...ich glaube, Ihr macht da einen "Fehler" in der Betrachtung Pro vs. Contra PV-Anlage.
Es geht doch gar nicht darum, aktuell zu 100% immer eine Autarkie zu haben (also Strom, Wärmetechnik, E-Fahrzeug, usw.), sondern es geht in erster Linie darum, den individuellen CO2 Fußabdruck zu verringern und somit etwas aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Aktuell komme ich auf etwa 95-96% Autarkie pro Jahr (Betrachtung von Januar bis Mai 2024).
Wenn es sich dann auch noch individuell halbwegs rechnet, sind wir doch schon auf einem guten Weg.
Ich bin aktuell absolut KEIN Fan von E-Fahrzeugen (konnte schon einige selbst fahren und bei etlichen mitfahren) - bisher konnte mich noch keines wirklich überzeugen und da waren Fahrzeuge von etwa 35 bis 170 k€ dabei.
ABER, wenn der Kauf eines "neuen" Fahrzeuges ansteht und das Anforderungsprofil zu 80% überwiegend im Nah-Bereich und ab und an mal maximal von einem Radius bei 100-150 km liegt, würde ICH mir definitiv ein E-Fahrzeug zulegen.
Das ich dieses dann (meist) auch über die PV-Anlage laden kann, ist dann ein zusätzlicher Pluspunkt. Bei E-Mobil gehe ich nicht von einem Neuwagenkauf mit Barzahlung aus, sondern Technologiebedingt eher von Leasing.
Der Betrieb eines E-Mobil ist trotzdem unbestritten deutlich günstiger, als jeglicher Verbrenner - ich vergleich da mit meinem Alltagslaster G21 M340d, welchen ich im Schnitt mit 6-7 Liter Diesel fahre. Wenn man im Jahr ca. 4-6.000 km überwiegend im Nahbereich fährt, muss es auch kein Porsche Taycan oder Audi GT sein, sondern da tut es als Alltagslaster auch ein deutlich günstigeres Fahrzeug und die gibt es als Neuwagen (im Leasing) ab ca. 35 k€.
Sobald überwiegend Langstrecke dazukommt, fällt jegliches E-Fahrzeug sofort unbestritten aus dem Raster. Hier ist halt umdenken angesagt - ja, mir ist bewusst, ein Paradigmenwechsel fällt vielen nicht leicht, man verfällt immer in die althergebrachte "...früher war alles besser"-Mentalität (da schließe ich mich gar nicht aus).
Bei mir rechnet sich die PV-Anlage ebenfalls (nach aktuellem Stand - aber so richtig kann ich dies erst Ende 2024 beurteilen, denn erst da habe ich die Daten eines ganzen Jahres zur Verfügung) nach ca. 10 Jahren.
Muss ich in 6-10 Wochen im Jahr Stop vom Energieversorger zukaufen? Ja. Shit Happens - das stört mich Null Komma Null und ist auch definitiv KEIN Killerargument gegen Photovoltaik.
Sollte tatsächlich irgendwann ein E-Mobil dazukommen, schraube ich halt noch ein paar Module aufs Dach und schließe Strang 3 oder/und Strang 4 an den Wechselrichter an und passe den Ladeplan dahingehend an.
Die paar kWh, welche ich dann ggf. noch zukaufen muss, zahle ich dann mit einem dicken Grinsen - außerdem habe ich bis dahin auch ein gutes Bauchgefühl/Gewissen, ein kleines bisschen zum Klimaschutz beigetragen zu haben (was mir in meinem kleinen Umfeld möglich ist) und fahre trotzdem mein Spaßmobil mit dickem Grinsen im Gesicht als Verbrenner durch die Gegend.