ich würde gerne mal diesen Hanswurscht, der den Müll wieder in die Presse gebracht hat, fragen, ob er zuhause eine Erdwärmepumpe, eine Solaranlage, Regenwassersammelbecken, ne Windkraftanlage und einen mit Kerzen betriebenen Kühlschrank hat????? Hä, hat er das???? Nö, also Maul halten. Diese inkonsequenten Volldeppen gehen mir mächtig auf den Zeiger. Hatte vor einer Woche eine Greenpeace-Mitarbeiterin bei mir zuhause, über Nacht (familientechnisch). Und, auf einmal kann man ewig lang Duschen, das Licht bleibt in den Räumen eingeschalten, auch wenn man gar nicht drinnen ist, der Fernseher wurde auf Standby geschalten usw. Und - zum Bahnhof fährt frau natürlich auch nicht mit der Straßenbahn, nö, mein T-Car ist schon angenehmer und schneller.
Naja, ich geb da in diesem Fall die Hoffnung noch nicht auf.
Sorry, immer wenns um den eigenen Arsch geht, dann ist meistens Ende Gelände. Nur wenige Ökos in Deutschland leben wirklich ein energiesparsames Leben, davor habe ich auch Respekt und kritisiere dies niemals.
Aber dieses Neid-erfüllte rummosern kotzt mich einfach nur an. Wo stehen denn die Damen und Herren, wenn in Weidhaus die Ost-Stinker-LKWs zu uns reinrusen?
Wo sind denn die Damen und Herren, wenn im Supermarkt im Februar die Erdbeeren aus Chile zum Verkauf angeboten werden (wohlwissend, daß diese mit dem Flugzeug hergeflogen werden)?
Wo sind sie denn, wenn immer mehr Deutsche im Billig-Billig-Geiz-ist-geil-Fieber den tollen kalifornischen Panschwein saufen? (Klar, der Wein kommt per e-mail ins Haus, gell?)
Wo sind sie denn, wenn die Menschen die normale Milch kaufen, und nicht die Bio-Milch (normale Milchkühe werden z. großen Teil mit Soja gefüttert, das aus Südamerika kommt und auf Flächen angebaut wird, die vorher mit Urwald geglänzt haben).
Wo sind sie?
Ganz einfach: Irgendwo unterwegs mit einem alten Stinke-Diesel ohne RPF. Auf dem Weg zum nächsten Aldi. Denn der Ökomarkt um die Ecke ist leider zu teuer.
Meint Ihr, solche Leute würden mal in einen Öko-Investmentfonds investieren? Nö, die wissen das nicht mal, daß es sowas gibt (ist echt wahr, siehe weibliches Beispiel von oben). "Das hat mir meine Bank nicht angeboten." Ja klar, das ist auch die Bank, die nachweislich massiv in die Rüstungsindustrie investiert. Ja nee - iss klar, oder?
Und noch eines an unsere Anti-Atomkraft-Fraktion:
Eure Meinung und die Bedenken gegen diese Art der Energiegewinnung mag teilweise durchaus berechtigt sein, das streitet wohl auch keiner ab. Aber:
Habt Ihr die Nachrichten vorgestern gesehen? Da streitet sich doch glatt Weißrussland mit dem Energielieferanten Gasprom um die Gaslieferungen wegen der angekündigten Preiserhöhung. Und was antwortete Gasprom: Entweder zahlen oder ab 01.01.2007 ist nix mehr in der Leitung.
So, jetzt schalten wir unser AKW`s langsam ab, um uns herum, teilweise direkt an der Grenze entstehen neue AKW`s. Der Strommarkt wird immer mehr europäisiert. Schön, wir kaufen dann den Strom aus den Nachbarländern, DEN ATOMSTROM.
Jetzt stellt sich für mich die Frage: Warum schalten wir unsere Meiler ab und kaufen aus dem Ausland den Strom? Damit wir noch abhängiger werden? Und zu welchem umweltpolitischen Zweck?
Ist es da nicht sinnvoller, die Meiler weiterlaufen zu lassen und ernsthaft an einer Alternative zu forschen, die ebenfalls klimaneutral ist?
Ob irgendwo in einem Salzstock in hunderten Meter Tiefe ein Castor auf die Ewigkeit wartet, ist mir relativ schnuppe, v.a. weil wir den Dreck eh schon haben.
So, aber zurück zum Tempolimit:
Irgendwann bekommen wir das sowieso, über eine einheitliche Verkehrspolitik auf EU-Ebene. Bis dahin würde ich aber gerne noch zügig vom Fleck kommen. Und ja, es macht für mich einen Unterschied, ob ich von Augsburg nach Schweinfurt 2,5 Stunden oder 1,45 Stunden brauche, denn die A7 kann man bekanntlich meistens durchholzen. Und es macht Spaß, sowohl die Geschwindigkeit des Autos zu erleben als auch dem Vorverlegen der Ankunftszeit lt. Navi zuzuschauen.
Klar ist der Verbrauch dann höher, statt 6 Liter halt 8 Liter im Schnitt, das sind aber immer noch 30 Liter weniger als einer der 150 LKW`s, die ich dann überholt habe.
Zwar stimmt der Satz, der manchmal auf LKW`s steht: Solange man Äpfel nicht per e-mail verschicken kann, müssen wir uns die Straße noch teilen.
Aber diese Transportflut von hier nach da hat unerträgliche Ausmaße angenommen. Warum kann es günstiger sein, einen in Holland hergestellten Stoff zum Nähen nach Rumänien zu bringen um dann wieder zum Verpacken und Verkaufen nach Holland zu schippern? Warum werden deutsche Schweine in Italien geschlachtet und kommen dann als Parma-Schinken wieder zurück zu uns. Warum kann sich das Rechnen? Warum? Weil es evtl. sinnlose Förderungen aus EU-Mitteln gibt? Und welcher EU-Kommisar macht dagegen was? Keiner!
Denn sonst könnten die Waren ja u.U. den wahren Preis im Supermarkt erhalten.
Ja Scheiße nochmal. Und das mag ja keiner. Daß wir damit aber mal wirklich Umweltschutz betreiben könnten, das sehen anscheinend immer noch zu wenige.
Sehr schade.
Ich bitte darum, nun milde zerrissen zu werden.
Viele Grüße
Markus