Nanopoint

AW: Nanopoint

Hallo allesamt,

da ich diesen Beitrag bereits von Anfang an mitlese und wie viele andere auch auf die Erfahrungen unserer „Testpersonen“ mit Ihren Nano-Versiegelungen im Alltag gewartet habe, möchte ich hier auch meine Erfahrungen zu dem Thema mitteilen. Von Berufs wegen beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit dem Thema Nano-Versiegelung, besonders bei Autolacken. Obwohl ich mich erst heute in diesem Board angemeldet habe kennen mich sicher einige hier. Ich habe es mir getraut das Wundermittel der BMW-Z-Fan-Gemeinde im Test durchfallen zu lassen ;-). Aber ich sehe die Dinge nun mal aus einem anderen Blickwinkel.
Aber hier geht’s ja um die neue Wunderwaffe: Die Nanoformierung von Oberflächen. Nie wieder Autowaschen, unbeschreiblicher Glanz, extreme Härte der Oberfläche, völlig neue Oberflächeneigenschaften. Sprüche wie „Wir „verglasen“ praktisch Ihren Lack“. Hört sich toll an! Aber schon auf der nächsten Seite steht dann, ich muss unbedingt meine Autoscheiben –sind doch aus Glas- Versiegeln lassen, damit ich klaren Durchblick habe und die Wassertropfen vom Fahrtwind ablaufen. Ja was nun? Machen die mir was auf den Lack, damit das Wasser nicht abläuft und ich keinen klaren Durchblick zu meinem metallic habe?

Na gut, ich weiß natürlich, das ich mit einem bekanntem Haushaltmittel meinen Küchenboden wischen kann sooft ich will, der in der Werbung versprochene Wildbach mit Frühlingsblumen fließt hier trotzdem nicht durch (sicher ein Anwendungsfehler von mir).
Natürlich ist die Nanotechnologie theoretisch in der Lage Oberflächen solche Eigenschaften zu verleihen, dass die uns versprochenen Eigenschaften erreichbar wären. Aber welcher Weg dorthin ist der Richtige. Eine große Tankstellekette mit Blauen Logos hat in etwa den gleichen Wortlaut in Ihren Prospekten wie der gute Mann in den Home-Shopping Sendungen oder die hier im Titel genannte Firma auf Ihrer Homepage. Aber die einen sprühen die Nanopartikel für 8,95€ in Ihren automatischen Lackkratz-Centern (manche sagen auch Waschanlage) einfach auf, der nächste will das ich es für 89€ kaufe und (natürlich Kinderleicht) selber auftrage. Und dann gibt es noch welche, die stellen sich zwei Tage mit teuren Maschinen hin und ziehen den Lack Zentimeter für Zentimeter mit teuren Spezialpolituren ab und tragen dann die Versiegelung auf (haben die keine Tankstelle in der Nähe?)
Die Wirkung ist immer die gleiche? Ist doch alles NANO! Oder?
Und hier beginnt das Problem: Die Fotos von Turbine zeigen uns wunderbar die Arbeit eines Aufbereitungsprofis. Denn die Nanoformierung allein bringt weder Tiefe noch Glanz. Das muss ganz allein die Vorbereitung bringen. Denn wenn ein Lack nicht optimal vorbereitet ist, wird er auch mit einer Nanoversiegelung nicht optimal aussehen (das allein erklärt übrigens auch den Preis, das Material ist nicht viel teurer als eine gute Versiegelung) Aber auch die Pflege die Turbine seinem Auto zukommen lässt, wird dokumentiert. Das die Bilder nur wegen der Nanoversiegelung so aussehen ist nicht wahr. Eine gründliche Lackaufbereitung mit einer einigermaßen brauchbaren Versiegelung, gekoppelt mit genau der gleichen Autopflege (regelmäßig Hochdruck-Wasserstrahl und Microfaser) hätte auch diese Ergebnisse gebracht.
Natürlich lässt jeder Wachs mit der Zeit nach, im Gegensatz zur Nanoformierung, die soll nicht nachlassen. Aber die Wassertropfen (fast schon Lachen) auf der Heckklappe haben nichts mehr mit dem typischen „Alpha-Tropfen“ auf einer Nano-Oberfläche zu tun. Was also ist da passiert? Nach einem Jahr? 300% Härter wird der Lack? Warum dann die Kratzer im Türgriff? Ist hier bei der Behandlung etwas schief gelaufen? Oder hat sich nur eine Schicht „Berliner Luft“ abgelagert, die entfernt werden müsste? Vielleicht sollte Turbine doch mal für uns alle zum Schwamm und zum Haarshampoo (Autoshampoo tuts auch) greifen um die Fläche zu reinigen und neu zu formieren. Was passiert mit der 300% härteren Fläche in der Waschstraße? Laut Prospekte nichts. Ich halte dagegen.
Ich möchte hier nicht die Nano-Versiegelung Schlecht reden, ich würde es sehr begrüßen, wenn es endlich DAS Mittel zum Schutz von Oberflächen geben würde. Ich stelle hier lediglich meine Erfahrungen dar. Ich habe auch bereits viele Angebote diverser Firmen erhalten Nanoprodukte zu verarbeiten und zu vertreiben. Aber immer wenn ich den Leuten meine Fragen zugeschickt habe, die ich gern erklärt haben wollte habe ich nie wieder was davon gehört (mit einer Ausnahme –das Produkt erwarte ich Montag). Deshalb teste ich weiter in der Richtung und beobachte das ganze intensiv, weil ich eigentlich ein Fan von dieser Nano-Geschichte bin (ich bin ja auch bloß 1,65)
Carnaubawachs, der ultimative Lackschutz. Teflon, das Übermittel gegen Waschstraßenkratzer. Polymere, endlich der Durchbruch in der Lackpflege. Lotus-Effekt, vergessen Sie alles andere. Nanoformierung, nie wieder schmutzige Autos. ????, geben Sie Ihre Nano-Produkte im Recyclinghof ab. So wird’s wohl aber weitergehen.

Freundliche Grüße aus Spremberg

Ach so vergessen. Natürlich ist eine Versiegelung aus Profihand immer haltbarer als eine "selbstgemachte", weil immer auch die Vorbehandlung wichtig ist.
 
AW: Nanopoint

Natürlich ist die Nanotechnologie theoretisch in der Lage Oberflächen solche Eigenschaften zu verleihen, dass die uns versprochenen Eigenschaften erreichbar wären. Aber welcher Weg dorthin ist der Richtige...
Denn die Nanoformierung allein bringt weder Tiefe noch Glanz. Das muss ganz allein die Vorbereitung bringen.

Das ist der Punkt, akaclean!

Nicht dass ich der Mikrobiologe bin- aber ich kann ich immerhin ganz gut in die Lage einer Bakterie versetzen! Wenn ich da die Wahl zwischen organischen Ölen und anorganischen Polymeren hätte, würde ich immer in den Wachs beißen!
Soll heißen: alles Natürliche und Naturnahe hat doch in jahrmillionendauernder Evolution seine Fressfeinde. Natürliches verrottet schneller als Geschaffenes.

Des weiteren bringt wie schon viele hier geäußert haben nur der Swissöl oder Zymöl Wachs die besten Ergebnisse bezüglich Tiefe und Glanz.

Warum dann nicht den perfekt aufbereiten Lack noch versiegeln? Mit Polytec z.B. weil dort keine Schleifmittel drin enthalten sind. Das Shampoo dazu baut auch immer wieder den Polymerfilm auf, statt fettlösend den wachs zu entfernen.
Möglicherweise geht´s sogar mit Liquidglas, wobei die leichte Schleifwirkung den Wachs wieder entfernen könnte.

Selbst auf der Swissöl- Page wird doch inzwischen ein Wachs angeboten mit "künstlichen" Polydingens drin. Teuerer und der Haltbarkeit dienend- so schlecht kann die Kombination also nicht sein.

Fazit: Warum das gute Natürliche nicht mit dem widerstandsfähigem Künstlichen schützen?

Grüße
Oliver
 
AW: Nanopoint

Aber diese lustigen kleinen Nanopartikelchen sind doch kleiner als alles bisher Dagewesene! Die müssten sich ja (anders als der abzuwehrende Dreck!) spielend auf dem für sie rauhen Wachs festhalten können?!

Hat´s denn mal einer getestet?

Grüße
Oliver
 
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