Wie geht ihr mit Reifenschäden um? (Nagel)

Astaroth

Fahrer
Registriert
3 Dezember 2008
Wagen
BMW Z4 e86 M coupé
Hallo Ihr lieben Z4-Fahrer.

Heute ist es passiert. Ein rotes Lichtchen blinkt auf und da stand er dann, mein Z4.
Habe BMW kontaktiert, dann den Pannendienst und der kam jetzt vorbei und sagt, hinten links: Nagel im Reifen (Standard RFT von BMW).
Er hat den Reifen jetzt für 12 Euro repariert.
Genügt das mit Sicherheit oder würdet Ihr eher den ganzen Reifen wechseln?
Denn was Sicherheit angeht, spare ich an sich nie. Hatte nur noch nie einen Nagel im Reifen und weiss daher nicht, ob das alles ok ist, wie es jetzt ist oder ob das nur eine Notlösung sein darf (ich denke da nur an eine schnelle Fahrt auf der Autobahn).

Danke für Aufklärung eines Unwissenden! :)
 
Wenn es richtig gemacht wird, ist das keine Notlösung. Das Einvulkanisieren eines Gummistopfens hält so gut wie der Reifen außenrum, bis zur angegebenen Höchstgeschwindigkeit des Reifens.

Aber du hast schon recht, ich hätte auch gewisse Bedenken. Problematisch ist hier vor allem, dass die Reifendruckkontrolle beim E89 nicht unmittelbar sondern mittelbar über die Umdrehungssensoren erfolgt und eine Panne erst dann angezeigt wird, wenn sicher feststeht, dass Rad x aufgrund des pannenbedingten geringeren Umfangs häufiger dreht als die anderen Räder. Da fährt man locker nochmal 20km auf runflat - und genau dann dürfen die Reifen eigentlich überhaupt nicht mehr geflickt werden, weil dann die Karkassenstabilität nicht mehr da ist.

Also ein blödes Ergebnis: Entweder Runftlats nach Druckverlust (den man ab er leider nicht sofort bemerkt) nicht mehr fahren, aber dafür das Loch reparieren reparieren - oder halt umgekehrt.

Zum Thema: http://www.georgblenk.com/tl_files/Downloads/10_14_run_flat_gbl.pdf

Drum bleib ich lieber bei meinen non-runflats: Billiger, angenehmer, ohne Reparaturdilemma.

Gruß

Mick
 
Hey Mick

Danke schon mal für deine Meinung.
Ich fahr jetzt mal zusammengeschustert und überlege es mir mal.
Aber schon mal gut zu Wissen dass das Reparieren vom BMW Pannendienst
dann keine Notlösung zu sein scheint.

Danke
 
Moin Moin

Ich habe zwar noch keine Erfahrung mit geflickten Reifen und möchte sie auch nicht sammeln.

Mir wäre ein Neuer sicherer.

gruß
Karsten
 
Aber schon mal gut zu Wissen dass das Reparieren vom BMW Pannendienst
dann keine Notlösung zu sein scheint.

so ganz professionell scheint er aber nicht gearbeitet zu haben. bei anderen "automobilherstellern" darf ein instandsetzen von rft-reifen nur dann erfolgen, wenn die innenseite einer kontrolle unterzogen wurde. dazu muss der reifen aber von der felge runter und ich bezweifle, dass dies passiert ist (kenne keinen mobilen pannendienst, der ne reifenmontiermaschine im kofferraum hat). hintergrund dafür ist, dass ein schadhafter rft-reifen nur repariert werden darf, wenn er nicht unter 1bar gefahren wurde. das kann man aber nicht immer nachvollziehn, deshalb eben die zusätzliche kontrolle.

bei conti und pirelli ist es z.b. auch komplett verboten deren rft zu "flicken" bzw. diese hersteller geben dafür keine freigabe. ebenso sehn es einige automobilhersteller. so ist zumindest mein letzter stand der dinge, hab das aber schon länger nimmer nachverfolgt, weil ich nichts von rft halte - so kanns sein, dass sich da was getan/geändert hat.
 
Danke karswill und Hallo Z on Speed
War selbst nicht dabei, werde aber nachfragen, ob der Reifen dann ganz runtergenommen wurde, zwecks Kontrolle.
Der BMW Pannendienst sagte aber, dass in dem beschädigten Reifen (war nur ein kleiner Nagel) noch 1,5 bar drin waren.
 
War selbst nicht dabei, werde aber nachfragen, ob der Reifen dann ganz runtergenommen wurde,

dann frag auch gleich mal nach, wie die "panne" repariert wurde. weil das vulkanisieren (also nen stöpsel in das loch "kleben") eigentlich auch von innen nach aussen gemacht werden sollte.
alle anderen "flicklösungen" würd ich nichtmal an nem schubkarrenreifen akzeptieren.

soll jetzt aber nicht bedeuten, dass ich von haus aus was gegen das flicken habe. gut - ich persönlich würds glaub nie machen (im falle eines falles müssen halt dann zwei neue reifen aufgezogen werden) aber es gibt auch profibetriebe, die selbst bei freigaben bis 300km/h noch garantie aufs flicken geben. denke also schon, dass die richtige technik auch hält.

wenn das bei dir dann der fall sein sollte, spricht auch nix dagegen.

was mich jetzt aber bisschen wundert: du lässt deinen reifen flicken und bist dabei nicht vor ort um evtl. auftretende fragen zu stellen, stattdessen wartest bis alles fertig ist und fragst dann in nem forum?
 
Ich hatte beim Alpina (also keine Runflats) einem Mini-Nagel in der Lauffläche, führte zu Luftverlust von 0,1 bar/Woche.

Ja, ich weiss, ich bin sensibel, ich habs gemerkt.

Daher weiss ich seit diesem Vorfall, dass die RPA sich meldet, wenn der Luftdruck um 0,5 bar abfällt.

Dürfte beim RFT nicht anders sein, wenn innen kein Russ zu finden ist und die Flanken okay sind, dürfte der reifen reparabel sein.

nafob
 
Hallo,
ich hatte vor ca einem halben Jahr eine kleine Schraube im Reifen ( Lauffläche ) gehabt. Bin zu einem Reifenhändler um die Ecke und fragte ihn, ob man RFT flicken darf/ kann. Darauf sagte er mir: Wieso nicht? Gerade RFT kann man flicken.Bei Non RFT wäre die Gefahr doch viel größer, weil diese ja keine Notlaufeigenschaft haben. Wenn das Flicken bei einem RFT nicht funktionieren würde, wären immer noch die Notlaufeigenschaften vorhanden. Somit mehr Sicherheit.
Ich fand diese Erklärung recht einleuchtend. Nach der Reparatur blieb der Luftdruck konstant.
 
Daher weiss ich seit diesem Vorfall, dass die RPA sich meldet, wenn der Luftdruck um 0,5 bar abfällt.
nafob
Dem ist leider nicht immer so.
Es gibt die Beobachtung, dass BMWs mit RFTs ungewöhnlich häufig einen Reifenschaden in Autobahnbaustellen erleiden.
Wie oben schon beschrieben, misst die RPA die Umdrehungsunterschiede der Reifen mit den ABS/DSC-Sensoren.
Fällt der Druck des Reifen bei schneller Fahrt auf der Autobahn ab, so kann die RPA keine Drehzahldeltas messen, da durch die hohen Zentrifugalkräfte (wg. des Gewichts der steifen Reifenflanken) der Abrollumfang gleich bleibt.
Fährt der Wagen langsamer, also bspw. in einem Baustellenbereich, meldet sich die RPA, da der Reifen nun stärker in sich zusammensackt und das Drehzahldelta messbar wird.

Der Reifen kann also durchaus einen höheren Druckverlust als 0,5 bar erleiden, bis die RPA reagiert, so dass ein Totalschaden des Reifens vorliegen kann. Und was bei schneller Autobahnfahrt passiert, wenn sich der hintere Reifen auflöst, können sich die meisten vorstellen. Ich konnte das einmal "erleben".

Der angepriesene zusätzliche Sicherheitsgewinn der RFTs verkehrt sich durch die Art der RPA ins Gegenteil.
 
Dem ist leider nicht immer so.
Es gibt die Beobachtung, dass BMWs mit RFTs ungewöhnlich häufig einen Reifenschaden in Autobahnbaustellen erleiden.
Der angepriesene zusätzliche Sicherheitsgewinn der RFTs verkehrt sich durch die Art der RPA ins Gegenteil.

Die von Dir beschriebenen "Features" sind doch ein Grund mehr, die RFT in die Tonne zu kloppen.

nafob
 
Die von Dir beschriebenen "Features" sind doch ein Grund mehr, die RFT in die Tonne zu kloppen.

nafob
Ja! Aber nicht jeder ist bereit bei einem Neuwagen den Reifensatz durch Neue für 1000-1500 Euro zu ersetzen.

Wann wird BMW endlich von dieser RFT Einbahnstraße Sackgasse (neudeutsch "DEAD END") zur Normalität zurückkehren?
 
Dem ist leider nicht immer so.
Es gibt die Beobachtung, dass BMWs mit RFTs ungewöhnlich häufig einen Reifenschaden in Autobahnbaustellen erleiden.
Wie oben schon beschrieben, misst die RPA die Umdrehungsunterschiede der Reifen mit den ABS/DSC-Sensoren.
Fällt der Druck des Reifen bei schneller Fahrt auf der Autobahn ab, so kann die RPA keine Drehzahldeltas messen, da durch die hohen Zentrifugalkräfte (wg. des Gewichts der steifen Reifenflanken) der Abrollumfang gleich bleibt.
Fährt der Wagen langsamer, also bspw. in einem Baustellenbereich, meldet sich die RPA, da der Reifen nun stärker in sich zusammensackt und das Drehzahldelta messbar wird.

Der Reifen kann also durchaus einen höheren Druckverlust als 0,5 bar erleiden, bis die RPA reagiert, so dass ein Totalschaden des Reifens vorliegen kann. Und was bei schneller Autobahnfahrt passiert, wenn sich der hintere Reifen auflöst, können sich die meisten vorstellen. Ich konnte das einmal "erleben".

Der angepriesene zusätzliche Sicherheitsgewinn der RFTs verkehrt sich durch die Art der RPA ins Gegenteil.

Interessante Info´s.....ist es wirklich so, dass kein Druckverlust bei höheren Geschwindigkeiten erkannt wird? Unvorstellbar, wenn einer auf der leeren Autobahn mit Highspeed minutenlang unterwegs ist und er nicht über einen möglichen Plattfuß informiert wird.
Aber wenn der Reifen ja eh nicht an Umfang verliert (sonst würde es ja die RPA merken), walkt er ja nicht, dann dürfte er sich auch nicht erhitzen und wenn er sich nicht erhitzt kann er auch kein Schaden nehmen.;)

Für mich liegt der eigentliche Sinn des RFT eher darin, dass man bei einem Reifenplatzer nicht sofort ins Schleudern kommt......auch bei geringer Geschwindigkeit fährt es sich mit einem platten nonRFT Reifen nicht besonderst gut.
Hatte vor Jahren einen Plattfuß auf einer vielbefahreren 2 spurigen Schnellstrasse. Höchstwahrscheinlich hab ich mir bei der zuvor durchfahrenen Baustelle!!! ein Stück Eisen eingefangen. Was machen anhalten? keine Chance.
Musste bis zur nächsten Ausfahrt (ca. 4 Kilometer) weiterfahren, besser gesagt rumeiern. Reifen war natürlich hinüber.
Nun jetzt mit RFT:
Plattfuß in der Baustelle, im kilometerlangen Tunnel oder auf einer Autobahn ohne Standstreifen? Was solls, ich fahr einfach weiter......bis ich an einer sicheren Stelle anhalten kann.
Reifenwechsel oder Tirefit auf der Autobahn? Nein, Danke.....

LG Roger
 
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