Robert Enke tot!!!!!

AW: Robert Enke tot!!!!!

ja, da haste recht!

ok, anders formuliert - ich kann keinen selbstmord nachvollziehen!!
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Hallo??????

"Sowas kann keiner nachvollziehen..." heißt z.B. :
- Das kann keiner verstehen! (außer er selbst vielleicht..?)
- Keiner weiß warum!
- So eine Situation ist nicht zu erklären..!
usw....

Was war denn daran jetzt ein blöder Kommentar??? &:

Kannst DU es denn nachvollziehen? Ich denke auch nicht...!

Hallo !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sowas kann keiner nachvollziehen = kein Verständniss dafür, oder wie du schon geschrieben hast "so eine Situation ist nicht zu erklären" oder auch "keiner weiß warum".

Die Sache ist nur die, was weißt du oder ich von Robert Enke. Wenn wir alles wissen würden wäre es vielleicht plötzlich nachvollziehbar.

Deshalb sollte man nich darüber Urteilen was er getan hat und "das kann keiner nachvollziehen" ist ein auch ein Urteil.

Schreibe ich das ich es nachvollziehen kann? Ich weiß es einfach nicht, vielleicht könnte ich es nachvollziehen wenn ich Robert Enke kennen würde. Und mit kennen meine ich nicht durch Interviews oder ähnliches.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

@Sixrun
Bemerkst Du nicht wo der Denkfehler liegt...?

Da ist jemand, der von seinen Sorgen / Problemen / Ängsten so erdrückt wird, das er tatsächlich nicht mehr in der Lage ist klar zu denken und sinnvolle Handlungen vozunehmen...

...und Du wunderst Dich... das er nicht mehr klar denken kann und nicht nachvollziehbare Handlungen vornimmt.

Das ist... :j

Bitte den letzten Smiley nicht falsch verstehen... ;)
Er bezieht sich nicht auf Dich. Nur auf den Widerspruch, der diesem Gedanken zugrundeliegt.

Grüße, Holger
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Da ich seit 24 Stunden von allen nur erdenklichen Medien mit dem Tode Robert Enke's konfrontiert werde habe ich mich mal auf die Suche gemacht was er bewirkt hatte.

Er war also 32 Jahre, war Fussballer und seine Tochter starb vor 3 Jahren an einem Herzfehler.

Und deswegen spielt D jetzt verrückt?

Nicht das ich was verpasst hätte, "er hätte ein Mittel gegen Krebs erfunden oder so".. Oder hätte einen Weltkrieg verhindert...

Er war "nur"Fussballer oder?

Junge Junge... so einen Abgang hätt ich auch mal gerne.. :t

Mein Mittgefühl gilt seiner Falimie und Freuden, aber ebenso den vermutlich zig anderen die am heutigen Tag den Freitod gewählt haben


 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Das schlimmste, welches ein Mensch wohl durchmachen muss, ist, sein eigenes Kind zu verlieren. In meinen Augen gibt es nichts schlimmeres.
Dies hat Robert Enke erlebt. Seine Trauer muss grenzenlos gewesen sein.
Es ist nicht im Natur der Gesetze, das die Kinder vor den Eltern gehen.

Er hat wahrscheinlich nicht mehr mit seiner Trauer umgehen können.
Er ruhe in Frieden.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Da ich seit 24 Stunden von allen nur erdenklichen Medien mit dem Tode Robert Enke's konfrontiert werde habe ich mich mal auf die Suche gemacht was er bewirkt hatte.

Er war also 32 Jahre, war Fussballer und seine Tochter starb vor 3 Jahren an einem Herzfehler.

Und deswegen spielt D jetzt verrückt?

Nicht das ich was verpasst hätte, "er hätte ein Mittel gegen Krebs erfunden oder so".. Oder hätte einen Weltkrieg verhindert...

Er war "nur"Fussballer oder?

Junge Junge... so einen Abgang hätt ich auch mal gerne.. :t

Mein Mittgefühl gilt seiner Falimie und Freuden, aber ebenso den vermutlich zig anderen die am heutigen Tag den Freitod gewählt haben



D spielt nicht verrückt. Es ist nur so das ein Mensch mit etwas Nächstenliebe immer schockiert ist wenn jemand stirbt mit dem man oft konfrontiert war. Zumal es ja so ist das Enke erst 32 war und letztes Wochenede für 96 noch im Tor stand.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

@BigTom

Er war "nur"Fussballer oder?
Teilst Du die Menschen in Kategorien nach ihren Leistungen ein bevor Du "mitfühlen" möchtest und kannst... und was bist Du selbst bereit dafür zu tun / zu leisten? Oder bist Du schon viel mehr als ein Fussballer?

Wo spielt denn Deutschland verrückt?

Es ist doch völlig normal, wenn viele Mensche betroffen sind, denn viele haben ihn gut gekannt, sehr viele haben ihn flüchtig gekannt und eine Unmenge Menschen kannten ihn vom Sehen und auch viele haben Sympathie für ihn empfunden.

Aber der letzte Satz läßt ja hoffen:

Mein Mittgefühl gilt seiner Falimie und Freuden... ...den vermutlich zig anderen die am heutigen Tag den Freitod gewählt haben
Mein Mitgefühl gilt allen Menschen, die sich in - vermeintlich - ausweglosen Situationen befinden, voller Verzweiflung sind und denen keiner helfen kann.

Holger
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Wie lernt man sowas?


ICH kann damit nicht umgehen.

Solch ein Erlebnis löst einen Schock aus, was einen lähmt, nicht mehr fähig macht Gedanken zu sortieren, da herrscht Chaos im Kopf. Weil man eben anders als bei einer Sterbebegleitung nicht pö a pö Abschied nehmen kann.

Wichtig ist Worte für das zu finden, was man erlebt hat, damit man es aussprechen kann -auch zur Not Rausbrüllen kann -

Das Loslassen (also diesen Menschen auch in seinen Gedanken gehen zu lassen) ist schwierig, aber wichtig dabei solche Dinge für sich selber zu verarbeiten.

Meinen ersten Selbstmörder hatte ich auf einem U-Bahnhof als 9-jährige, schön das war ein Femder, den ich nicht kannte, vielleicht hat es mich deshalb nicht über Jahre so emotional beschäftigt, oder Kinder verarbeiten das anders. Ich weiß es nicht.

Wenn ich heute auf einem U-Bahnhof bin (und wirklich nur da), gucke ich automatisch zur Stelle des Tunneleingangs wo die Bahn einfährt und beobachte dort die Leute als wenn es wichtig für mich wäre ... ist so ne Macke von mir, die ich nicht abstellen kann ...
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

@BigTom

Teilst Du die Menschen in Kategorien nach ihren Leistungen ein bevor Du "mitfühlen" möchtest und kannst... und was bist Du selbst bereit dafür zu tun / zu leisten? Oder bist Du schon viel mehr als ein Fussballer?

Wo spielt denn Deutschland verrückt?

Es ist doch völlig normal, wenn viele Mensche betroffen sind, denn viele haben ihn gut gekannt, sehr viele haben ihn flüchtig gekannt und eine Unmenge Menschen haben ihn vom sehen gekannt und auch Sympathie für ihn empfunden.

Aber der letze Satz läßt ja hoffen:

Mein Mitgefühl gilt allen Menschen, die sich in - vermeintlich - ausweglosen Situationen befinden, voller Verzweiflung sind und denen keiner helfen kann.

Holger

Nur sterben jeden Tag zig Menschen einen ähnlichen Tod und keine Sau interessiert sich dafür.
Wenn es aber ein bekannter Kicker ist.. dann sind alle Medien mit dabei.

Ich finde es sehr schlimm wenn jemand nach nur 32 Labensjahren aus dem Leben scheidet, und das auch noch freiwillig! (es gibt genug die nicht freiwillig in dem Alter sterben)
Aber das was in den Medien gerade kommt ist einfach nur pervers!!!
Ausser ein "klasse Kerl" (habe ich gelesen das er sehr nett, bodenständig und naturverbunden war) und Torhüter der Nationalmannschaft war es ein ganz normaler Typ wie Du und ich.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Da ich seit 24 Stunden von allen nur erdenklichen Medien mit dem Tode Robert Enke's konfrontiert werde habe ich mich mal auf die Suche gemacht was er bewirkt hatte.

Er war also 32 Jahre, war Fussballer und seine Tochter starb vor 3 Jahren an einem Herzfehler.

Und deswegen spielt D jetzt verrückt?

Nicht das ich was verpasst hätte, "er hätte ein Mittel gegen Krebs erfunden oder so".. Oder hätte einen Weltkrieg verhindert...

Er war "nur"Fussballer oder?

Junge Junge... so einen Abgang hätt ich auch mal gerne.. :t

Mein Mittgefühl gilt seiner Falimie und Freuden, aber ebenso den vermutlich zig anderen die am heutigen Tag den Freitod gewählt haben




Letzter Kommentar in der Tagesschau: "Ganz Deutschland trauert um ...."
Ganz Deutschland? Sorry, ich habe den Mann bis gestern überhaupt nicht gekannt, warum sollte ich heute um ihn trauern?
(Das hat aber dennoch nichts damit zu tun, dass mir seine Familie trotzdem
leid tut!)

Andreas
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Ich habe mir den ganzen Thread jetzt einmal durchgelesen und kann nur festhalten: Hier sind in überwiegender Mehrheit Posts von Leuten verfasst worden, die mit dem Thema Depression noch niemals selbst konfrontiert wurden. Ich oute mich mal und sage: Ja, ich habe Depressionen!!!! Mal ist es gut (wie momentan), mal schlecht, wie vo 2 Wochen z. B.! Ich kann sehr gut nachvollziehen, was in dem Menschen Robert Enke, der ein öffentliches Leben mit all seinen Annehmlichkeiten aber auch all seinen negativen Begleiterscheinungen vorgegangen sein muss, als er seinen Entschluß zum Freitod gewählt hat. Du denkst einfach nicht mehr wie ein "normaler" Mensch, sondern siehst nur noch deine dunkle Realität. Jemand, der eine solche Situation noch nie erlebt hat, wird das wahrscheinlich auch nicht nachvollziehen können. Das meine ich nicht als Vorwurf, sondern einfach nur als Denkanstoß. Fakt ist doch, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die in "Winner" und "Looser" eingeteilt wird (bei näherem Nachdenken, wird mir da sicherlich jeder zustimmen). Jeder hat doch insgeheim Ängste und Sorgen. Und nur die Tatsache, ein berühmter Fussballer ohne finanzielle Sorgen zu sein, bedeutet doch kein Leben auf der Sonnenseite, seelisch gesehen. Ich denke auch an Seb. Deisler.

Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen, dem Zugfahrer (!!!!), der aus o. g. Gründen "ungewollt" benutzt wurde und würde mir wünschen, dass das Thema "Depression" allgemein etwas fundierter und - seien wir mal ehrlich - ernsthafter behandelt wird. Ich habe leider oft die Erfahrung machen müssen, mit meinem Outing belächelt zu werden. Kann mir hier nun auch passieren. Aber ich stehe mittlerweile drüber.

Nur eine Bitte: Macht den Menschen Robert Enke nicht runter!!!! Was in ihm vorgegangen sein muss, weiß nur er und er wird sein Handeln für sich beschlossen haben. Bitte respektiert das.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

..... ich habe Depressionen!!!!

Ich habe leider oft die Erfahrung machen müssen, mit meinem Outing belächelt zu werden. Kann mir hier nun auch passieren. Aber ich stehe mittlerweile drüber.


Hi Basti,

ich habe höchsten Respekt vor so viel Ehrlichkeit :t. Allein aus diesem Grund würde ich es schon vollkommen unangemessen finden, wenn das hier irgendjemand belächeln würde! Im Übrigen gäbe es auch sonst keinen Grund, Depressionen oder Ähnliches auch nur zu verharmlosen....belächeln könnte man allenfalls Menschen, welche solche gesundheitlichen Auswirkungen nicht ernst nehmen sollten...

Alles Gute und Liebe
Daniel
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Hi Basti,

ich habe höchsten Respekt vor so viel Ehrlichkeit :t. Allein aus diesem Grund würde ich es schon vollkommen unangemessen finden, wenn das hier irgendjemand belächeln würde! Im Übrigen gäbe es auch sonst keinen Grund, Depressionen oder Ähnliches auch nur zu verharmlosen....belächeln könnte man allenfalls Menschen, welche solche gesundheitlichen Auswirkungen nicht ernst nehmen sollten...

Alles Gute und Liebe
Daniel

ich ebenso :)

Daniel ... dto. :t
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Wir sind alle großteils Passagier unseres Denkens und Handelns, den freien Willen (bzw. das, was man gemein hin darunter versteht) stelle ich schon lange in Frage (aber das ist ein anderes Thema).

Von daher habe ich generell tiefstes Mitgefühl mit Menschen, deren "Computer" nicht so läuft, dass sie ein angenehmes Leben führen können. Wenn sich jemand wie Robert Enke das Leben nimmt, dann ist das für Außenstehende m.E. nicht wertbar. Nur er alleine weiß, was in seinem Hirn abgelaufen ist, und welchen Instruktionen er sklavisch Folge leisten musste...(wie wir alle).

Nachdem erwiesen ist, dass sich der physikalische Aufbau des Gehirns von einschneidenden Erlebnissen beeinflussen lässt, wird der Verlust seiner Tocher nicht positiv für Denken und Handeln gewesen sein.


Ach ja: Wenn man den freien Willen in Frage stellt, dann stellt man ja auch dies Basis unseres Strafrechts in Frage, oder Jan / Daniel? ;)
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Und nur die Tatsache, ein berühmter Fussballer ohne finanzielle Sorgen zu sein, bedeutet doch kein Leben auf der Sonnenseite, seelisch gesehen. Ich denke auch an Seb. Deisler.

Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen, dem Zugfahrer (!!!!), der aus o. g. Gründen "ungewollt" benutzt wurde und würde mir wünschen, dass das Thema "Depression" allgemein etwas fundierter und - seien wir mal ehrlich - ernsthafter behandelt wird. Ich habe leider oft die Erfahrung machen müssen, mit meinem Outing belächelt zu werden. Kann mir hier nun auch passieren. Aber ich stehe mittlerweile drüber.

:t:t:t

Jeden kann morgen die KRANKHEIT Depression treffen. Auch die Queen von GB., genau so wie Lieschen Müller. Genauso, wie morgen jeden die Diagnose Krebs treffen kann, ob Papst Benedikt, oder Adwin Miller.
Da spielt weder der finanzielle-, der familiäre-, der körperlich gesundheitliche-, oder der gesellschaftliche Status eine Rolle. Absolut nicht!!!
Depression ist eine "undankbare" Krankheit, weil meist die Umwelt keine Ahnung davon hat und drum kommen Kommentare wie: stell dich nicht so an...dir geht es doch finanziell gut, du hast eine nette Familie, ein tolles Häuschen ect.
DAS alles hat für den an Depressionen erkrankten keinen Wert.
Die Auslöser und der Krankheitsverlauf sind individuell verschieden.

Ich wünsche allen, die (ungewollt) unqualifizierte Kommentare ala "er sollte doch einfach mit dem Fußballspielen aufhören und sich zurücklehnen", dass sie von dieser Krankheit verschont bleiben.

Desweiteren wünsche ich dem/den Lokführer(n) , die ja laut einigen Kommentaren hier, für solche Ereignisse geschult sind, dass sie nicht auch dieser Krankheit verfallen mögen. Ich kenne persönlich mehrere Lokführer (aus meiner früheren berufl. Tätigkeit), die nicht in Pension gehen- und dem Staat auf der Tasche liegen wollten (im übrigen liegen die nicht dem Staat-, sondern dem BEV auf der Tasche, wenn es denn Beamte sind).

Noch eines: Natürlich war R. Enke in diesen Tagen nicht der einzige, der UNGEWOLLT diesen Weg, aus dem Leben zu scheiden "gewählt" hat, aber er war prominent. Drum spricht man im Augenblick von ihm. Nicht das Prominente mehr "Wert" sind, aber so ist es nun mal.

Und noch eines Teil 2: Die Medien berichten und der größte Teil der Bürger konsumieren. (Wollen konsumieren). Wer ist schuld: die Medien?
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Bei allem ehrlich empfundenen Respekt vor der unterschätzen Krankheit Depressionen, über die ich in diesem Fred viel dazu gelernt habe...wo verläuft hier die Grenze?

Darf eine Depression als eine Art Universalentschuldigung herhalten? Ist die Sache mit dem Lokführer noch zu tolerieren, da quasi unvermeidbarer Bestandteil seines Berufs?

Ist der Selbstmörder wirklich nicht mehr in der Lage, im Rahmen der Entscheidung für den Freitod eine Möglichkeit ohne Schädigung anderer
auszuwählen?

Wie würde man urteilen, wenn er sich in sein Auto gesetzt hätte und mal andersrum auf die Autobahn eingebogen wäre? Ich erinnere in diesem Zusammenhang mal an den Fall Petra Schürmann.

Wenn man die Geschichte ganz zu Ende konstruieren würde, käme man irgendwann an den Punkt, wo jedweder Rechtsverstoß nicht mehr geahndet werden könnte,, wenn der Täter durch Depressionen fremdgesteuert ist und daher nicht Herr seines Tuns.

Ein sehr interessanter und für mich auch nicht befriedigend zu beantwortender Punkt.

Was mich auch an dem ganzen "Hype" etwas befremdet: Jedes Jahr nehmen sich über 9000 Menschen in D das Leben, mehr als im Straßenverkehr ihr Leben lassen müssen. Das wird mehr oder weniger tot geschwiegen und als Bestandteil unserer Gesellschaft hingenommen. Es sei denn es ist ein Promi, dann sind auf einmal so viele so betroffen.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Desweiteren wünsche ich dem/den Lokführer(n) , die ja laut einigen Kommentaren hier, für solche Ereignisse geschult sind, dass sie nicht auch dieser Krankheit verfallen mögen. Ich kenne persönlich mehrere Lokführer (aus meiner früheren berufl. Tätigkeit), die nicht in Pension gehen- und dem Staat auf der Tasche liegen wollten (im übrigen liegen die nicht dem Staat-, sondern dem BEV auf der Tasche, wenn es denn Beamte sind).


Ich habe auch jemanden im Bekanntenkreis der Lok fährt und der erzählte mir schon vor längerem, dass ihm genau das schon 2x passiert sei. Er bekäme mittlerweile fürchterliche Panikattacken, wenn er jemanden nur in der Nähe der Gleise außerhalb eines Bahnhofes sehe. Und das passiere auch schon dann, wenn ihm nur mal ein großer Vogel auf die Scheibe klatschen würde. Das wären ungefähr die gleichen Auswirkungen.
Und am Schlimmsten seien für ihn die dummen Sprüche der Fahrgäste gewesen.

Andreas
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Was mich auch an dem ganzen "Hype" etwas befremdet: Jedes Jahr nehmen sich über 9000 Menschen in D das Leben, mehr als im Straßenverkehr ihr Leben lassen müssen. Das wird mehr oder weniger tot geschwiegen und als Bestandteil unserer Gesellschaft hingenommen. Es sei denn es ist ein Promi, dann sind auf einmal so viele so betroffen.

Da stimme ich Dir zu! Leider ist es jedoch so, dass an dem Tun eine Promis mehr Interesse gezeigt wird, als bei dem Tun von Max Mustermann. Ich erinnere auch nur an den Fall der Sängerin bei den "No Angels". Genau so. Wie viele Leute haben AIDS, oder haben - bewußt oder unbewußt - jemand anderen angesteckt? Keiner weiß es, aber über den Fall wurde ausgibig berichtet.

Und auch in einem weiteren Fall stimme ich Dir zu: Depressionen dürfen keinesfalls als "Universalentschuldigung" dienen. Es soll lediglich das Tun erklären und verdeutlichen, was wohl in der jew. Person vorgegangen sein mag. Das zu bewerten steht - denke ich - niemandem zu. Gleiches gilt auch für die Verurteilung.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Bei allem ehrlich empfundenen Respekt vor der unterschätzen Krankheit Depressionen, über die ich in diesem Fred viel dazu gelernt habe...wo verläuft hier die Grenze?

Darf eine Depression als eine Art Universalentschuldigung herhalten? Ist die Sache mit dem Lokführer noch zu tolerieren, da quasi unvermeidbarer Bestandteil seines Berufs?

Diese Frage darf man doch in einem solchen Zusammenhang gar nicht stellen. In Situationen wie der vorliegenden gibt es regelmäßig keine rationale Denkweise mehr. Es handelt sich um eine ausgesprochen schwerwiegende Krankheit, die eben im schlimmsten Fall dazu führt, sich selbst und leider oft auch mittelbar andere zu schädigen oder zu "verletzten". "Vernunft" und "Rationalität" darf und kann man da nicht mehr erwarten.

Ein kleines Beispiel: Wir alle sind bestimmt schon mal zu schnell gefahren! Nicht, weil wir dies fast zwanghaft aufgrund einer schweren Erkrankung taten, sondern es vielleicht eilig hatten (wichtiger Termin; zu spät aufgestanden oder andere Gründe). Selbst bei einem solchen (aus vieler Sicht eher tolerablen) Verhalten, macht sich währenddessen kaum einer Gedanken über die Folgen. Wir laufen aber alle Gefahr, durch zu schnelles Fahren, einen Unfall zu verursachen oder zumindest durch die überhöhte Geschwindigkeit schwerwiegendere Folgen (Schäden/ Verletzungen) bei den Beteiligten herbeizuführen. Wenn es dazu kommt, sagt jeder: Wie kann man nur? So etwas darf nicht passieren? Spätestens dann ist es nicht mehr tolerabel! Auch der zu schnell fahrende wird wahrscheinlich dann diese Einsicht haben, aber es ist zu spät.

Was ich damit sagen will:Wir alle machen tagtäglich mehr oder weniger Sachen, welche ungewollte und unliebsame Folgen auslösen können, trotzdem tun wir es - und in dem Moment ohne Rücksicht - obwohl wir nicht krank sind und es nicht sein müsste und dürfte. Ein Mensch, welcher unter Depressionen leidet, denkt nicht mehr rational, er wird sich sogar kaum selbst gegen sein Handeln wehren können. Wie kann man diesem dann überhaupt Vorwürfe machen?

Ein solcher Vorfall ist tragisch für alle davon Betroffenen. Schuldzuweisungen sind aber aus meiner Sicht hier fehl am Platz.

Liebe Grüsse
Daniel
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Ein Mensch, welcher unter Depressionen leidet, denkt nicht mehr rational, er wird sich sogar kaum selbst gegen sein Handeln wehren können. Wie kann man diesem dann überhaupt Vorwürfe machen?

Ein solcher Vorfall ist tragisch für alle davon Betroffenen. Schuldzuweisungen sind aber aus meiner Sicht hier fehl am Platz.

Vollkommen korrekt!!!!!
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

depressionen, ok....hab ich auch hin und wieder, natürlich in keinem tragischem ausmass.
jedoch fällt mir auf, dass vermehrt "erfolgreiche" durchaus zuweilen sehr intelligente menschen darunter leiden.

daher stell ich mir schon länger die frage, was den betroffenen fehlt.
krankheit?
nun, es ist ja nicht wie eine infektion die man sich in der überfüllten s-bahn hohlt.
daher tu ich mir schwer, es als solche zu akzeptieren. zumindest was meine definition von krankheit betrifft.
seelischen problemen gehen doch immer reale ereignisse voraus.
oft hört man begriffe wie "versagensangst" klar kann das ein durchschnittsbürger nicht verstehen, in seinen augen hat der betroffene doch alles.
ist wie in der schule, die 4-er kandidaten verstehen nicht warum für den 1-er eine welt zusammenbricht, wenns mal die 2 geworden ist.

letzten endes scheint es für mich wichtig zu sein, dass die gesellschaft von dem gedanken schneller weiter besser abrückt.
wie sagt dieter nuhr?
"wir wollen gar nicht gut sein,.....wir wollen nur besser sein als der andere!"
darin liegt glaube ich der schlüssel für die zukunft.
wenn alle versuchen losgelöst "gut" zu sein und nicht banal mit "besser" zufrieden sind, wenn man den anderen nicht immer übertrumpfen will und somit ihm auch mal schwäche zugestehen,
dann könnten manche betroffenen die depressionen vielleicht überwinden..
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

"Depression ist eine normale Krankheit. Wie Krebs."
- Ernie Heisterkamp

:M Stromberg ist zwar nur so ne kleine, lustige Fernsehsendung, aber in den letzten Folgen (ironischer Weise am Todestag dieses Fußballspielers gesendet) haben die sich dem Thema Depression - soweit ich das beurteilen kann - recht gut genähert...
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

... wenn alle versuchen losgelöst "gut" zu sein und nicht banal mit "besser" zufrieden sind, wenn man den anderen nicht immer übertrumpfen will und somit ihm auch mal schwäche zugestehen,
dann könnten manche betroffenen die depressionen vielleicht überwinden..

Ich kann Deinen Gedankengang gut nachvollziehen. Du beschreibst jedoch ein gesellschaftliches Problem: Die unheilvolle Verknüpfung von äußerem Leistungsdruck, dem individuellen Umgang damit und den eigenen (oft überzogenen) Erwartungen an das Leben.

Das hat mit der Krankheit "Depression" allerdings überhaupt nichts zu tun. Die kann jeden erwischen - unabhängig von den Lebensumständen. Im laienhaften Verständnis wird "depressiv" leider oft mit "traurig und / oder niedergeschlagen" gleichgesetzt. Die Krankheit "Depression" ist jedoch deutlich komplexer: Sie wirkt auf das gesamte Denken, Fühlen und Handeln, lässt sich nicht mal eben ausblenden und kann die Betroffenen völlig aus der Bahn werfen.

Gruß

Kai
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

depressionen, ok....hab ich auch hin und wieder, natürlich in keinem tragischem ausmass.

Es sollte auch ganz klar unterschieden werden, zwischen einer depressiven Stimmung, die temporär einmal auftritt, oder einer echten Depression, die sich - vielleicht vergleichbar mit einer Migräne - plötzlich auf den Körper setzt und den Menschen in seinem tiefsten Inneren befällt und lähmt. Eine echte Depression macht aus Dir einen anderen Menschen. Und zwar nachhaltig :#.

Und es ist in der Tat so, dass in Zeiten der wirtschaftlichen Krise die Existenzängste der Menschen und auch der Menschen, die für andere Menschen Verantwortung tragen, extrem wächst. Versagen darf man(n) einfach nicht, das passt nicht ins gesellschaftliche Bild. Ich denke, hier ist ein Ansatz über den es sich lohnt, einmal intensiv nachzudenken und gesellschaftlich ein Umgang und etwas "Wärme" im sozialen Umgang miteinander zu erreichen.

 
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