Starten nach längerer Standzeit - wie schonend gestalten?

MichBeck

macht Rennlizenz
Registriert
3 Oktober 2010
Ort
Castrop-Rauxel
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 3,0i
Hi,

mein Zetti steht grad jetzt in der Winterzeit aktuell gerne mal > 4 Wochen ohne Start in der Garage.

Gibt es ne einfache Möglichkeit länger zu orgeln ohne dass er startet damit er erstmal schonend das Öl bewegen kann? Oder wie macht ihr das?

Gruß
Michael
 
Relativ einfach, alle Zündspulen abstecken und die Stecker von den Einspritzventilen abziehen (oder wahlweise Benzinpumpenrelais abstecken) .
Aber nach 4 Wochen wohl etwas sehr übertrieben. Nach dem Einwintern mache ich das so. Ist aber natürlich auch Vodoo :) :-) .
Dann Orgeln bis Öldruck da ist. Sieht man allerdings auch nur mit Öldruckanzeige...
 
So wie Harald mache ich das seit 6 Jahren auch, nur fahre ich nicht zur Tankstelle sondern stelle den Luftdruck zu Hause ein. ;)
Der "Winterüberdruck" muss ja von den Reifen runter.
 
Das Öl ist nach wenigen Sekunden da wo es hin gehört - ob es in diesen Sekunden einen Unterschied macht ob der Motor mit Starterdrehzahl oder Standgas dreht? Ich denke der Unterschied wird sich im Bereich der Homöopathie bewegen.

Da lieber auf schonendes Warmfahren nach dem Start achten und Kurzstrecke vermeiden. Ob 4 Wochen oder 2 Tage Standzeit ist ohnehin irrelevant, das sind beides keine Zeitintervalle für Standschäden.
 
die Idee ist ja, das Gleiten zwischen Kurbelwelle und Lagerschale wieder zu ermöglichen nachdem sich das Öl nach langer Standzeit dort rausgedrückt hat.
Bei den ersten Zündungen ist , so die Theorie, der Schmierkeil noch nicht so perfekt ausgebildet das der Druck im Brennraum ohne diesen kurz die Notlaufeigenschaften der Lagerschalen nutzt was man verhindern möchte.
Siehe bei S Motoren die oberen Lagerschalen die fast immer Spuren aufweisen.
Da meine Mimimi-Lagerschalen bereits einmal eine untrennbare Ehe mit der Kurbelwelle eingegangen sind habe ich mir das ein mal im Jahr angewöhnt.
Viele erfahrene Leute machen das so aber es wird wohl keine Studie geben die das belegt oder widerlegt. Es ist bei mir rein fürs Gewissen und eine schöne Zeremonie is es auch :) :-) .
 
Wieso nicht einfach alle 4 Wochen für 5 Minuten laufen lassen? Batteriewächter wird denke ich doch dran hängen?
 
Wieso nicht einfach alle 4 Wochen für 5 Minuten laufen lassen? Batteriewächter wird denke ich doch dran hängen?
So "schlau" war ein ex Nachbar von mir auch mal... hat alle 2-4 Wochen im tiefsten Schnee sein Garagentor aufgemacht um dann seine Honda CBR600 5 Minuten aufheulen zu lassen... da hat jedes mal mein Technikerherz geblutet ... Aber er hatte im Frühjahr bestimmt immer nen magischerweise höheren "Öl"stand als im Herbst:p :P
 
Ja ich gebe zu, bei näherer Betrachtung war meine ne Idee ggf. nicht ganz optimal....
 
Wieso nicht einfach alle 4 Wochen für 5 Minuten laufen lassen? Batteriewächter wird denke ich doch dran hängen?
Ganz Ehrlich? Hab ich mit meinen Motorrädern auch schon so gemacht. Oder einfach mal ein paar Minuten durch die TG gefahren. Und, was ist passiert? Nichts, gar nichts. Ausser vielleicht, dass die Mühlen in Frühjahr dann ganz ohne jedes Problem angesprungen und gefahren sind. Sämtliche Hebelchen, Flüssigkeiten und Lager wurden bewegt. Die Räder haben sich gedreht und Reifen haben sich nicht platt gestanden. Nichts ist verharzt, oder hängt fest. Dazu noch ein paar richtige Runden drehen, wenn das Wetter passt. Oder will mir jemand erzählen, dass er im Sommer nicht auch mal nur 2 Minuten zur Tanke fährt und dann wieder abstellt, oder aus der Garage zum putzen. Und danach sind dann jedesmal literweise Wasser im Öl…….
Jeder wie er will, und sicher nicht ganz optimal, aber für mich total übertrieben.

Gruss
 
Eine Runde fahren ist aber auch etwas ganz anderes als im Stand laufen lassen. Neben Kondensat trägt das eben auch Kraftstoff ins Öl.

Was die Eingangsfrage angeht.....>4 Wochen ist natürlich eine relativ ungenaue Angabe; 10 Jahre sind auch >4 Wochen. Ich habe auch nach 9 Monaten keine Wissenschaft gemacht - Schlüssel rum, Pumpe pumpen lassen, wenn die fertig ist starten.
Wenn man wirklich Voodoo machen will zieht man die Sicherung oder das Relais der Benzinpumpe und schraubt die Kerzen raus - dann hat man keinen Kraftstoffeintrag und die Notlaufeigenschaften müssen nicht mal den Kompressionsdruck schultern.
 
Zudem vervielfacht man die Abnutzung durch die zusätzlichen Starts (wenn man davon ausgeht dass die längere Standzeit das Starten schlechter macht, ist es ja kontraproduktiv dann mehr Starts durchzuführen als nötig).

Wenn man wirklich längere Standzeiten hat und/oder irgendwelche alten, sensiblen Motoren, würde ich die Ratschläge hier in Betracht ziehen. Aber generell kann man schon sagen dass die neueren Motoren (wie von den Fahrzeugen hier im Forum) das schon erstmal abkönnen sollten, aber schaden tut das "trocken" Starten ohne Einspritzung bestimmt nicht. Würde ich aber jetzt eher bei einen eingestaubten Scheuenfund anwenden als bei einen Fahrzeug was ich ein paar Monate zuvor einwandfrei und gewartet in die Garage gestellt habe.
Kommt aber auch bestimmt darauf an wie viel man am Fahrzeug selbst machen will (kann) und ob man auch das Werkzeug dazu hat. Bei mir würde es schon am Zündkerzenschlüssel scheitern :D

Wenn man dann wieder fährt sollte es eine längere Tour sein, persönlich fahre ich erstmal so 30 Minuten piano und achte auf irgendwelche Auffälligkeiten (das Eisenschwein von Motor braucht ja normal schon gerne mal 15 Minuten bis er laut Anzeige auf Betriebstemperatur ist). Dann steigere ich gemächlich die maximale Drehzahl und Belastung. Am Ende lässt man es mal krachen und weiß auch wieso man die Prozedur macht 8-)
 
Nach mehreren Monaten Standzeit ziehe ich meistens die Sicherungen der Benzinpumpe und baue über den Anlasser Öldruck auf. Dann Sicherungen rein und Abfahrt. Natürlich kein Direkteinspritzer, glaube bei denen ist das nicht so clever.
 
Der Zett steht tatsächlich jetzt schon bald 3 Monate...
Was glaubst, du wie lange oft Autos bei Händlern auf Halde stehen ohne bewegt zu werden. Da passiert nix.

Freundin hat mal einen Corsa gekauft der mit Tachostand 15 km als Jahreswagen genau 1 Jahr stand und daher günstig zu haben war.
Läuft immer noch einwandfrei.

Und VW hat die hier auch nicht alle paar Tage bewegt. "Die werden gewartet" laut Video, was auch immer damit gemeint ist.

 
Nach mehreren Monaten Standzeit ziehe ich meistens die Sicherungen der Benzinpumpe und baue über den Anlasser Öldruck auf. Dann Sicherungen rein und Abfahrt. Natürlich kein Direkteinspritzer, glaube bei denen ist das nicht so clever.

Du erwähnst mehrere Sicherungen, welche sind das wenn ich fragen darf ?
 
Ich meine beim Z3 waren im Sicherungskasten (Motorraum) zwei Sicherungen der Kraftstoffpumpe zugeordnet, ich hab beide gezogen, danach orgelte er auch wie gewünscht ohne anzuspringen. Wichtig dürfte noch sein, dass man die Sicherungen zieht bevor man das erste Mal die Zündung einschaltet, weil dabei möglicherweise Benzindruck aufgebaut wird, was dann u.U. reichen kann, dass der Motor trotz nicht laufender Pumpe kurz anspringt. Über längere Standzeit fällt der meiner Erfahrung nach irgendwann ab. Bei manchen Fahrzeugen ist es meine ich so, dass die Pumpe erst beim Starten anspringt. Ich kann nur für den Z3 3.0 reden.
 
Sodele..am Sonntag erster Start nach dem Wintersalz und habe es mal aufgrund meiner Faulheit so wie Bastian probiert und hat auch gut funktioniert und hat genau 8 min gedauert.
Sicherung 13 und 18 ziehen. Zündspulenstecker abziehen. 10 sek orgeln lassen. Öldruck war nach 3sek voll da.
Danach die jedes Jahr wieder überraschend rohe und fordernde Maschine warm und eingefahren.
 
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