Tuning - mal ernsthaft

dwz8

Café Racer
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2 August 2004
Wagen
BMW Z8
Was haltet Ihr eigentlich von seriösem Motortuning?

Ich habe bewußt jegliche Veränderung von Fahrwerk, Karosserie oder sonstigen Anbauteilen weggelassen, möchte nur mal über Motoren reden.

Es gibt wohl 3 unterschiedliche Arten des Motortunings (bitte ergänzen, wenn ich was übersehen habe):
  1. Chip-Tuning - Die Illusion, beim Benziner (bzw. Sauger) mindestens - wenn nicht noch erheblich mehr - Leistung durch Umprogrammierung der Kennfelder (auch als Kornfelder bekannt) herauszuholen :B
  2. Klassisches Motortuning - scharfe Nockenwellen, polierte Kanäle, Überarbeitung der Motorsteuerung etc etc...:w :9
  3. Kompressortuning - das Männertuning: je kräftiger geblasen wird...:X
Mich würde interessieren:
  • Wie steht Ihr überhaupt dazu?
    ja ist toll/ne, an meinen Motor lasse ich nur Wasser und CD
  • Welches Tuning bevorzugt Ihr?
    siehe oben
  • Wie weit würdet Ihr tunen lassen, d.h. welches Risiko würdet Ihr eingehen wollen?
    x % würde ich machen...
  • Habt Ihr ernsthaft getunt oder wollt es tun?
    bitte nicht "ich hab einen Freund, dem sein Nachbar..."
  • Falls nicht, ist das nur eine Geldfrage (ist es irgendwo immer :# )?
  • Sonstige Meinungen?
Ach so, wenn möglich, sollte das hier keine Werbeveranstaltung für den einen oder anderen Tuner werden, das macht wenig Sinn. :M
 
AW: Tuning - mal ernsthaft

An meinen Motor lasse ich nur Wasser und CD :B %:








CD – gibt's das überhaupt noch? :X
 
AW: Tuning - mal ernsthaft

zetatessera schrieb:
An meinen Motor lasse ich nur Wasser und CD :B %:
CD – gibt's das überhaupt noch? :X
ja, aber ich glaube, es heißt jetzt MP3...:w
 
AW: Tuning - mal ernsthaft

hi,

es dürfte wohl wirklich meistens eine reine kostenfrage sein.
der motor wird getunt auf jeden fall früher sterben, wie früh kann keiner sagen.
beim eh schon fein gebauten m motor würd ichs lassen, er wird auf die dauer zu teuer.
bei meinen uno turbo ist`s egal, dort holt man locker 170ps aus 100 serien pferdchen, schäden sind egal es liegen noch zwei im keller 70€ das stück aus ebay :b
so ist die lebensdauer auf auf drei vier monate ausgelegt ja ok
 
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Wie steht Ihr überhaupt dazu?
Grundsätzlich sehe ich Motortuning im "Alltagsverkehr" nur da als sinnvoll an, wo es entweder ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis bringt, als das nächst größere Modell bzw. wo die Schritte zu groß sind oder es keinen mehr gibt.:w

Beispiele wären: Kennfeld-Tuning bei den Volvo 5 Zylindern (ab Händler durch Heigo) statt Aufstieg auf T-5 / R-5 oder die Tuningsucht der Evo-Piloten.

Welches Tuning bevorzugt Ihr?
Kommt drauf an ... ich hatte schon einen Benziner Turbo nach und nach bis zum Kollaps tunen lassen ... das hatte schon was.
Klassisches Motortuning ist die edelste, aber auch teuerste Art - steht somit in Konflikt mit der "Sinnhaftigkeit" - sofern man die bei unseren Autos überhaupt hinterfragen sollte.:X
Kompressortuning ist - in Maßen genossen - (genau wie Turbo-Kennfeldtuning) sehr preiswert, jedoch kommen die Folgekosten, wenn man richtig Leistung will und außerdem verändert es (zumindest beim Kompressortuning) komplett die Charakteristik. Für den nicht rennstreckenambitionierten Racer ist Kompressortuning aber ziemlich sicher das richtige, da das Ego dann nicht mehr unter Pumpe-Düse (im schwarzen Rauch:X ) leiden muss.
Kommt für mich also auf den Verwendungsfall an. Klassisches Tuning wäre mir - zumindest momentan - zu teuer/ineffizient.

Wie weit würdet Ihr tunen lassen, d.h. welches Risiko würdet Ihr eingehen wollen?
Für das Alltagsauto nur soweit, dass es noch problemlos für :K fahrbar bleibt und eine Lebensdauer Richtung 3-4 Jahre bis zur großen Revision hat.
Über Tools wie _Dirk's habe ich mir keine Gedanken gemacht.

Habt Ihr ernsthaft getunt oder wollt es tun?
siehe oben - früher ja (Mord Escort turbo mit ein bißchen mehr Schnüffeln der Wastegate Schweinchen:b )

Falls nicht, ist das nur eine Geldfrage (ist es irgendwo immer )?
momentan nicht.
Der Z4 ist im Straßenverkehr "zufriedenstellend" oder besser und auf der Schleife ist er mir - ganz ehrlich (bin halt ein Seerosengießer;( ) - eher zu kräftig. Die nächsten Aktivitäten in die Richtung betreffen eher andere Komponenten, sicherlich nicht die Leistung.

Sonstige Meinungen?
:7mickeyz:

Grüßle
Chris
 
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Vor ca 4 Jahren war ich stolzer Besitzer eines von Hartge umgebauten 323 ti. Der hat aus seinen 3.5 l Hubraum 280 PS geholt. Als mir das zu wenig war habe ich den Motor bei einem Bekannten in Auftrag gegeben. Gemacht wurde alles, von Nockenwellen über Krümmer, Zylinderkopfbearbeitung, Schmiedekolben, Ventilfedern, Aufbohren auf 3,8 l und der größte Spass war die Wassereinspritzung zur Gemischkühlung. Das Gesammte Paket hat dem Wagen auf letztendlich über 360 PS gebracht.

Man sieht also ich stehe auf aus konventionelle Saugertuning. Der Motor hat es Ohne Probleme vertragen, denn alle Teile die einer höheren Beanspruchung ausgestzt waren wurden entnommen und gegen bessere/stärkere ersetzt.

Ich würde es allerdings nicht mehr machen, denn der Kostenfaktor ist bei dieser Art Tuning sehr enorm. Ich habe viele Teile vergünstigt bekommen weil wir für einige Hersteller "Versuchskaninchen" gespielt haben.
 
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....kommt darauf an.

Hatte vor Jahren einen 73er Camaro mit 4,9 Ltr. Smallblock.
Leistung serienmäßig ca. 170 Ps.
Da ließ sich mit Klassischem Tuning viel machen.
Neue Köpfe (Corvette, Größere Ventile, kleinerer Brennraum) andere Nocke,
Doppelrohr Auspuffanlage mir Fächern, polierte Ansaugkanäle, anderer Vergaser.......
Kahm dann anschließend auf ca. 340 PS.


Beim ///M werde ich mich allerdings auf Kennfeldanpassung beschränken.
Hoffe damit auf die "Nennleistung" des S54 zu erreichen.:M
 
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Wenn, wuerde ich nur ein klassisches Motortuning incl. der Anpassung weiterer Komponenten machen lassen. Beim Chippen und Kompressortuning habe ich Bedenken, dass die Haltbarkeit zu sehr leidet.
Als Otto-Normalfahrer spare ich lieber auf den naechstgroesseren Motor.
 
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Interessant, da haben doch schon einige Erfahrungen sammeln können.

Natürlich macht Tuning wenig Sinn, wenn ich einfach einen größeren Motor oder ein ensprechend stärkeres Modell kaufen kann. Diese Fälle sollten wir vielleicht ausschließen.

Auch an M-Motoren läßt sich durch klassisches Tuning einiges bewirken, das ist keine Frage und wird auch angeboten.
 
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ChrisNoDiesel schrieb:
[...] :7mickeyz:

Grüßle
Chris

Ich schließe mich an - mit dem Unterschied, dass ich mich für ein Kompressortuning entschlossen habe. Und mein Mord Escort bleibt ungetunt!

Schöne allgemeine Ausführung, Chris! :t
 
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Als Schrauber gibt es von mir ein klares JA zum klasischen Tuning. Wenn dann die Arbeit vollbracht und der Erfolg da ist gibt es nichts schöneres. Bei den heutigen Motoren komme ich aber dann nicht umhin das Kennfeld zu ändern bzw. anzupassen ( Abgasnorm, etc ), ob man das dann Chip-Tuning nennen kann weiss ich nicht. Es ist auch leider die teurere Variante das Tuning.
Bei den Dieseln allerdings reicht heute ja der einache Chipwechsel
 
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Was für'n Motor und was für ein Tuning hängt vom Motor selber ab ... Drehzahlerhöhung beim M würd ich lassen, beim M54 3.0 ebenfalls. Beim 2.5 sehe ich da gar keine Bedenken und beim 2.0 würde ich's auch nicht machen.

Kennfeldoptimierung? Klar, warum nicht - ob der Motor nun im Werk auf seine Nennleistung gebracht wird durch die Optimierung, oder ob das später passiert mit ein paar wenigen Mehr-PS, soll mal wurscht sein.

Ob's was bringt oder nicht mag jeder für sich entscheiden.

Kompressor? Ja, hab ich überlegt, ich war schon bei Infinitas und bein den 3.0 mit Kompressor probegefahren .. ja, toll, nett ... aber das war's mir nicht wert. Dauernd das Nebengeräusch im Ohr ... nö.

Scharfe Nockenwellen? Naja, ich war ein Jahr lang bei Slalomrennen, da hat man sich über sowas unterhalten - der Leerlauf leidet extrem und von daher lass ich das.

K&N-Luftfilter? Och nä, dazu ist mir der Luftmassenmesser zu heilig.

Den Motor auf einen anderen Treibstoff umstellen? Klar, wieso nicht - wenn's dem Motor was Gutes tut :-)

Mit meiner Kennfeldoptimierung fahre ich nun schon 30.000 km lang rum - und wenn der Motor hops geht, weiß ich nicht, ob ich ihn nicht überfordert habe, der Gasumbau schuld ist oder die Kennfeldoptimierung.

Überhaupt sind Motorschäden nur schwer an Tuningmaßnahmen zu erkennen, wenn es einfach nur Verschleiß ist.

Selbst werksgetunte Turbomotoren wie die Diesel schaffen ihre 200.000 km nicht mehr schadlos. Schon merkwürdig ...

Hubruamerweiterung durch andere Kolben und andere Kurbelwelle wäre noch eine Überlegung, aber bevor man da rangeht, lohnt es sich eher einen leistungsstärkeren Motor in einem neuen Auto zu kaufen.

Jeder wie er mag, ich bin mit meiner Variante super glücklich :-)
 
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Für mich kommt Tuning im Moment nicht in Frage. Wenn dann allerdings nur klassisch, am liebsten über Hubraumerhöhung. Das beste Beispiel ist ja der Alpina-Motor. Aber auch Kelleners, Hartge und ich glaube auch Hamann bieten das an.

Die Sinnfrage beim Tuning über die Wirtschaftlichkeit zu stellen, bringt wohl nie weiter. Wer sollte sonst z.B. einen Hartge H1 für 145 000 Euro kaufen? Sparen zum nächstgrößeren Modell kann man fast nie, selbst mit den Kompressorumbauten nicht (zumindest beim Z4)
 
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Chip-Tuning (siehe aktuellen Thread http://www.zroadster.com/forum/z4-roadster/23469-chiptuning-gift.html) und Kompressor scheiden für mich aus. Wenn Aufladen, dann wie BMW es mit der Doppelturbolösung vormacht. Aber ein gut gemachter Saugmotor ist für mich das Nonplusultra.

Also bleibt die Variante 2 "Klassisches Motortuning".

Hier sehe ich beim Preis-/Leistungsverhältnis in zwei Bereichen Probleme:

a) Moderne Saugmotoren sind schon auf einem sehr hohen Entwicklungsniveau. Klassisches Tuning ist umfangreich und teuer, der Wiederverkauf (wenn ein Thema) wird schlechter.

Natürlich gibt es ausgezeichnete Tuner-Motoren. Der Alpina 4.8l (Alpina B10 V8S und Alpina Z8 Roadster) auf Basis des 4.4 V8 ist in allen spezifischen Kriterien (Drehmoment, Leistung, Verbrauch und Gewicht) ein exzellenter Motor und dem M5 V8 mindestens ebenbürtig - bei bekannt hoher Laufleistung. Nur ein Ersatzmotor würde astronomisch teuer.

Auch der Alpina 3.4 Reihensechser auf Basis des guten alten Graugussblocks ist noch immer bestens bei der Musik.

Gleichwohl scheint mir die Zeit des klassischen Motortunings ein wenig abzulaufen, die Kosten sind bei nicht mehr grossen Sprüngen einfach exorbitant.

Hierfür ein Beispiel: der Alpina Motor (auf Basis des nicht mehr aktuellen 4.4 V8) für B5, B6 und B7 verlässt das klassische Tuning und hat einen Radialverdichter (eine Art "Kombi" aus Tuninglader und Kompressor). Ohne Aufladung wirds also schwierig.

b) Bei grösseren Leistungssprüngen kommt man wohl kaum umhin, auch in den Antriebsstrang und das Fahrwerk incl. Bremsen zu investieren. Gerade beim Fahrwerk ist die Ausgewogenheit schnell dahin. Wie sinnvoll es ist, die Drehmomentkurve zu höheren Drehzahlen zu verschieben, lässt sich auch diskutieren.

Fazit für mich: der Z8 ist leistungsmässig für mich unter Alltagsbedingungen mit seinen 400 PS und 500 Nm eine ausgewogene Kombination (bei kleineren Änderungen am Fahrwerk). Bei wesentlich mehr Leistung (bspw. über 100 PS zusätzlich) muss ich an diverse andere Dinge dran wie Fahrwerk, Bremsen und evtl. Antriebsstrang. Als Ergebnis habe ich ein stark verändertes (und sicherlich auf seine Art sehr attraktives Auto) zu exorbitanten Kosten und weit schlechterem Wiederverkaufswert. Ist und bleibt Geschmackssache - ich würde mein Geld anderweitig anlegen.
 
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hi,
da ich einen 2,8 Autmatik fahre käme für mich nur eine Hubraumerweiterung in Frage. Das ist meines Erachtens nach die sanfteste Form des Tuning. Würd dann aber irgendwo nen gebrauchten Motor kaufen und den komplett neu aufbauen und den anderen schön an die Seite legen. Wenn der getunte dann verreckt (was bei meiner Kilometerleistung und der eher zivilen Fahrweise wahrscheinlich nie eintritt) kann man wieder auf den originalen zurückrüsten. Hab ich mit meiner ZX9R auch so gemacht. Hatte Schmiedekolben, mehr Hubraum, Kopf bearbeitet, Vergaser und Auspuff optimiert. Brachte gut 20 PS (gemessen) und hat 20 000 km gehalten, wovon die Häfte auf Rennststrecken gefahren wurde. Ist aber alles mehr was fürs Ego. Die Mehrleistung auf die Strasse zu bringen ist viel schwieriger (ausser auf der Autobahn geradeaus). Profis sind mit weniger PS meistens doch schneller, nach der Formel: Später bremsen und eher Gas geben.
Das grösste Problem beim Tuning seh ich darin: Sobald ich mich dran gewöhnt hab will ich noch mehr. Sonst würden ja die Boliden mit 400-600 PS nicht auch getunt werden. Ist auch viel Image dabei. Die Leistung werden nur ganz wenige umsetzen können.
Ich denke bei dem Z3 kommen erst ich und dann das originale Fahrwerk an seine Grenzen bevor die Motorleistung nicht mehr ausreicht. Autobahn ausgenommen, da ärgert es manchmal schon das irgend so'n blöder Diesel locker mithält und dann noch 5 Liter weniger verbraucht bei dem Tempo. Aber es wird immer einer kommen der schneller ist.;(
 
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IQ-Man schrieb:
Dann möchte ich dies aber für meinen Fall wieder "einschließen" ;)
ok, falsch ausgedrückt. Ich hätte sagen sollen:

Wir sollten die Fälle ausschließen, bei denen ein Verzicht auf Tuning dadurch begründet wird, daß es einfacher ist, ein größeres Modell zu kaufen. :M
 
AW: Tuning - mal ernsthaft

Zum Thema Hubraumvergrößerung beim Z8:

Das ist leider nicht so ohne weiteres möglich. Die Stege zwischen den Zylindern sind schon in der Serie so dünn, daß ein Aufbohren nicht machbar ist.
Es gibt einen Ansatz mit einem 5,5 l- Motor durch Hubverlängerung, da entstehen dann aber Kolbengeschwindigkeiten im Bereich von über 25 m/s. (:O )

Grundsätzlich ist der Z8-Motor ja ein Traktormotor mit 80 PS/Liter, da ist nichts sportliches dran. :B
 
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Atze schrieb:
Ich denke bei dem Z3 kommen erst ich und dann das originale Fahrwerk an seine Grenzen bevor die Motorleistung nicht mehr ausreicht. ;(

Da stimme ich dir voll zu. Aber ich selbst werde an meinem 3.0L Coupe das Kennfeld optimieren / anpassen lassen. Einfach um von der leistungsentfaltung einen etwas anderen 3.0L zu haben.

Das Thema Tuning und gerade Leistungsbezogenes Tuning ist doch für fast jeden AUTOverrückten ein Thema. Auch für mich stand lange die entscheidung an ob ich den 3.0L verkaufen soll und mir einen S54 ///M Coupe zulege.
Ich habe mich entschlossen den 3.oL zu behalten und das Geld auf eine etwas andere Investition anspare.
Seit Jahren möchte ich einen 993 Turbo (S) und der Traum rückt immer näher..;) Und ein ///M Coupe und den Turbo zu unterhalten ist mir zu heftig aber den 3.0L und den Turbo ist vertrettbar.

Ach so zum Kernthema: Ich würde wenn Tuning nur das klassische bei einem Sauger anwenden! Das dies aber extrem ins Geld geht spare ich in der zwischenzeit wo andere Tunen auf was anderes!!!


Gruß

C.
 
AW: Tuning - mal ernsthaft

Hallo Zusammen,

Tuning ja oder nein - das ist hier die grundsätzliche Frage !

Entweder lehnt man dies grundsätzlich aus Gründen daß man die Mehrleistung nicht will/wirklich braucht oder daß man das Fahrzeug im absoluten Originalzustand belassen will oder man gehört zur Fraktion der Leistungsjunkies - dann stellt sich einem eigentlich nicht die Frage ja oder nein, sondern ausschließlich was bringt am meisten mit meinem Budget ?!!

Im übrigen solltet Ihr auf alle Fälle nicht nur profan auf das nächst höhere Modell mit größerer Motorisierung hinweisen - so ganz einfach ist die Beantwortung dieser Frage nämlich nicht. Es gibt gute Gründe warum man sich nicht für das nächst größere Modell sondern für ein Tuning entschieden hat (z.b. weitere Kosten, wie Versicherung usw., zum Zeitpunkt des Autokaufes das nicht aussreichende Budget oder daß man sich ursprünglich nicht vorstellen konnte, noch mehr Leistung zu wollen).

Wenn man sich dann für Tuning entschlossen hat, kommt es auf das Budget an und auf den Charakter, welchen man seinem Fahrzeug quasi "verpassen" will - siehe klassisches Motortuning (was meist auf ein Hochdrehzahlkonzept hinausläuft), einem Kompressor oder einem Turbo.

Profanes Chiptuning lasse ich mal außen vor, da dies bei einem ernsthaften Tuninginteressenten nicht wirklich auf Interesse stößt und meist auch nichts/kaum bringt (von einer Diesel oder Turbobasis mal abgesehen).
Bitte nicht verwechseln, mit einer höchst aufwendigen Kennfeldoptimierung auf einem Prüfstand, was aber in der Regel auch ganz schön ins Geld geht und nur wenigen seriösen Spezialisten überlassen sein sollte.

Bitte vergesst nicht, daß schon ein Austausch von Karosserieteilen oder der Wechsel auf nicht serienmäßige Leichtmetallfelgen im klassischen Sinn ein Tuning darstellt - somit dürften im Forum schon fast alle betroffen sein... :X :d

Grundsätzlich muß jedem klar sein, daß ein leistungssteigerndes Tuning immer ein kleines Risiko birgt und auch die Lebenserwartung der Komponenten etwas nach unten drückt. Dies ist übrigens auch bei werkseitig "getunte" Modelle a lá M-GmbH, AMG, OPC usw. so ! Jeder auf Hochleistung getrimmte Motor wird logischerweise stärker belastet - er kann, muß aber nicht, die gleiche Laufleistung erreichen, wie ein Serienmotor.

Ich hatte mich bisher immer auf das kleine Tuning von Leichtmetallfelgen und diversen Kleinigkeiten versteift, bis ich auf den Kompressor gekommen bin - bisher habe ich dies noch zu keinem Zeitpunkt bereuht. Allerdings habe ich da auch nicht das maximal Machbare wegen der zu erwartenden Laufleistungsminderung umgesetzt, sondern bin in einer maßvollen Stufe geblieben.

Leider gewöhnt man sich extrem schnell an die zu Verfügung stehende Mehrleistung, so daß meist beim irgendwann anstehenden Fahrzeugwechsel dann doch das größere Modell in die nähere Wahl kommt. Dies schließt übrigens nicht aus, daß man nach einer gewissen Zeit nicht doch wieder mehr möchte und sich bei Tunern umsieht, weil man nicht alle 2 Jahre ein größeres Fahrzeug kaufen kann/will.

Ich bin ganz fest der Überzeugung, daß man als Leistungsjunkie nach einer gewissen Zeit auch gerne einen Ferrari Enzo, einen Porsche Carrera GT, einen Zonda, Koenigsegg oder gar einen Bugatti Vyron - so fern man sich solche Träume überhaupt leisten kann - noch kräftiger vorstellen/wünschen würde.

Mir fällt hier immer dieser saudische (oder war es einer aus dem Königshaus von Dubai) Prinz ein, der sogar einen Mercedes LeMan Gruppe C von etwa 650 PS auf irgendwas um die 900 PS bei AMG bringen ließ, weil es ihm nach mehr verlangte - und der hatte wirklich alles mit Rang und Namen und richtiger Leistung in seiner Garage stehen...
 
AW: Tuning - mal ernsthaft

Na dann will ich mal ein klein wenig dazu schreiben:

Erstes Auto (ja die Lacher kommen) Opel Manta B (nein, ich habe mir nicht in die Stiefel gepinkelt) mit 1.9 L 90 PS .

Nach einiger Zeit dann der Wunsch nach mehr Leistung, war damals noch kein Problem, zwei Weber Doppelvergaser und eine scharfe Nockenwelle reichten aus, um auf ca. 120 PS zu kommen. War halbwegs realistisch, konnte dann mit jedem Manta GSi problemlos mithalten. Aber nach kurzer Zeit war der Zylinderkopf defekt, durch thermische Überlastung. Kühlleistung nicht ausreichend, wurde durch Tausch des Kühlers aus einem Opel Commodore gelöst. Von da an keine Probleme mehr, allerdings war der Motor mit ca. 100.000 km regelrecht verschlissen, beginnende Lagerschäden etc. Trotzdem für die Zeit, wo alle Motoren noch nicht so hohe Laufleistungen erreichten, eigentlich kein so schlechtes Ergebnis.

Nächste Tuningmaßnahmen dann erst wieder an meinem T-Car E36 M3 Cabrio 3.2 SMG. V-max Aufhebung, Drehzahlanhebung und Optimierung mit Prüfstand vorher und nachher. Ergebnis statt 316 PS ca. 340 PS. Fahre ich jetzt ca. 50.000 km ohne irgendein Problem.

Nach einigem Überlegen habe ich das auch an meinem Z8 durchführen lassen, V-max, Drehzahl und Optimierung Ergebnis statt 393 PS ca. 419 PS. Ob ich es wirklich merke? Nun die V-max sicher, die Drehzahlanhebung ebenso (bringt zum Teil bessere Anschlüsse der Gänge), die Leistung, hm, erwartungsgemäß zuwenig um zu sagen, es ist ein anderes Auto.

Allerdings war das Gesamtpaket vom Preis her recht überzeugend, dafür gibt es bei Kelleners oder Hamann noch nicht mal die V-Max-Anhebung. Die Lebensdauer wird nach meiner Überzeugung wohl nicht merkbar reduziert werden. Man darf nicht vergessen, wieviele Restriktionen das Werk bei seiner normalen Auslegung berücksichtigen muss (nur als Beispiel Außentemperaturen von -50 bis +50 Grad) da ist ca. 5% Spielraum sicher möglich, ohne den Motor in kritische Betriebsbedingungen zu bringen.

Von weiteren Tuningmaßnahmen werde ich wohl absehen, spätestens ab einer Mehrleistung von 15-20% müssen weitere Komponenten verändert werden, Bremsen, Übersetzung, Kupplung etc. da wird es insgesamt dann doch sehr teuer.

Und nicht zu vergessen, die Z8-Fahrer müssen aj noch für ein Performance Package zahlen, welches keine Performance bringt ;x :g
 
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Hallo Dieter,

Du hast ja in den Punkten 1 bis 3 schon das Wesentliche gesagt:

Chiptuning (beim Benziner) na ja. Ist eine tolle Sache um von einer Vielzahl von Autofahren eine Vielzahl an Kohle abzuziehen.
Von der Leistungsausbeute des Chiptuning halte ich nichts. Die paar PS merkt man nicht.

"Altes" Tuning mittels Nockenwellen, Ventilen, Höckerkolben u.a. hat schon was. Das war früher halt "das Tuning" (habe ich bei meinem 2002 auch gemacht).
Die Nockenwellen in meinem Z3 haben aber nicht mehr zu dem gewünschten Leistungsschub geführt (es fehlt halt das Resttuning im Motor).
Beispiel:
BMW 2002 von 100 PS auf 150 PS getunt: Leistungssteigerung = 50 %
BMW Z3 2.8 von 192 PS auf 228 PS = nur 19 % Leistungssteigerung

"Modernes" Tuning über Kompressor ist da schon wesentlich effektiver:
mit dem SK2 von 192 PS auf 310 PS = 61 %


Oder wie bei meinem Zetti:
Nockenwellen und Kompressor = 330 PS = 72 % mehr Leistung :t
 
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Jokin schrieb:
Kompressor? Ja, hab ich überlegt, ich war schon bei Infinitas und bein den 3.0 mit Kompressor probegefahren .. ja, toll, nett ... aber das war's mir nicht wert. Dauernd das Nebengeräusch im Ohr ... nö.

Was für ein Nebengeräusch?

Ich komme am Sonntag an Hannover vorbei. Wenn du möchtest können wir uns mal treffen und du kannst dir meinen "lautlosen" Kompressor anhören.
 
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Bigracer schrieb:
BMW 2002 von 100 PS auf 150 PS getunt: Leistungssteigerung = 50 %
BMW Z3 2.8 von 192 PS auf 228 PS = nur 19 % Leistungssteigerung

"Modernes" Tuning über Kompressor ist da schon wesentlich effektiver:
mit dem SK2 von 192 PS auf 310 PS = 61 %


Oder wie bei meinem Zetti:
Nockenwellen und Kompressor = 330 PS = 72 % mehr Leistung :t
Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt.
Zu meiner Sturm-und-Drangzeit träumte man vom Doppelvergaser auf einem Käfermotor mit 34 PS oder einem Kadett A oder B, mehr war eh nicht drin. Da ließen sich natürlich gute Quoten erzielen.

Man sagt, eine Leistungssteigerung spürt man erst ab 10%. Das sind beim Z8 dann schon 440 PS (siehe dazu auch den Kommentar von Werner2004: "kein anderes Auto bei 413 PS").

Wird dazu die Leistung nur über die Erweiterung des Drehzahlbands und eine damit verbundene Verschiebung des Drehmoment-"Berges" nach oben erreicht, ist das Ergebnis wenig überzeugend.

Beispiel:
Ich empfand bei kurzen Fahrten einen Z4 3.0 als gut motorisiert, locker und agil auf der Landstraße zu fahren.
Ich bin dann ausgiebig den MZ4 gefahren, bei gleichem Fahrstil macht der einen "lahmen" Eindruck.
Erst durch häufigen Einsatz des Schaltknüppels kann man den Motor in den Drehzahlbereichen halten, wo die Musik spielt.
Für die Landstraße heißt das aber ganz klar: entweder orgele ich stets im zweiten und dritten Gang herum, oder ich habe keine Leistung. Ist mir zu nervös zum Fahren.

Ein anderes Beispiel:
Die Alpina-Motoren, die durch heftigstes Drehmoment glänzen. Da ist man jederzeit flott und entspannt unterwegs.
 
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dwz8 schrieb:
Klassisches Motortuning - scharfe Nockenwellen, polierte Kanäle, Überarbeitung der Motorsteuerung etc etc...:w :9
  • Wie steht Ihr überhaupt dazu?
    ja ist toll/ne, an meinen Motor lasse ich nur Wasser und CD
  • Welches Tuning bevorzugt Ihr?
    siehe oben
  • Wie weit würdet Ihr tunen lassen, d.h. welches Risiko würdet Ihr eingehen wollen?
    x % würde ich machen...
  • Habt Ihr ernsthaft getunt oder wollt es tun?
    bitte nicht "ich hab einen Freund, dem sein Nachbar..."
  • Falls nicht, ist das nur eine Geldfrage (ist es irgendwo immer :# )?
  • Sonstige Meinungen?

Tag der Herr!

In meinem alten 3,oi hatte ich einen Nockenwellenumbau machen lassen.
Das Resultat war eher ernüchternd. Die Vorfreude ist definitig größer als der tatsächliche Effekt.
Klar, der Motor geht oben heraus besser als zuvor, aber eben nur marginal. Ob es sich wirklich in Zahlen ausdrückt??? :-(
Denke das könn(t)en einige User bestätigen (...Hand aufs Herz ;) ).

- beim M: nichts!!! Da wird nichts gebastelt! Da kommt nur frisches Öl rein!!!!

Wenn ich nochmal irgendwann bei irgendeinem Auto ein Motortuning vornehmen sollte dann gleich Turbo / Kompressor.
Kostet zwar wohl das 3fache, aber dann hat man auch WIRKLICH was davon.

Gruß,
ben
 
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