Motor einfahren? Ein interessanter Bericht dazu.

StaV6498

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11 September 2011
Ort
Stuttgart
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 3,0i
Hallo liebe Leute,

ich habe eben folgenden interessanten Artikel gelesen, und möchte ihn euch nicht vorenthalten :)

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"Wie geschmiert"
04.11.11 – Wolfgang Richter


Sie wollen sich in nächster Zeit einen Neuwagen kaufen? Dann lesen Sie diesen Text!

Gleich nachdem der Händler Ihnen den Autoschlüssel feierlich überreicht hat, könnten Sie nämlich einen großen Fehler begehen – und den Motor schonen. Sie täten damit nur das, was noch immer in den meisten Bedienungsanleitungen steht. Doch der Rat gilt unter Experten schon lange als überholt: "Bereits vor etwa zehn Jahren haben wir auf unseren Motorprüfständen festgestellt, dass sich eine geringe Beanspruchung beim Einfahren auf Reibung und Verschleiß im späteren Betrieb ungünstig auswirkt", sagt Peter Berlet von der IAVF Antriebstechnik, einem unabhängigen Dienstleister für Motorenentwicklung. Bei Aggregaten, die anfangs nur mit kleiner Drehzahl und geringer Leistung liefen, war die Verschleißrate später um 50 Prozent höher als bei Exemplaren, die zu Anfang voll belastet wurden. Berlet empfiehlt daher, mit dem neuen Wagen bereits nach einer kurzen Aufwärmphase von nur wenigen Minuten auf die Autobahn zu fahren und Vollgas zu geben.

Dieser Rat ist heute beim Betrieb der neuen, energiesparenden Otto-Motoren wichtiger denn je. Um die gleiche Leistung bei leichteren, sprich kleineren Motoren zu erreichen, werden diese "aufgeladen": Die Luft für die Verbrennung in den Zylindern wird vorher verdichtet (Turbolader) und zudem pro Zylinder mehr Treibstoff eingespritzt – wie beim Diesel direkt in den Brennraum. Wo vorher sechs Zylinder nötig waren, schaffen nun vier die gleiche Leistung. Einerseits verringern sich die Reibungsverluste im Motor durch die weggefallenen zwei Zylinder. Andererseits aber sind die Belastungen in den verbliebenen vier Zylindern größer geworden – durch höheren Druck und höhere Temperaturen.

"Damit diese harten Bedingungen nicht zu einem frühzeitigen Ende des Motors führen, ist es sehr wichtig, Reibung und Verschleiß zu minimieren", sagt Professor Matthias Scherge vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik. Etwa ein Drittel der Energie beim Auto ginge durch Reibungsverluste in Motor und Getriebe verloren. Zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat Scherge deshalb ein Zentrum für Mikrotribologie gegründet – der Lehre von den mikroskopischen Ursachen für Reibung. Dort erforschen die Wissenschaftler ein mysteriöses Phänomen: den "dritten Körper". Er scheint der Grund dafür zu sein, weshalb das Einfahren einen so großen Einfluss auf Reibung und Verschleiß des Motors hat.

Reiben nämlich zwei Metallflächen aufeinander, die durch einen dünnen Schmierfilm getrennt sind, und wird durch die Bewegung genügend Energie auf die Reibflächen übertragen, verändert sich dort das Material bis zu einer Tiefe von einigen Hundert Nanometern. Die Kristallstruktur wird extrem fein, die Kriställchen sind statt einiger Mikrometer nur noch 20 Nanometer groß. Dem Schmierstoff, also dem Motoröl, sind zahlreiche chemische Verbindungen zugesetzt, die sich dauerhaft zwischen den Nanopartikeln einlagern. "Das Ganze ähnelt einem hochkomplexen Teig, der ständig durchgeknetet wird und der ganz andere Eigenschaften hat als die ursprünglichen Metalle", erklärt Matthias Scherge. Dieser Teig, der "dritte Körper", nimmt auch einen großen Teil des metallischen Abriebs auf. Das Besondere daran: Aus bisher noch ungeklärten Gründen sorgt der Teig für extrem günstige Reibungsbedingungen.

"Nur wenn man den Motor richtig einfährt, bildet sich ein idealer dritter Körper aus", erklärt Scherge. Seine Laborversuche zeigen, dass die Reibung dann etwa zehnmal kleiner ist als etwa bei Beschichtung der Reibflächen mit diamantähnlichem Kohlenstoff. Dieses etablierte Verfahren kommt zum Beispiel in den sparsamen "BlueMotion"-Modellen von Volkswagen zum Einsatz.

Da aber kein Kunde das Einfahren so genau dosieren kann, wollen sowohl Matthias Scherge wie auch Peter Berlet den Prozess des Einfahrens in die Automobilproduktion vorverlegen. Reibende Werkzeuge sollen die Flächen so vorbehandeln, dass sie später im Fahrbetrieb einen dritten Körper ausbilden. Dafür spielt die nanokristalline Struktur der Oberfläche, die durch die Vorbehandlung erzeugt wird, offenbar eine wichtige Rolle. Die Fraunhofer-Forscher wollen deshalb die Reibflächen zusätzlich mit einem Laser aufschmelzen und rasch abkühlen lassen, sodass keine großen Kristalle wachsen können. Peter Berlet hat ausgerechnet, dass allein die Vorbehandlung der Kolben und der Kurbelwelle insgesamt drei Prozent Kraftstoff sparen würde.

Ob sich diese Zahlen in der realen Produktion bestätigen, bleibt abzuwarten; beide Ingenieure arbeiten aber schon mit der Automobil- und Zulieferindustrie zusammen. Offiziell gibt man sich dort allerdings noch zurückhaltend – auch weil der dritte Körper die etablierten Geschäftsmodelle gehörig durcheinanderwirbeln würde. Bislang konnte die Industrie nämlich Reibung und Verschleiß vor allem mit Beschichtungen verringern. Die machen die Bildung eines dritten Körpers aber komplizierter – oder verhindern sie gleich ganz. So etwa "Triondur C" vom Zu- lieferer Schaeffler, eine mehrlagige Beschichtung mit diamantähnlichem Kohlenstoff, in die der Branchen-Primus viel Entwicklungsarbeit gesteckt hat. Das Unternehmen Federal Mogul erreicht mit seiner "EcoTough"-Beschichtung aus Grafit, Molybdändisulfid und Kohlefasern für die Zylinderkolben eine Spritersparnis von knapp einem Prozent. Und bei Daimler, als einziger Autohersteller Partner des Mikrotribologie-Zentrums, verweist man gern auf die hauseigene Lackschicht aus Eisen. Sie spart in der neuen S- und M-Klasse immerhin auch drei Prozent Treibstoff durch Reibungsreduktion.

Ganz ohne Veränderung der Oberfläche kommt ein anderer Weg zur Reibungsminimierung aus: der Ersatz von Gleitlagern durch Wälzlager in Motor und Getriebe. "Rollreibung ist um den Faktor fünf bis zehn kleiner als Gleitreibung", erklärt Dirk Spindler, Entwicklungsleiter bei Schaeffler. Während sich in Gleitlagern zum Beispiel eine starre Achse in einer Halterung dreht, haben Wälzlager Kugeln oder Kegel, auf denen sich die Bauteile aneinander vorbeidrehen. Das große Hindernis bei der flächendeckenden Einführung von Wälzlagern nennen die Ingenieure NVH (Noise, Vibration, Harshness) – um nicht "klappern" sagen zu müssen. Während nämlich in Gleitlagern die Bauteile auf einem Schmierfilm gleiten, kommt es trotz Schmierung in Wälzlagern immer zu Metall-Metall-Berührungen, die Geräusche machen.

"Durch kleinere Fertigungstoleranzen und damit weniger Spiel in den Lagern haben wir hier aber große Fortschritte gemacht", sagt Spindler und verweist auf seine wälzgelagerte "Ausgleichswelle", die mittlerweile in Motoren von Daimler und Fiat für mehr Laufruhe sorgt und immerhin zu etwa zwei Prozent Spriteinsparung führt.

Experten halten es für realistisch, die Reibung in Motor und Getriebe insgesamt um 30 bis 50 Prozent zu senken, was einer Spritersparnis von 8 bis 13 Prozent entsprechen würde. Zumindest die Reibflächen ohne Beschichtung könnten die Autofahrer schon heute durch richtiges Einfahren selbst optimieren. Wenn denn die Autobauer mal ihre Bedienungsanleitungen auf den neuesten Stand der Forschung bringen würden.
Doch selbst bei Daimler steht in den aktuellen Bordbüchern der C-, E- und S-Klasse unter "Einfahren": "Je mehr Sie am Anfang den Motor schonen, desto zufriedener werden Sie später mit der Motorleistung sein." Vergessen Sie es – und starten Sie einfach durch.

Dieser Text ist der Zeitschriften-Ausgabe 09/2011 von Technology Review entnommen. Das Heft kann, genauso wie die aktuelle Ausgabe, unter http://www.heise-shop.de/Produkte/Zeitschriften/Technology-Review/Einzelhefte online portokostenfrei bestellt werden.

URL dieses Artikels:
http://www.heise.de/tr/artikel/Wie-geschmiert-1369325.html

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Was sagt ihr dazu? An die Erstbesitzer von euch, habt ihr das Auto eingefahren? Wenn ja wielange?

Ich denke wenn ich 50-60k für einen Neuwagen zahle, gehe ich behutsamer damit um als wenns nur mein Dienstwagen ist (die sind ja dafür bekannt getreten zu werden, ebenso Mietwagen).
Hätte da ein ganz schlechtes Gefühl, ihm direkt nach der Ausfahrt der Auslieferungshalle die Sporen zu geben :/

Grüße
 
Hi

interessanter Bericht...wäre wirklich eine neue Erkenntnis.....zum Einfahren selbst kann ich nur so viel berichten....hatte einen Tcar (tdi pasat 170 ps )..der Verkäufer damals (vor 5 Jahren) meinte...kein vorsichtiges Einfahren notwenig.......gab dem T car dann wirklich sofort die Sporen. nach 500km erstes mal Vollast auf der AB......er hat es mir mit hohem Ölverbrauch gedankt (ca 1 l/ 3-5000 km)...den Nachfolger (auch pasat tdi170Ps) nach 2,5 Jahren fuhr ich wirklich lt. Anleitung ein...schön sanft...und Ölverbrauch war dann auf ca 1l/20-25.000 km.....
 
Man wird sehen ob diese Einfahrmethode zur Haltbarkeit der Motoren beiträgt. Ich erwarte Heute von einem modernen
Ottomotor eine Mindestlaufleistung von 300.000 km. Soviel sollte im Jahre 2013 drin sein.

Sicherlich könnte man Heute Triebwerke bauen welche 1 Mio. Km halten, aber will man das denn auch?
So ist doch Langlebigkeit "schlecht für`s Geschäft" und die Patente verschwinden auf nimmer Wiedersehen
in der Schublade. Ich glaube ein echter Quantensprung in Sachen Motorentechnik kommt erst in einer
Zeit nachdem das Erdöl zur Neige gegangen ist.

Meinen Zetti habe ich nach Handbuch eingefahren, die oben gen. Methode würde ich mir nicht trauen.

Gruß

Ramses
 
Die können publizieren was sie wollen, ich bleibe beim schonenden Einfahren. Ich bin vielleicht etwas altmodisch, aber ich hätte ein Problem den Motor wie die das beschreiben zu quälen.

"Meine Motoren" halten in der Regel sehr lange. Mein 328i e46 Touring hat knapp 200000 km weg, braucht von Wartungsintervall zu Wartungsintervall kein Öl und steht "gut im Futter". Bei den Vorgängern war es genauso.

Mein Roadster braucht auch kein Öl, jedenfalls kein sichtbarer Verbrauch. Auch dieser Motor geht wie die Sau...

Also, es gibt keine Gründe mein Einfahrverhalten zu ändern.

lg Maik
 
Geschäftlich durfte ich schon viele neue Wagen fahren und somit auch "einfahren". Diese Wagen waren allerdings im Fuhrpark für mehrere Leute verfügbar. Und jeder freute sich darauf ihn rennen zu lassen....
Da es der Firma egal war, wie die Autos gefahren wurden, habe ich dies ebenfalls ausgenutzt, so oft es ging mal richitg "Gas" zu geben.
Das waren unter anderem Audi A8 4.2, Mercedes S-Klasse, Mercedes E-300, Ford Scorpio 6Zylinder.....
Eingefahen wurde da nur soweit, dass zur Autobahn ca. 20 km Landstraße waren und der Motor dadurch etwas warm war.
Danach war Vollgas angesagt.
Die Autos wurden im Schnitt 3 Jahre gefahren, hatten dann jeweils über 200.000km drauf und es gab nie auch nur das kleinste Problem in Haltbarkeit, Ölverbrauch usw.
Es waren Benziner und Diesel dabei. Und das war schon Anfangn 1990 bis Heute so.
Ich halte obige Aussage für richtig.
 
Ich hab den Z4 im Mai 2004 abgeholt und am nächsten Tag ging es 400 km über die Autobahn. Zu Beginn lief der etwas unwillig seine 190, auf dem Rückweg ging vMax :-)

Einfahren? ... nö, das mache ich nicht. In unserem Unternehmen haben wir andauernd Neuwagen, die fährt niemand ein, da müssten wir ja dauernd rumschleichen, da die Autos ohnehin nicht lange im Pool bleiben. Das ist der km-Stand nichtmal 3-stellig und die bekommen das Pedal auf's Bodenblech getreten.
Es wäre fatal, wenn die Motoren das nicht aushalten würden.

Und so fahre ich auch mit meinem Z4 - die 500 tkm muss der durchhalten.
 
Berlet empfiehlt daher, mit dem neuen Wagen bereits nach einer kurzen Aufwärmphase von nur wenigen Minuten auf die Autobahn zu fahren und Vollgas zu geben.

Der o.g. Text könnte die von den Motorenherstellern verteufelten Reibwertverminderer als Motorölzusatz
rehabilitieren. Ich bleib dabei, der Motor ist warmzufahren.

In diesem Sinne: :rolleyes:

"Ist der Motor kalt gib ihm sechs einhalb - gib ihm acht und die Werkstatt lacht."

"Ist der "Ist der Motor kalt gib ihm sechs einhalb - gib ihm acht und die Werkstatt lacht."M"Ist der Motor kalt gib ihm sechs einhalb - gib ihm acht und die Werkstatt lacht."otor kalt gib ihm sechs einhalb - gib ihm acht und die Werkstatt lacht.
 
Einfach ganz normal fahren....., was ist daran denn so schwer zu verstehen!?
Ich bekomme alle 3 Jahren einen neuen (Firmen-) Wagen und fahre vom ersten Tag an so wie immer....und nicht besonders schonend...sondern einfach ganz normal.
Und ich behandele/ pflege diesen Wagen immer so, als wäre er mein Eigentum auch wenn es "nur" ein Firmenwagen ist.

Ich achte darauf, das der Wagen nicht im kalten Zustand gleich voll getreten wird und mehr nicht. Meine Wagen kommen dann in diesen 3 Jahren immer so auf ca 180.000 KM und ich hatte noch nie ein Motorproblem damit! ;)
 
Die können publizieren was sie wollen, ich bleibe beim schonenden Einfahren. Ich bin vielleicht etwas altmodisch, aber ich hätte ein Problem den Motor wie die das beschreiben zu quälen.

"Meine Motoren" halten in der Regel sehr lange. Mein 328i e46 Touring hat knapp 200000 km weg, braucht von Wartungsintervall zu Wartungsintervall kein Öl und steht "gut im Futter". Bei den Vorgängern war es genauso.

Mein Roadster braucht auch kein Öl, jedenfalls kein sichtbarer Verbrauch. Auch dieser Motor geht wie die Sau...

Also, es gibt keine Gründe mein Einfahrverhalten zu ändern.

lg Maik


Genauso sehe ich das auch!
Ich habe mittlerweile das 14. Auto, davon 12 Stück neu und hatte noch nie irgendein Problem in Sachen Motor, folglich kann ich wohl kaum etwas falsch gemacht haben!
Und vor allem werde ich mein Einfahrverhalten auch nicht ändern.
 
Einfach ganz normal fahren....., was ist daran denn so schwer zu verstehen!?
Ich bekomme alle 3 Jahren einen neuen (Firmen-) Wagen und fahre vom ersten Tag an so wie immer....und nicht besonders schonend...sondern einfach ganz normal.
Und ich behandele/ pflege diesen Wagen immer so, als wäre er mein Eigentum auch wenn es "nur" ein Firmenwagen ist.

Ich achte darauf, das der Wagen nicht im kalten Zustand gleich voll getreten wird und mehr nicht. Meine Wagen kommen dann in diesen 3 Jahren immer so auf ca 180.000 KM und ich hatte noch nie ein Motorproblem damit! ;)

Moin Thorsten,

ich glaub wir hatten so eine ähnliche Thematik schon mal im "Warmfahrthread" ;) Was "normal" ist oder jeder so empfindet glaube ich, ist individuell doch sehr unterschiedlich. Ich habe mir diese "schonende" Fahrweise ( einfahren/ warmfahren ) vor gefühlt 100 Jahren angeeignet und für mich ist eine Umstellung mehr als schwierig. Vielleicht hat das auch schon etwas mit Altersstarrsinn zu tun? :D;)

Wie auch immer, wenn ich von etwas überzeugt bin, dann handel ich danach... und bei den Motoren bin ich zumindest wenn sie kalt oder neu sind sehr "weichgespült". Wenn der Motor aber eingefahren und warmgefahren ist, bin ich ziemlich gnadenlos.

lg Maik
 
Genauso sehe ich das auch!
Ich habe mittlerweile das 14. Auto, davon 12 Stück neu und hatte noch nie irgendein Problem in Sachen Motor, folglich kann ich wohl kaum etwas falsch gemacht haben!
Und vor allem werde ich mein Einfahrverhalten auch nicht ändern.

Und genauso kann ich argumentieren. dass ich mit meinem Einfahrverhalten neuer Autos auch nichts falsch gemacht habe ;) . Ich komme so auf ca. 30 - 40 Stück und auch diese Fahrzeuge haben nie irgendwelche Probleme gehabt... kein erhöhter Ölverbrauch oder dergleichen. Und einige dieser Fahrzeuge gingen dann an Mitarbeiter, die diese dann noch Jahre lang gefahren haben. Siehe mein Post #5


.
 
......Da aber kein Kunde das Einfahren so genau dosieren kann, wollen sowohl Matthias Scherge wie auch Peter Berlet den Prozess des Einfahrens in die Automobilproduktion vorverlegen. Reibende Werkzeuge sollen die Flächen so vorbehandeln, dass sie später im Fahrbetrieb einen dritten Körper ausbilden. Dafür spielt die nanokristalline Struktur der Oberfläche, die durch die Vorbehandlung erzeugt wird, offenbar eine wichtige Rolle. Die Fraunhofer-Forscher wollen deshalb die Reibflächen zusätzlich mit einem Laser aufschmelzen und rasch abkühlen lassen, sodass keine großen Kristalle wachsen können. Peter Berlet hat ausgerechnet, dass allein die Vorbehandlung der Kolben und der Kurbelwelle insgesamt drei Prozent Kraftstoff sparen würde.....
Das passt nicht so recht zu der sportlichen Empfehlung, dem Motor gleich die Sporen zu geben. Sollen sie gerne weiter die Laborversuche unter definierten Bedingungen fahren und daraus vielleicht sinnvolle Maßnahmen für den Produktionsprozess ableiten. Ich werde beim bewährten Verfahren bleiben und nicht darauf hoffen, zufällig die richtige Menge Abrieb zur rechten Zeit zu erzeugen. Zumal nicht nur Kolben und Zylinder "eingefahren" werden. Die wenigen richtigen Ölfresser, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren wenig sorgfältig behandelte Dienstwagen. Was nicht bedeutet, dass alle Dienstwagen Ölfresser sind:) :-).
 
Wenn ich mal genauer lese...:

Ob sich diese Zahlen in der realen Produktion bestätigen, bleibt abzuwarten; beide Ingenieure arbeiten aber schon mit der Automobil- und Zulieferindustrie zusammen. Offiziell gibt man sich dort allerdings noch zurückhaltend – auch weil der dritte Körper die etablierten Geschäftsmodelle gehörig durcheinanderwirbeln würde. Bislang konnte die Industrie nämlich Reibung und Verschleiß vor allem mit Beschichtungen verringern. Die machen die Bildung eines dritten Körpers aber komplizierter – oder verhindern sie gleich ganz.

So, und welcher Motor von uns hat denn NICHT so eine Beschichtung :rolleyes: !? Ich sehe hierin einen deutlichen Widerspruch zu den ersten (allgemeinen) Behauptungen in dem Bericht.

Ich mache es wie viele andere hier: moderates Einfahren, mit wechselnden Drehzahlen, usw. Bisher hatten alle meine Fahrzeuge eine vernünftige Leistung, bei gleichzeitig geringem Ölverbrauch. Unser 35i -den wir selbst eingefahren haben- hat keinen relevanten Ölverbrauch (wir haben nur ein einziges Mal beim Einfahren nachkippen müssen), gute Verbrauchswerte und sicher auch prima Leistung (ab nächste Woche werden wir's genauer wissen: V2+ :b).

Gruß, Sven
 
Ich habe von Fahrzeugtechnik ja keine Ahnung und kann nur eigene Erfahrungen zum Besten geben: Den MX-5 seinerzeit habe ich von Anfang sehr schnell an seine (Motor-)Grenzen gebracht. Das hat ihm jedenfalls insofern gutgetan, als dass er bald spürbar mehr Leistung hatte, als vergleichbare Fahrzeuge. :D

Ob und welche Auswirkungen das auf die Standkraft des Motors hatte, kann ich nicht sagen, weil ich den Wagen nach ca. 40.000 gefahrenen Kilometern verkauft habe.

Mein Fazit ist dasjenige, dass ich mir über das Einfahren des Motors keine Gedanken mache. Weder fahre ich die ersten Kilometer besonders vorsichtig, noch besonders ruppig. Man kann sich aber natürlich auch ganz viele Gedanken über alle möglichen Details zum Auto machen, wie beispielsweise zahllose engagierte Autowasch-Freds es zeigen. :) :-)
 
Also ich weiß ja nicht was ihr mit eurem Öl macht...aber ich habe innerhalb eines Jahres schon 3mal Öl nachgekippt bei meinem 3.0si.Auch mein Onkel hat schon 3l nachgekippt beim 135 Coupe!!!ist mir rätselhaft wie Ihr das schafft!
Zu wenig Volllast und V-Max gefahren!?
 
Hi

interessanter Bericht...wäre wirklich eine neue Erkenntnis.....zum Einfahren selbst kann ich nur so viel berichten....hatte einen Tcar (tdi pasat 170 ps )..der Verkäufer damals (vor 5 Jahren) meinte...kein vorsichtiges Einfahren notwenig.......gab dem T car dann wirklich sofort die Sporen. nach 500km erstes mal Vollast auf der AB......er hat es mir mit hohem Ölverbrauch gedankt (ca 1 l/ 3-5000 km)...den Nachfolger (auch pasat tdi170Ps) nach 2,5 Jahren fuhr ich wirklich lt. Anleitung ein...schön sanft...und Ölverbrauch war dann auf ca 1l/20-25.000 km.....

Nicht ganz so neu.. Ein ähnlicher Bericht geisterte auch vor einiger Zeit von einer amerikanischen Tuningfirma durchs Netz. Ich hab leider die Adresse der Firma vergessen, aber auf deren Site war ziemlich genau beschrieben, warum diese Art des Einfahrens angeblich besser sein soll.
 
wenn einfahren nötig wäre, könnten die typischen aussendienstler wohl kaum 200tkm und mehr auf ihre autos fahren. fahrschulen bräuchten alle 6 monate ne neue flotte, ebenso wie fahrzeugvermieter. :rolleyes:
macht euch doch mal den spass und schreibt das fiz in muc direkt an, mit der bitte um aufklärung (bei 3 anfragen kommen 3 verschiedene antworten), warum einfahren denn nun nötig ist und warum es nicht in allen länderausführungen in der bedienungsanleitung zu finden ist. :w

FRÜHER wurden durch das einfahren fertigungstoleranzen ausgeglichen (also war schon so bisschen sinnvoll). moderne fertigungsmaschinen haben aber toleranzbereiche, die man getrost vernachlässigen kann. desweiteren gibt es heutzutage verfahren zur oberflächenbehandlung (graphitieren der kolben z.b.), welche die reibung nochmals minimieren. die chemischen vorgänge in den zylindern werden heute mittels der ölzusammensetzung "gesteuert", weshalb ein verglasen der laufflächen verhindert wird usw. -> alle gründe die ein einfahren in der "automobilen steinzeit" mal nötig gemacht haben, wurden durch fertigungstechniken eliminiert - warum dann also einfahren?
 
Bei einem Auto, dass sich leistungsmäßig nicht gerade am unteren Ende des Angebots findet, reicht sicher "normales Fahren" im Rahmen der StVO völlig aus. In der Regel bewegt man sich da eh im Rahmen der heute auch nicht mehr besonders strengen Einfahrhinweise. Und wenn Motoren mal vorzeitig ausfallen, liegt es meist an Material- oder Herstellungsfehlern, selten an besonders verschlissenen Kolben oder Zylindern. Interessanter war die Erfahrung nach Einbau von neuen Differenzialen in meinem Jeep. Der amerikanische Hersteller hatte da sehr eingehende Einfahrvorschriften mitgegeben. Als ich entsprechend einer "vorsichtigen" halben Stunde mit geringer Last mal die Temperatur prüfte, habe ich mir fast die Hand verbrannt und zunächst an einen Einbaufehler geglaubt. Danach wurden die Teile aber nur noch handwarm, wie es sich gehört. Da war die Einfahrprozedur erkennbar sinnvoll und das zeigt, dass der Fokus auf die Kolben zu kurz greift.
Wenn der Winter mal aufhört, ist ein neues Motorrad dran. Triumph macht auch sehr restriktive Einfahrvorgaben. Die ersten 500km reicht die Drehzahlvorgabe gerade mal für knapp 100 und auch danach geht es sehr gedrosselt weiter. Da ist Geduld gefragt :whistle: . Ich werde mich wohl trotzdem danach richten. Allein, weil es in Garantiefragen dem Hersteller heutzutage ein Leichtes ist, das Fahrverhalten nachzuvollziehen. Da muss für die dynamischeren Tage wohl erstmal der eingefahrene Z4 ran.:) :-)
 
Allein, weil es in Garantiefragen dem Hersteller heutzutage ein Leichtes ist, das Fahrverhalten nachzuvollziehen.

Meine BMW-Werkstatt wollte angeblich Anfang 1999 auch erkannt haben, dass ich den Zetti während der Einfahrphase mal weit in den roten Bereich gedreht hatte. &:
Dem war aber auch tatsächlich so, weil ich bei einem missglückten Überholmanöver plötzlich Power brauchte, um nicht mit dem Gegenverkehr Bekanntschaft zu machen, dessen Fahrerin :eek: :o , statt abzubremsen, sich lieber damit beschäftigte, die Lichthupe zu finden und die Finger für´s :j zu sortieren.
Um meinen Motor zu schonen, werde ich aber zukünftig gerne einen Frontal-Zusammenstoß in Kauf nehmen. ;)
 
So eine einmalige Aktion aus gutem Grund wird vielleicht anders bewertet als ein Leben am Begrenzer aus Prinzip. Hoffe ich jedenfalls :) :-).
 
In meiner Betriebsanleitung steht folgendes zum Thema Einfahren:
"Bewegliche Teile sollen sich aufeinander einspielen können.
Bis 2.000 km
Mit wechselnden Drehzahlen und Geschwindigkeiten fahren, dabei 4.500/min oder 160 km/h nicht überschreiten.
Vollgas- oder Kick-down-Stellung des Gaspedals grundsätzlich vermeiden.
Ab 2.000 km
Drehzahl und Geschwindigkeit können allmählich gesteigert werden"
 
So stehts bei mir auch drin. Warum sollte man dem auch zuwider handeln? Die Leute die die meiner Meinung nach mehr als brutale Einfahrweise propagieren, werden einem sicherlich auch nicht die Rechnung zahlen, falls etwas kaputt geht.?!

Wenn man den Motor schonend einfährt ist man im Zweifel auf der sicheren Seite, selbst wenn wider erwarten etwas kaputt gehen sollte, oder der Motor übermäßigen Ölkonsum hat.

lg Maik
 
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