AW: Handschaltung vs Automatik: Wie weit reichen die Gänge?
Naja, das mit dem geringeren Verbrauch mit Automatgetriebe ist eine Halbwahrheit, weil:
Für Handschaltgetriebe ist im Verbrauchszyklus die Gangwahl vorgeschrieben. D.h. auch wenn es vom Verbrauch her günstiger wäre, darf nicht in den nächsthöheren Gang geschalten werden. Damit soll berücksichtigt werden, dass der Durchschnittsfahrer nicht immer den optimalen (höchsten) Gang wählt.
Für Automatgetriebe ist die Gangwahl frei. Daher kann in Gängen gefahren werden, die den Motor in einem günstigeren Betriebspunkt betreiben (im Regelfall höheres Moment, niedrigere Drehzahl).
Grundsätzlich hat ein Automatikgetriebe höhere Verluste als ein Handschaltgetriebe. Das liegt im Wesentlichen an der notwendigen Hydraulikpumpe, die den Öldruck zum Schließen der Lamellenkupplungen bereitstellt und an den Verlusten in den geöffneten Lamellenkupplungen. Das Handschaltgetriebe ist hinsichtlich des Wirkungsgrads unschlagbar. Aber: Durch die gößere Spreizung (Verhältnis größter zu kleinster Übersetzung) des Automatikgetriebes können einige Nachteile an Wirkungsgrad evtl. sogar überkompensiert werden wie z.B. durch die angesprochene längere Übersetzung im 6. Gang (ob die beim Z4 wirklich länger ist weiß ich nicht, dann würde der Z4 nur im 5. Gang die Höchstegeschwindigkeit erreichen - kann schon sein). Ein 6-Gang-Automatgetriebe ist eigentlich schon ein Getriebe mit 7 Gängen, da der Wandler beim Anfahren auch noch mal das Motormoment übersetzt. Daher kann der 1. Gang schon länger übersetzt werden (bei gleichen Fahrleistungen).
In Summe muss man schon sagen, dass die neue ZF-Automatik schon eine feine Sache ist und momentan auch dem Doppelkupplungsgetriebe in allen Bereichen überlegen - außer der Drehzahlfestigkeit. Das 8-Gang-Automatikgetriebe von ZF, das demnächst debütieren wird, hat gegenüber dem 6-Gänger noch mals weniger Bauteile, weniger Verluste und nicht mehr Bauvolumen. Man darf sich freuen...