Wikileaks - Fluch oder Segen?

ZQP

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19 November 2008
Hier wird alles diskutiert, aber DAS Thema, welches in aller Munde ist nicht? ;)

Wikileaks:
Über Assanges Festnahme wird heiß diskutiert, aber das halte ich für belanglos, angesichts der Tatsache, dass sich unter den neusten Veröffentlichungen von Wikileaks keinesfalls nur ein wenig Klatsch&Tratsch befand.

Fast wäre es an mir vorbei gegangen, aber wenigstens welt.de berichtete:

http://www.welt.de/politik/ausland/...-forderte-von-Diplomaten-Spionage-bei-UN.html

Die US- Regierung, allem voran Hilary Clinton, gab also in Auftrag, die UN-Spitzen auszuspionieren.

Clinton verlangte Telefonnummern, Passwörter, E-Mails, Kreditkartendetails von den wichtigsten UN-Abgeordneten sowie Informationen zu Ban Ki Moons Haltung zur "Irakfrage". Welche Rolle spielt Obama bei diesem Auftrag?
War ich in den letzten Tagen abwesend, oder haben die Medien nur äußerst spärlich darüber berichtet? Keine Rufe nach Rücktritt? Was wäre, wenn Putin eine solche Großspionage in Auftrag gegeben hätte? Fortsetzung des Kalten Krieges? :X

Auch interessant: Herman van Rompuy, Präsident des Europäischen Rates, ließ einen US-Botschafter wissen, dass die EU nicht mehr an einen Erfolg in Afghanistan glaube und nur europ. Soldaten dort stationiert hätte, weil man sich dem Willen der USA beuge... :inquisiti wie bitte?

Teils frage ich mich bei solchen Enthüllungen, wo unsere Medien da bleiben und wie sie überhaupt funktionieren. Sind Aussagen zu "Westerwelles Arroganz" interessanter?

Wie auch immer, die Sache könnte noch recht explosiv werden.

Bleibt nur die Frage: Ist Wikileaks ein Fluch oder Segen?

 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Na, ich nenn das Politik. Jede Supermacht die was auf sich hält (mal lapidar ausgedrückt) braucht alle verfügbaren Informationen "ihrer Umwelt", und da gehören nun mal gerade Daten von VIPs dazu. ich denke die Russen und auch die Chinesen machen das genauso :)

Deshalb gibt es ja auch international gesehen wenig Aufschrei, alle wissen das und alle machen es, peinlich ist nu,r dass sich die USA hat dabei "erwischen lassen"...

Gruß Greg

P.s.: Teflon-Merkel und Unfähig-Welle sind immerhin noch amüsant für die Masse der Bevölkerung, ich denke darin liegt der Grund des medialen Interesses... :)
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Ich nenn das den Technik-Vorteil auf Seiten der USA ;)

Nichts für Ungut, aber das Spiel in den "höheren Ligen" beruht nun einmal auf Informationsbeschaffung, egal wie. Man sollte sich dabei nur nicht erwischen lassen ;)

Gruß Greg

P.s.: Moralisch verwerfbar ist es sicherlich, aber wenn die "nationale Sicherheit" auf dem Spiel steht, wer kann sich da schon verweigern ....
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Die Reaktionen der Amerikaner auf Wikileaks ist fast noch interessanter
als die veröffentlichten Informationen.

Wenn Assange Informationen dieser Art über China aufgedeckt hätte, würde man ihn im 'Land Gottes' als Helden verehren und ihn für den Friedensnobelpreis vorschlagen.

Wie wir alle mitbekommen haben, schrecken jedoch einige konservative amerikanische Politiker noch nicht einmal davor zurück ihm die Todesstrafe zu wünschen bzw. Wikileaks als terroristische Organisation einstufen zu wollen. Tja, da haben sich Wikileaks wohl Informationen des falschen Landes zur Veröffentlichung ausgesucht.

Die Amerikaner scheinen eine sehr selektive Wahrnehmung der Pressefreiheit zu haben.

Die direkte Beeinflussung von amerikanischen Firmen (sowohl Finanz- als auch IT-Sektor) wird hier auch zum ersten mal für jeden deutlich gezeigt.

Im Zeitalter der Informationstechnologie ist eine derartige Machtballung dort eine hohe Gefahr für die freien Informationsflüsse auf dem gesamten Globus.
Wenn einfache Telefonanrufe oder Briefe (ohne richterliche Anordnungen) genügen, damit weltweit operierende amerikanische Finanzdienstleister Geldflüsse abriegeln, so sollte uns allen das Blut in den Adern gefrieren.

Ach ja, einen kleinen Nachtisch/Realsatire hätte ich noch:

U.S. to Host World Press Freedom Day in 2011
http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2010/12/152465.htm

Mir wird schlecht, ich hör' jetzt auf.
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

ja. so sind sie, die Weltpolizisten.

Herr Steinmeier, ex-Aussie, hat die Vorgehensweise der Amis vor kurzem als "üblich" bestätigt. Desalb regt sich auch keiner auf..... Das machen alle so. Die Einen mit mehr technischen Möglichkeiten und Erfolg, die Anderen mit weniger..... Blöd für die Amis nur, dass das jetzt aufgeflogen ist.

Meint denn hier irgendeiner, dass WIR (die Bürger) nicht überwacht werden? Datenschutzgesetze kratzt auch in unserem "demokratischen Rechtsstaat" keinen ....
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

es ist in meinen augen eher ein fluch da viele menschen mit solchen informationen meist nicht umgehen können.

Frei nach dem motto... ein mann ist intelligent. viele menschen sind nur dumm...

Und ob es eine terroristische einstufung hat kann ich nicht sagen.. aber spätestens nach dem ersten krieg der auf diesen informationen aufbaut sind wir uns warscheinlich einig?

Es ist einfach zu gefährlich solche sachen allen zugänglich zu machen.. es ist wie poker spielen mit offenen karten..

Bluffen bringt hier garnichts mehr sondern führt zum untergang. ich hoffe nur, dass nicht noch weitere geheime informationen ans licht kommen und zu mehr unruhen führen..

Aber es kann leuten unter keinen umständen neu sein, dass es sowas in der heutigen welt gibt oder doch? sind alle menschen tatsächlich so naiv? zu glauben, dass alle nach den regeln spielen? Es gilt immer das 11 gebot.. nicht erwischen lassen..

Mfg
Morten
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Und ob es eine terroristische einstufung hat kann ich nicht sagne.. aber spätestens nach dem ersten krieg der auf diesen informationen aufbaut sind wir uns warscheinlich einig?

Da muß ich dir energisch widersprechen!
Wir sollten uns endlich mal angewöhnen, das nicht der Überbringer schlechter Nachrichten erschossen werden sollte.

Die schlechte Nachricht bzw. der Erzeuger derselben ist das Problem!
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

ja aber es macht doch keinen unterschied wer schuld hat?`

Wenn China einen krieg anfängt weil ans licht kommt, dass die USA etwas verbockt hat, müssen wir uns warscheinlich auch einmischen...
Immerhin stehen wir USA zur seite und werden so mit rein gezogen. ob dann wikileaks die schuld hat oder die führung amerikas spielt hier nur die nebenrolle oder nicht?
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Es hat ja gar keiner "schlechte Nachrichten" (zumindest nicht der, dem die Nachrichten gehören) an DEN "Empfänger" verschickt.

Die "schlechten Nachrichten" waren irgendwo zwischengelagert, dann ist jemand gekommen und hat sie gestohlen (die schlechten Nachrichten) und sie an einen "Boten" verschenkt oder verkauft (das ist noch nicht geklärt). Und dieser "Bote" hat sich dann DEN "Empfänger" ausgesucht und ihm die "schlechten Nachrichten" zugestellt.

Dafür wird er jetzt erschossen...... (oder anders mundtot gemacht) - tot auf jeden Fall..... Das ist wohl wahr Aber was hat der "Bote" erwartet? Dass ihm die ganze Welt zujubelt? Will doch niemand "schlechte Nachrichten" hören....
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

...Es ist einfach zu gefährlich solche sachen allen zugänglich zu machen.. es ist wie poker spielen mit offenen karten..
...

Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Vermutlich sind unter de veröffentlichten Informationen tatsächlich mitunter auch solche, deren Veröffentlichung ein Risiko - für wen auch immer - darstellt. Aber vergessen wir nicht: Wikileaks legt nur offen. Geschaffen wurden die Dokumente, Informationen und die ihnen zugrundeliegenden Ereignisse von anderer Seite. :s

Ich finde es höchst beeindruckend, dass eine kleine Gruppe von Personen innerhalb weniger Jahre eine Organisation geschaffen hat, die bisher erfolgreich Regierungen und anderen mächtigen Institutionen trotzt und deren mitunter kriminelle, menschenverachtende, sozialethisch und moralisch verwerfliche und/oder schlicht höchst eigennützige Machenschaften aufdeckt. Wikileaks ist eine Instanz dort, wo es bisher keine Instanz mehr gab.

Ebenso beeindruckend finde ich die Solidarität und das Engagement der Netzgemeinde bei der Unterstützung von Wikileaks. Die Spiegelung der Daten auf zahlreichen Servern überall in der Welt innerhalb weniger Stunden war grandios. :t

Ich befürchte nur, dass Wikileaks diesen "Kampf" langfristig nicht wird ge winnen können. :# Bleibt zu hoffen, dass ich eines Besseren belehrt werde.

Grüße
Jan
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Na klar ist es gut, dass es Leute gibt, die den Mächtigen auf die Finger schauen. Absolut.

Aber ich glaube, dass der Julian Assange durch Selbstüberschätzung und Überheblichkeit dieser Organisation schon heftig geschadet hat.
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Ebenso beeindruckend finde ich die Solidarität und das Engagement der Netzgemeinde bei der Unterstützung von Wikileaks. Die Spiegelung der Daten auf zahlreichen Servern überall in der Welt innerhalb weniger Stunden war grandios.

Ja, das möchte ich hier nochmal unterstreichen.

Selbst der Download der 1,4GB großen 'insurance.aes256' Datei sättigte die Leitung während der gesamten Zeit. Es waren Hunderte von Quellen zu sehen. Das zeigt eindrucksvoll wie viele Menschen sich der Verteilung und Spiegelung widmen.

Ich befürchte nur, dass Wikileaks diesen "Kampf" langfristig nicht wird gewinnen können. Bleibt zu hoffen, dass ich eines Besseren belehrt werde.

Das wird die Zeit zeigen. Ein sehr beruhigender Gedanke ist aber das für jedes 'abgeschossene Wikileaks' sofort zehn Neue im weltweiten Netz entstehen werden. Diesen Kampf wiederum können 'Sie' nicht gewinnen. :b
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

... tja soviel zu demokratie, meinungs und pressefreiheit usw. - teilweise denke ich mir, es ist doch besser man ist einfach dumm, macht sich über nix gedanken und lässt sich lenken ..
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Hallo Zusammen,

also ich finde, dass beides zutrifft - Wikileaks ist FLUCH und SEGEN zugleich!

Warum?

Segen - grundsätzlich finde ich es spitze, wenn Organisationen, Regierungen oder was auch immer in erweitertem öffentlichen Interesse steht, nicht einfach unkontrolliert tun und lassen kann, was diese sich selbst vorstellen. Gerade hier - und das zeigen die Beispiele in Wikileaks - ist es unglaublich wichtig, dass die Öffentlichkeit einen besseren Überblick erhält wie tatsächlich die Realität aussieht.

Fluch - genau hier ist es unglaublich schwierig, eine Grenze zu ziehen. Fluch deshalb, weil in Wikileaks genauso Stimmungen und Meinungen manipuliert werden könnten! Wie kann der Wahrheitsgehalt geprüft werden? Wurden die veröffentlichten Berichte nicht doch "überarbeitet"? Wird ohne Rücksicht auf "Verluste" auch extrem hochbrisantes Material veröffentlicht, mit welchem dann erst recht Schaden entsteht? Auch diese kritischen Fragen muss Wikileaks beantworten.

Aus meiner Sicht ist es unglaublich wichtig, dass die tatsächlichen Machenschaften aufgedeckt und kontrolliert werden, aber nicht um jeden Preis (siehe die bekannt gewordenen Ziele, die die US Regierung als höchst schützenswert eingestuft hat und welche ebenfalls veröffentlicht wurden. Theoretisch bräuchten Terroristen nur noch diese Liste Punkt für Punkt "abarbeiten" und dann hätten sie den vermeintlichen "Feind" tief getroffen). Außerdem habe ich immer das ungute Gefühl im Bauch, weshalb es nicht auch sein könnte, dass die derzeit überall kritiklos als absolut sicher eingestuften und "proofed" eingestuften und akzeptierten Wikileaks-Veröffentlichungen unter Umständen ebenfalls manipuliert sind. Das muss nicht von Wikileaks selbst sein...

Wo zieht man hier die Grenze?
Wie kann man "Sicherheit" erhalten?
Wie kann vermieden werden, dass dadurch erst recht Schaden entsteht?
Wer kann/will so etwas beurteilen und bewerten?

Fragen über Fragen...

Ich finde den Wikileaks-Vorstoß gut, habe aber kein gutes Gefühl der Quellensicherheit. Ich finde es extrem schlecht, welche Treibjagd auf Wikileaks veranstaltet wird (was indirekt eine Bestätigung der Wahrhaftigkeit der veröffentlichten Berichte vermuten lässt). Ich sehe eine rießige Gefahr, dass solch eine allgemein absolut akzeptierte "Quelle" manipuliert sein könnte. Ich finde es klasse, dass die "Fangemeinde" es nicht zulässt, dass Wikileaks von der Obrigkeit abgeschaltet und unterdrückt wird.

Ein absolutes Hin- und Her der Gefühle...

Fluch oder Segen?
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Schließe mich da Rainer an

Mit Informationen kann man Menschen manipulieren. WikiLeaks veröffentlich vielleicht nur bestimmte Informationen und schon geht die Meinung der Menschen in die gewünschte Richtung und ob das immer so gut ist.

Muss aber sagen, dass ich pers. noch nie auf der Seite war und mir somit kein Urteil über
WikiLeaks erlauben kann.
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Hallo,
Wikileaks, Wikipedia und sämtliche Internetforen haben folgendes Problem:
Keiner kann den Wahrheitsgehalt des Inhaltes wirlich nachvollziehen, bzw kennt den genauen Urspung der Informationen die dort stehen.
Es ist och so wenn hier jetzt jemand schreibt das sein Zetti 5 Jahre alt ist und erst 25.000km gelaufen hat müssen wir das erst mal glauben, und wenn dann noch gesagt wird das er Scheckheft gepflegt ist auch, und auch der er nun einen Motorschaden hat.
Aber woher will ich wissen ob das Stimmt was dort behauptet wird?? Hat der Typ überhaupt einen Zetti?? Oder ist es einer von denen die BMW nur schlecht machen wollen??
Ich kenne da so eien Thread aus einem anderen Intrnet Forum wo jemand nur aus Jux unterwegs war um schlechte Stimmung zu machen.
Wer kann schon sagen wie das mit Wikileaks ist??
Ich rate immer dazu sämtliche Informationen aus dem Netz mit Vorschicht zu genießen den nienamd kennt den Wahrheitsgehalt der Informationen.
also ist Wikileake weder Fluch noch Segen sondern wie alles im Netz einfach nur mit viel Vorsicht zu genießen.
Wobei ich auch sagen muss das die Beschreibungen von Merkel, Westerwelle und Co. doch schon sehr zutreffend waren.
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Viel interessanter als den eigentlichen Inhalt finde ich momentan den Kampf der US-Regierung gegen das Internet. Es wird ja schon lange behauptet, dass Informationen, die einmal im Netz sind, nie wieder ganz totzukriegen sind. Dass dem Internet quasi das Verfallsdatum fehlt, nach dessen Prinzip vergangene Ereignisse in früheren Zeiten immer weiter in Vergessenheit gerückt wurden.

Jetzt hat sich eine Vereinigung im Internet gegen die wohl mächstigste Instanz der Welt gewandt. Wenn selbst die US Regierung es nicht schafft, die Informationen dort wieder hinauszubekommen, dann ist die o.g. These wohl entgültig bestätigt. Ich bin also mal gespannt, wie der Kampf ausgeht.

Besonders lustig finde ich, dass das Internet ja ursprünglich auf einer Entwickung des US Verteidigungsministeriums basierte...


Zum eigentlichen Thema bin ich da größtenteils der Meinung, die Brumm grade eben gepostet hat:
Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Vermutlich sind unter de veröffentlichten Informationen tatsächlich mitunter auch solche, deren Veröffentlichung ein Risiko - für wen auch immer - darstellt. Aber vergessen wir nicht: Wikileaks legt nur offen. Geschaffen wurden die Dokumente, Informationen und die ihnen zugrundeliegenden Ereignisse von anderer Seite. :s
Genau das habe ich gedacht, als die US Regierung VOR der dritten Veröffentlichung an Wikileaks apperliert hat, sie mögen doch bitte keinen Krieg auslösen. Da ist mir auch durch den Kopf gegangen, dass der Schuldige doch wohl nicht der ist, der Taten aufdeckt, sondern dejenige, der sie begeht.

Die dritte Veröffentlichung (also die Depeschen, über die momentan diskutiert wird) dagegen finde ich tatsächlich umstritten. Im Grunde sind das doch Meinungen EINZELNER US-Personen, welche gutes Recht dazu haben und die niemanden was angehen. Und bei den meisten bisher veröffentlichten Einschätzungen z.B. deutscher Politiker finde ich, dass die garnicht so sehr daneben liegen...
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Hallo Zusammen,
...
Fluch - genau hier ist es unglaublich schwierig, eine Grenze zu ziehen. Fluch deshalb, weil in Wikileaks genauso Stimmungen und Meinungen manipuliert werden könnten! Wie kann der Wahrheitsgehalt geprüft werden? Wurden die veröffentlichten Berichte nicht doch "überarbeitet"?
...

Die Prüfung solcher Unmengen an Dokumenten ist m. E. etwas, was man Wikileaks kaum abverlangen kann, und auch nicht abverlangen sollte:
Wikileaks deckt auf. Wikileaks sollte aber m. E. weder prüfen, noch gestalten, würdigen etc. Hierzu gehört auch der sorgfältige Umgang mit der Frage, ob und welche Dokumente man zurückhält - und zwar in demjenigen Sinne, dass nicht durch das Zurückhalten bestimmter Unterlagen eine fehlgehende Meinung erzeugt wird.

Bisher kenne ich keine Umstände die dafür sprechen, dass Wikileaks mehr tut, als einfach nur zu veröffentlichen. Genau so ist es m. E. richtig.

Die inhaltliche und historische Prüfung der Dokumente sollte eher Aufgabe der Nachrichtenagenturen sein, weshalb ich das jüngere Vorgehen von Wikileaks, bei der Veröffentlichung mit einigen angesehenen Nachrichtenredaktionen zusammen zu arbeiten, sehr gut finde. :t

Was z. B. hier in der BRD den SPIEGEL betrifft, so scheint man mir ausgesprochen verantwortungsbewusst mit den offen gelegten Dokumenten umgegangen zu sein. Jedenfalls hat der SPIEGEL im Detail erläutert, wie er mit den Dokumenten verfahren ist. Das beinhaltet deren Prüfung durch ein (meiner Erinnerung) nach ca. 50-köpfiges Team, die Rücksprache mit der US-Regierung in potentiell brisanten Fällen und der Verzicht auf eine Berichterstattung, soweit aus Sicht des SPIEGEL eine Gefahr für die Sicherheit - wessen auch immer - vorliegt.

Aus meiner Sicht: Absolut vorbildlich.
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

... tja soviel zu demokratie, meinungs und pressefreiheit usw. - teilweise denke ich mir, es ist doch besser man ist einfach dumm, macht sich über nix gedanken und lässt sich lenken ..

Viel interessanter als den eigentlichen Inhalt finde ich momentan den Kampf der US-Regierung gegen das Internet. Es wird ja schon lange behauptet, dass Informationen, die einmal im Netz sind, nie wieder ganz totzukriegen sind. Dass dem Internet quasi das Verfallsdatum fehlt, nach dessen Prinzip vergangene Ereignisse in früheren Zeiten immer weiter in Vergessenheit gerückt wurden.

Zwei Sachen dazu:

1. U.S. to Host World Press Freedom Day in 2011
http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2010/12/152465.htm

Das passt ja mal wie Arsch auf Eimer!

2. IMO läuft hier gerade etwas aus dem Ruder. Whistelblower (nix Neues eigentlich) werden von den USA massiv unter Beschuß genommen. Ein Großteil der schreibenden Presse, die damit ihr Geld verdient, findet das auch noch gut.

Nur das ZDF büchst (etwas) aus LOL http://www.zdf.de/ZDFmediathek/haup...209854/ZDF-heute-journal-vom-07-Dezember-2010 (ab 3:45)


Apropos US Kampf gg. das 'Internet' - die sollten einfach mal "google" bei Google zu suchen :w :

So etwas geht in D ab! Ab 1.1.2011 ist zroadster.com nur noch 'ab 18' zugänglich, oder was?

Das Gesetz: http://www.artikel5.de/gesetze/jmstv.html und dieser Kommentar dazu: http://blog.beck.de/2010/11/30/jugendmedienstaatsvertrag-und-altersfreigabe-im-internet

"man wird den Verdacht nicht los, daß hier "Legastheniker" am Werke waren, die erst nach mehrfachen Anläufen ihr Jurastudium an irgendeiner C-Universität zu Ende gebracht haben." Wenn es nicht so traurig wäre ... oder tun die nur so inkompetent.
 
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Die Prüfung solcher Unmengen an Dokumenten ist m. E. etwas, was man Wikileaks kaum abverlangen kann, und auch nicht abverlangen sollte:
Die inhaltliche und historische Prüfung der Dokumente sollte eher Aufgabe der Nachrichtenagenturen sein,

Hallo,
Jan da muss ich dir leider mal wieder etwas wiedersprechen: Der , der die Informationen veröffentlicht hat "meiner Meinung" nach die aufgabe der Inhlatlichen und Historischen Prüfung zu übernehmen.
Stelle dir nur mal vor es würde jemand folgende falsche Info a Wikileaks rausgeben: Obana will morgen Atombomben über China abwerfen.
Diese Nachricht wird veröffentlicht und China reagiert als erstes.
Also dieses Beispiel zeigt ganz offen das der der sotewas veröffentlich das ganze vorher sowohl Inhaltlich wie auch Historisch prüft.
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Hallo,
Jan da muss ich dir leider mal wieder etwas wiedersprechen: Der , der die Informationen veröffentlicht hat "meiner Meinung" nach die aufgabe der Inhlatlichen und Historischen Prüfung zu übernehmen.
Stelle dir nur mal vor es würde jemand folgende falsche Info a Wikileaks rausgeben: Obana will morgen Atombomben über China abwerfen.
Diese Nachricht wird veröffentlicht und China reagiert als erstes.
Also dieses Beispiel zeigt ganz offen das der der sotewas veröffentlich das ganze vorher sowohl Inhaltlich wie auch Historisch prüft.

Du kannst ruhig wiedersprechen, davon lebt die Diskussion doch. Ich bleibe gleichwohl bei meiner Meinung. :w
Es geht bei Wikileaks um die unveränderte und unkommentierte Offenlegung von Unterlagen, die Dritte erstellt haben. Es geht hier nicht um die Verbreitung von Aussagen, Meinungen oder Auffassungen, wie es z. B. die Nachrichtenredaktionen tun. Letztere sind freilich in der Verantwortung.

Dein Beispiel ist auch - um es maßvoll auszudrücken - erheblich neben der Kappe. Keine Nation, kein Unternehmen etc. verlässt sich auf solche Offenlegungen, ohne diese zu hinterfragen. Dies insbesondere dann, wenn weitreichende Entscheidungen davon abhängen.

Uli, so wie du es dir vorstellst, funktioniert die Welt nicht. :w
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

er hat es zwar extrem ausgedrückt aber so ist es auch für alle verständlich.
Ich denke auch, dass sowas vorher durchdacht werden sollte.
Im Momment ist Wikileaks für viele ein erstklassiges werkzeug um es den grossen zu zeigen..
Aber in dem momment wo etwas so persönliches wie meinungen veröffentlicht werden verstehe ich diese unterlage nicht mehr...
Da stelle man sich vor Wikileaks bekommt wind davon das obama am liebsten anal sex mit seiner frau hat. keinen interessierts aber daran kann man ihn dan aufhängen... macht es sinn??? nein. genauso wenig wie beleidigungen der deutschen politiker.
Aber wenn eben wirklich geheime infos wie pläne für angriffe oder sonstiges veröffentlich werden... naja...
ich denke immernoch das die öffentlich keit mit so etwas nicht umgehen kann...
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

Hier und auch in anderen Diskussionen werden so oft Beispiele der Marke "was wäre wenn" gebracht.

Nur passiert dieses "wenn" bisher halt nicht. :w Bisher konnte man auf Wikileaks weder eine Kriegserklärung von Obama lesen, noch etwas über dessen private Gewohnheiten.

Wenn man Wikileaks also kritisiert, sollte man es anhand bestehender Fakten und deren sachgerechter und fairer Würdigung tun, und nicht anhand fiktiver Szenarien, die man womöglich befürchtet. :w
 
AW: Wikileaks - Fluch oder Segen?

und was sind die meinungen über deutsche politiker? nicht persönlich?
 
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