicht ohne.
Nachdem BMW jahrelang weit hinter der Konkurrenz hergehinkt ist, was die Sportlichkeit angeht, zeigt der G29 ganz ohne Zweifel wieder die sportliche Ausrichtung, die von vielen Käufern eines solchen Fahrzeugs erwartet wird. Auch das Stoffdach gefällt mir sehr gut, zumal in dieser Qualität.
Ab Werk ist der G29 ein sportliches Auto, das sich gut fahren lässt und auch ordentlich Dampf hat. Die Überlegung ist sicher angebracht, warum beim E89 35is 340 PS und 450 Nm in der Serie als sehr gute Motorisierung angesehen wurde, während beim G29 M40i die gleiche Leistung bei 500 Nm Protestgeschrei hervorruft. Auf kurviger Landstraße ist es mir nicht ansatzweise gelungen, die Leistung des M40i auszunutzen, in jeder Situation war mehr als reichlich vorhanden. Aber natürlich juckt es immer mal wieder, wenn es geradeaus geht. Und dafür gibt es Abhilfe.
Das Fahrverhalten in der Serie ist knackig. Die Lenkung ist vielleicht einen Hauch zu direkt um die Mittellage herum, das macht das Auto ein wenig nervös, weil man öfters korrigieren muss. Es erfordert Konzentration, so präzise zu lenken, dass das Auto ruhig bleibt. Das Heck ist etwas lose, vor allem bei Bodenwellen. Bei scharfer Fahrweise knickt das Auto hinten etwas ein und rollt um die Längsachse. Das wiederum führt auch dazu, dass man mit der Lenkung korrigieren muss. In kundiger Hand lässt sich das Auto recht schnell fahren, man muss aber das Lenkrad mit beiden Händen fest im Griff halten und mit der anderen Hand das Herz beruhigen. Die serienmäßigen Michelin PSS sind exzellent, besten Dank für diese Serienausstattung.
Interessant sind die hohen Sturzwerte, die BMW dem Z4 ab Werk spendiert hat (-1°45‘± 30‘ vorn, -2° ± 25‘ hinten). Umgerechnet sind das max. 2,25° vorn und 2,4° hinten. Das Testfahrzeug wurde mit 1,8° vorne und 2,4° hinten gemessen. Damit liegen die Sturzwerte für die Vorderachse weit über den Werten der Vorgängermodelle. Das ist eine sehr gute Basis, führt aber auch zu Herausforderungen, die ich später noch beschreiben werde.
Nicht so gut gefällt mir das Automatikgetriebe. Will man einigermaßen zügig fahren, dann geht das nur mit manuellen Schaltvorgängen. Überlässt man das Schalten dem Getriebe, wird viel zu oft hochgeschaltet, wenn man vor einer Kurve Gas wegnimmt. Geht man dann in der Kurve wieder aufs Gas, müssen die Gänge erst wieder neu sortiert werden und der Schwung ist dahin.
Die Innenausstattung passt zum sportlichen Auftritt. Die Sitze sind top und bieten viel Seitenhalt. Lediglich das, was man früher als Tacho und Drehzahlmesser bezeichnet hat, kommt mir doch reichlich verspielt vor. Also bitte, BMW, wenn schon, dann richtig: Videos mit Ton, großformatig in die Frontscheibe gespiegelt. So ist es zwar ein netter Versuch, den Fahrer von den wesentlichen Dingen des Fahrens abzulenken, der aber im Ansatz stecken bleibt.
Zwei Worte zum Design: kein Kommentar.
Jede Z-Generation hat einen Entrüstungssturm ausgelöst, was das Design angeht. Der Übergang vom rundlichen Z3 Roadster – das Z3 Qp wollen wir mal besser gar nicht erwähnen – zum Hängebauchschwein E85 mit seinen Kanten und Hohlräumen wurde noch übertroffen bei der Einführung des Klappdachs mit Mercedes-SL-Fahrverhalten. Nun haben wir einen recht kompakten, wenn auch nicht wirklich leichten Roadster, der beim Fahren viel Spaß macht. Und für einen Toyota sieht er immer noch gut aus. Aber seien wir ehrlich: wenn man drinsitzt, ist einem das Design sowieso wurscht.
Ob es gefällt oder nicht, ist aber nicht mein Thema. Denn das beginnt jetzt mit den Betrachtungen, was man sinnvoll an diesem Auto verbessern kann.
Die nachfolgenden Ausführungen basieren natürlich auf dem Know-how von Markus Schmickler, das ich ihm in mühevoller Kleinarbeit aus der Nase gezogen habe. Ich stelle den aktuellen Stand vom November 2019 dar, d.h. einige Dinge sind noch im Fluss. Ich finde es aber sehr interessant, die Überlegungen zu den einzelnen Bauteilen mitzuverfolgen.
Zuvor ein kurzer Hinweis, der mich betrifft:
Ich betrachte den G29 wie auch schon den E89 aus einem anderen Blickwinkel als die zu Recht begeisterten Eigentümer. Es ist nicht mein Wunschtraum, ein solches Auto zu besitzen, daher bewerte ich viele Dinge nüchterner als jemand, der heiß auf das Auto ist. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn ich nicht alles in rosaroten Tönen lobe. Dafür werde ich versuchen, wie bisher auch objektiv zu sein. Hinweis Ende, war sowieso schon zu lang.

Kurze Einschätzung des G29:
Ich freue mich, dass BMW nicht nur eine neue Generation des Z-Roadsters auf den Markt gebracht hat, sondern auch darüber, dass eine ganze Reihe von Kritikpunkten am E89 bei der Entwicklung berücksichtigt wurden. Wie lange das Konzept des zweisitzigen Roadsters überleben kann, ist nicht abschätzbar. Die Gefahr besteht akut darin, dass BMW vom G29 in ein zweisitziges SUV mit Stoffdach überleitet. Mit elektrischem Antrieb natürlich – zumindest für das Dach. Aber wie auch immer, jetzt haben wir es mit dem G29 zu tun, und der ist nicht ohne.
Nachdem BMW jahrelang weit hinter der Konkurrenz hergehinkt ist, was die Sportlichkeit angeht, zeigt der G29 ganz ohne Zweifel wieder die sportliche Ausrichtung, die von vielen Käufern eines solchen Fahrzeugs erwartet wird. Auch das Stoffdach gefällt mir sehr gut, zumal in dieser Qualität.
Ab Werk ist der G29 ein sportliches Auto, das sich gut fahren lässt und auch ordentlich Dampf hat. Die Überlegung ist sicher angebracht, warum beim E89 35is 340 PS und 450 Nm in der Serie als sehr gute Motorisierung angesehen wurde, während beim G29 M40i die gleiche Leistung bei 500 Nm Protestgeschrei hervorruft. Auf kurviger Landstraße ist es mir nicht ansatzweise gelungen, die Leistung des M40i auszunutzen, in jeder Situation war mehr als reichlich vorhanden. Aber natürlich juckt es immer mal wieder, wenn es geradeaus geht. Und dafür gibt es Abhilfe.
Das Fahrverhalten in der Serie ist knackig. Die Lenkung ist vielleicht einen Hauch zu direkt um die Mittellage herum, das macht das Auto ein wenig nervös, weil man öfters korrigieren muss. Es erfordert Konzentration, so präzise zu lenken, dass das Auto ruhig bleibt. Das Heck ist etwas lose, vor allem bei Bodenwellen. Bei scharfer Fahrweise knickt das Auto hinten etwas ein und rollt um die Längsachse. Das wiederum führt auch dazu, dass man mit der Lenkung korrigieren muss. In kundiger Hand lässt sich das Auto recht schnell fahren, man muss aber das Lenkrad mit beiden Händen fest im Griff halten und mit der anderen Hand das Herz beruhigen. Die serienmäßigen Michelin PSS sind exzellent, besten Dank für diese Serienausstattung.
Interessant sind die hohen Sturzwerte, die BMW dem Z4 ab Werk spendiert hat (-1°45‘± 30‘ vorn, -2° ± 25‘ hinten). Umgerechnet sind das max. 2,25° vorn und 2,4° hinten. Das Testfahrzeug wurde mit 1,8° vorne und 2,4° hinten gemessen. Damit liegen die Sturzwerte für die Vorderachse weit über den Werten der Vorgängermodelle. Das ist eine sehr gute Basis, führt aber auch zu Herausforderungen, die ich später noch beschreiben werde.
Nicht so gut gefällt mir das Automatikgetriebe. Will man einigermaßen zügig fahren, dann geht das nur mit manuellen Schaltvorgängen. Überlässt man das Schalten dem Getriebe, wird viel zu oft hochgeschaltet, wenn man vor einer Kurve Gas wegnimmt. Geht man dann in der Kurve wieder aufs Gas, müssen die Gänge erst wieder neu sortiert werden und der Schwung ist dahin.
Die Innenausstattung passt zum sportlichen Auftritt. Die Sitze sind top und bieten viel Seitenhalt. Lediglich das, was man früher als Tacho und Drehzahlmesser bezeichnet hat, kommt mir doch reichlich verspielt vor. Also bitte, BMW, wenn schon, dann richtig: Videos mit Ton, großformatig in die Frontscheibe gespiegelt. So ist es zwar ein netter Versuch, den Fahrer von den wesentlichen Dingen des Fahrens abzulenken, der aber im Ansatz stecken bleibt.
Zwei Worte zum Design: kein Kommentar.
Jede Z-Generation hat einen Entrüstungssturm ausgelöst, was das Design angeht. Der Übergang vom rundlichen Z3 Roadster – das Z3 Qp wollen wir mal besser gar nicht erwähnen – zum Hängebauchschwein E85 mit seinen Kanten und Hohlräumen wurde noch übertroffen bei der Einführung des Klappdachs mit Mercedes-SL-Fahrverhalten. Nun haben wir einen recht kompakten, wenn auch nicht wirklich leichten Roadster, der beim Fahren viel Spaß macht. Und für einen Toyota sieht er immer noch gut aus. Aber seien wir ehrlich: wenn man drinsitzt, ist einem das Design sowieso wurscht.
Ob es gefällt oder nicht, ist aber nicht mein Thema. Denn das beginnt jetzt mit den Betrachtungen, was man sinnvoll an diesem Auto verbessern kann.
Die nachfolgenden Ausführungen basieren natürlich auf dem Know-how von Markus Schmickler, das ich ihm in mühevoller Kleinarbeit aus der Nase gezogen habe. Ich stelle den aktuellen Stand vom November 2019 dar, d.h. einige Dinge sind noch im Fluss. Ich finde es aber sehr interessant, die Überlegungen zu den einzelnen Bauteilen mitzuverfolgen.