Motoröl - Longlifefreigabe - Heiliges Mobil 1 0W-40

smartyy86

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6 Mai 2016
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BMW Z4 e85 M roadster
Salve zusammen,

kurz vorab, dies soll kein Öl-Diskussionsthread werden, sondern ein Informationsthread :)
Ist zwar nicht direkt ein e85 Thema, aber da hier die Meisten "betroffenen" sind, kommt das mal hierher, Admins können es gerne ich das "adäquate" Unterforum verschieben :)


Motorölempfehlungen der Automobilhersteller:


Automobilhersteller müssen Ihre verkauften KFZ versteuern nach den erreichten „Energieeffizienzklassen“ (A++ - F), gemessen am ECE-Fahrzyklus.

Die Ersparnis zu bezahlenden Steuern durch Reduktion des Verbrauches um 0,1L / 100km im ECE-Fahrzyklus ist massiv.

Aus diesem Grund werden sehr viele Faktoren eines KFZ auf diesen Fahrzyklus optimiert und nicht zwangsweise auf technische Kompromisslosigkeit.

Das trifft auf die Sportmodelle eher weniger zu, einer der Gründe warum die M BMWs teurer sind als die normalen, ist u.a. die zu Zahlende Steuer des Herstellers. Man Fand im Laufe der ECE-Zyklus Optimierung heraus, dass ein 0W-20 Motoröl weniger innere Motorreibung erzeugt als ein 0W-40 (wer hätte es gedacht, das zeugs ist so dünnflüssig wie Wasser). Der Hersteller ist verpflichtet dieses ÖL, welches im Zyklus verwendet wurde, für das KFZ zu empfehlen.
TL;DR: Die Herstellerempfehlung des Öles hat nicht zwangsweise die Langlebigkeit des Motors als Priorität.



NOX Speicherkatalysator und Partikelfilter:


Durch unglaublich geile Direkteinspritzung, Schichtladung und Magerlauf tritt es bei den aktuelle Motoren, bei BMW seit N53 / N73, auf, dass die Verbrennung unvollständig abläuft, d.h. Bei der Verbrennung ein Flammabriss entsteht. Dadurch entstehen Stickoxide, was nicht so gut ist, denn hochgradig Kanzerogen, von den Feinstpartikeln mal abgesehen. Was waren das schöne Zeiten (M52, M62, N62, M54), wo eine einfache Lambdasonde und ein normaler Katalysator gereicht haben, um dafür zu sorgen dass das aus dem Endrohr austretende Abgas sauberer war als die angesagte Luft (ok, zugegeben, ohne Sauerstoff, aber auch ohne Ozon). Dies ist ein Rückschritt. Denn ohne NOx Speicherkatalysator (welcher eine penible Sensible Diva ist) wird ein moderner Benziner nicht sauber, davon mal abgesehen dass sie Russen. Wenn man die Sache sehr ernst und richtig nehmen würde, würden e65 mit N62 eine Euro-6 norm erhalten, da Partikelfrei, aber wo wären wir denn, wenn in Deutschland ein älteres Auto eine bessere Norm bekommen würde.

Die NOx Speicherkatalysatoren und Dieselpartikelfilter reagieren ziemlich allergisch auf alles was nicht aus C, O, N und H besteht (Asche im Dieselpartikelfilter sind Salze, meist KOH, NaOH, AL2O3, ZnO, etc.) Diese wunderbaren Stoffe entstehen durch die Verbrennung von Motoröl, denn da sind Additive Drin.
TL;DR: Moderne Abgasnormen zerstören die Langlebigkeit der Motoren


Additive & Schattenseite Longlifefreigabe:

Ein Motoröl ist nicht nur definiert durch die bekannten Buchstaben und Ziffern: „nimm 0W-40, damit habe ich gute Erfahrungen gemacht“ ist genauso vielsagend wie: „brate dein Steak mit Butterschmalz, schmeckte mir immer gut“. Wenn man sich etwas genauer die Daten ansieht, dann findet man Werte wie z.b. „Scherstabilität“ welche maßgeblich die Qualität eines Öles entscheiden. Castro 10W-60 TWS war das Öl für die Motoren der M GmbH, welches abgekündigt wurde. Der Nachfolger ist Schrott. Bis eine findige Person sich die Datenblätter der Öle ansah, und feststellte dass das Shell Helix 10W-60 das alte gute Castro Öl in jeder Hinsicht gleichwertig war, oder garübertraf, und wagte den Versuch des Umölens, mit Erfolg. (Es ist wirklich ein Wagnis, solch etwas zu testen, bei einem Motor welcher einen vorgeschrieben Wechselintervall der Pleuellagerschalen von 90tkm bräuchte).

Die Relevanz dieser Additive ist an diesem Beispiel gut festzumachen. Leute welche mit Ihrem S54 auf das „neue“ Castro Öl umstiegen hatten auf den Kontaktflächen der Nockenwellen schwarze Microporen entdeckt. Schwarze kleine Punkte, entstanden aus Verbrennungen an Punkten der Drucküberhöhung. In dem alten TWS war ein um fast Faktor 5 höherer Kupferanteil enthalten als in dem „neuen“ Öl, neben der Tatsache dass die Scherstabilität um fast 20% reduziert wurde. Kupfer sorgt für eine extrem gute Wärmeabfuhr, dieses Fehlt jetzt (nur eines der Beispiele).

Warum fehlt das Kupfer?

Die Hersteller der Öle sind passiv gezwungen die neuen Herstellerfreigaben (z.b. Longlife von BMW) einzuhalten um Ihre Absätze zu sichern. Die neuen Longlifefreigaben haben aber extrem erhöhte Einschränkungen bei der Additiverung, um die Heiligen NOx Speicherkats und Partikelfilter zu schonen, so dass sie 200tkm gerade so halten, da dies die geplante Lebensdauer ist.

(Nicht umsonst hat der VAG Konzern einen Automatikgetriebeöltest entwickelt, welcher bei dem 90tkm Service angewandt wird, um festzustellen, ob ein Ölwechsel nötig ist, damit das Getriebe die Gewährleistungsperiode übersteht, oder ob der Wechsel nicht nötig ist, und das Getriebe erst danach zerfällt. )
TL;DR: Lebensdauer geplant auf max. 200.000tkm, Ölhersteller werden passiv gezwungen dies mitzumachen durch Einschränkungen in der Additiverung.


Vollsynthetisches Motoröl

„Vollsynthetisches Motoröl“ klingt geil. Dahinter steckt nicht viel, denn Kohlenstoffketten gewinnt man nunmal aus Erdöl. Nur ist die fraktionierte Destillation heute so gut, dass das Motoröl aus allen Einzelteilen (gewonnen aus Erdöl) zusammengemixt wird. Also Synthetisiert. Trotzdem kamen alle Sachen des Öles irgendwann aus der Erde (woher auch sonst). Altöl wird inzwischen recycelt. Dies ist auch ideal, denn Altöl wieder zu fraktionieren ist ganz easy (die Franktionierungstürme existieren schon) und wenn man Altöl anstatt Erdöl reinkommt, dann fallen sogar viel weniger Nebenprodukte an (z.b. Teer). Man muss also auch kein Schlechtes Gewissen haben wenn man alle 15tkm ein Ölwechsel macht (was sowieso besser ist, denn Additive werden verbraucht), solange man sein Altöl ordnungsgemäß entsorgt.
TL;DR: Ölwechsel alle 15tkm tut allen gut.


Heiliges Mobil 1 0W-40 New Life und 5W-50 Peak Life.

Mobil 1 ist der „Erstausrüster“ für Porsche Motorenöle (darf man hier Erstausrüster sagen? Auf Ebay machen das auch alle….). Porsche ist einer der letzen Hersteller von klassischen hochdrehenden Saugmotorenbiestern, Ansprüche an Motoröle sind hier also besonders hoch. (Aufblasen kann jeder, Ladedruck interessiert das Öl auch nicht wirklich). Wenn man sich die Datenblätter, und die technischen Vorgaben an die Öle von Mobil 1 ansieht, dann erkennt man, dass Mobil 1 0W-40 praktisch flüssiges Gold ist. Eine Dialyse für den Ölkreislauf des Motors. Ein frohlocken für jedes Lager und jeden Dichtring. Werden die Lagerspiele größer übernimmt das 5W-50 Peak Life das Ruder. Ein M62TU mit 350tkm umgeölt auf Peaklife, mit einem seidenen Motorlauf, und nochmals reduziertem Vanosrasseln. Ein Traum. Diese Öle sind das beste was der Motorgeneration beginnen mit dem Buchstaben M und die ersten N Motoren angeht. Bishin zum N62 / N52. Eben alles was nicht direkt einspritzt, leckende Injektoren haben kann, Zwischeneinspritzung im Abgastrakt um irgendwelche nachgeschalteten ominösen Katalysatoren und Filter reinigen zu müssen.
TL;DR: Geilstes Öl wo gibt: Mobil 1 New Life & Peak Life


Abgekündigt.
Der mist ist nur, dass Mobil 1 vor kurzem das 0W-40 New Life abgekündigt hat, und ein Nachfolgeöl anbietet, was den neuen Longlife Herstellerfreigaben entspricht. Dieses Nachfolgeöl ist leider ein Trauerspiel für jeden BMW beginnen mit Enticklungsnummern mit dem Buchstaben e.

Aus diesem Anlass gibt es nun 300L Mobil 1 0W40 New Life in meinem Keller. Ich empfehle das Kaufen von Öl.
Abschließende Worte im Sinne eines schwedischen Möbelhauses: „Wartest du noch, oder hamsterst du schon?“
 
Das will ich sehen, dass Kupfer im Öl ist[emoji28] Wär mir neu.
 
Danke für die Mühe die sich @smartyy86 hier gemacht hat. Unabhängig davon ob dafür jetzt ein neuer Thread nötig gewesen wäre.

Aber deine Erkenntnis nochmal. Du schreibst praktisch auch "wenn euer Motor sehr alt ist, dann wird es Zeit für 5W-50 peak life" oder was willst du uns damit sagen?!
 
Das will ich sehen, dass Kupfer im Öl ist[emoji28] Wär mir neu.
Folgende Metale finden Oft in Ölen Einsatz:
Kupferphosphat, Zinkdithiophosphat, Polymere mit Siliziumverbindungen.
Aluminium- / Zink- / Zinn- /Natrium- Polymere, Primär mit Methyl- oder Ethylgruppen. Diese sind "Tenside" des Öles (aka Seife). Die Polare (Metallische) Gruppe lagert sich in entstehenden Korrosionsflächen / Microrissen (eher Nanorisse) ein, die unpolare (Kohelstoffkette) bildet eine art "Schmierpelz" welcher weitere Korrosion und Abrieb verhindert.

Ich hab den Ölthread im e89 Forum nicht gesehen, dies hier wäre auch eher etwas für den "Autos allgemein" Bereich, den hab ich aber auch nicht gefunden :( Schande über mein Haupt!

Mit steigender Laufleistung, ab 300tkm, hat meine Erfahrung nach für die Laufruhe und Rasselgeräusche, bei M52, M62, M54 das 5W-50 bessere Ergebnisse (Motoren nutzen sich einfach ab)

In den Beitrag ist auch ein gewisses Frustniveau vorhanden, da ich hier relativ regelmäßig in unserer "Hobbywerkstatt" damit konfrontiert werde. Frage des "Kunden": "Warum klackert mein F01 740d so komisch?" Antwort: "Du hast ein Pleuellagerschaden bei 180tkm" "Warum?" "Longlifeölintervall ausgereizt, 2 Injektoren haben zu geringe Rücklaufmengen, Lecken auf Zylinder 5 und 6, Ölverdünnung".
Ist halt einfach mieser scheiß.
 
@smartyy86: Bei solch langen Fachtexten wäre es hilfreich, wenn du die Quellen angäbest. Falls du selbst der Verfasser bist, wären ein paar Infos über deinen fachlichen Hintergrund angebracht. Beides hilft dem Laien, die Verlässlichkeit deiner Angaben zu bewerten.
 
Hab noch 5 Liter Mobil 1 New Life in OVP gegen Sammlerwert abzugeben, da ich es gar nicht so gut fand. Schreibt bei Interesse einfach eine PN aber bitte nicht alle auf einmal.
 
@smartyy86: Bei solch langen Fachtexten wäre es hilfreich, wenn du die Quellen angäbest. Falls du selbst der Verfasser bist,
IT'S A MEE; MARIO! Ja das war ich :)

wären ein paar Infos über deinen fachlichen Hintergrund angebracht. Beides hilft dem Laien, die Verlässlichkeit deiner Angaben zu bewerten.
Verständlich. Ich bin kein Freund der Aussagen, "Mein Kollege arbeitet bei BMW da hab ich gehört", bzw. Selbstüberhöhung jeglicher Art. Parallel möchte man Sein Wissen weitergeben, diese Zwickmühle ist mir bekannt.
Großteil der Informationen stammen Primär aus 2 Quellen:

1. Dokumente und unterlagen welche nur nach schwerer Recherche Zugreifbar sind. D.h. Additivanalysen von Schmierstoffen, der Fachbereiche "Tribologie" an Universitäten. Da kommt man leider nicht mit Google ran, sondern braucht etwas Zeit / Bibliothek.
2. Zusätzlich ca. 100 Altölproben, von diversen BMW Motoren u.a. mit Lagerschalenwechsel von sehr sehr guten Werkstätten. Flüssigkkeitschromatographie (Papier) kann man mit Hausmitteln machen, mit überragen reproduzierbaren Ergebnissen. Damit ist eine Qualitative Analyse möglich, wenn man weiß wie man Kupferverbindungen Blau färbt (also Schulchemie aufgepasst hat).

Die Motivation:

1. Ärgernis über aktuelle Entwicklungen bei den Automotives, welche geplante Obszolenzen in die Motoren einbauen, sich aber Nachhaltigkeit auf die Stirn schreiben.
2. Dies geht so weit, dass Medien manipuliert werden , z.b. ADAC Testberichte. Zitat: 10% Kraftstoffeintrag im Öl sind nicht schlimm.

WTF?
Einfaches Beispiel, Daten für jeden Zugänglich, Viskosität, bei 40°C:
Mobil 1 0W-40 (cSt): 75mm^2/s
Shell 0W-30 (cSt): 67mm^2/s
Dieselkraftstoff: 3mm^2/s

10% Diesel im Öl:

75*0,9+3*0,1 = 67,6mm^2/s Durch 10% Diesel im Öl reduziere ich die Viskosität von 0W-40 auf ca. 0W-30
67*0,9+3*0,1 = 60,6mm^2/s Ich habe kein Datenblatt von einem 0W-20 Öl, aber die Viskosität wird da wohl landen.
Dabei nicht berücksichtig sind Scherstabilitäten etc. Wie kann es Sein, dass die N57 / N47 (und Nachfolger) von BMW, sowie alle Pendants von VAG, der reihe nach Lagerschäden haben, aber 10% Dieseleintrag nicht schlimm ist?
Jetzt gucken wir uns die Grundviskosität von Benzin a, (ca. 0,4mm^2/s) und verstehen dass der Eintrag von Benzin im Öl noch gravierenderer Folgen hat.
 
Du scheinst dich ja wirklich tief in die Materie eingearbeitet zu haben.
Kannst du uns M54 Fahrern denn ein Öl empfehlen das in die richtige Richtung geht, wenn man denn kein NewLife-Faß kaufen will?
 
Das meiste was im ersten Post steht ist richtig. Erklärt auch teils schön warum das M1 FS als Nachfolger vom M1 NL in der Viskosität herab gesetzt worden ist, spart eben Sprit.

Folgende Metale finden Oft in Ölen Einsatz:
Kupferphosphat, Zinkdithiophosphat, Polymere mit Siliziumverbindungen.
Aluminium- / Zink- / Zinn- /Natrium- Polymere, Primär mit Methyl- oder Ethylgruppen. Diese sind "Tenside" des Öles (aka Seife). Die Polare (Metallische) Gruppe lagert sich in entstehenden Korrosionsflächen / Microrissen (eher Nanorisse) ein, die unpolare (Kohelstoffkette) bildet eine art "Schmierpelz" welcher weitere Korrosion und Abrieb verhindert.

Ich hab den Ölthread im e89 Forum nicht gesehen, dies hier wäre auch eher etwas für den "Autos allgemein" Bereich, den hab ich aber auch nicht gefunden :( Schande über mein Haupt!

Mit steigender Laufleistung, ab 300tkm, hat meine Erfahrung nach für die Laufruhe und Rasselgeräusche, bei M52, M62, M54 das 5W-50 bessere Ergebnisse (Motoren nutzen sich einfach ab)

In den Beitrag ist auch ein gewisses Frustniveau vorhanden, da ich hier relativ regelmäßig in unserer "Hobbywerkstatt" damit konfrontiert werde. Frage des "Kunden": "Warum klackert mein F01 740d so komisch?" Antwort: "Du hast ein Pleuellagerschaden bei 180tkm" "Warum?" "Longlifeölintervall ausgereizt, 2 Injektoren haben zu geringe Rücklaufmengen, Lecken auf Zylinder 5 und 6, Ölverdünnung".
Ist halt einfach mieser scheiß.

Kupferphosphat habe ich schon lange nicht mehr in Motorölen gesehen. Zinkdithiophosphat ist das Haupt-Verschleißschutzadditiv, kurz ZDDP. Ansonsten hast du eher noch Molybdän und Bor als Verschleißschutz sowie Reibungsminimierer im Öl, leider immer weniger oder bei vielen Ölen garnicht.

An solchen Schäden wie du sie beschreibst kann aber auch ein M1 NL nichts ändern. Da wird halt mit den "dicken Karren" und großen Motoren Kurzstrecke gefahren und auch noch das Intervall bis aufs Letzte ausgereizt. Eine Ölverdünnung ist dann nur logisch und aus einem Xw-40 ist mitunter ein Xw-30 im unteren 30er Bereich geworden. Vom herab gesetzten HTHS-Wert mal abgesehen.


Verständlich. Ich bin kein Freund der Aussagen, "Mein Kollege arbeitet bei BMW da hab ich gehört", bzw. Selbstüberhöhung jeglicher Art. Parallel möchte man Sein Wissen weitergeben, diese Zwickmühle ist mir bekannt.
Großteil der Informationen stammen Primär aus 2 Quellen:

1. Dokumente und unterlagen welche nur nach schwerer Recherche Zugreifbar sind. D.h. Additivanalysen von Schmierstoffen, der Fachbereiche "Tribologie" an Universitäten. Da kommt man leider nicht mit Google ran, sondern braucht etwas Zeit / Bibliothek.
2. Zusätzlich ca. 100 Altölproben, von diversen BMW Motoren u.a. mit Lagerschalenwechsel von sehr sehr guten Werkstätten. Flüssigkkeitschromatographie (Papier) kann man mit Hausmitteln machen, mit überragen reproduzierbaren Ergebnissen. Damit ist eine Qualitative Analyse möglich, wenn man weiß wie man Kupferverbindungen Blau färbt (also Schulchemie aufgepasst hat).

Die Motivation:

1. Ärgernis über aktuelle Entwicklungen bei den Automotives, welche geplante Obszolenzen in die Motoren einbauen, sich aber Nachhaltigkeit auf die Stirn schreiben.
2. Dies geht so weit, dass Medien manipuliert werden , z.b. ADAC Testberichte. Zitat: 10% Kraftstoffeintrag im Öl sind nicht schlimm.

WTF?
Einfaches Beispiel, Daten für jeden Zugänglich, Viskosität, bei 40°C:
Mobil 1 0W-40 (cSt): 75mm^2/s
Shell 0W-30 (cSt): 67mm^2/s
Dieselkraftstoff: 3mm^2/s

10% Diesel im Öl:

75*0,9+3*0,1 = 67,6mm^2/s Durch 10% Diesel im Öl reduziere ich die Viskosität von 0W-40 auf ca. 0W-30
67*0,9+3*0,1 = 60,6mm^2/s Ich habe kein Datenblatt von einem 0W-20 Öl, aber die Viskosität wird da wohl landen.
Dabei nicht berücksichtig sind Scherstabilitäten etc. Wie kann es Sein, dass die N57 / N47 (und Nachfolger) von BMW, sowie alle Pendants von VAG, der reihe nach Lagerschäden haben, aber 10% Dieseleintrag nicht schlimm ist?
Jetzt gucken wir uns die Grundviskosität von Benzin a, (ca. 0,4mm^2/s) und verstehen dass der Eintrag von Benzin im Öl noch gravierenderer Folgen hat.

Okay, die Aussage vom ADAC ist wirklich mist. Bei 10% Kraftstoffeintrag im Öl halte ich das ganz und garnicht mehr unbedenklich, mitterlweile aber teils die Regel.

Deine Rechnungen bezüglich der Viskosität kann man aber nur bedingt so rechnen. Der Krafststoff besteht schließlich auch aus verschiedenen Bestandteilen, wovon manche schneller verflüchtigen als andere, bzw die Siedepunkte sich unterscheiden. Man kann es aber als Anhaltspunkt nehmen. Übrigens das M1 NL ist auch recht nah an der Grenze zur SAE 30. Die SAE 20 Grenzen gehen von 5.6-9.3 mm²/s. SAE 30 von 9.3mm²/s bis 12.5mm²/s. Die Rechnung die du auf die Kinematische Viskosität bei 40° beziehst ist somit nicht ganz korrekt. Du hättest lediglich gezeigt, dass aus einem 5w ein 0w geworden ist. Natürlich zieht sich das über den ganzen Viskositätsbereich durch aber du solltest dann schon die KV100 als Beispiel berechnen, wobei das wie schon erwähnt nicht ganz trivial funktioniert.

Dein Bezug der KV40 auf die Heißviskositätsklasse zeigt aber, dass du noch nicht ganz den Durchblick in der Materie hast.

Nebenbei kommt noch hinzu, dass ich es für sinnvoller halten würde auf einen passenden Nachfolger zu wechseln, als ewig aus einem 300L Fass zu befüllen, denn auch Öl altert mit der Zeit, oxidiert mitunter. Ob das jetzt so clever war auf lange Sicht wage ich zu bezweifeln.
 
Es gibt jetzt einen neuen Mobil Nachfolger der insbesondere den ökologischen und veganen Interessen der Hipster Rechnung trägt. Dieses Öl wird klimaneutral aus Kürbis hergestellt,eine LL01 Freigabe ist in Arbeit. Leider,aufgrund der ökologisch korrekten Grundsubstanzen,bislang nur mit Vikositätsindex 10W-40 lieferbar.
ImageUploadedByzroadster.com1490537032.237706.jpg
 
Kupferphosphat habe ich schon lange nicht mehr in Motorölen gesehen. Zinkdithiophosphat ist das Haupt-Verschleißschutzadditiv, kurz ZDDP. Ansonsten hast du eher noch Molybdän und Bor als Verschleißschutz sowie Reibungsminimierer im Öl, leider immer weniger oder bei vielen Ölen garnicht.
Ist auch Rar, Habe gerade nicht alle Daten zur Hand, im TWS war es soweit ich weiß drin, und im Shell 10W-60 ist auch eine Kupferverbindung, welche weiß ich nicht aus dem kopf.

An solchen Schäden wie du sie beschreibst kann aber auch ein M1 NL nichts ändern. Da wird halt mit den "dicken Karren" und großen Motoren Kurzstrecke gefahren und auch noch das Intervall bis aufs Letzte ausgereizt. Eine Ölverdünnung ist dann nur logisch und aus einem Xw-40 ist mitunter ein Xw-30 im unteren 30er Bereich geworden. Vom herab gesetzten HTHS-Wert mal abgesehen.
Jap. Aber vielleicht kann man durch etwas aufschreien ein paar Leute erreichen, und durch Bewusstmachung der Missstände etwas vorbeugen. Ändert halt nichts daran dass es auch von Herstellerseite aus schlimmer wird. Jeder Motor hat Kraftstoffeintrag ins Öl, aber in geringsten Mengen. Nur wenn bei aktuellen Motoren tatsächlich Kraftstoff im Abgastakt des Motors eingespritzt wird, also dann wenn der Schmierfilm an der Brennkammerwand sowieso weg ist, dann ist das eigentlich grob fahrlässig. Alles nur um die Abgastemperatur so hoch zu treiben, damit Partikelfilterregeneration möglich ist. Die Dreistheit darauf ist, dass z.b. der N57 einen "ölzustandssensor" hat. Der kann erkennen wenn sich das Öl verschlechtert. Im Trainigsdokument des N57 welches von BMW verfasst wurde, steht dass die Fahrweise und die Viskosität des Öles nicht in den Wechselintervall muteinberechnet werden.

Okay, die Aussage vom ADAC ist wirklich mist. Bei 10% Kraftstoffeintrag im Öl halte ich das ganz und garnicht mehr unbedenklich, mitterlweile aber teils die Regel.
Jap. Und wem soll der Ottonormalverbraucher noch glauben? Leuten aus Foren die seit 2 Monaten angemeldet sind und solche Texte schreiben? :D

Deine Rechnungen bezüglich der Viskosität kann man aber nur bedingt so rechnen.
war ja nur ein Beispiel, fand es aber so aufwendig jetzt Integrale zu verwenden, zumal ich das Unicodesonderzeichen nicht im Kopf habe. ^_°

Der Krafststoff besteht schließlich auch aus verschiedenen Bestandteilen, wovon manche schneller verflüchtigen als andere, bzw die Siedepunkte sich unterscheiden. Man kann es aber als Anhaltspunkt nehmen. Übrigens das M1 NL ist auch recht nah an der Grenze zur SAE 30. Die SAE 20 Grenzen gehen von 5.6-9.3 mm²/s. SAE 30 von 9.3mm²/s bis 12.5mm²/s. Die Rechnung die du auf die Kinematische Viskosität bei 40° beziehst ist somit nicht ganz korrekt. Du hättest lediglich gezeigt, dass aus einem 5w ein 0w geworden ist. Natürlich zieht sich das über den ganzen Viskositätsbereich durch aber du solltest dann schon die KV100 als Beispiel berechnen, wobei das wie schon erwähnt nicht ganz trivial funktioniert.
Ja Der Dampfdruck der Einzelbestandteile wurde ausser acht gelassen, Die Löslichkeitsindexe, alles auch Sachen die man schwer "auf dem Blatt" rechnen kann, wenn man bedenkt dass man das System eines Ottomotors als Rahmenparameter hat. Deswegen gibts bald Praxistest.

Nebenbei kommt noch hinzu, dass ich es für sinnvoller halten würde auf einen passenden Nachfolger zu wechseln, als ewig aus einem 300L Fass zu befüllen, denn auch Öl altert mit der Zeit, oxidiert mitunter. Ob das jetzt so clever war auf lange Sicht wage ich zu bezweifeln.
Deswegen habe ich mir 60x 5L gebinde gekauft, Ohne Sauerstoff und UV Strahlung altert das auch nicht :)
 
Deswegen habe ich mir 60x 5L gebinde gekauft, Ohne Sauerstoff und UV Strahlung altert das auch nicht :)
Das sind 40 Ölwechsel + Nachfüllmengen beim 3liter Motor :eek: brauchst du jetzt aber nicht nur für dich, oder?
Eine Alternative siehst du für dich also gar nicht zum M1 0-40 new life? Weil andere (Rowe, shell....) etwas teurer sind?
Muss ja einen gewichtigen Grund haben, sich mal eben eine Palette hinzustellen.
 
Ahjo genauso wie Reifen. Der Pneu wird zerlegt primär durch UV-Strahlung, die Reifen die es am häufigsten zerlegt sind die Alwetterreifen, weil sie 365 Tage / Jahr der Strahlung ausgesetzt sind (gibt auch nette Statistiken drüber.)
Die primären Zersetzungsmechanismen sind radikale Substitution / und Oxidation. Zur Radikalbildung braucht man kurzwellige Strahlung, >500nm Wellenlänge, je kurzwelliger desto schneller, und desto mehr Moleküle sind betroffen, primär Aromaten, oder Kohlenstoff mit Doppelbindung(en). Ohne UV fällt das Weg. Normale Oxidation, ohne Radikalbildung dauert deutlich länger und braucht trotzdem Sauerstoff. Es gibt kein "mindesthaltbarkeitsdatum" Mir ist auch kein natürlicher zerfall von ZDDP oder anderen Additiven bekannt (Salze zerfallen in der Regel nicht). bei korrekter Lagerung sollte das Öl locker 5 Jahre mitmachen (aussage nicht fundiert).
 
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