MaxZ3QP
Fahrer
- Registriert
- 2 Juli 2004
Hallo,
da ich gerade die Möglichkeit hatte, das Z4 QP auf „meiner Hausstrecke“ (ein Mix aus Stadt, Autobahn und vor allem kurviger Landstraße
) unmittelbar nacheinander mit meinem Z3 QP vergleichen zu können
, möchte ich es nicht versäumen, euch hier ein paar, natürlich subjektive – und auch insbesondere auf gerade mein Auto bezogene Eindrücke wiederzugeben:
Zunächst zum Z4 QP:
(nein es war nicht das auf den Vergleichsfotos)
3.0si, Handschaltung, M–Sportfahrwerk, M–Lederlenkrad, M–Sportsitze, leider nur 225er Runflat–Bereifung rundum in 17 Zoll…
Zu meinem Auto:
(Ich erwähne diese Details, damit ihr sehen könnt, inwieweit der willkürliche Vergleichskandidat in Gestalt eben meines Autos, hier von der Z3-Serie abweicht, bzw. wie sich dann so ein „gemachtes“ bzw. „optimiertes“ J Z3-Coupé im direkten Vergleich mit einem Z4 Coupé subjektiv so anfühlen kann…)
3.0i, EZ 12/2000, Schnitzer-Sportfahrwerk (Federn, Stoßdämpfer) mit verstellbaren Stabi`s vorne und hinten, Domstrebe, Domlager von M3 E46, Schnitzer LM–Felgen Typ II in 18 Zoll, vorne mit 225-, hinten mit 265er Michelin Pilot Sport bereift.
Kelleners-Motor (286er Nockenwellen) mit Kopf– und Kennfeldoptimierung auf Rollenprüfstand, K&N-Luftfilter, Edelstahlendtopf – somit ebenfalls vergleichbare 265 PS bei 6600 U/min (Abriegeldrehzahl 7000 U/min) und ca. 335 Nm bei 3500 U/min. –
Außerdem Öltemperaturanzeige in Rückspiegel, M–Außenspiegel, Schnitzer-Pedalauflagen, -Handbremsgriff –und Schalthebel, Schaltwegverkürzung, M-Drehzahlmesser -und Tachoeinheit vom „M“ S54 in grau, Armauflage vom E 46, Raid–Leder–Sportlenkrad 340mm passend zu „technischer Oberfläche mattchrom“…
Designeindruck:
a) außen
Das Z4 Qp gefällt.
Harmonische, moderne Form, irgendwie schlüssiger als beim Roadster. Ich empfinde es nicht als Nachfolger des Z3 QP`s, sondern als eigenständigen neuen Sportwagen mit eben ganz selbständigem Charakter, trotz natürlich vieler konzeptioneller Parallelen zum Z3 QP. Die heruntergezogene Dachlinie ist mehr Mainstream hinsichtlich des Ideals eines Sportwagens so, wie er „eben auszusehen hat“. Das ist zweifelsohne sehr gut gelungen. Als nachteilig ist ganz objektiv das dabei verloren gegangene Ladevolumen von ca. 70 Litern zu nennen (410 Liter zu 340 Liter).b:
Vergleichend kann ich nicht sagen, dass mir Z3- oder Z4 QP besser gefallen. Für mich haben schon vom Design her beide ihre Reize und ihre Momente. Ich empfinde die Form des Z3 QP`s nach wie vor als wunderschön und einzigartig, die Rundungen, bauchigen Kotflügel, das Retro-artige – gegenüber der kantigen Moderne des Z4 QP`s als auf seine Weise exklusiv und reizvoll.
b) innen
Dort ist es (natürlich J) wieder ein Z4, dessen puristisch – kühles Design man mag oder ablehnend gegenüber steht. Mir gefällt`s – und es lässt sich ja ebenfalls individuell gestalten bzw. aufwerten. Zwei Dinge empfinde ich als kleines Negativum: einerseits ist die Sicht nach hinten schlechter als beim Z3 QP – und damit einhergehend übrigens auch die Möglichkeit „nach hinten in`s Gepäckabteil zu (durch zu)greifen“… Aber vor allem ist das Raumgefühl gegenüber meinem mit Glas-Hebedach ein wenig „höhlenartig“ dunkel, da ist der Eindruck im Z3 QP heller bzw. licht-durchfluteter.
Fahreindruck:
Gleich nach dem Reinsetzen fallen die guten M-Sportsitze auf, die gegenüber dem Z3 QP noch mehr Seitenhalt bieten und dazu auch eine verstellbare Oberschenkelauflage. Ebenfalls gut: das verstellbare Lenkrad. Ich hätte mir gewünscht, dass man es noch eine Tick weiter hinein schieben kann – aber gut.
Es lässt sich eine nahezu perfekte Sitzposition finden, wobei man meinem Empfinden nach sogar noch tiefer im Auto sitzen kann (noch mehr mit dem Hintern auf dem Asphalt klebend…
) als im Z3 QP. Dennoch kann ich über meine Sitzposition und die „puristisch harten“ Sportsitze im Z3 QP ebenfalls nicht klagen.
Das M-Lenkrad liegt hervorragend in der Hand, mir ist es auch nicht zu dick. Es könnte noch ein bisschen kleiner sein, aber das ist sicher gewohnheitsbedingt…
Anlassen: Dezent dumpfer, sehr angenehmer Motorklang. Der satte Sound, der unmittelbar vom Motorraum kommt, wirkt auf mich noch dumpfer und sonorer („durchkomponierter“) als im Z3 QP, das ist ebenfalls hervorragend gelungen. Das Auspuffgeräusch ist ungefähr vergleichbar mit dem meines Edelstahlendtopfes, natürlich wesentlich besser als Serie Z3.
Insgesamt ergibt sich so ein sehr stimmiger und rassiger Sportwagensound, der in jedem Drehzahlbereich begeistert, aber auch nicht aufdringlich wirkt.
Noch zwei kleine Details des Innenraums, die mir beim Losfahren auffielen: wenn man sich angewöhnt hat, den linken Ellenbogen (nein, nicht aus dem Fenster !
) ab und zu auf der linken oberen Türverkleidung abzustützen, nimmt man erstaunt zur Kenntnis, dass dies ja im Z4 nicht mehr geht, sondern dass dieser dann bei Bedarf brav nach unten auf die Armlehne wandern muss… Ebenso kurzes Fragezeichen, was den rechten Arm angeht: Ob diese „Armauflage“ so der Weisheit letzter Schluss ist…? Zugegeben: der Z3 hatte ja gar keine (!)
Aber an die vom E 46 kann man sich eben schon gewöhnen…
Ersten Gang einlegen: die Kupplung lässt sich relativ leicht betätigen, erscheint mir noch leichtgängiger als beim Z3. Schalten: zweiter Gang… Angenehm kurze knackige Schaltwege, klar definiert. Bei dieser Gelegenheit: die Sporttaste schärft ja sowohl die Kennlinie des Gaspedals als auch der Lenkung. In der Stadt sollte man sie wohl eher nicht drücken, denn sonst neigt man ggf. dazu, sich pubertär in einer Art Sackhüpfen
von Ampel zu Ampel zu bewegen. Auch wird dann der sog. „Bonanzaeffekt“ geradezu provoziert… Aber o.k., für die Stadt ist sie auch nicht da (!) Fährt man mit Sporttaste, spricht der Motor spontaner und bissiger an, wird offenbar so sehr angefettet, dass bei kräftigem Gasgeben und Vom-Gas-Gehen sogar eine Art „Patschen“
aus dem Auspuff zu hören ist, was im Ansatz an selige („Sport“)Vergaserzeiten erinnert. Übrigens ein ähnlicher Effekt, wie er auch beim „Sporttastenmodus“ von Porsche zu verzeichnen ist. Dennoch kann ich nicht sagen, dass mein Z3 QP hier weniger „bissig“ reagieren würde. Wenn, dann sind es Nuancen.
Beim Lenken fällt auf, dass das Auto schon kleinste Lenkbefehle sofort und präzise in zackige Richtungswechsel umsetzt, was sich mit Drücken der Sporttaste noch verschärft. Ich empfinde diese Agilität als angenehm, nicht als zu nervös, wie manchmal moniert.
Allerdings ist das Lenkgefühl nicht ganz so „sämig“ direkt, wie beim Z3, d.h. die Lenkung fühlt sich beim Z4 QP irgendwie „synthetischer“ an, man hat nicht so ganz das Gefühl, ein direktes unmittelbares und feinnerviges Feedback von der Straße zu bekommen. Fast so, wie ein wenig in Richtung „Playstation“
oder Autoscooter….
(Na gut, nicht wirklich…
) Eben anders, aber auch nicht unangenehm. Nicht zu leicht-, aber auch nicht zu schwergängig. Trotzdem ist mir die Z3–Lenkung letztlich sympathischer, weil sie mir noch mehr mitteilt, was das Auto gerade macht. Hier werden dann eben doch gewisse Unterschiede der Lenksysteme von elektrisch zu hydraulisch betrieben deutlich… (Nicht umsonst setzt man beim Z4 „M“ eben weiterhin auf hydraulisch…)
Gut, geben wir mal „etwas“
mehr Gas. Beim Durchbeschleunigen fällt die gute Abstufung des Sechsganggetriebes auf. Die Gangwechsel und Anschlüsse passen. Interessant ist die Übersetzung des Schaltgetriebes: keine Auslegung des sechsten Ganges als „Schongang“, sondern sportliche „Durchstufung“ aller Gänge bis zur Vmax, also Sechster als „Fahrgang“ ausgelegt. In Verbindung mit der etwas kürzeren Achsübersetzung gegenüber dem 3.0i Z3 QP entsteht so der Eindruck von nochmals gesteigerter Spritzigkeit und Spontaneität. Bei 100km/h liegen - beim Z4 QP im sechsten Gang, genauso wie beim Z3 QP im fünften - so ca. 2500 U/min an (wobei das natürlich durch unterschiedliche Abrollumfänge der jeweiligen Räder noch etwas abweichen kann...). Beim Ausdrehen der Gänge verhält sich die si – Maschine gemäß ihrer Leistungskurve: ist unten herum noch kaum ein Vorteil gegenüber dem Serien - M54 zu verbuchen, so ist es eine Freude, wie ausgeprägt die Drehwilligkeit doch im oberen Drehzahlbereich ist
. Seidig, gierig und turbinenartig dreht die Maschine hier dem Begrenzer entgegen – und genau in diesem, oberen Drehzahlbereich liegt wie erwartet auch der fühlbare Leistungsunterschied zum Serien Z3 QP mit 231 PS.
Besonders interessant war für mich an dieser Stelle, wie sich die 265 PS im Z4, die ja insbesondere ein Produkt der stufenlosen Ventilverstellung (Valvetronic) sind, anfühlen im Vergleich zu den ebenfalls 265 PS der M54 – Maschine meines Autos, die in erster Linie ein Produkt klassischen Tunings über Steuerzeiten, sprich Kopfoptimierung mit schärferen Nockenwellen und Kennfeldoptimierung sind: von der Leistung selbst und der Leistungsentfaltung sind nahezu keine gravierenden Unterschiede feststellbar: beide drehen ähnlich willig und entschlossen hoch – und beißen schon unten herum entschieden zu. Was die Drehmomentkurve angeht, so ist zu bemerken, dass der N52 innerhalb der ersten Hälfte des Drehzahlbandes so ab 2000 U/min ein klein wenig kräftiger zupackt, Valvetronic in Verbindung mit Vanos sei Dank. Dieser Unterschied ist allerdings deutlich kleiner als der Leistungsunterschied im oberen Drehzahlbereich in Bezug auf den Serien-M54. Der Drehmomentunterschied des N52 zum M54 Serie und zum „gemachten“ M54 mit schärferen Nockenwellen und Kennfeldoptimierung nimmt sich ungefähr ähnlich aus: das, was durch den Einbau der spitzeren Wellen beim M54 mechanisch bedingt unten herum verloren ging, wurde durch die Optimierung des Kennfeldes auch in diesem Bereich nahezu wieder ausgeglichen.
Die si – Maschine läuft dabei allerdings unterhalb von 3000 U/min noch etwas harmonischer, weicher oder auch „runder“ (als die Kelleners-Maschine). Aber das ist wahrscheinlich nur von motorischen „Feinschmeckern“ zu erfahren – und dann auch nur im direkten Vergleich… Lediglich im ganz kalten Zustand ist bei meinem Motor etwas Aufmerksamkeit im Zusammenspiel von Gas und Kupplung gefragt – ein winziger Tribut an die schärferen Steuerzeiten…
Der Sound beim Ausdrehen des Z4 QP`s verwandelt sich übrigens von „dumpf grollend“ in fast schon „heiser bellend“
.
Bella Machina. Das ist was für Gourmets. –
Der Kelleners-Motor klingt dagegen etwas „metallischer“, auch das ist in Verbindung mit der Edelstahlauspuffanlage Sound pur. Im Vergleich weniger „durchkomponiert“, aber noch direkter, ungefilteter….
Durch diese Art „Kapsel“– oder „Dämmeffekt“ (aber auch durch die „neue“, aber natürlich schon lange bekannte Z4 – Integrallenkerachse) vermittelt das Z4 QP auf der Autobahn etwas mehr „limousinenhaftes“, was auf Dauer wohl einer stressärmeren und höheren Durchschnittsgeschwindigkeit zuträglich ist. Dass das Z4 QP daher grundsätzlich mehr zum Schnellfahren animieren würde, kann man so aber sicher wiederum nicht behaupten…(!)
Kommen wir zum Thema "Bremsen", die ja beim Z3 QP, gerade bei den "Nordschleifenfreaks" häufig als kleiner Schwachpunkt empfunden werden: es fällt auf, dass der Druckpunkt nahezu sofort anliegt, nach relativ wenig Pedallehrweg. Der Druckpunkt selbst ist sehr klar definiert und man braucht an sich weniger Pedalkraft für die gleiche Bremswirkung, als das beim Z3 QP 3.0 der Fall ist. Das ist sehr angenehm und ich empfinde das als deutlichen Fortschritt für den Alltagsbetrieb. Inwieweit die Bremswirkung absolut auch eine größere ist, lässt sich ohne dies zu messen schwer sagen, zumal das Z3 QP bei höherer Pedalkraft ja auch zunächst eine vergleichbar gute Bremswirkung aufbaut. Ebensowenig kann ich hier natürlich über die Standfestigkeit eine Aussage machen, ich kann aber definitiv sagen, die Bremsen machen einen sehr guten Eindruck. -
Wenn ich über das (M)-Fahrwerk (das hier eben leider nur mit den 17er 225er - Rädern vorstellig wurde) rede, dann muss ich auch hier unterscheiden zwischen Z3 – Serie und meiner Abstimmung. Grundsätzlich ist ja bekannt, dass das Z3 Coupé im Serientrimm mit M-Sportfahrwerk relativ weich abgestimmt ist, was dem Grip zu Gute kommt und nicht unbedingt langsam ist, jedoch auch eine ziemliche Wankneigung mit sich bringt und auch eine gewisse Neigung zum Untersteuern bzw. eine relative Trägheit um die Längsachse beim zackigen Richtungswechsel bzw. der Lenkpräzision. Hinsichtlich des grundsätzlichen Setups hat bei mir ein Schnitzer – Sportfahrwerk in Verbindung mit 18er Mischbereifung für noch mehr Agilität bei gutem Restkomfort gesorgt. Die Wankneigung konnte mit verstellbaren Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse minimiert werden. Ebenso die Tendenz zum Untersteuern. Das Auto konnte so recht neutral ausbalanciert werden. Für noch mehr Lenkpräzision sorgen verstärkte Domlager in Verbindung mit einer Domstrebe.
Wie fühlt sich das Ganze im Vergleich zum Z4 QP an ? (wobei man hier die 17er Besohlung des Z4 nicht vergessen darf, die das Auto zwar fühlbar etwas spritziger macht, aber natürlich auch etwas weicher, komfortbetonter und in Kurven mit dem Heck ein wenig nervöser …):
Die Abstimmung des Z4 Qp`s ist angenehm straff, die Feder/Dämpfer-Kennlinie jedoch einen Tick weicher als die meines Schnitzer-Fahrwerks, somit dann aber auch deutlich straffer als das Serien-Sportfahrwerk des Z3 QP`s. Was auffällt, ist die noch immer deutlich ausgeprägte Wankneigung, das Nachnicken beim kurzen und zackigen Richtungs – oder Spurwechsel und die damit einhergehende deutliche Seitenneigung bei schneller Kurvenfahrt. Als ziemlichen Fortschritt empfinde ich die Hinterachse, die weniger zum Versetzen neigt – und sich so anfühlt, als würde sie auf Grund ihrer Kinematik fast schon mitlenken J. Gerade hier ist der Fortschritt deutlich spürbar, aber dies betrifft ja auch "schon" den Roadster.
Die gesteigerte Verwindungssteifigkeit des Z4 Coupés kommt bei dieser relativ weichen Abstimmung meines Empfindens nach kaum zur Geltung bzw. Entfaltung, man spürt einfach, dass das Auto gerade auf Grund dieses Faktums noch wesentlich härter abgestimmt werden könnte (denn es fühlt sich an wie eine Burg, da rappelt oder klappert nichts), aber natürlich nicht zwingend muss (!). Denn dabei ist es nicht gerade langsam… Im Gegenteil, wenn man sich an die Wank – und Seitenneigung gewöhnt hat, dann merkt man, wie sich das Auto mit dem Untergrund geradezu zu verzahnen scheint. Lediglich beim Rausbeschleunigen aus engen Kurven könnten manche wohl das mechanische Sperrdifferenzial aus dem Z3 vermissen; zwar wird das Durchdrehen des kurveninneren Rades durch DSC wirksam eingebremst, aber der Vortrieb ist eben nicht mehr ganz so direkt.
Auf Landstraßen zweiter oder dritter Ordnung werden allerdings eventuell vorhandene Flickenteppiche fast schon wie auf einem fliegenden Teppich (immer bezogen auf Sportwagenmaßstäbe !) weggebügelt. Hier ist mein Auto eindeutig härter.
Wer die absolute Lenkpräzision des Vorderwagens, gepaart mit fast keinem Nachwippen oder Aufschaukeln vorzieht, der würde sich wahrscheinlich im Z3 QP i.V.m. der deutlicheren Rückmeldung seitens der Lenkung wohler fühlen.
Das Z4 QP lenkt aufgrund der direkten Lenkübersetzung zwar sehr spontan ein, jedoch kommt dann ein etwas leichter Lastwechsel zustande (den man in Form dieses Nachwippens auch sehr deutlich verspürt) und man empfindet eine gewisse Weichheit im Vorderwagen. „Rennmäßig“ bewegt wirkt mein QP hier kompromissloser, man hat das Gefühl, eine noch präzisere Linie fahren zu können, da gibt`s kein Wanken und keine erwähnenswerte Seitenneigung. Das sind aber wirklich Bereiche, wie sie erst im Grenzbereich deutlich zu Tage treten. Spürbar sind diese Abstimmungsunterschiede aber in vielen Situationen und die charakterlichen Unterschiede fahren latent sowieso immer mit. Letztlich sind sie wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks. Und im Alltagsbetrieb ist man übrigens im Gegenzug wiederum mit dem Z4 QP ein wenig „entspannter“ unterwegs.
Fazit:
Beides sind für mich faszinierende Sportwagen. Das Z4 QP ist zweifellos das modernere Auto, wo auch die technologische Entwicklung der letzten Jahre erfahrbar wird.
Das Z3 QP wirkt dagegen allerdings keineswegs alt, sondern hat seinen ganz eigenen Charme und Charakter. Es ist puristischer und direkter – und im vorliegenden Setup auch keinen Deut langsamer. Der Reiz liegt vielmehr in der Andersartigkeit der Moderne.
Das Charakteristischste ist das Sitzen fast auf der Hinterachse bzw. dem „Kurvendrehpunkt“, mit einem tollen Sechszylinder vor der Nase – und das verbindet beide ! :)
Viele Grüße, Max
da ich gerade die Möglichkeit hatte, das Z4 QP auf „meiner Hausstrecke“ (ein Mix aus Stadt, Autobahn und vor allem kurviger Landstraße


Zunächst zum Z4 QP:
(nein es war nicht das auf den Vergleichsfotos)
3.0si, Handschaltung, M–Sportfahrwerk, M–Lederlenkrad, M–Sportsitze, leider nur 225er Runflat–Bereifung rundum in 17 Zoll…
Zu meinem Auto:
(Ich erwähne diese Details, damit ihr sehen könnt, inwieweit der willkürliche Vergleichskandidat in Gestalt eben meines Autos, hier von der Z3-Serie abweicht, bzw. wie sich dann so ein „gemachtes“ bzw. „optimiertes“ J Z3-Coupé im direkten Vergleich mit einem Z4 Coupé subjektiv so anfühlen kann…)
3.0i, EZ 12/2000, Schnitzer-Sportfahrwerk (Federn, Stoßdämpfer) mit verstellbaren Stabi`s vorne und hinten, Domstrebe, Domlager von M3 E46, Schnitzer LM–Felgen Typ II in 18 Zoll, vorne mit 225-, hinten mit 265er Michelin Pilot Sport bereift.
Kelleners-Motor (286er Nockenwellen) mit Kopf– und Kennfeldoptimierung auf Rollenprüfstand, K&N-Luftfilter, Edelstahlendtopf – somit ebenfalls vergleichbare 265 PS bei 6600 U/min (Abriegeldrehzahl 7000 U/min) und ca. 335 Nm bei 3500 U/min. –
Außerdem Öltemperaturanzeige in Rückspiegel, M–Außenspiegel, Schnitzer-Pedalauflagen, -Handbremsgriff –und Schalthebel, Schaltwegverkürzung, M-Drehzahlmesser -und Tachoeinheit vom „M“ S54 in grau, Armauflage vom E 46, Raid–Leder–Sportlenkrad 340mm passend zu „technischer Oberfläche mattchrom“…
Designeindruck:
a) außen
Das Z4 Qp gefällt.

Vergleichend kann ich nicht sagen, dass mir Z3- oder Z4 QP besser gefallen. Für mich haben schon vom Design her beide ihre Reize und ihre Momente. Ich empfinde die Form des Z3 QP`s nach wie vor als wunderschön und einzigartig, die Rundungen, bauchigen Kotflügel, das Retro-artige – gegenüber der kantigen Moderne des Z4 QP`s als auf seine Weise exklusiv und reizvoll.
b) innen
Dort ist es (natürlich J) wieder ein Z4, dessen puristisch – kühles Design man mag oder ablehnend gegenüber steht. Mir gefällt`s – und es lässt sich ja ebenfalls individuell gestalten bzw. aufwerten. Zwei Dinge empfinde ich als kleines Negativum: einerseits ist die Sicht nach hinten schlechter als beim Z3 QP – und damit einhergehend übrigens auch die Möglichkeit „nach hinten in`s Gepäckabteil zu (durch zu)greifen“… Aber vor allem ist das Raumgefühl gegenüber meinem mit Glas-Hebedach ein wenig „höhlenartig“ dunkel, da ist der Eindruck im Z3 QP heller bzw. licht-durchfluteter.
Fahreindruck:
Gleich nach dem Reinsetzen fallen die guten M-Sportsitze auf, die gegenüber dem Z3 QP noch mehr Seitenhalt bieten und dazu auch eine verstellbare Oberschenkelauflage. Ebenfalls gut: das verstellbare Lenkrad. Ich hätte mir gewünscht, dass man es noch eine Tick weiter hinein schieben kann – aber gut.
Es lässt sich eine nahezu perfekte Sitzposition finden, wobei man meinem Empfinden nach sogar noch tiefer im Auto sitzen kann (noch mehr mit dem Hintern auf dem Asphalt klebend…

Das M-Lenkrad liegt hervorragend in der Hand, mir ist es auch nicht zu dick. Es könnte noch ein bisschen kleiner sein, aber das ist sicher gewohnheitsbedingt…
Anlassen: Dezent dumpfer, sehr angenehmer Motorklang. Der satte Sound, der unmittelbar vom Motorraum kommt, wirkt auf mich noch dumpfer und sonorer („durchkomponierter“) als im Z3 QP, das ist ebenfalls hervorragend gelungen. Das Auspuffgeräusch ist ungefähr vergleichbar mit dem meines Edelstahlendtopfes, natürlich wesentlich besser als Serie Z3.
Insgesamt ergibt sich so ein sehr stimmiger und rassiger Sportwagensound, der in jedem Drehzahlbereich begeistert, aber auch nicht aufdringlich wirkt.
Noch zwei kleine Details des Innenraums, die mir beim Losfahren auffielen: wenn man sich angewöhnt hat, den linken Ellenbogen (nein, nicht aus dem Fenster !


Ersten Gang einlegen: die Kupplung lässt sich relativ leicht betätigen, erscheint mir noch leichtgängiger als beim Z3. Schalten: zweiter Gang… Angenehm kurze knackige Schaltwege, klar definiert. Bei dieser Gelegenheit: die Sporttaste schärft ja sowohl die Kennlinie des Gaspedals als auch der Lenkung. In der Stadt sollte man sie wohl eher nicht drücken, denn sonst neigt man ggf. dazu, sich pubertär in einer Art Sackhüpfen


Beim Lenken fällt auf, dass das Auto schon kleinste Lenkbefehle sofort und präzise in zackige Richtungswechsel umsetzt, was sich mit Drücken der Sporttaste noch verschärft. Ich empfinde diese Agilität als angenehm, nicht als zu nervös, wie manchmal moniert.
Allerdings ist das Lenkgefühl nicht ganz so „sämig“ direkt, wie beim Z3, d.h. die Lenkung fühlt sich beim Z4 QP irgendwie „synthetischer“ an, man hat nicht so ganz das Gefühl, ein direktes unmittelbares und feinnerviges Feedback von der Straße zu bekommen. Fast so, wie ein wenig in Richtung „Playstation“



Gut, geben wir mal „etwas“


Besonders interessant war für mich an dieser Stelle, wie sich die 265 PS im Z4, die ja insbesondere ein Produkt der stufenlosen Ventilverstellung (Valvetronic) sind, anfühlen im Vergleich zu den ebenfalls 265 PS der M54 – Maschine meines Autos, die in erster Linie ein Produkt klassischen Tunings über Steuerzeiten, sprich Kopfoptimierung mit schärferen Nockenwellen und Kennfeldoptimierung sind: von der Leistung selbst und der Leistungsentfaltung sind nahezu keine gravierenden Unterschiede feststellbar: beide drehen ähnlich willig und entschlossen hoch – und beißen schon unten herum entschieden zu. Was die Drehmomentkurve angeht, so ist zu bemerken, dass der N52 innerhalb der ersten Hälfte des Drehzahlbandes so ab 2000 U/min ein klein wenig kräftiger zupackt, Valvetronic in Verbindung mit Vanos sei Dank. Dieser Unterschied ist allerdings deutlich kleiner als der Leistungsunterschied im oberen Drehzahlbereich in Bezug auf den Serien-M54. Der Drehmomentunterschied des N52 zum M54 Serie und zum „gemachten“ M54 mit schärferen Nockenwellen und Kennfeldoptimierung nimmt sich ungefähr ähnlich aus: das, was durch den Einbau der spitzeren Wellen beim M54 mechanisch bedingt unten herum verloren ging, wurde durch die Optimierung des Kennfeldes auch in diesem Bereich nahezu wieder ausgeglichen.
Die si – Maschine läuft dabei allerdings unterhalb von 3000 U/min noch etwas harmonischer, weicher oder auch „runder“ (als die Kelleners-Maschine). Aber das ist wahrscheinlich nur von motorischen „Feinschmeckern“ zu erfahren – und dann auch nur im direkten Vergleich… Lediglich im ganz kalten Zustand ist bei meinem Motor etwas Aufmerksamkeit im Zusammenspiel von Gas und Kupplung gefragt – ein winziger Tribut an die schärferen Steuerzeiten…
Der Sound beim Ausdrehen des Z4 QP`s verwandelt sich übrigens von „dumpf grollend“ in fast schon „heiser bellend“

Bella Machina. Das ist was für Gourmets. –

Der Kelleners-Motor klingt dagegen etwas „metallischer“, auch das ist in Verbindung mit der Edelstahlauspuffanlage Sound pur. Im Vergleich weniger „durchkomponiert“, aber noch direkter, ungefilteter….
Durch diese Art „Kapsel“– oder „Dämmeffekt“ (aber auch durch die „neue“, aber natürlich schon lange bekannte Z4 – Integrallenkerachse) vermittelt das Z4 QP auf der Autobahn etwas mehr „limousinenhaftes“, was auf Dauer wohl einer stressärmeren und höheren Durchschnittsgeschwindigkeit zuträglich ist. Dass das Z4 QP daher grundsätzlich mehr zum Schnellfahren animieren würde, kann man so aber sicher wiederum nicht behaupten…(!)
Kommen wir zum Thema "Bremsen", die ja beim Z3 QP, gerade bei den "Nordschleifenfreaks" häufig als kleiner Schwachpunkt empfunden werden: es fällt auf, dass der Druckpunkt nahezu sofort anliegt, nach relativ wenig Pedallehrweg. Der Druckpunkt selbst ist sehr klar definiert und man braucht an sich weniger Pedalkraft für die gleiche Bremswirkung, als das beim Z3 QP 3.0 der Fall ist. Das ist sehr angenehm und ich empfinde das als deutlichen Fortschritt für den Alltagsbetrieb. Inwieweit die Bremswirkung absolut auch eine größere ist, lässt sich ohne dies zu messen schwer sagen, zumal das Z3 QP bei höherer Pedalkraft ja auch zunächst eine vergleichbar gute Bremswirkung aufbaut. Ebensowenig kann ich hier natürlich über die Standfestigkeit eine Aussage machen, ich kann aber definitiv sagen, die Bremsen machen einen sehr guten Eindruck. -
Wenn ich über das (M)-Fahrwerk (das hier eben leider nur mit den 17er 225er - Rädern vorstellig wurde) rede, dann muss ich auch hier unterscheiden zwischen Z3 – Serie und meiner Abstimmung. Grundsätzlich ist ja bekannt, dass das Z3 Coupé im Serientrimm mit M-Sportfahrwerk relativ weich abgestimmt ist, was dem Grip zu Gute kommt und nicht unbedingt langsam ist, jedoch auch eine ziemliche Wankneigung mit sich bringt und auch eine gewisse Neigung zum Untersteuern bzw. eine relative Trägheit um die Längsachse beim zackigen Richtungswechsel bzw. der Lenkpräzision. Hinsichtlich des grundsätzlichen Setups hat bei mir ein Schnitzer – Sportfahrwerk in Verbindung mit 18er Mischbereifung für noch mehr Agilität bei gutem Restkomfort gesorgt. Die Wankneigung konnte mit verstellbaren Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse minimiert werden. Ebenso die Tendenz zum Untersteuern. Das Auto konnte so recht neutral ausbalanciert werden. Für noch mehr Lenkpräzision sorgen verstärkte Domlager in Verbindung mit einer Domstrebe.
Wie fühlt sich das Ganze im Vergleich zum Z4 QP an ? (wobei man hier die 17er Besohlung des Z4 nicht vergessen darf, die das Auto zwar fühlbar etwas spritziger macht, aber natürlich auch etwas weicher, komfortbetonter und in Kurven mit dem Heck ein wenig nervöser …):
Die Abstimmung des Z4 Qp`s ist angenehm straff, die Feder/Dämpfer-Kennlinie jedoch einen Tick weicher als die meines Schnitzer-Fahrwerks, somit dann aber auch deutlich straffer als das Serien-Sportfahrwerk des Z3 QP`s. Was auffällt, ist die noch immer deutlich ausgeprägte Wankneigung, das Nachnicken beim kurzen und zackigen Richtungs – oder Spurwechsel und die damit einhergehende deutliche Seitenneigung bei schneller Kurvenfahrt. Als ziemlichen Fortschritt empfinde ich die Hinterachse, die weniger zum Versetzen neigt – und sich so anfühlt, als würde sie auf Grund ihrer Kinematik fast schon mitlenken J. Gerade hier ist der Fortschritt deutlich spürbar, aber dies betrifft ja auch "schon" den Roadster.
Die gesteigerte Verwindungssteifigkeit des Z4 Coupés kommt bei dieser relativ weichen Abstimmung meines Empfindens nach kaum zur Geltung bzw. Entfaltung, man spürt einfach, dass das Auto gerade auf Grund dieses Faktums noch wesentlich härter abgestimmt werden könnte (denn es fühlt sich an wie eine Burg, da rappelt oder klappert nichts), aber natürlich nicht zwingend muss (!). Denn dabei ist es nicht gerade langsam… Im Gegenteil, wenn man sich an die Wank – und Seitenneigung gewöhnt hat, dann merkt man, wie sich das Auto mit dem Untergrund geradezu zu verzahnen scheint. Lediglich beim Rausbeschleunigen aus engen Kurven könnten manche wohl das mechanische Sperrdifferenzial aus dem Z3 vermissen; zwar wird das Durchdrehen des kurveninneren Rades durch DSC wirksam eingebremst, aber der Vortrieb ist eben nicht mehr ganz so direkt.
Auf Landstraßen zweiter oder dritter Ordnung werden allerdings eventuell vorhandene Flickenteppiche fast schon wie auf einem fliegenden Teppich (immer bezogen auf Sportwagenmaßstäbe !) weggebügelt. Hier ist mein Auto eindeutig härter.
Wer die absolute Lenkpräzision des Vorderwagens, gepaart mit fast keinem Nachwippen oder Aufschaukeln vorzieht, der würde sich wahrscheinlich im Z3 QP i.V.m. der deutlicheren Rückmeldung seitens der Lenkung wohler fühlen.

Fazit:
Beides sind für mich faszinierende Sportwagen. Das Z4 QP ist zweifellos das modernere Auto, wo auch die technologische Entwicklung der letzten Jahre erfahrbar wird.
Das Z3 QP wirkt dagegen allerdings keineswegs alt, sondern hat seinen ganz eigenen Charme und Charakter. Es ist puristischer und direkter – und im vorliegenden Setup auch keinen Deut langsamer. Der Reiz liegt vielmehr in der Andersartigkeit der Moderne.
Das Charakteristischste ist das Sitzen fast auf der Hinterachse bzw. dem „Kurvendrehpunkt“, mit einem tollen Sechszylinder vor der Nase – und das verbindet beide ! :)
Viele Grüße, Max