AW: Nobel geht das Jahr zu Ende...
Dani das musst du dir mal geben, jetzt ist alles klar.
Turntablism
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Turntablism versteht man die Manipulation von
Schallplatten mit einem
Plattenspieler, so dass die Töne der Schallplatte in einem völlig neuen Kontext zusammengesetzt werden. Geprägt wurde dieser Begriff
1995 von
DJ Babu von den
Beat Junkies aus
Los Angeles.
Inhaltsverzeichnis
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Geschichte und Technik [Bearbeiten]
Bereits in den späten 1940er Jahren wurden Plattenspieler als
Musikinstrumente verwendet. Künstler und Komponisten wie
Marcel Duchamp,
John Cage oder
Edgar Varese und besonders die Vertreter der
Musique concrète experimentierten mit Plattenspielern.
Turntablism ist eine Weiterentwicklung und Verfeinerung der im
Hip-Hop seit der Erfindung durch Musiker wie
Kool DJ Herc,
Grandmaster Flash And The Furious Five,
Afrika Bambaataa und
Grandwizard Theodore bekannten Techniken.
Im wesentlichen haben sich zwei Spezialgebiete im Turntablism entwickelt:
- Das Scratching, das sich auf alle Techniken, die mit einer Schallplatte zu bewerkstelligen sind, bezieht, und
- das Beatjuggling, die rhythmische Ineinanderreihung von zwei Schallplatten.
Diese Bereiche wurden von vielen Künstlern vorangetrieben, von denen vor allem die kalifornische Formation ISP (Invisibl Skratch Piklz/ Mitglieder u.a.: D-Styles, Qbert, Flare, MixMasterMike, Shortkut, Yogafrog) als einer der bedeutendsten (eigentlich: der bedeutendste) Motoren der Szene zu nennen. Sie entwickelten verschiedenartigste Techniken und beeinflussten die "junge" (Scratching-) Szene enorm und tiefgreifend.
Zu den Meistern des
Beatjuggling gehören z. B.
The X-Ecutioners (Roc Raida, Rob Swift, Total Eclipse)
Bedeutende Turntablism-Crews der heutigen Zeit sind Ned Hoddings, Birdy Nam Nam, C2C, Lordz of Fitness und viele Weitere. Hauptsächlich inspiriert durch diese Skratchmusiker entwickelt sich das Genre immer mehr zur innovativen Musikalität und dem Plattenspieler als wirklichem Musikinstrument, was im Kontrast zu der oftmals "unmusikalischen" und technisierten Battleszene steht. Neuere Entwicklungen (wie z. B. die mp3-Kompatibilität von Plattenspielern, Effektgeräte, Loopstationen etc.) erlauben es, die "Beschränkungen" des analogen Plattenspielers durch das oben genannte zu erweitern. Allerdings scheiden sich darüber die Geister vieler Turntablisten: einige gelten als Verfechter des Vinyls und des Analogen, andere sind der Digitalisierung gegenüber offen gesinnt und wiederum andere versuchen, diese beiden Seiten in Einklang zu bringen. Allgemein lässt sich attestieren, dass die "Skratchindustrie" und zahlreiche Künstler durch diese Innovationen geringere Gewinne erzielen.
Nennenswerte Platten dieser Entwicklungen sind "Scetchbook" von Ricci Rucker & Mike Boogie, "
Phantazmagorea" von
D-Styles, das "
Birdy Nam Nam" Album der gleichnamigen Crew und "
Table Manners" von
Noisy Stylus sowie "
Wave Twisters" von
DJ Q-Bert.
Abseits des Hip-Hop werden Turntables heute vor allem in der
improvisierten und
experimentellen Musik verwendet. Bekannte Vertreter dieser Richtung sind
Otomo Yoshihide,
Christian Marclay,
eRikm,
dieb13, das
Institut für Feinmotorik und
Philip Jeck.
Eine Schnittstelle zwischen der klassischen Notation und dem Turntablism wurde durch die S-Notation geschaffen. Durch diese Notation ist es möglich alle Bewegungsabläufe, die am Plattenspieler und Mixer getätigt werden, aufzuzeichnen, um z. B. mit anderen "klassischen" Instrumenten zusammenzuspielen.