Es erscheint vielleicht weniger peinlich, wenn man berücksichtigt, dass das Torsendifferenzial gerade in den hier gliebten Serpentinen und engen Kurven nicht ganz ganz frei von Verspannungen im Antriebsstrang ist. Das ist bei einer gut motorisierten Limousine nicht so das Problem, bei einem Sportwagen schon. Zudem sollte man auch den technischen Fortschritt nicht ganz verdrängen. Als Audi seinerzeit den Quattro einführte, war das Torsendifferenzial die beste der zur Verfügung stehenden mechanischen Lösungen (und wird als solche ja auch immer noch gern als Hinterachssperre für sportlichen oder leichten Geländeeinsatz eingesetzt). Die elektronische Regelung, zB. für eine Haldexkupplung, stand wegen Platzbedarf, Preis und Kinderschuhen der Computertechnik noch nicht zur Verfügung. Das hat sich geändert. Das Festhalten am Torsenprinzip bei A4/A6 hat eher Marketinggründe zur Pflege des einstigen Alleinstellungsmerkmals. Und das funktioniert offenbar bei vielen Autofahrern, wie die geäußerte Meinung zur Haldexkupplung zeigt. Die Kunden eines R8 achten da wohl mehr auf das Ergebnis. Auch wenn es weh tut: elektronisch geregelte Allradantriebe haben im Strasseneinsatz die mechanischen überholt.