Wie stark darf die Batteriespannung über vier Tage abfallen?

ChrisM

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7 Dezember 2018
Wagen
BMW Z4 e85 roadster 2,2i
am 27 bin ich 50 km gefahren danach ist er vier Tage gestanden

Bevor ich los gefahren bin waren 12,58 V an den Klemmen, nach den etwa 96 Stunden nur noch 12,44 V, was also einen Verlust von über 140 mV entspricht denn die Batterie wurde zwischen drin ja noch geladen.

0,14 V * 77 Ah = 10,78 Wh / 96 h = 0,112 W / 12V = circa 10 mA
Wenn er so da steht zieht er also etwa 10 mA

Wenn ich da jetzt keinen Denkfehler habe, dann darf man das Auto also nicht einfach mal so 2 oder drei Wochen stehen lassen, oder?
 

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10 mA Last auf 77 Ah sind 10 mA zu 77000mA/Stunde ergibt bei mir 7700 Stunden. Der ZZZZ zieht je nach Austattung ca 40 mA. Ich kann deine Rechnung mit den 77Ah nicht nachvollziehen, da dabei die Selbstentladung nicht berücksichtigt wird. Den wirklichen Strombedarf kannst Du nur mit einem Ampermeter im Ruhezustand der Steuergeräte feststellen. Wagen abschließen, Kofferraumdeckel für den ZZZZ zu, also Schalter reindrücken und mindestens eine halbe Stunde warten.
 
Ein Bleiakku verhält sich ja nicht so linear wie ein Widerstand.
Je nach Hersteller findest Du in den Angaben, dass ein Akku mit 12,5 Volt noch ca. 75 bis 80% voll ist.
Wenn Du zwischen Deinen beiden Messungen auch noch gefahren bist, kannst Du ohnehin nicht so platt hochrechnen.

Eine Abschätzung wäre z. B. so: Der Ruhestrom darf lt. Werk ca. 50 mA betragen. Falls der Akku zunächst voll ist, dann ist die Zeit bis zur Entladung grob als t = 77 Ah / 50 mA = 77000 mAh / 50 mA = 1540 h = 9,17 Wochen. Das haut in der Praxis auch ungefähr hin.

Tatsächlich geht die Spannung unmittelbar nach dem Abschalten des Motors sogar noch in die Höhe, um dann nach einiger Zeit langsam wieder auf normale Werte zu kommen. Also die Sache kann man nicht so schematisch betrachten. Ganz pragmatisch ist meine Erfahrung folgende:
Solange die Batterie noch mehr als 12 Volt und keinen sonstigen Schaden hat, springt der Wagen (zumindest im Sommer und Herbst) noch an.

@Beizzzer: Dein Ergebnis von 7700 Stunden ist richtig. Aber in der Herleitung sind zwei Fehler, die den TE verwirren könnten.
1. aus 77 Ampere (mal!) Stunden werden nicht 77000 Milliampere pro (!) Stunde, nur weil die Einheit kleiner wird. Du hast ja die Zeit vom Zähler in den Nenner verschoben, nur weil aus Ampere Milliampere geworden sind.
2. Die 7700 Stunden entstehen nicht aus 10 mA zu 77 Ah, sondern aus 77 Ah zu 10 mA.
 
Verbaut habe ich die Varta E44:
577 400 078 | Varta Automotive

Es ist hald schwierig zu sagen wann die Batterie auf normal ist. Darum hätte ich das Level vor dem Fahren genommen und gesagt so voll ist sie mindestens.
 
Es hängt ja alles von einer ganzen Reihe von Einflüssen ab, nicht zuletzt auch von der Außentemperatur.

Daher ist es vernünftig, sich mit ein paar Daumenregeln zu begnügen. Ich versuche es noch mal anders zu formulieren:

1. Wenn Du den Motor beim letzten Betrieb mindestens eine Viertelstunde hast laufen lassen, so dass die Batterie danach einigermaßen voll ist, und dann drei Wochen später noch eine Spannung von ca. 12,4 Volt misst, dann ist sie ziemlich sicher noch in Ordnung. Auch der Ruhestrom des Fahrzeugs ist dann in Ordnung.

Exkurs: Ich habe selbst etliche Messreihen gemacht, als die Ursache für ständiges Entladen gefunden werden musste. Eine neue geladene Batterie begann z. B. 60 Stunden nach Abstellen [also 2,5 Tage - viel früher zu messen lohnt nicht] bei 12,85 V anfing und nach weiteren 25 Tagen bei 12,46 Volt angekommen war. Die Spannung hatte einen Verlauf der mit sehr guter Übereinstimmung beschrieben werden kann mit einer e-Funktion, deren Formel und Parameter ich Dir separat nennen kann, falls es Dich interessiert. Wenn ich diese Funktion hochrechne auf 12 Wochen, dann müsste diese Batterie noch immer 12,45 Volt aufweisen. Aber hier haben wir sehr wahrscheinlich längst die Grenze der Gültigkeit dieses Modells überschritten, denn - wie schon gesagt - eine Batterie verhält sich nicht linear wie ein Widerstand, sondern ist eine komplexe chemische Reaktionskiste. - Ende Exkurs

2. Für das Vertrauen, das Du in die Batterie setzen kannst, kommt es daneben auch darauf an, wie alt sie ist, aber noch viel mehr, wie gut sie behandelt worden ist. Leerziehen, bis sie den Anlasser nicht mehr drehen kann, ist schlechte Behandlung. Und je öfter das vorkommt, um so geringer wird ihre Lebenserwartung. Dagegen darf man einen Bleiakku ohne Probleme sehr lange vollgeladen halten, ohne dass er seine Kapazität verliert - ein wesentlicher Unterschied zu einem NiCd- oder einem NiMH-Akku.

Aktuell ist meine Batterie knapp 14 Jahre alt, also erheblich mehr als der allgemein gehandelte Standardzeitraum. Ich weiß natürlich nicht, ob sie morgen ausfällt, aber Anzeichen dafür zeigt sie noch nicht. Ich habe eigentlich nur vermieden, dass sie total entladen wird, und zwar bei längeren Betriebspausen im Winter mit einem der üblichen Batteriejogger.
 
Die aktuelle habe ich im Frühjahr gekauft.
Der Anlasser dreht immer gut, leer gegurgelt habe ich sie noch nie.
Die letzte war nach zwei Jahren über den Jordan. Obwohl ich sie im Winter alle paar Wichen geladen habe.
Gemessen habe ich weil der Zetti gelegentlich sehr schlecht anspringt (vermutlich die Benzinpumpe, untersuche ich gerade, hab aber gerade wenig Zeit)
Dabei habe ich festgestellt, das nach zwei Wochen oft nur noch 12,4V übrig war obwohl ich sie mit dem Ladegerät randvoll geladen habe.
 
Den Ruhestrom habe ich auch schon gemessen.
Es dauert immer etwas unterschiedlich lange und es hat nicht immer gleich funktioniert aber wenn er dann in den Standby geht, dann zieht er nur noch ein paar mA.

Manchmal sperre ich nicht ab. Evtl. Habe ich das im Winter auch vergessen. Im nachhinein kann ich das nicht mehr rekonstruieren, weil ich damals nicht wusste, dass es so wichtig ist abzusperren :-(
 
Nach allem, was ich hier lese, gibt es derzeit keinen Grund, an der Zuverlässigkeit der aktuellen Batterie zu zweifeln.

So, nun bin ich eigens noch einmal in die Garage gegangen und habe gemessen: Mein Zetti wurde am 30.06.20 mit voller Batterie abgestellt und seither nicht mehr bewegt. Lediglich heute mittag habe ich einmal für kurze Zeit aufgesperrt und jetzt eben noch einmal, um die Motorhaube zu öffnen. Nach dem Wiederabschließen betrug die Spannung an den Motorstützpunkten 12,32 Volt. Und ich versichere Dir: Das ist kein Grund zur Sorge.
 
Nach allem, was ich hier lese, gibt es derzeit keinen Grund, an der Zuverlässigkeit der aktuellen Batterie zu zweifeln.

So, nun bin ich eigens noch einmal in die Garage gegangen und habe gemessen: Mein Zetti wurde am 30.06.20 mit voller Batterie abgestellt und seither nicht mehr bewegt. Lediglich heute mittag habe ich einmal für kurze Zeit aufgesperrt und jetzt eben noch einmal, um die Motorhaube zu öffnen. Nach dem Wiederabschließen betrug die Spannung an den Motorstützpunkten 12,32 Volt. Und ich versichere Dir: Das ist kein Grund zur Sorge.

Sehe ich auch so. Der Vollständigkeit halber dann noch der Hinweis, dass die Spannung im Ruhezustand nicht unbedingt was zur Batterie sagen kann. Beispiel: Meine hatte die Woche dauerhaft 12,6V im Ruhezustand, aber starten ging gar nicht mehr und nach dem Startversuch war dann auch die Spannung noch bei 10V. Solche Fälle gibts natürlich auch, kannte ich bis jetzt aber eher von AGM-Batterien, die nach einmal Tiefenentladung direkt hinüber waren...

Aber wenn ja der Wagen läuft und die Spannung konstant bleibt, dann würde ich mir auch keine weiteren Gedanken machen :thumbsup:
 
Also der Stromverbrauch macht mich fertig....
ich hatte die Batterie randvoll geladen, bin jetzt einen Monat lang damit gefahren (80% Langstrecke) vor zwei Wochen habe ich die Karre abgestellt und nicht zugesperrt
Heute nachgeschaut und es waren nur noch 10,6 V drauf :confused:
Die Lichtmaschine lädt also muss er, in den zwei Wochen die Batterie ausgesaugt haben. Ist das normal?
 
Also der Stromverbrauch macht mich fertig....
ich hatte die Batterie randvoll geladen, bin jetzt einen Monat lang damit gefahren (80% Langstrecke) vor zwei Wochen habe ich die Karre abgestellt und nicht zugesperrt
Heute nachgeschaut und es waren nur noch 10,6 V drauf :confused:
Die Lichtmaschine lädt also muss er, in den zwei Wochen die Batterie ausgesaugt haben. Ist das normal?
Ja, vor allem, wenn die Batterie einen weg hat.
Gestern gestern erst eine neue Batterie verbaut, da trotz Batteriejogger diese ihren Dienst nach ca 6 Jahren quittiert hat. Zellenschluss.
 
Dann liegt es auch nicht an der Batterie, sondern daran, dass im Ruhezustand der Stromverbrauch nicht weit genug heruntergeht.
Schau mal im Parallel-Thema: Link
 
BMW sieht folgendes Verhalten vor:
Einschlafen für Fahrzeuge vor 03/2006 (E60, E61, E63, E64 E87, E90, E91)
Nr. Zeit Ereignis Mögliche Erkennungsmerkmale
1 0 - 3 min Erreichen des Ruhezustands Beleuchtung der START-STOPP-Taste erlischt

Beleuchtung des Kindersicherungsschalters am Schalterblock Fahrertür (grüne LED) erlischt
3 - 16 min Fahrzeug schläft
2 16 - 17 min Karosserie-Basismodul (KBM) oder Fußraummodul (FRM) weckt das Fahrzeug: Verbraucherabschaltung Leseleuchte erlischt

Handschuhkastenleuchte erlischt
17 - 30 min oder 17 - 60 min Fahrzeug schläft
3 30 oder 60 min Abschaltung der Klemme 30g

Tabelle 1: Einschlafverhalten





Einschlafen für andere Fahrzeuge:

Nr. Zeit Ereignis Mögliche Erkennungsmerkmale
1 0 - 3 min Erreichen des Ruhezustands Beleuchtung der START-STOPP-Taste erlischt

Beleuchtung des Kindersicherungsschalters am Schalterblock Fahrertür (grüne LED) erlischt
3 - 8 min Fahrzeug schläft
2 8 - 9 min Karosserie-Basismodul (KBM) oder Fußraummodul (FRM) weckt das Fahrzeug: Verbraucherabschaltung Leseleuchte erlischt

Handschuhkastenleuchte erlischt
17 - 30 min oder17 - 60 min Fahrzeug schläft
3 30 oder 60 min Abschaltung der Klemme 30g

Tabelle 2: Einschlafverhalten

Vorgehen Ruhestrommessung​

Vor der Ruhestrommessung muss das Fahrzeug vorbereitet werden, um gute Ergebnisse sicherzustellen und mögliche Störungen während der Messung zu vermeiden:
  • Fahrzeug an einer Stelle abstellen, wo die Ruhestrommessung ungestört durchgeführt werden kann.
  • Die Batterie muss ausreichend geladen sein und das Batterieladegerät darf nicht angeschlossen sein. Gegenfalls muss die Batterie vorher geladen werden.
  • Die Frontklappe öffnen und der Frontklappenkontaktschalter heraufziehen (Simulation geschlossene Frontklappe).
  • Die Heckklappe öffnen und das Heckklappenschloss bei offener Heckklappe mit einem Schraubendreher verriegeln (Simulation geschlossene Heckklappe).
  • Handschuhkasten öffnen (Erkennung der Verbraucherabschaltung).
  • Fahrertür öffnen und wieder schließen (Simulation Einsteigen).
  • Zündung für mindestens 5 Sekunden einschalten und danach wieder ausschalten.
  • Fernbedienung oder Identifikationsgeber für Fahrzeuge mit Comfort Access vom Einschubschacht herausziehen und nicht im Fahrzeug lassen.
  • Fahrertür wieder öffnen und das Fahrertürschloss bei offener Fahrertür mit einem Schraubendreher verriegeln (Simulation Aussteigen).
 
Ja, vor allem, wenn die Batterie einen weg hat.
Gestern gestern erst eine neue Batterie verbaut, da trotz Batteriejogger diese ihren Dienst nach ca 6 Jahren quittiert hat. Zellenschluss.
Nach 6 Jahren Zellenschluss ist aber auch nicht ganz normal.
Ist diese Batterie öfter mal total entladen worden?

Man sagt zwar immer noch, dass eine Batterie eine Lebenserwartung von ca. 7 Jahren hat, aber wenn man sie einigermaßen pflegt, d. h. dafür sorgt, dass sie eben möglichst nie total entleert wird, dann scheint mir die Lebenserwartung erheblich höher zu liegen. Meine Batterie im Zetti ist z. B. jetzt 14 Jahre alt. Ähnliches haben ja auch schon andere Leute hier im Forum berichtet.
 
Nach 6 Jahren Zellenschluss ist aber auch nicht ganz normal.
Ist diese Batterie öfter mal total entladen worden?

Man sagt zwar immer noch, dass eine Batterie eine Lebenserwartung von ca. 7 Jahren hat, aber wenn man sie einigermaßen pflegt, d. h. dafür sorgt, dass sie eben möglichst nie total entleert wird, dann scheint mir die Lebenserwartung erheblich höher zu liegen. Meine Batterie im Zetti ist z. B. jetzt 14 Jahre alt. Ähnliches haben ja auch schon andere Leute hier im Forum berichtet.
Klar das ist möglich, dann muss man aber schon ein besonders gutes Exemplar und/oder besonders batteriefreundliche Fahrprofile haben, idealerweise beides zusammen. Alles länger als 5 Jahre ist für mich Zugabe bei der Lebensdauer von so einer ollen Starterbatterie. Vorallem bei wenig genutzten Autos.
 
So kann man es auch formulieren.
Mir scheint, in der Sache sind wir sehr dicht beisammen.
 
also wenn ich ihn absperre, dann schläft er ein und dann hat er nur noch ein paar mA

Was ich mich jetzt frage. Muss er auch einschlafen wenn ich ihn nicht absperre?
 
Hier wurde auch erst jetzt nach knapp 15 Jahren die erste Batterie ersetzt. Am Anfang wurde er als Daily genutzt und die letzten Jahre nur in der Saison. Einen CTEK Klon vom Lidl gibt's für die Batterie erst seit dem er bei mir ist.
 
also wenn ich ihn absperre, dann schläft er ein und dann hat er nur noch ein paar mA

Was ich mich jetzt frage. Muss er auch einschlafen wenn ich ihn nicht absperre?
Ich bin fast sicher, dass er auch ohne Abschließen einschläft; vielleicht ein wenig später. Denn ich habe das Abschließen auch schon mal unterlassen (in der Garage ist das nicht von Bedeutung), und nach ca. einer Woche war noch alles gut. Der Strom kann also nicht viel größer gewesen sein als beim Abschließ-Schlaf.
 
ok, dann check ich jetzt mal ob bei mir das einschlafen ohne absperren funktioniert...
 
Dann ist die Bakterie kaputt.
Oder auch nicht!

Ich hatte bei fast neuer Batterie den Fall, dass sie wiederholt solche Spannungen nach einigen Tagen Garagenaufenthalt zeigte. Wie sich aber später herausstellte, war die Batterie keineswegs defekt, sondern der Telefonmodul, der sich immer wieder aufhängte (genau wie ein Windows-PC) und dann nicht mehr in den Schlafmodus ging, sondern seinen Betriebsstrom weiterhin zog. Neuer Telefonmodul - kein Batterieproblem mehr.

Nach meiner Einschätzung dürfte der Fall eines defekten Moduls häufiger sein als eine (noch nicht ganz alte) Batterie mit Zellenschluss.
 
Tiefentladung oder Zellenschluß, was anderes würde ich nicht diagnostizieren.
So eine tiefe Spannung im System kann böse Folgen haben.
 
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