Mein Adventstagebuch . . .

hcb

macht Rennlizenz
Registriert
19 Februar 2005
Ort
Hannover
Wagen
BMW Z3 roadster 2,8i
* Erster Dezember

Hurra, ich darf das erste Fenster meines Adventskalenders öffnen. Ein
Schokoengelchen. Ich liebe den Advent.

* Zweiter Dezember

Eine Glocke. Ich lasse die Schokolade auf meiner Zunge zergehen und
bekomme einen zärtlichen Kuss meiner Liebsten. Die Adventszeit ist
immer so romantisch.

* Dritter Dezember

Kollege Meier erzählt mir von seinem tollen Adventskalender mit
Pralinen und kleinen Geschenkchen. Ich freue mich für ihn. Ich hatte
ein Schokoauto.

* Vierter Dezember

Ein Schokokopf. Nichts nennenswertes passiert.

* Fünfter Dezember

Kollege Niederkopf erzählt in der Kantine schmutzige Adventswitze.
Habe aus Höflichkeit mitgelacht. Frl. Blasewetter sah pikiert zu
Boden. Schokotannenzweig.

* Sechster Dezember

Nikolaustag. Meier kommt mit einem Nikolauskostüm und verteilt
Schokolade und Kondome. Lustiger Scherz. Ich mache mich über die
Schoki her und schiebe die Kondome unserer jungen, allerdings auch
sehr hübschen Azubine zu. Schutz ist heute so was von wichtig. Vor
allem für die Jugend. Demnächst muss ich mich wegen sexueller
Belästigung am Arbeitsplatz äußern.

* Siebter Dezember

Meine Liebste scheint sich über den Wischmop den ich ihr zum Nikolaus
schenkte irgendwie nicht zu freuen. Ist äußerst muffig heute.
Schokoschlitten im Kalender. Kolleginnen gehen mir aus dem Weg.
Menschenskind, ich wollte doch wirklich nur das Beste für die Kleine.
Frl. Blasewetter murmelte was von "Ja, ja" und ".. sein bestes Stück".

* Achter Dezember

Zweiter Advent. Meine Liebste war wieder versöhnlich. Zumindest bis zu
dem Zeitpunkt als ich mein Sturmfeuerzeug zum Entzünden der zwei
Kerzen auf dem Adventskranz zückte. Bei den anderen brannten nur zwei
mickrige Kerzen, bei uns der ganze Kranz. Warum war das Holz auch nur
so trocken?

* Neunter Dezember

Anschiss wegen Nikolaustag. Die Frauenbeauftragte unserer Firma
grinste hämisch. Eintragung in der Personalakte. Als ich wieder an
meinen Schreibtisch zurück kam fand ich zwei Kondome auf meinem Platz
liegen. Schnell steckte ich sie ein. Schokoflugzeug.

* Zehnter Dezember

Hatte einen Schokohasen im Kalender und einen eiskalten Hasen mir
gegenüber am Frühstückstisch sitzen. Sie hatte die Gummis in meiner
Tasche gefunden. Meine Beteuerungen das ich ihr ewig treu bin prallten
an ihr ab wie ein Zwerg an Santas Bauch. Frostiger Empfang im Büro und
auch am Abend Zuhause. Habe Angst vor Frostbeulen.

* Elfter Dezember

Azubine kam im Minirock. Das macht sie extra. Ignoriere sie
geflissentlich. Meier pfeift ihr nach. Blöd, das er das auf der
Türschwelle in sein Büro machte und ich allein auf dem Gang stand als
sie sich umdrehte. Termin beim Boss für morgen in Outlook eingetragen.
Mausi ist immer noch sauer.

* Zwölfter Dezember

Meier schwärmt wieder davon was er heute in seinem Kalender fand. Er
geht mir auf den Nerv. Der Boss glaubt mir meine Schilderung des
Vorfalls am Vortag nicht. Zweite Eintragung und eine dringende
Empfehlung einen Bogen um Auszubildende und Minderjährige zu machen.

* Dreizehnter Dezember

Schatzi spricht wieder mit mir. Ich wünschte nur es wäre was
freundlicheres als "Bring den Müll raus". Hatte das Büro für mich
allein. Zumindest gingen alle als ich es betrat. Als ich mich in der
Kantine zu meinen Kollegen setzte standen diese auf. Mir fiel auch auf
das sie mich heute nicht fragten ob ich zum essen gehe. Komisch.

* Vierzehnter Dezember

Die Nachbarkinder machten eine Schneeballschlacht. In einem Anfall
eines jugendlichen Gefühls machte ich mit. Blöd das sich ein Stein in
meinem Schneeball versteckte. Ich überschlug im Geiste wie viel eine
Katze kosten könnte. Was muss das Vieh auch in die Wurfbahn springen.

* Fünfzehnter Dezember

Dritter Advent. Behutsam entferne ich den "Katzenmörder"-Zettel von
meiner Haustür. Mein Mäuschen war am Kofferpacken. Sie hatte mit einer
Freundin telefoniert die lustigerweise mit einem meiner Kollegen
verheiratet war. Meine Erklärungsversuche scheiterten.

* Sechzehnter Dezember

Hatte einen Schokotannenbaum im Kalender. Ich fand Schokolade nicht
mehr so spannend. Mausi fehlt mir.

* Siebzehnter Dezember

Hab mit Mausi telefoniert. Konnte sie nach stundenlangen Betteln und
Überreden dazu bringen wieder zurück zu kommen. Wir lagen uns weinend
in den Armen. Als wir später ins Bett gingen kreuzte ein neues Problem
auf. Stress erzeugt tatsächlich Impotenz. Ich war immer stolz darauf
dass er stand wie ein Weihnachtsbaum. In dieser Nacht war's eher eine
Trauerweide.

* Achtzehnter Dezember

In der Arbeit reißt Meier Pädophilenwitze. Werde dabei von Kollegen
lachend angesehen. Gedanken an einen Axtmord durchschleichen meine
Hirnwindungen.

* Neunzehnter Dezember

Schokoschlitten. Bin frustriert. Sex hat letzte Nacht wieder nicht
geklappt. Mausi seufzt jedes Mal bei meinem Anblick.

* Zwanzigster Dezember

Kleiner Umtrunk. Meier gibt einen aus. Meier will auf
kameradschaftlich machen und haut mir auf die Schulter so das ich mein
Glas verschütte. Laufe panisch aufs Klo. Solche Flecken bekommt man
später nicht mehr raus. Verdammt. Falsche Tür. Stehe nur in Unterhosen
vor der Azubine. Sie hat nen Mini an. Das Gute daran: die Impotenz ist
augenscheinlich vorbei.

* Einundzwanzigster Dezember

Ich lese zum dritten Mal die Kündigung während Mausi weinend ihre
Sachen packt. Ihre Mutter im Auto hupt schon. Hatte eine
Schokoweihnachtskugel.

* Zweiundzwanzigster Dezember

Ein Nachbar wünscht mir frohe Feiertage. Ich haue ihm ein blaues Auge.
Habe kurz darauf selber eines. Der Freund der Azubine freute sich
nicht so sehr über den Behandlungserfolg seiner Freundin bei meinem
kleinen Schwellkörperproblem.

* Dreiundzwanzigster Dezember

Die Polizei steht vor der Tür. Ich denke sie sind wegen des kleinen
Vorfalls im Supermarkt mit einem verkleideten Weihnachtsmann hier.
Egal was mit mir passiert, ER würde keinen Nachwuchs mehr zeugen. Sie
drohen die Tür einzutreten. Als Antwort schicke ich ihnen meinen
lichterloh brennenden Weihnachtsbaum den ich aus dem Badezimmerfenster
im ersten Stock fallen lasse. Ich hätte den Baum doch nicht schon im
Wohnzimmer anzünden sollen. Nun hat auch die Feuerwehr ein dringendes
Bedürfnis meine Wohnung von innen zu besichtigen. Ich sitze auf dem
Dach und singe Weihnachtslieder die nicht unbedingt für Kinderohren
gedacht sind.

* Vierundzwanzigster Dezember

Ich feiere Weihnachten mit Bob. Wir teilen uns unsere Zelle. Bob ist
sehr nett. Er mag mich. Er sagt er habe ein Geschenk für mich. Ich
freue mich schon, wenn ich es auspacken darf. Bob sagt, es ist etwas
für jeden Tag... Aber warum kommt der Weihnachtsmann mit dicken Sack
und strammer Rute?
 
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