Nun gut. Dann versuche ich es noch einmal verständlich zu erläutern.
Punkt 1
Aussage : der Gewählte düfte nach der Wahl machen was er will
Ein gewählter Politiker ist dafür gewählt im Rahmen seiner Befugnisse Entscheidungen zu treffen. Da er dies meist fachlich nicht kann, zieht er dazu Experten zu Rate. Entscheidungen die über die Befugnisse des Einzelnen hinaus gehen, werden den dafür bestimmten Kremien vorgelegt.
Eine Auslegung, der Gewählte düfte nach der Wahl machen was er will, oder er müsste die Bürger befragen, kann ich weder erkennen noch wäre die richtig.
Punkt 2
Aussage : Die Bürger stimmen bei einer Wahl über Projekte oder sogar Haushaltvolumen ab.
In erster Linie stimmt man bei einer Wahl nach Wahlprogramm und/oder Person ab. Meist im vollem Bewustsein, auch der dann Gewählte kann nur im engen Rahmen agieren. d.h. Das Volumen eines Haushaltes kann man damit kaum oder gar nicht, und wenn dann nur über einen langen Zeitraum beeinflussen. Max. kann der Gewählte, so er auch nach der Wahl an seinem Programm festhält, Nuancen verändern. Dabei sind die kleinen Haushalte am wenigsten flexibel. Schaut auch mal die Haushalte eurer Kommunen an. Zieht man Fixkosten (Gehälter, Soziales, Zinsen, Verbindlichkeiten usw.) ab, bleibt kein bzw. kaum Spielraum. Nichts anderes habe ich einige Statements vorher erläutert.
Sollte dies meggus auch so gemeint haben

Dann hätten wir aneinander vorbei geredet.
Wie sicher bei der Diskussion deutlich geworden ist, bin ich nicht wie z.B. Jan und meggus dafür, die Strasse über Großprojekte entscheiden zu lassen. Nehmt mal als Beispiel zufällig 1000 der 50.000 Gegner und befragte diese über Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Umweltprognosen oder Statikberechnungen (angeblich gibt es ja auch da Probleme) von S21. Was meint ihr, wie viele von denen haben das Fachwissen dies zu beurteilen. Und noch interessanter, wie wiele von den Befragten haben überhaupt mehr als die Schlagwörter drauf.
Ich bin nicht dagegen Volksbefragungen als Hilfsmittel zu kritischen Entscheidungen heran zu ziehen. Entscheiden sollten jedoch die, die die Fakten kennen und beurteilen können. Leider befinden wir uns zunehmend in einer Phase, in der Politiker immer mehr die Bodenhaftung verlieren. Mir ist klar, mein Standpunkt ist damit immer schwieriger zu halten. Ich bin jedoch (noch) nicht wirklich überzeugt das die Strasse es besser entscheiden könnte.
Nachtrag :
aktuelle Pressemeldung "Verstärkung aus dem Wendland"
Derweil kündigte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg an, sich den Protesten gegen "Stuttgart 21" auch vor Ort anschließen zu wollen. Die seit Jahren gegen ein Atommüll-Endlager in Gorleben kämpfenden Demonstranten werden demnach an der nächsten Montagsdemo in der kommenden Woche teilnehmen. Ein Bus wird die Aktivisten der Bürgerinitiative demnach nach Stuttgart bringen. "Wir demonstrieren den Schulterschluss, denn Stuttgart 21 und Gorleben stehen symbolisch für das Vorgehen der politischen Klasse, die Profit- und Renommierinteressen gegen die Bürgerinnen und Bürger durchsetzt", erklärte die Bürgerinitiative.
Diese Pressemitteilung bestätigt meine Auffassung. Es geht nicht mehr um das Projekt S21. Es geht darum, gegen die politische Klasse zu sein. S21 ist nur der Aufhänger.