Als
Ferraris Technikchef Ross Brawn ankündigte, dass in der Woche vor dem Saisonauftakt die Entwicklungs- und Testarbeit am neuen Ferrari F2005 beginnen würde, regte sich bereits Unverständnis und Kritik. In den vergangenen Jahren war man es gewohnt, dass in einer Woche vor einem Rennen nur ein Funktionstest absolviert werden darf. Doch das "
Suzuka Agreement", welches dies zwischen den Teams regelte, gilt nicht mehr.
Neun Teams verständigten sich auf ein neues Abkommen, in dieses willigte Ferrari nie ein. Somit sind sie auch von der Verpflichtung befreit, in der Woche vor einem Rennen nicht zu testen. Dies rief nun wieder die anderen neun Teams auf den Plan. In einem Statement forderten sie Ferrari auf, im Sinne des Sports die Testfahrten einzuschränken. Dass
Luca Badoer noch am Donnerstag in Mugello fuhr, führten sie zudem als konkretes Beispiel an.
Die neun Teams wollen ihre "Enttäuschung durch die Testaktivitäten von Ferrari" zum Ausdruck bringen. "Ferrari weigerte sich, ein Testabkommen für 2005 zu schließen, wenn man ihnen nicht mehr zugestehen wollte als den direkten Konkurrenten", heißt es in der Mitteilung, die von
Minardi herausgegeben wurde. "Es ist keine Überraschung, dass die anderen Teams es ablehnten, Ferrari diese Unterstützung zu geben."
Ferrari hat "einen Vorteil gegenüber allen anderen Teams"
"Mit Bedauern haben die neun Teams nun feststellen müssen, dass Ferrari nicht nur außerhalb des Testabkommens für 2005 testet und weitere Tests plant, sondern auch über die Grenzen des vorherigen 'Suzuka Agreements' hinaus aktiv ist", heißt es weiter. "Ferraris Vorgehen könnte nicht nur die Formel 1 destabilisieren und die Kosten nach oben treiben, sondern Ferrari auch einen Vorteil gegenüber allen anderen Teams geben."
"Ein solches Vorgehen von Ferraris Seite kann die Kosten in der Formel 1 nur nach oben treiben und das Prinzip eines ausgeglichenen Feldes untergraben. Die neun Teams rufen Ferrari daher auf, ihre Position jetzt zu überdenken und in einer verantwortungsvollen Art und Weise zu handeln, um die wichtigen Kostensenkungsmaßnahmen zu unterstützen."