AW: Vorschlag zur Nettiquette
Hallo zusammen,
zunächst möchte ich versuchen, in einer Sachfrage weiterzuhelfen mit einem Zitat aus der Wikipedia:
"Als
goldene Regel wird allgemein ein für eine gesellschaftliche Gruppe wichtiger Merkspruch oder ein markantes Motto bezeichnet, im engeren Sinne bezieht sich die Bezeichnung aber auf die in dem Sprichwort
Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem andern zu.
ausgedrückte moralische Regel, die in mannigfaltigen Variationen Grundbestandteil der ethischen Vorstellungen vieler Religionen ist."
Hier die Quelle, die auch darstellt, dass der Spruch viel älter ist als von Konfuzius oder Kant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Golden...rische_Beispiele_.28chronologisch_geordnet.29
Sodann einige Bemerkungen zum eigentlichen Thema:
Mir scheint, die verschiedenen ganz konkreten Erklärungsansätze, an wem es denn liege, wenn der Ton teilweise unangemessen ist, greifen zu kurz. Es liegt nicht an "den" neuen Teilnehmern, es liegt auch nicht an "den" alten Teilnehmern (nach Lebensalter oder Dauer der Forumszugehörigkeit ist egal), es liegt sicher auch nicht am Vermögen der einzelnen User, es liegt nicht an der Bildung im Sinne vom geübten Umgang mit der Sprache. Vor solchen allzu schematischen Zuordnungen sollte man sich hüten, sie bergen ein großes Risiko in sich, weil sie in dieser Pauschalität mit ziemlicher Sicherheit falsch sind.
Ich glaube - wie viele andere hier auch -, dass es eigentlich genügt, wenn jeder so schreibt, wie er selber auch "angeschrieben" werden möchte (vgl. die o. g. goldene Regel). Das bedarf aber einer gewissen Selbstdisziplin, die zwar meist, aber eben nicht immer vorhanden ist (personenbezogen oder auch nur situationsbezogen). Mit starren Regeln kommt man dem Problem auch nicht bei, aber gewisse Regeln erleichtern es, diese Zusammenhänge bei Bedarf noch einmal ins Gedächtnis zu rufen - sich selbst oder notfalls auch anderen. Daher bin ich für die Aufstellung von Regeln, aber mit Maß und Ziel.
Auch der persönliche Schreibstil ist ja sehr unterschiedlich. Nicht jeder schreibt sehr überlegt und liest sich sein Elaborat noch einmal durch, bevor er es absendet. Und selbst wenn, dann sind Missverständnisse, unangemessener Ton oder gar Arroganz dadurch nicht ausgeschlossen.
Ich denke, einen Ansatz, der die Frage in allen Facetten zufriedenstellend löst, gibt es nicht. Da kann man nur im Einzelfall reagieren, nicht reagieren (= in die Leere laufen lassen) oder auch notfalls mal zurechtweisen.
Und gelegentlich mal so einen Thread wie diesen hier aufsetzen. Das führt immerhin dazu, dass der eine oder andere sich das Thema noch einmal vergegenwärtigt. Vielleicht hebt das das "soziale Niveau" des Forum wieder ein bisschen an. (Damit will ich nicht sagen, dass ich das Niveau insgesamt als schlecht empfinde.)