AW: RCN am 6.10.2007
Hi Freunde der flotten Fortbewegung,
wenn der Dieter hier schon den letzten RCN Lauf auf das Tablett bringt, dann möchte ich euch einen kleinen Rennbericht ja nicht vorenthalten
Am vergangenen Samstag war wieder "Rock the Ring" angesagt und es ging nicht nur mit giftgrüner BMW Dieselpower sondern auch im kleinen VW Altmetall auf die Zeitenjagd über die Nürburgring-Nordschleife! ...mehr Details und Bilder wie immer unter
http://racing.erdtmann.org ......
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Der 6. Lauf der Rundstreckenchallenge Nürburgring (RCN), ist vorüber, das Einsatzfahrzeug wohlbehalten in der Halle verstaut, und ein kleiner Pokal für den 4. Platz von 19 gestarteten Teilnehmern in der Klasse steht auch noch im Schrank. Eigentlich könnte man zufrieden sein, aber irgendwie wäre an diesem Wochenende mehr drin gewesen… aber ich fange am besten einfach mal ganz von vorne an.
Am Samstag begrüßte uns „der Ring” nach anfänglichem Nebel mit strahlendem Sonnenschein, und erstmals sollte ein “Passagier” während des Rennens mit an Bord sein - daher hatte das Gölfchen so knappe 90kg Übergewicht, das fährt sich schon teilweise recht seltsam. Trotzdem hat es noch für akzeptable Zeiten gereicht, daher machte ich mir schon Hoffnungen auf die angestrebte 8:35 im zweiten Turn! …das war das Ziel vor dem Rennen gewesen, und ich wollte mein Wort halten.
Am Renntag waren dann auch wirklich extrem gute Streckenbedingungen, da ging richtig was. Ich konnte direkt im ersten Turn incl. 90kg Zusatzgewicht eine 8:47 fahren, und das trotz der “psychologischen Bremse” die ein Beifahrer so mit sich bringt: Man nimmt doch irgendwie früher das Gas raus weil man ein klein wenig die Last der Verantwortung für den Passagier spürt. Ich zumindest kann mich davon einfach nicht freimachen. Ich schätze, daß sich das ganze mit ca. 10s für das Zusatzgewicht und vielleicht nochmal 5s wegen der erhöhten Vorsicht in den Zeiten niedergeschlagen hat
Das Gölfchen lag aber insgesamt bombig auf der Strecke, der Feinschliff während der Saison hat sich gelohnt und man konnte es direkt in einen Vertrauensbonus in das Auto ummünzen. Mutkurve, Fuchsröhre… beides ging trotz Beifahrer problemlos voll und da war noch reichlich Luft nach oben für den zweiten Turn!
Mit dem Rennen war es aber schon bald im ersten Turn Schluß, nachdem ein Teilnehmer seinen Motorinhalt incl. etlichen Litern Öl aus der Trockensumpfschmierung von der Tiergartenbrücke bis zur Einfahrt Boxengasse auf der Piste verteilte. Auf dieser mehrere hundert Meter langen Ölspur legten wir dann eine flotte Pirouette hin, direkt in der Vollgas Links-Rechts vor Hohenrain… zum Glück bei vielleicht maximal 160 km/h wegen der gehaltenen gelben Flagge am Posten vorher. Gelb/Rot gab’s leider erst in der nächsten Runde, die Posten hatten nicht bemerkt wie lang diese Ölspur wirklich war.
Bei besagtem Leitplankenkontakt entledigte sich das Gölfchen zunächst einmal viel überflüssigen Plastiks incl. der kompletten Front sowie einige Runden später auch noch des fünften Ganges. Das führte dann nicht nur zu extremer Einbuße im Topspeed (selbst mit funktionierendem Getriebe waren wegen der “optimierten” Aerodynamik ohne Frontschürze ca. 500 U/min weniger auf der Döttinger Höhe drin) als auch zu abenteuerlichem Untersteuern.
Nach dem leichten Crash war das Auto nicht mehr wirklich für schnelle Rundenzeiten zu gebrauchen. Die extreme Unterluft hat die Vorderachse in den schnellen Passagen doch leichter gemacht als ich es wahrhaben wollte, und ich habe in den Folgerunden anscheinend die Vorderreifen komplett überfahren. Das hat sich dann so gegen Runde 11 bereits im Pflanzgarten angekündigt, als ich nur wild gegensteuernd von PG1 nach PG2 einlenken konnte, und fand dann sein Finale in der schnellen Links Eingangs Schwalbenschwanz mit einem Auto das bei vielleicht 140 km/h quasi null einlenkte. Meine Rettung kam dann in Form der Rattersteine auf denen das Heck leicht ausbrach und ich den Golf mit zwei Rädern im Kies halbwegs wieder in Fahrtrichtung bringen konnte. Jetzt hieß es nur “Gas, Gas, Vollgas!” damit ja nicht der Gegenpendler kommt…. und es hat geklappt. Puh, da wurde mir schon etwas warm unter dem Helm und ich beschloß, den Lauf jetzt halbwegs sicher zu beenden.
Im Anschluß ging mir auch noch in der selben Runde der fünfte Gang flöten und es galt, nur noch zu retten was zu retten war. Daher ließ ich es vorsichtiger angehen und versuchte zu retten was zu retten war: Im Ergebnis ein vierter Platz von 19 Teilnehmern Damit kann man unter den gegebenen Umständen wohl mehr als zufrieden sein, erst recht wenn man an ein weiteres Opfer der Ölspur in Hohenrain denkt, einen Toyota Yaris. Glücklicherweise haben sich weder der Yaris-Fahrer noch der RCN Fahrersprecher Johannes Trimborn im S2 (Überschlag hinter Galgenkopf) ernsthaft wehgetan, aber der Sachschaden ist hoch.
Fazit: Die angepeilte Rundenzeit von 8:35 hat also diesmal trotz Traumwetters nicht geklappt. Schade eigentlich, denn die Abstände nach vorne waren heute nicht so groß - da wäre richtig was drin gewesen! Zum Ausgleich hatten wir aber eine Menge Spaß am Freitagabend bei Grillwürsten und Caipis im Fahrerlager, und ich muß sagen …so macht der RCN Spaß!