Reifenschaden...

AW: Reifenschaden...

nach meinem bescheidenen technischen Verständnis regelt das DSC nicht überwiegend hinten.
Beispiel:
Einfahrt in eine Linkskurve, das Heck wird leicht und bricht nach rechts aus.
Durch das Abbremsen des rechten Vorderrades wird das Auto wieder stabilisiert.
Ich unterscheide zwei kritische Situationen, in denen das DSC hilfreich ist:

a) das Fahrzeug untersteuert
b) das Fahrzeug übersteuert

erstmal b) - das ist die Situation, die Du beschreibst - wie kommt es dazu? In den seltensten Fällen, weil jemand zu schnell in eine Kurve einfährt, da die allermeisten Autos untersteuernd ausgelegt sind. Von den Spaßdriftern mal abgesehen.
Ein auf untersteuern abgestimmtes Fahrzeug bekommt man in den Drift, wenn man der Hinterachse den Grip raubt - das geht bei den Frontkratzern mit der Handbremse und bei BMW indem man fleißig auf's Gas latscht.
Bei den Hecktrieblern regelt dann aber nicht das DSC, sondern erstmal das ASC - wenn nix mehr zu retten ist, greift das DSC ... und ja, es greift vorne.

Die Situation a) wird viel häufiger auftreten, denn die meisten Fahrer ist schonmal in solch eine Situation gekommen, dass er zu schnell in eine Kurve gefahren ist. Das Auto folgt nicht mehr dem Lenkeinschlag und rutscht geradewegs auf den Baum zu. Nun kommt das DSC und bremst das kurveninnere Hinterrad (vielelicht auch das äußere mit) ab, es verliert an Grip und der Wagen dreht sich ein, wenn's klappt, folgt er wieder dem Lenkeinschlag.
Sichtlich fatal wäre es, wenn man den Vorderrädern, die eh schon keine Seitenführungskraft mehr aufbauen können, durch Bremseingriffe gar keine Chance mehr dazu geben würde.

Deshalb finden DSC-Regeleingriffe hauptsächlich hinten statt.

Was passiert nun mit einem schleudernden Auto (welches ja auch übersteuert)? ... jepp, hier greift das DSC am jeweils inneren vorderen Rad. - dass ein Auto ins Schleudern kommt, finde ich aber auch seltener als die Situation des Untersteuerns.
 
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rischtisch,
zu diesem Thema habe ich mal das gefunden:

http://cvpr.uni-muenster.de/teaching/ss05/blockseminarSS05/downloads/ESP-Ausarbeitung.pdf


evtl. hilft uns das ja mal weiter, weil auf der Bosch-Webseite gibt`s nur Infos auf ADAC-Niveau...

Die Sache ist schon so, Frank, wie Du sagst, die meisten Regelfälle (hier ist der Begriff mal wörtlich zu nehmen) sind die Eingriffe wegen Untersteuerns, naja, zumindest bei der Corolla- und Megane-Scenic-Fraktion.
Ich konnte aber bis jetzt immer auch beim Untersteuern einen Bremseingriff vorne am kurveninneren Rad feststellen, ist für mich auch logisch, da oftmals, v.a. auf trockener Straße auf dem kurveninneren Hinterrad verdammt wenig Druck vorhanden ist, sodaß eine Auswirkung des Bremseingriffes relativ gering ist.
 
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**** schrieb:
PS: ich kenne das auch so, dass der neue Reifen (mit mehr Profil) hinten drauf kommt.

Das ist richtig, weil das Auto (egal ob Heck- oder Fronttriebler) ja von den Hinterräder geführt wird.

Ist bei Mischbereifung nur schwierig, da müsste man ja ständig die Reifen austauschen.
 
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He, endlich hab ich kapiert, wie und wo DSC eingreift.

Andere Sache ams-TV hat vor ein paar Monaten mal Reifenplatzer an RFT und Normalreifen auf einer Teststrecke provoziert. Mit einem Mechanismus wurde die Reifenflanke durch den Fahrer aufgeschlitzt.
Ergebnis:
Mit den RFT blieb der Wagen kontrollierbar, mit den Normalreifen flogen die Fahrer ab...

Die Frage bleibt natürlich, wie wahrscheinlich ein Reifenplatzer bei regelmäßiger Sichtkontrolle des Reifens und Luftdruckkontrolle ist...
 
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