Irland mit dem Z4 .... The Wild Atlantic Way

Ronny G.

macht Rennlizenz
Registriert
20 März 2017
Ort
Leipzig
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 3,0i
Ja Jungs wie hier in dem Schottland Thread schon meinen Teil der Schottlandreise beschrieben hatte kommt hier an der Stelle nun der 2. Part dieser Reise, Irland.
Schottland - mit dem Z in die Highlands

Insgesammt fühl sich Irland schon ganz anders an als Schottland, was auch gleichzeitig sehr interessant war. Erstmal sind wir nach Schottland mit der Fähre nach Belfast übergesetzt, angekommen in so einem Typisch Industriellen Hafen ging es erstmal auf kleine Rundfahrt durch Belfast, man bekommt sofort mit das dort mal mächtige Konflikte herschten, die Wand-Graffiti entlang der Straßen erzählen diese Geschichte schon sehr direkt und ohne sich dabei zurück zu halten... auch die Polizei ist dort mal ganz anders ausgestattet mit ihren gepanzerten Range-Rovern. Andererseits bot Belfast aber auch einen total Multikulturellen einblick, viele Nationen haben dort wohl ein Zuhause gefunden, was die Stadt sehr offen unt International wirken ließ im vergleich zum verschlafenen Schottland ;) Habe von dieser kleinen Exkursion durch die City auch ein Video mit laufen lassen, falls es jemanden interessiert. Wie gewohnt bei dieser Reise wollten wir keine großes Städte-Sigthing machen, es trieb uns wieder raus aus der großen City, nach Norden.

Von dort aus ging unser Roadtrip weiter, immer entlang der Küste, einmal die Runde rum. Sofort vielen die kleinen verträumten typischen Straßen zwischen den Ländereien der einzelnen Bauern auf, wie man es aus dem Film kennt. Insgesamt hat mich die Mentalität der Iren sofort abgeholt ... so ein offenes Volk habe ich bisher in Europa sonst noch nicht erlebt. Ich hatte im Norden von Belfast außerhalb der Stadt eine Fish-Chips Bude am Straßenrand ausfindig gemacht, angehalten und bestellt ... mich hingesetzt und gegessen, keine Minute verging und schon saßen sich mehrere Iren neben mich und sofort ging das nette Gespräch los, voll nett mit einem schlimmen "Dialekt" :D, zwei alte Herren wollten sofort alles wissen, wo wir denn her kommen ... was wir bisher so erlebt haben und vor haben, schon kam dabei heraus das der eine seine Vorfahren in Deutschland hatte .... es war sofort eine total Stimmung da, gemütlich bei Fish&Chips .... mein Kumpel hatte sich dann 10m entfernt von uns eine Zigarrete anstecken wollen, aber auch er war nicht lange allein, sofort stand eine nette Oma neben ihm und wollte Feuer, auch sie waren sofort in der Unterhaltung ... sowas hatte ich in keinem anderen Land zu vor erlebt, diese Mentalität sollte uns nun die folgende Woche immer wieder erfrischen ;)

Man muss schon sagen das Irländer ihre Touristik-Spots schon wesentlich mehr vermarkten als es die Schotten tun, es gab wirklich fast nix umsonst zu sehen, vieles wurde mit riesen Parkplätzen erschlossen wo teilweise in Busen die Leute ran gekarrt wurden.... was uns da ein wenig das unberührte in Schottland vermissen lassen hatte.

So haben wir uns erstmal durch die süßen kleinen verwinkelten sehr sehr engen in Hecken gezwängten Straßen gewunden ... und schon kletterte ein Junger Mann über einen Gartenzaun vor uns, wir mussten bremsen, er lachte herzhaft kam sofort zu uns, sagte zu uns wir müssen unbedingt mal riechen und reichte uns eine Tüte voll frisch gepflückten Knoblauch, dann scherzte er und meinte er müsse jetzt nur noch den Hasen dazu jagen :D ... ein frecher aber total netter Hund dieser Typ :P ... er wünschte uns viel Spaß in Irland "Enjoy it" :D .. wir waren schon ein stück weit verzaubert von dieser Irischen Art. Weiter ging es über diverse "Hot-Spots" zu unserem Abendlichen Zeltlager, ein Campingplatz, verwalten von einer Steinalten aber netten Dame. Die erste Dusche seit 3 Tagen war unser ... die Stimmung wurde immer besser. Dort trafen wir auf zwei ältere Franzosen mit ihren BMW Bikes die auch einen Roadtrip machten, welche genau neben uns ihr Zeltlager aufbauten ... und schon hatten wir wieder nette Leute kennen gelernt mit den wir erstmal ein Bier tranken und Geschichten von der Reise austauschten ;)

Ein Tag drauf hat unsere Route langsam aus Nordirland heraus getrieben, der Übergang der Grenze war sehr fliesend, da war noch nix mit Brexit ;) .... wir haben dann eine alte Kaserne names Fort Dunree entdeckt, dort haben wir uns wie kleine Jungs in alten Bunker-Anlagen und verlassen Baracken herum getrieben und waren neugierig ... war so ein herrlicher Lost-Place mit ner tollen Geschichte dahinter. Danach wurde es langsam dunkel und wir mussten einen Schlafplatz finden wo wir unser Zelt aufstellten, den wir dann auch fanden, es war wie so oft schon um 23Uhr eh wir unser Zelt aufgeschlagen hatten. Ein langer Tag lag mal wieder hinter uns, also Guinness raus, Gas-Kocher angeschmissen, Bohnen drauf und in den Klappstuhl fallen lassen während die Sonne am Untergehen war, einfach nur genial!

Wir erreichten langsam Down Patrick Head, wo wir aber auch erst sehr spät Abends angekommen waren, den Tag haben wir etwas Kilometer gefressen weil der Zeitplan gedrückt hatte, musste ein paar kleine Dinge auslassen, um direkt am Eingang am Parkplatz unser Zelt aufstellten. Wildcampen ist in Irland im Gegensatz zu Schottland nicht mehr erlaubt, wird aber sehr großzügig geduldet, so haben wir dort ohne Stress Campen dürfen (sieht man auf dem einen Foto), es war die Nacht sehr stürmisch, erst am Folgemorgen erkannten wir im hellen eine schöne Steilklippe ... welches mit ganz viel Moos-Kissen bewachsen war ... ein unglaubliches Gefühl dort drauf lang zu laufen ;) Dann mal wieder dieser herrliche Ausblick Richtung Atlantik. Auch dort sind wir mit einer alten Dame ins Gespräch gekommen, welche uns ganz frech gesteckt hatte das ganz vorne am Parkplatz zwei Junge Schweizerinnen ihr Zelt aufgeschlagen hätten ... mit einem Zwinkern :P ... die Iren sind schon herrlich! In Folge dessen sind wir in eine Herrliches Kitchen eingekehrt und haben total gemütlich gefrühstückt eh es weiter gehen sollte.

Langsam aber sicher näherten wir uns den gewaltigen Cliffs of Moher, welche mit ihren über 200m höhe echt gewaltig waren ... dort sollen wohl Jährlich rund 10 Menschen ihr leben lassen, teils durch Unachtsamkeit und Leichtsinn, teils mit ernsthaften Absichten. Doch sollte dem Zetti vorher mir einen gewaltigen Schreck einjagen. Ich wollte mal wieder einen dieser Busse überholen, genau dabei hatte mein Motor gefühlt nur noch die halbe Kraft entwickelt und stotterte mächtig, die Motorleuchte ging an. Ich gleich erstmal Muffensausen gehabt, am westlichsten Punkt unserer Reise sowas, und am nächsten Tag sollte die Fähre von Irland nach England anstehen, Druck machte sich breit ... aber dann doch alle Sinne zusammen genommen und die Sache Analytisch betrachtet. Es fehlt also augenscheinlich ein Zylinder im Gestütt vorne unter der Haube, sofort kam mir die Idee mit verreckenden Zündspulen. Ich meinen kleinen Mini-Werkzeugkoffer raus aus dem Kofferraum ganz untern hervor gegraben und habe begonnen vorne alles frei zu legen und habe bei laufenden Motor einen Zündspule nach der anderen abgesteckt, und zack war sie gefunden, Zylinder 5, diese habe ich dann noch mal mit Zylinder 6 Testweise getauscht um einen Fehler im Kabelbaum oder der Zündkerze auszuschließen, Treffer, die Zündspule war defekt. Ich mich dezent mit 5 Zylindern noch an die Klippe von Moher bewegt mit einer gewissen beruhigenden Gewissheit das es nur die Spule ist.
Ja die Cliffs of Moher sind schon sehr beeindruckend gewesen, die 200m hat man echt nicht so wahrgenommen als man da fast direkt an der Kante diese kleinen Wege lang lief ... dazu dieser sehr Brutale Wind der sich diese Küsten hoch stampfte .... langsam zog der Wolkenhimmel auf und die Sonne küsste die ganze Szenerie in ein anderes Licht, passend zu meiner Stimmung im Hinterkopf den Fehler am Motor gefunden zu haben ;)

Von da aus hatte unsere Irland-Reise sein Höhepunkt erreicht, die Zeit war um, die Woche fast vorbei und wir mächtig Satt von Eindrücken und Erlebnissen. Den Südlichen Teil der Westküste habe ich mir noch auf meine To do Liste geschrieben, denn der herrliche Ring of Kerry südlich an der Westküste soll noch mal eine Reise Wert werden .... vielleicht noch dieses Jahr.

Auf jedenfall sind wir dann mit 5 Zylindern Richtung Limereck gefahren, nur halbe Kraft voraus, die nächste große Stadt mit einem BMW Händler, welche ich über mein Handy ausfindig gemacht hatte. Dort angekommen war es wie daheim beim BMW Dealer, nur auf Irish :D .... ich stand an der Teile Theke und habe nach dem und den Teil gefragt, wie gewohnt mit Teilenummer :P .... doch musste er mir leider sagen das sie das Teil bestellen müssten und es wie gewohnt daheim erst am Folge-Tag Früh 8Uhr da wäre .... doch da setzte schon unsere Fähre ab, also Nope! .... darauf hin hat der Herr von BMW Limereck mich an einen Teile-Dealer ein paar Straßen weiter verwiesen ... und dort angekommen hat ein Alter Herr der etwas Begriffstutzig war versucht die Teile im Computer heraus zu suchen, doch das wurde nix. Dann stürmte die Junge Kollegin aus dem Hintergrund zur Hilfe und schaute nach, Schwupps ...sie hatte die Zündspule im Lager, Original von Bosch für schlappe 33€ ... ich war Happy, so gab es noch einen Schwatz mit ihr, sie meinte gleich wenn uns Irland so gut gefällt sollen wir doch gleich her ziehen, wir wären sehr willkommen :)
Gut gelaunt raus an den Zetti, welcher vollgepackt und ganz dreckig von Zwei wochen auf 5 Zylinder schnaufend auf dem Hof stand ... Motorhaube auf, ein paar Handgriffe später saß die neue Spule im M54 ... und jetzt der Moment, Motor starten .... und schon lief er wieder gewohnt Seidig! Top! :D Die Motorleuchte erlischte dann auch nach ein paar Kilometern auf dem Weg zu Fähre ein mal Quer durch Irland Richtung Rosslare, wo unser Irland-Trip in einer Truckerkneipe am Hafen endete.

So das war ein kleiner Ausschnitt liebe Freunde der Zetti Gemeinde .... vielleicht hat es ja für den einen oder anderen den Effekt den gleichen Spaß auch mal zu machen ;) Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung und lasse ab jetzt die Fotos Sprechen ....

Wild Atlantic Way Official Travel Site | Discover things to see and do


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Sehr schöne Bilder , toll :thumbsup:
Ich bin 1995 mit dem Kumpel eine Woche lang Irlands Küste langefahren, damals mit einem Corsa Rechtslenker Leihwagen, war einfach ein genialer Trip, müsste ich eigentlich mit dem Zetti nochmal wiederholen:D
 
Mensch Jungs das ist über 20 Jahre her ... wird also echt mal wieder Zeit! :D

Am meisten hat mich ja die Mentalität geflasht in diesem schönen Land ;)
 
Die Mentalität war damals schon super:
Große Wiese mit Schafen: können wir hier Zelten?
Na klar doch, aber kommt erst mal auf ein Getränk rein, was macht ihr?! War schon seeehr schön :)
 
Die Mentalität war damals schon super:
Große Wiese mit Schafen: können wir hier Zelten?
Na klar doch, aber kommt erst mal auf ein Getränk rein, was macht ihr?! War schon seeehr schön :)

So kann man einen Urlaub in Irland kurz und bündig beschreiben und weiß komplett bescheid :D
 
Und man durfte einfach mit dem Auto auf den Strand fahren und dort über offenem Feuer grillen ....
Versuch das mal in Deutschland, dann findest du dich vermutlich eine halbe Stunde später in der Arrestzelle der Kurverwaltung wieder.
 
Schöne Fotos und netter Erfahrungsbericht dazu :) :-)
War selbst noch nie in Irland, zuerst steht dieses Jahr noch Südtirol und 2020 dann Schottland mit dem eigenen Auto bevor. Wenn uns Schottland so beeindruckt wie wirs uns erhoffen, dann steht Irland in ein paar Jahren auch nichts mehr im Wege :thumbsup:

Die nordische Landschaft und Mentalität hat einfach was raues und herzliches, war von Island schon ganz begeistert, auch ohne eigenes Auto eine tolle Erfahrung!

Umso schöner wenn man von den Erfahrungen anderer profitieren kann. Schöne Fotos auch dabei, passt super in die grüne Landschaft der schwarze Zetti 8-)
 
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