THX fürs Feedback. Die 2 von
@InXS fing nach der Bewertung von „Platoon“ mit einer 1 schon zu bröckeln an



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//Madcon
Alita-Battleangel ist NICHT "Mephisto"

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(jetzt mit intellektueller Stimme

)
einer Verfilmung des gleichnamigen Buches von Klaus Mann mit Klaus Maria Brandauer, ein Roman, dessen Betrachtungsweise Manns gegenüber Gustav Gründgens und dem in der NS-Zeit durchaus vorherrschenden Opportunismus von Prominenten, das auch unter Betrachtung von Gründgens Homosexualität, widerspiegelt.
Klaus Mann, selber homosexuell, dürfte durch die Ehe seiner Schwester Erika mit Gustav Gründgens weitere Einblicke in die Person Gründgens bekommen haben, zumal sich beide Geschwister sehr nahe standen und es wahrscheinlich sein dürfte, dass sich beide Herren gut kannten.
Goethes Figur "Mephisto" wurde durch Gründgens Maske, das Schauspiel seiner Mimik, seiner Sprechweise die Verse vorzutragen, bis heute geprägt. Sein Schauspiel, die Realität dieser Zeit auch unter Einbeziehung von Gründgens Homosexualität, scheinen in Klaus Manns Sujet zu hinterfragen, ob hinter der gespielten Figur des Mephisto, nicht einfach der opportunistische Charakter des Faust steckt. Zumal auch Faust die Liebe von Gretchen nur mit Hilfe von Mephistos Zauberkünsten gewinnen vermag, diese, ihm dann ehrliche zugewandte Liebe, verrät.
Die Figur des Mephisto bei Goethe weist Faust stets auf die Konsequenzen seiner Entscheidungen hin. Faust kann also wählen, wie weit er geht, er wird nicht einmal gezwungen Handlungen zu begehen, Faust bestimmt seinen Rahmen selber, die Hilfen dazu bekommt er durch eigene Entscheidungen, so wie auch Gründgens für sich entschieden hat und im realen Leben eher den opportunistischen Faust, denn den ehrlichen Mephisto verkörpert.
Und jetzt muss ich erstmal meine Tabletten einnehmen


Alita-Battleangel:
Für einen Unterhaltungsfilm dieses Genres in jedem Falle respektabel.
Christoph Waltz kann sein ganzes schauspielerisches Können in seiner Rolle als Dr Dyson Ido nicht voll zum Ausdruck bringen, jedoch steht diese Figur nicht im Focus des Films.
Der Film ist das, was er liefern soll: Unterhaltung mit guten Bildern und einer nachvollziehbaren Geschichte.
Platoon:
ein Antikriegsfilm, dessen Figuren und ihrem Agieren in Todesangst und äußerstem Stress zur charakterlichen Extremen führt.
Ist man nun der Elias-Typ (Willem Dafoe), der sich berauscht mit Pot und zeitweise der seinen Ängsten entziehen kann oder ist man der Barnes-Typ (Tom Berenger), der sich mit Alkohol zuschüttet, um sich selber zu vernichten ("das einzige, was Barnes töten kann ist Barnes").
Mit der Titelmusik Samuel Barbers "Adagio for Strings", der Stimme des Ich-Erzählers Tayler, zeigt der Film auf allen Ebenen, die ganze Brutalität des Krieges und der eigenen inneren Hölle.
Deshalb für mich: richtig gutes Kino