AW: ÖL
Und nicht zuletzt ist dies ja sogar wohl die Vorgabe (TWS Öl), da das andere zu dünn sei. So die Äußerung von BMW.
Das ist quatsch.
Es gibt kein "zu dünnes" oder "zu dickes" Öl.
Ein Öl ist über einen gewissen Temperaturbereich nicht konstant dick oder dünn.
Bei eine Öltemperatur von 20 °C ist das 0W-Öl am dünnsten und das 10W-Öl am dickflüssigsten (zu dick für tägliche Kaltstarts).
Bei einer Öltemperatur von 160 °C ist ein 30er-Öl am dünnflüssigsten (zu dünn für Dauervolllast) und das 60er-Öl am dickflüssigsten.
Ich weiß nicht welche Spitzentemperaturen das Öl an den Zylinderwänden am M erreichen kann, jedoch treten diese Temperaturen nur bei absolut voller Last auf und Drehzahlen, die oberhalb von 6.000 1/min liegen.
Das 10W-60 muss diesen oberen Lastbereich unbedingt abdecken.
Den Kaltstartbereich muss das 10w-50 überhaupt nicht betrachten, da diese Hochleistungsmotoren "per Definition" keine Kaltstarts haben.
Ein 30er-Öl würde in diesem M-Volllastbereich bei 8.000 1/min hoffnungslos überfordert sein und ausdünnen - ein Ölfilmabriss mit Kolbenfresser wäre die Folge.
Interessant für uns Alltagsfahrer ist jedoch der Öltemperaturbereich von 90 bis 100 °C - dort haben alle LL-98/LL-01/LL-04 (und auch das TWS) Öle eine recht ähnliche Viskosität.
Und noch interessanter ist der Kaltstartbetrieb ... mein Auto starte ich im Alltag zweimal täglich und da kommt es mir auf ein Öl an, welches genau dafür formuliert ist und nicht für den Rennbetrieb in M-Motoren.
Wer 10W-60 in seinem Standardmotor fährt macht nichts falsch - solange die Kaltstarts sich auf Wochenenden beschränken und nicht täglich zweimal oder öfter.
Der Ölverbrauch ist absolut banal - grundsätzlich JEDER 4-Takt-Motor verbraucht Öl. 0,1 Liter auf 100 km sind absolut normal.
Viele Fahrer haben aber gar keinen Ölverbrauch ... tja, die sollten sich besser nicht so sehr freuen, weil das verbrauchte Öl dort durch Sprit ersetzt worden ist.
Im Idealfall bleibt das Öl beim Verbrennungstakt so stabil, dass nichts davon verdampft.
Im Realfall verdampft immer etwas Öl, marginal, aber das ist halt so.
Und im ungünstigen Fall lagert sich an der Zylinderwand unverbrannter Sprit (Volllast) und Kondenswasser (Kaltstart) ab, der/das in den Ölkreislauf gelangt.
Mir sind Motoren bekannt, die einen Kraftstoffanteil von 20% im Öl hatten. Einen Motorschaden gab es nicht, aber das gleicht schon "Russisch Roulette" ...
Ich freu mich immer, wenn ich alle 5.000 km mal einen Liter Öl nachkippe, dadurch weiß ich, dass da wirklich nur Öl drin ist und Frischöl hat noch keinem Motor geschadet.
Ich wechsle mein Öl auch nur alle 25.000 km - wozu auch eher? Dafür ist das Öl gemacht und so soll's sein ...